Beiträge von Railex im Thema „Buddhismus und psychedelische Drogen“

    Im Bezug zum Buddhismus würde ich inzwischen trocken sagen, dass ein Drogenrausch formal auch nur ein abhängig und bedingt entstandener Bewusstseinszustand ist, der schnell wieder vergeht.

    Es geht aber eben nicht um Bewusstseinszustände. Das sind bekanntlich die jhanas, die aber nicht zum Erwachen führen. Und Erwachen ist auch kein Bewusstseinszustand, sondern eine Einsicht, die entsteht, wenn die Ich-Identifikation verschwindet.

    Bewusstsein ist natürlich bedingt und zwar von Körper und Geist - nama-rupa. "Alle Wesen bestehen durch Nahrung" - und Drogen sind nichts anderes als Nahrung bzw. Substanzen, die eingenommen werden. Sie wirken daher körperlich und geistig - das lässt sich nicht trennen. Was also von den Protagonisten der Bewusstseinszustände erzählt wird, ist ein selbst gebasteltes Meditationssystem - das aus Versatzstücken von Buddhismus besteht. Halbwahrheiten eben.

    Nama-rupa bedingt auch Bewusstsein, also ohne Körper-Geist kann niemand was erfahren. Deshalb ist mit dem Wegfall der Ich-Identifkationen auch das Ich-Bewusstsein betroffen - es ist aber keine Entgrenzung oder ein ozeanisches Gefühl - das sind Beschreibungen MIT (Ich)Bewusstsein - das hat man entweder bereits antizipiert und das beeinflusst also die Erwartungshaltung oder man beschreibt es hinterher so, wie die Leute, mit denen man zusammen ist, das auch erwarten.

    Man kann da Erfahrungsberichte sammeln, wie das William James machte, um religiöse Erfahrungen zusammen zu stellen - das sind aber keine Beweise oder Belege, die wissenschaftlichen Kriterien stand halten. Metzinger hat auch über 500 solcher Berichte gesammelt und ist wenigstens so redlich, zu sagen, dass man damit nichts wissenschaftlich verwertbares in der Hand habe. Ja, das ist nämlich alles auf dem Niveau von Erzählungen, wie die über Begegnungen mit UFOs oder mit Maria in Fatima.

    Dass es im Buddhismus eben nicht um die abhängigen und vergänglichen Bewusstseinszustände geht Leonie, die mit Erwachen erreicht werden sollen, ist mir klar.

    Ich wollte nur sagen, dass m.E. der Bewusstseinszustand des Drogenrauschs in seiner Bedingtheit&Vergänglichkeit nach buddhistischer Einschätzung doch nicht anders bewertet werden dürfte, als jeder andere Bewusstseinszustand, der bedingt entsteht.

    Da ich deiner Erklärung zustimme, sehe ich da gerade für mich keinen Widerspruch.


    Ich meine es geht doch kaum unmittelbarer und direkter: man nimmt eine Substanz, halluziniert,die sinnliche Wahrnehmung verändert sich extrem und nach paar Stunden ist der Spuk vorbei.

    Die Erkenntnis, dass die sinnliche Wahrnehmung so veränderlich ist, kann doch dazu beitragen, etwas Abstand zu gewinnen.

    Das habe ich da zumindest für mich mitgenommen und habe inzwischen auch kein Bedürfnis mehr es zu wiederholen oder interpretiere in den Rausch an sich höhere Wahrheiten.

    Ich hoffe sehr, dass den therapieressistenten schwer depressiven Menschen mit Psylocibin geholfen werden kann. 10000 Suizide in Deutschland/Jahr....

    Gab ja hoffnungsvolle Studien im Vergleich zu einem SSRI.

    Medizinisch sinnvolles sollte erforscht und angewendet werden.

    nuk, leider sind viele schwer Depressive so antriebsgehemmt,(und das ist in der Phase auch gut so, sonst würden sich noch mehr suizidieren) ,dass deine Therapievorschläge da leider nicht greifen, sondern da muss ein Wirkstoff probiert werden, um dem Patienten zu helfen.


    Im Bezug zum Buddhismus würde ich inzwischen trocken sagen, dass ein Drogenrausch formal auch nur ein abhängig und bedingt entstandener Bewusstseinszustand ist, der schnell wieder vergeht.

    Wie jeder andere Zustand auch und sollte nicht überbewertet werden.

    Inhaltlich kann es aber für den Konsumenten schon eine Bedeutung haben, dass Ich-Grenzen sich auflösen oder durch Halluzinationen Raum und Zeit verrückt spielen und alles fließt.

    Hat mich im Dharma bestärkt: Zustand abhängig und vergänglich und alles fließt.

    Daran sollte man nun aber nicht anhaften,es verklären und dauernd wiederholen, sondern die Erfahrung versuchen anzuwenden in der Sicht der Dinge.

    Ein Empathogen wie MDMA kann helfen Menschen einen Moment Wärme für sich und andere zu erfahren. Wäre eine im Buddhismus sinnvolle Eigenschaft, ist aber zu gefährlich.

    :lol: …sowas von OT. Aber gut!

    Ich wollte den Witz erst auf Buddha Maitreya umschreiben, aber mit Jesus passt er einfach besser ;)

    Tatsächlich habe ich in der Klinik noch nie jemanden erlebt, der sich für Buddha gehalten hat, aber schon mehrere, die sich für Jesus hielten.

    Wahninhalte sind auch kulturell bedingt und in den asiatischen Psychiatrien, sind bestimmt mehr Buddhas unterwegs.

    Meist liegt bei solchen "Größenideen" eine Manie vor und um den Bogen zum Thema doch noch zu bekommen: Drogenkonsum begünstigt solche Inhalte, also Vorsicht!!

    Die 'Egoauflösung' - ob nun durch Änderung der Neurochemie oder durch intensives 'Geistestraining' (bhāvanā) bedingt/bewirkt - stellt sich übrigens in meiner subjektiven Wahrnehmung durchaus unterschiedlich dar. Im ersten Fall würde ich von einem 'Entgrenzen' sprechen, also einer Auflösung der Grenze zu einem Nicht-Ich, wobei das 'Ich' als Fokus von Empfindung und Wahrnehmung, also als ein 'Etwas', das Empfindung und Wahrnehmung 'hat', bestehen bleibt - wenn auch in der Regel ziemlich orientierungslos. Bhāvanā hingegen setzt nicht an den Grenzen des Ichs an, sondern in seinem Zentrum, dem 'Fokus'. Dass sich das messtechnisch unterscheidet, überrascht mich nicht allzu sehr - es ist mE in der Tat nicht dasselbe. Dass sich beides wechselseitig ergänzen kann, ist dann auch nachvollziehbar, theoretisch wie praktisch.

    Ich finde, dass dies eine gelungene Differenzierung ist, wie unterschiedlich Psychedelika oder Meditation auf die Ich-Zentrum/Grenzen einwirken.


    Trugbild ja oder nein, vielleicht sollte letztlich die individuelle praktische Konsequenz darüber entscheiden, ob eine psychedelische Erfahrung "wertvoll" ist oder nicht.

    Wenn ein Individuum persönliche Fortschritte für sich erreicht, z.b. das Potential seiner möglichen Empathie durch MDMA in sich entdeckt, oder Allverbundenheit durch Halluzinogene und daraus für sich ein heilsamerer Umgang mit sich,seinen Mitmenschen und seiner Umwelt entsteht, dann ist es doch im buddhistischen Sinne o.k., solange an solchen Erfahrungen nicht unverhältnismäßig gehaftet wird oder sich gar eine Abhängigkeit entwickelt.


    Erkrankt jemand allerdings deswegen, ist das Risiko im Nachhinein zu groß gewesen, aber es gibt auch Menschen, die ihre psychische Gesundheit durch Meditation eingebüßt haben. Die Disposition, derartige psychische Experimente wie Psychedelika oder Meditation, krankhaft zu verarbeiten, tritt leider erst zu Tage, wenn es probiert/praktiziert wurde und dies gehört eben zum unsichtbaren Risiko unseres Lebens.

    Ich muss meinen Erfahrungswerten schon vertrauen, sonst werde ich ja physisch und geistig handlungsunfähig und lerne z.b. nicht, weiß aber, dass Eindrücke,Erinnerungen und Deutungen sehr wandelbar sind.


    Das Gehirn ist ein mächtiges Organ stimmt, wahrscheinlich sogar die einzige materielle Substanz, die Geist/Bewusstsein erzeugt; dem ist also Alles zuzutrauen ;)


    Eine Psychiaterin sagte mal auf einer Fortbildung, dass obwohl Religion alle klassischen Wahnsymptome erfüllt, es deshalb nicht als Krankheit behandelt wird, schlicht,weil so viele daran glauben.

    Wenn Jesus heute in unsere Zeit propagieren würde, dass ich und mein Vater eins sind, der landet fast sofort in die Geschlossene.

    Nicht bei fehlender Eigen-oder Fremdgefahr. Solch Inhalte sind nicht mal Behandlungsbedürftig!!

    Es haben sich sogar weit abstrusere Inhalte inzwischen gesellschaftlich etabliert, von denen eine tatsächliche Gefahr ausgeht.

    Diese neue Netflix-Doku könnte für für den Thread passen:

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    Habe ich gestern Abend angefangen, hat 4 Kapitel a 50 min: LSD,Psilocybin,MDMA, Meskalin...lohnt sich!!


    Mir ist auch noch eingefallen, dass ja unter diese Substanzen auch sehr viele heilsame Gefühle auftreten: Wärme, Liebe, Versöhnungsbereitschaft,Frieden und Glück.

    Das ist in seiner heilsamen und therapeutischen (Aus-) Wirkung auch nicht zu unterschätzen als Erfahrung.

    Heilsam gegen Verbitterung und Hass.

    Also bleibe ich mal bei meinen Erfahrungswerten: das Thema "Vergänglichkeit, Trennung, Sterben" trägt ja jeder mit sich herum, nur wird es im Alltag oft nach "hinten" geschoben. Dukkha war zwar nun das Thema unseres Selbstversuches, aber meine Freundin reagierte sehr emotional und ihr sei extrem bewusst geworden, wie Vergänglich alles sei, sowie unsere Beziehung/Liebe,als auch ihr christliches Verständnis wurde ziemlich erschüttert.

    Das klingt etwas missverständlich: also unsere Beziehung/Liebe wurde nicht erschüttert, im Gegenteil: diese gemeinsame Erfahrung, währenddessen man sehr sensibel und verletzlich ist, hat uns weiter verbunden.

    Aber sie war sehr traurig, weil sie die Vergänglichkeit so stark empfunden hat und dies widersprach ihrer christlichen Vorstellung von einem ewigen Sein.

    Zu Beginn der Erfahrung waren bei uns sehr viele positive Gefühle da und die rätselhaften Bilder vor dem inneren Auge, die gar nicht unserer Erfahrung entsprechen, sind immer faszinierend, sowie,dass die Musik, die man hört verschiedene Farben hervorruft, aber als wir uns dann zum Kissen begeben haben war Dukkha halt Dukkha und da ist nicht viel mit Geistesklarheit wie sonst beim meditieren, das ist mehr innerlich sensorisch...

    Nochmal ein Nachtrag zum Psilocybin: es scheint ja ein Wirkstoff zu sein, der es dem Benutzer ermöglicht, einen direkteren Zugang zu seinem inneren Erleben zu ermöglichen.

    Es kommen ungefiltert Themen hoch, die dich innerlich beschäftigen, aber im Alltag erfolgreich verdrängt werden können, sowie ermöglicht es der Wirkstoff besonders intensiv psychischen Sensationen nachzuspüren.


    Das ist eine freudsche Hippe-Interpreation und so funktioniert das Gehirn nicht. Es gibt sowas wie unbewusste Verarbeitung, aber nicht in dem Sinne, wie das Freud verstanden hat. Psilocybin bringt die Hirn-Chemie durcheinander, wie genau weiß man noch nicht. Durch das Chaos im Hirn arbeitet das Hirn anders. Mehr nicht. Dadurch können etablierte Denk-Muster durchbrochen werden, sicherlich, aber ob man dadurch sowas wie unbewusste, verdrängte Themen erfahrbar werden, ist fraglich. Erinnerungen werden nicht einfach im Gehirn abgelegt, sondern permanent konstruiert. Das Gehirn ist keine Festplatte, sondern ein Konstruktionsprogramm. Insofern kann es auch sein, dass das Gehirn unter Psilocybin diese vermeidlich verdrängten Themen erst konstruiert und sie ohne Drogen nicht existieren.

    Ich bin jetzt kein totaler Freudianer und auch nicht so versessen auf wissenschaftliche Studien, um meine Erfahrungen zu be-oder widerlegen:


    1: die eigene Erfahrung hat den Vorzug der absoluten Gewissheit


    2: is ja gar nicht klar, ob wir mit wissenschaftlicher Methodik den "letzten" aber auch anderen Dingen überhaupt gänzlich auf den Grund kommen können; nach I.Kant und den Kategorien unseres Verstandes, ist es möglich, dass,nur weil wir Menschen in Zeit und Raum und Ursache und Wirkung denken können/müssen, wir dieses Muster der äußeren Welt aufdrücken, sie aber gar nicht so funktioniert, außerdem ist es möglich, dass wir mit unseren Sinnen gar nicht alles erfassen, was es gibt; eine Astrophysikerin sagte neulich in einer Sendung, wo es um das Aufspüren extraterristischen Lebens ging, ihre größte Sorge sei, dass wir die ganze Zeit schon in unserem Sonnensystem von extraterristischen Leben umgeben sind, uns aber die sinnliche Fähigkeit fehlt, es überhaupt wahr zu nehmen.


    Also bleibe ich mal bei meinen Erfahrungswerten: das Thema "Vergänglichkeit, Trennung, Sterben" trägt ja jeder mit sich herum, nur wird es im Alltag oft nach "hinten" geschoben. Dukkha war zwar nun das Thema unseres Selbstversuches, aber meine Freundin reagierte sehr emotional und ihr sei extrem bewusst geworden, wie Vergänglich alles sei, sowie unsere Beziehung/Liebe,als auch ihr christliches Verständnis wurde ziemlich erschüttert.

    Es gibt einen Fachbegriff für diese erhöhte psychische Sensibilität unter Psychedelika, er fällt mir nur leider gerade nicht ein.....:(


    Charaktere, die starke Schutzmechanismen entwickelt haben, aber Therapiebedürftig sind und einen erschwerten Zugang zu sich selbst haben, könnten davon profitieren, wie gesagt: könnten...., da müsste Risiko/Nutzen sorgfältig abgewogen werden und dennoch gibt es keine Garantie, dass dies jedem hilft bzw. nicht sogar Schaden bewirkt.


    Psilocybin konstruiert keine extra innerlichen Themen mMn, sie kommen nur sehr mächtig ins Bewusstsein unter dem Wirkstoff.

    Es ist sowohl für die psychische Gesundheit,aber auch für die buddhistische Geistesschulung, oft wichtig, sich diesen Themen zu stellen, um eine realistische Arbeitsweise mit sich selbst entwickeln und gestalten zu können.


    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass meine Beschäftigung mit Buddhismus und das häufige Meditieren meine persönliche Erfahrung mitgeprägt hat; psychische Sensationen, ob positiv oder negativ, können unter Psychedelika verstärkt werden, das ist ne offizielle Safe Use Warnung: konsumiere nicht, wenn es dir schlecht geht und/oder du es nicht entsprechend aufarbeiten kannst.


    Als Krankenpfleger und Mensch, der ebenfalls depressive Muster kennt, würde ich mich freuen, wenn Psilocybin bei therapieressistenten Depressionen iwann eine Option in der Behandlung darstellen könnte.

    Ich selbst begnüge mich alle paar Monate mit einer Erfahrung, die mir zeigen kann, wie es in mir bestellt ist, aber es ist kein Muss und mein Gehirn ständig mittels Microdosing zu stressen, möchte ich einfach nicht, dafür geht's mir zu gut :)


    Bin gespannt, wie du den Film findest, falls du mal Feedback geben möchtest!!

    Ich erinnere meine Zeit auf einem Forum aus der Schweiz, wo man nur über die Drogen redet.... Ich war sehr lange dort.... Man kann echt durchdrehen, wenn man so die Befund-Berichte von den Usern liest... Bei denen ist fast alles frei verkäuflich sowieso... Also man landet, sozusagen wie im Parallel-Universum, für meine Besessenheit , die "Leerheit" zu verstehen, das war wirklich lehrreich, also der absolut andere Tunnel der Wahrnehmung.... Am Ende ich habe aber vergessen, wie ich heisse überhaupt.

    Das war , nehme ich an, sehr stärker, als egal welche LSD...( Ironie).

    Psychotrope Substanzen bergen eben auch ein gewisses Risiko für den Benutzer (:

    Vielleicht sind wir ja wirklich nur Bestandteil eines riesigen Pilzmycels, gefangen in der mycomolekularen Matrix und Psilocybin ist ein Wirkstoff, der uns die "wahre (fließende) Natur" zeigt?!

    Der Film "Phantastic Funghi" hatte einige starke Argumente für eine bedeutende Funktion der Pilze in der Erdgescichte, der Entstehung des Lebens bis in die Gegenwart,die Ähnlichkeit der neuronalen Struktur des Gehirns mit dem Mycel, es wurde sogar die Theorie entworfen, dass der Homo......erst zum Homo Sapiens durch Psilocybin Erfahrungen gereift ist, weil Psilocybin Entwicklungsschübe im Gehirn auslösen würde.

    Sie sind überall vorhanden und dennoch meist unsichtbar....


    Vielleicht solltet ihr da mal forschen Spartiat ;)

    Nochmal ein Nachtrag zum Psilocybin: es scheint ja ein Wirkstoff zu sein, der es dem Benutzer ermöglicht, einen direkteren Zugang zu seinem inneren Erleben zu ermöglichen.

    Es kommen ungefiltert Themen hoch, die dich innerlich beschäftigen, aber im Alltag erfolgreich verdrängt werden können, sowie ermöglicht es der Wirkstoff besonders intensiv psychischen Sensationen nachzuspüren.


    Da wir als buddhistisch Praktizierende Geistesschulung betreiben, kann dieser Wirkstoff ähnlich wie bei der Psychotherapie/-Analyse hilfreich sein, um einen Zugang zu seinen zu bearbeitenden Problemen zu finden.

    Sogar auf der wichtigen emotionalen Ebene. Das berichtete meine Freundin so, nach dem Selbstversuch.


    Der Wirkstoffe, war in der Lage, das geistig intellektuelle Verständnis von Dukkha, erlebbar zu machen.

    Natürlich habe ich da auch einiges als Persönlichkeit in die Erfahrung mitgebracht, aber körperlich, sensorisch zu erleben, wie man in jedem Augenblick von Anicca umspült und von Dukkha umweht wird, hat nochmal einen stärkeren Erfahrungswert als das rein intellektuelle Verständnis darüber.

    Ich würde sagen, dass sich Beides sehr gut ergänzt.

    Guten Morgen :sunny:


    ich möchte hier gerne die Erfahrung eines Selbstversuches unter buddhistischer Analyse von Samstagabend teilen.

    Vorab:

    1)ich erfülle die medizinische Indikation für die Behandlung mit THC als auch mit Psilocybin, wegen des Clusterkopfschmerzsyndroms.

    Medizinisches THC erhalte ich bereits und Psilocybin wird mit Sicherheit bald offiziell zugelassen.Der Konsum ist nicht strafbar und der Augenblick des "Besitzens" ist vom pflücken bis in den Mund vernachlässigbar.

    2) ich bin mir des bedingten Zustandekommens dieses Versuches und dieses Postings voll bewusst,danke Leonie:heart:;)


    Nun zum mMn eigentlich Interessanten:


    ich habe ja vorletztes Wochenende hier im Bodhicharya Berlin ein 3tägiges Meditationsretreat bei Lama Tsultrim besucht.

    In einer seiner wenigen Unterweisungen, hat er uns angehalten,dem Phänomen "Dukkha" genau nachzuspüren und es uns bewusst zu machen. Dukkha sei sehr subtil und immer vorhanden, in jedem Augenblick.....


    Deshalb habe ich mich im Selbstversuch,nach Abklingen des Bodyloads und der drängenden,fließenden Formen vor dem inneren Auge, auf das Meditationskissen begeben und mit meiner Freundin versucht Dukkha im Moment der Erfahrung aufzuspüren und zu erleben.


    Der Wirkstoff macht es tatsächlich möglich ein Phänomen wie Dukkha ganzkörperlich erfahrbar zu machen. Durch ein fließendes Geschehen im ganzen Körper, wird Anicca und Dukkha in jeder Pore und Nervenzelle spürbar.

    Bei meiner Freundin flossen sogar Tränen.....


    Fazit: Eine psychedelische Erfahrung, kann die buddhistische Sichtweise auf die Unbeständigkeit der Dinge bestätigen._()_

    Danke BlackLotus und solch leidenschaftliche Diskussionen sind doch neben den Erkenntnissen, die wir gewinnen können auch immer eine Übung für uns Alle, um zu beobachten und zu prüfen, wie stark wir an unseren Ansichten und Meinungen haften.

    Ich denke, dass wir uns Alle noch in Achtsamkeit üben _()_


    Ich möchte meinen letzten Beitrag auch versöhnlich verstanden wissen Spartiat, du hast die Wissenschaft im Rücken, ein starkes Argument, aber es ist halt nicht abschließend geklärt, ob sich damit Alles erklären lässt und steifes Beharren auf Meinungen kann Unbill erzeugen, der es vielleicht gar nicht Wert ist.


    Ein Beispiel von meinem bereits erwähnten experimentierfreudigen Freund, der mir gestern im Rahmen unserer privaten Diskussion über die Bedeutung von Psychedelika folgendes mitteilte:


    " Ohne psychedelische Erfahrungen wäre ich heute wohl noch immer Agnostiker, Skeptiker oder Nihilist. Erst die entsprechenden spirituellen Erfahrungen haben mein heutiges Denken entscheidend beeinflusst. Dazu kommt noch das enorme therapeutische Potential der Psychedelika, so dass ich ohne weiteres für mich behaupten kann, dass Albert Hoffmanns geniale Erfindung auch mir irgendwann das Leben- mindestens in geistiger Hinsicht-gerettet hat."


    So, es ist für ihn also eine enorm wichtige Erfahrung; warum sollte ich das in irgendeiner Form bezweifeln oder die Echtheit seiner Überzeugungen?

    Es würde nur zu Unfrieden und dazu führen, dass sich derjenige unverstanden fühlt. Wir sind so gute Freunde im praktischen Leben, dass es mir das einfach nicht wert wäre, zumal ich es ja selber nicht besser weiß :taube:


    Für mich bleibt bestehen: Psychedelika o.k., nicht für jeden medizinisch geeignet, aber eine Erfahrung wert_()_

    Spartiat , wenn du schreibst: " ich glaube nicht, dass es im Sinne des Buddhismus ist, sich zu betäuben, auch nicht mit falschen Wahrheiten" , dann schwingt da einiges an Abwertung anderer Erkenntnisprozesse mit, die nicht dem deinen (wissenschaftlichen?) entsprechen:z.b. "betäuben", "falsche Wahrheiten".

    Ich verstehe dich von deinem Standpunkt, aber halte diese Sicht für Realitätsfern vom Menschen, also Menschenfremd, letztlich iwie Rechthaberisch.


    Es bringt doch nur Unfrieden, wenn Menschen die "Wahrheit" so für sich vereinnahmen wollen, oder?


    Ich hab mal hier bei irgendjemandem in der Signatur ein Zitat von Nagarjuna gelesen: " Es gibt nur eine falsche Sicht:Der Glaube, meine Sicht, ist die einzig richtige."


    Ich denke, da steckt viel Menschenkenntnis dahinter und Nagarjuna war sicher ein ernsthafter Buddhist.


    Ich kann deinen Standpunkt für mich absolut so stehen lassen, keine Frage, aber damit wirst du im Leben nicht viele Menschen in ihren Realitäten abholen.

    Willst und musst du ja vielleicht auch gar nicht, aber in meinem Job käme ich auf diese Art nicht sehr weit ;)


    Aber um nochmal bei eurer Diskussion und dem Beispiel zu bleiben: wenn nun einer behauptet, mein Ego ist mittels LSD verschwunden, dann kann man das doch so stehen lassen, akzeptieren und gut.:taube:

    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen, der "Ja" sagt zu seinem Schicksal und ihm einen eigenen Sinn verleiht. :taube:

    Ja, ganz genau! Aber warum er ist glücklich? Für ihn es gäbe keine Trennung ... deswegen er macht als ob die sinnlose Arbeit, das gerade macht den Sinn! Und das gerade macht ihn "glüklich"... Samsara ist Nirvana und ungekehrt, Leere ist Form usw... Nur andere Verkleidung, lieber Railex .

    Klar, ich kann nich täuschen, aber so ich es wahrnehme...

    LG.:rose:

    Guten Morgen :sunny:


    Es gibt Menschen, die brauchen keine Erklärungen und es gibt Menschen, denen reichen keine Erklärungen.

    Einfach mal loslassen, dann hat man auch die Hände frei, um etwas zu tun bzw. zu helfen.:taube:

    Wenn ich mir all diese deine Gedanken machen würde Igor07 , bevor ich zur Arbeit gehe, dann käme ich da nie an ;)


    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen, der "Ja" sagt zu seinem Schicksal und ihm einen eigenen Sinn verleiht.:taube:

    Sudhana und sei froh, dass du so damit umgehen kannst:like:

    Beim Zahnarzt z.b. nehme ich nie Betäubungsspritzen und übe die Deindentifikation von dem bzw. Beobachtung von dem Schmerzprozess, während gebohrt wird.

    Der Bandscheibenvorfall, den ich gerade habe, ist da schon unangenehmer.

    Aber als ich vor 20 Jahren an Clusterkopfschmerzen erkrankte und noch nicht medikamentös mit Calziumantagonisten zur Prophylaxe und Triptanen und Sauerstoff für den Akutfall ausgestattet war, bin ich bei einer Frequenz von bis 10 Attacken am Tag und vor Allem Nachts, suizidal geworden und hätte mein persönliches Leben wahrscheinlich geopfert, so hätte ich nie weiterleben können.

    Mein Mitleid gehört all jenen Menschen, die keine adäquate Schmerztherapie auf dieser Welt erhalten und schier unendlich leiden müssen.


    Als Krankenpfleger habe ich dem, meiner Meinung nach völligst überflüssigen Phänomen "Krankheit" auf dieser Welt, schon lange den Kampf angesagt und versuche zu helfen.

    Auch eure persönlichen Bericht hier machen betroffen und da wird aus dem Luxusthema "Psychonautik" ne ganz ernsthafte Sache!!


    Ich wünsche euch Alles Gute _()_

    Guten Morgen :sunny:


    inspiriert von diesem Thema hier, habe ich gestern mal auf Netflix geschaut, was es an Dokus zu dem Thema gibt und habe mir den Film: "Fantastic Funghi" angesehen.

    Sehr faszinierend, wie dieser Wissenschaftler und Mykologe in einer Vorlesung von der "mykomolekularen Matrix" spricht, die seiner Meinung nach das ganze Universum durchzieht. Der Archetyp des Lebens sei eine wie Myzelstruktur, die überall zu finden sei, ob neuronale Verbindungen in Organismen oder im Kosmos überhaupt.


    In Studien mit Krebspatienten, berichteten 70% der Probanden, dass die Psilocybinerfahrung zu ihren 5 wichtigsten spirituellen Erfahrungen ihres Lebens gehörte und für 15 % sogar "die" spirituelle Erfahrung schlechthin.

    Alle berichteten, seit dieser Erfahrung weniger Angst vor dem Tode zu haben, da sie während dieser Erfahrung eine "Alleinheitserfahrung" gemacht haben. Das sind doch tolle Ergebnisse finde ich!! ich bekam übrigens auch gleich wieder Lust auf eine Psilocybinerfahrung ;)


    Zun Glück besitze ich medizinisches,90%es THC Liquid, das ich zu medizinischen Zwecken nutze und habe es gestern gleich mal nach langer Zeit probiert, um nochmal selbst bewusst zu prüfen, was da eigentlich passiert: Die Wahrnehmung ist einfach emotionaler-mehr Herz, als Geist/Verstand:heart: Gelassenheit und Friedlichkeit stellt sich ein und man fühlt sich nicht mehr so auf die körperlichen Grenzen reduiert.

    Meine persönliche buddhistischen Sichtweise der Dinge wird bestätigt, das alles miteinander verknüpft ist, gute Erfahrung:like:

    Zum meditieren war ich aber zu unfokussiert.


    Danach habe ich mir die Doku "Psycheldelische Abenteuer-have a good trip" angesehen, wo verschiedene Leute von ihren Erfahrungen mit Psychedelika berichten.Musiker Sting erzählte sehr interessant, dass er durch diese Erfahrungen mit Peyote ,also Meskalin ,in seinem spirituellen Verständnis entscheidend geprägt wurde.

    Andere berichteten sehr lustige absurde Dinge, die mir die Tränen vor Lachen in die Augen getrieben haben:lol:


    Fast alle aber haben davon profitiert, bzw. spürten sich durch diese Erfahrung angeregt, das Leben für sich neu zu definieren oder ihre Sichtweise zu verändern, weil sie die Erfahrung der universellen Verbundenheit gemacht haben.


    Ich denke, und das meintest du sicher auch@Igor07 in deinen älteren Beiträgen, dass Psychedelika insofern positiv für die ganze Menscheit sein können, weil der Mensch sich dann als Teil eines großen Ganzen erfährt und der kleinliche bzw.größenwahnsinnige Egoismus der Menschen gemindert werden könnte.


    Also, wenn ich in meinen letzten Beiträgen eher den Fokus auf das gesundheitliche Risiko der Substanzen gerichtet habe, sage ich heute nach den Dokus und der Erfahrung gestern: Buddhismus und Psychedelika- Ja, wiederspricht sich nicht und kann ergänzend wirken.


    Schönen Tag _()_

    Gute Zusammenfassung @ Sudhana und ihr habt wirklich leidenschaftlich diskutuert @Spartiat& Black Lotus-Respekt für euer Engagement!!


    Ich möchte nochmal etwas zur Bedeutung oder Wahrhaftigkeit von Trugbildern beisteuern:

    In der Psychiatrie haben wir es ja mit sehr vielen "Trugbildern" im Rahmen einer Symptomatik zu tun und oft stellt sich den Behandlern die Frage: kann man das so lassen oder müssen wir das mit Medikamenten behandeln!?

    Meistens entscheidet das Kriterium " Eigen-oder Fremdgefahr" oder der persönliche Leidensdruck des Patienten über den Verlauf der Behandlung.

    Im ersten Fall muss dies leider oft gegen seinen Willen geschehen, im zweiten Fall ist der Patient meist kooperativ und möchte selbst seinen Zustand verändern/verbessern.


    Wir sehen aber auch Patienten, die wirklich irrwitzige Realitäten für wahr halten und es geht ihnen bestens damit und sie schaden keinem.

    Diese Patienten werden im psychiatrischen Netz zur Unterstützung des Alltags eingebunden,so sie denn wollen, aber nicht mehr, wie zu Beginn der Neuroleptikaära mit Psychopharmaka zwangsbehandelt, nur weil sie sich für Jesus halten und ein besonderes starkes Sendungsbewusstsein zeigen z.B.

    In den letzten 20 Jahren vor Allem, findet man dieses Klientel mit absonderlichen Realitäten sogar häufiger außerhalb der Psychiatrien, allerdings geht von diesen eine größere Gefahr aus, da sie ihre teils völlig ungeprüften Realitäten durch die sozialen Netzwerke aggressiv verbreiten.


    Abschließend möchte ich damit sagen, dass ob Trugbild oder nicht im wissenschaftlichen Sinne, es doch wichtiger erscheint, wie der individuelle Wahn sich praktisch zeigt: ist der Mensch damit glücklich? toleriert er andere Menschen? schadet er mit seinem Verhalten oder Substanzkonsum andere?oder richtet er anderweitigen Schaden an der Allgemeinheit an?


    Falls alle damit leben können und kein anderer zu Schaden kommt, sollte selbst der abwegigste Wahn toleriert werden können.

    Wenn ich mit meiner christlichen Freundin leidenschaftlich über bestimmte Sachverhalte diskutiere und wir unds festfahren, dann sagt sie am Ende oft:"Naja, jeder lebt in seiner eigenen Blase", dann lachen wir gemeinsam, küssen uns und gehen wieder zum Alltag über.

    Mit Toleranz kann Frieden entstehen, den die Menschheit so dringend benötigt.


    Dieser Beitrag hat weniger mit psychedelischen Substanzen des Themas zu tun, aber mit individuellen Wahrheiten, wo die wissenschaftliche Evidenz eher nebensächlich ist.


    Alles Gute_()_

    He Igor07,


    es kann ja sein, dass du und viele andere Menschen schlechte Erfahrungen mit Psychopharmaka gemacht haben, die Nebenwirkungen sind auch teilweise schlimm, aber unendlich vielen hat es auch geholfen mit ihrer Erkrankung zu leben.


    Aber nur, weil wir noch nichts besseres haben, heißt das doch nicht, dass Psychedelika nun die Lösung sind.

    Bei Psychotikern sind sie definitiv kontraindiziert.


    Du kannst dir doch Psychedelika ohne Ende einwerfen, probiers doch aus, meinst du ernsthaft, du würdest davon gesund?


    Die ganze Menschheit ist akut Eigen-und Fremdgefährdend; meinst du Psychedelika (oder Psychopharmaka) für Alle würde daran etwas ändern?


    Das Problem liegt woanders, nämlich in den Geistesgiften.


    Der Buddhismus verfolgt den Weg der Geistesschulung mittels Geistesklarheit. Dafür sollte man aber psychisch stabil sein.


    Psychedelika haben Potential, sind aber für psychisch labile Menschen ungeeignet bzw. gefährlich, das ist Fakt!!


    Gute Nacht_()_

    @ Spartiat, natürlich sterben Beide am Ende- mein Freund und der Verdurstende in der Wüste.


    Mein Freund hat das Plus, dass er die Angst verloren hat und der Verdurstende die Hoffnung in der Fata Morgana Wasser zu finden.


    Angstlosigkeit und Hoffnung, wenn auch illusionär bedingt, halte ich für legitime Mittel, um im Leben klar zu kommen.


    Warum sollten wir dies jemandem theoretisch absprechen, wenn es doch dem Betroffenen praktisch hilft sein Leiden zu ertragen?


    Das sollte aus Respekt vor dem individuellen Bewusstseins des Anderen toleriert werden und da ist es unnötig auf "Wahrheiten" rumzureiten mMn.

    Hast du mich vielleicht missverstanden Keine Ahnung ?


    Ich habe mich doch für Medikamente und gegen Selbstmedikation von Drogen ausgesprochen, nur benötigt das Finden der optimalen Dosierung der Psychopharmaka Geduld von allen Betroffenen.


    Da ich 25 Jahre in der Akutpsychiatrie gearbeitet habe, weiß ich aus Erfahrung wovon ich rede!!


    Ich glaube du hast in meinem Post Psychopharmaka (Medikamente)und Psychedelika (Drogen)"verrührt".


    O.k.,ich sehe, du trinkst gerade Cidre, wie du erwähnt hast, das erklärt deinen Lapsus, passend zum Thema ;)

    Railex

    Das wäre sehr gute Option für die "arme", die auf keine Psychopharmaka mehr reagieren. Aber die alle sind legal. Und sie alle, wenn man sie genug lange einnnnimt, schaden enorm, und zwar eindeutig.

    Psychisch kranke Menschen benötigen in erster Linie Verständnis, Ruhe und Struktur im Alltag.


    Leider kann Gesellschaft und Psychiatrien dies meist nicht bieten.

    Die optimalen Medikamente für den Betroffenen zu finden, ist leider schwierig, weil jeder Mensch anders reagiert.

    Oftmals fangen die Patienten dann an, sich mit Drogen selbst zu therapieren.


    Das Risiko, dass sich das Krankheitsbild unter Psychedelika verschlimmert ist einfach zu groß.

    In Deutschland geht man jährlich von ca. 3-5000 Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis aus, die veranlagt sind,aber durch Psychedelika erst zum Ausbruch kommen. Das sind oft lebenslange chronische Behinderungen.


    Psychopharmaka sind oft auch nicht die optimale Lösung,klar,aber lösen z.b.nicht noch zusätzliche Halluzinationen aus.

    Im low Dose Bereich wird ja geforscht, warten wir die Ergebnisse dazu ab.