Jetzt haben wir die Themen getrennt, ich komme noch mal auf die Philosophie zurück
Ich sehe den Baum und bin gleichzeitig der Baum, weil er sich abhängig von meinem Betrachten manifestiert?
Das bedeutet also, meine Wahrnehmung entspricht nicht der Wirklichkeit, weil der Baum mir in Abhängigkeit zu meiner Wahrnehmung erscheint? Zum Beispiel könnte ich ihn als wunderschön und majestätisch betrachten und für jemand anderen ist er im Weg, weil dort ein neuer Parkplatz gebaut werden soll.
Dass der Baum abhängig vom Betrachter erscheint ist Teil der Buddhistischen Lehre. Auch der Satz: "Meine Wahrnehmung entspricht nicht der Wirklichkeit, weil der Baum in Abhängigkeit von meiner Wahrnehmung erscheint" ist Teil der Lehre.
Du bringst das aber verschachtelt mit Schlussfolgerungen, die du selbst machst:
"Ich sehe den Baum und bin gleichzeitig der Baum" ist ja aus deiner Sicht die Schlussfolgerung aus dem zweiten Teil des Satzes. Die Buddhistische Schlussfolgerung ist hier aber anders.
Als Beispiel werden Vergleiche gebracht. Z. B. der Regenbogen oder die Fata Morgana existieren in Abhängigkeit von einem Betrachter. Person A Sieht einen Regenbogen, der in einem bestimmten Haus zu enden scheint. Person B steht genau vor diesem Haus. Wenn Person B nach oben blickt, sieht sie keinen Regenbogen.
Genauso mit der Fata Morgana. Beim näher kommen verschwindet die Erscheinung einer Oase in der Wüste. Ach wenn die Lichtverhältnisse sich ändern, verschwindet sie. Die Erscheinung ist auch von den Lichtverhältnissen abhängig. Genauso der Regenbogen, er ist auch von Feuchtigkeit abhängig.
Genau wie der Regenbogen und die Fata Morgana ist auch der Baum und alle Objekte von Ursachen abhängig. Wir sehen diese Ursachen nicht, sondern sehen ein "Ding an sich". Ein scheinbar getrennt existierendes "Ding". Es hat für uns einen festen Wesenskern, wir benennen es als "Baum".
Wir geben dem Objekt diese Existenz als "ein Ding". Wir sehen das "Ding an sich" was auch Kant so nennt.
Die buddhistische Philosophie beweist, dass es das "Ding an sich" nicht gibt. Es ist bei näherer Betrachtung nicht auffindbar. Da der Baum in Wirklichkeit aus Blättern und Ästen besteht. Diese bestehen wieder aus etwas anderem, Holz, Chlorophyll usw. Atome und die kann man weiter untersuchten.
Zudem existiert der Baum in Abhängigkeit von Erde, Sonne, Wasser usw. Er ist also nicht diese geschlossene Einheit, die wir zu sehen glauben.
Er existiert so, wie ein Regenbogen oder eine Fata Morgana: Eine illusionäre Erscheinung. Das ist die Ebene der absoluten Wahrheit. Wer diese Ebene der Wahrheit erfährt, erfährt Leerheit, Soheit.
Trotzdem gehen wir ja mit den Dingen um. Auf der Ebene der relativen Wahrheit existieren sie trotzdem. Auch eine erleuchtete Person geht weiterhin mit dieser Ebene um.
Auch die Person, das Selbst wird auf die gleiche Weise analysiert und es zeigt sich, dass kein Selbst auffindbar ist. Das ist die Anatman Lehre.
Insofern stimmt deine Schlussfolgerung nicht, dass du der Baum bist. Sondern du und der Baum sind bei näherer Analyse nicht auffindbar. Alles ist leer von inhärenter Existenz.