Beiträge von Noreply im Thema „Wahres Selbst“

    Aber im Großen und Ganzen habe ich noch den Eindruck, dass eine Diskussion im Bezug zum Palikanon gewünscht ist

    Da geb ich dir recht, doch wo ist eine im Sinn des Theravada gewünscht. Wenn du das glaubst zu bemerken, warum entsprichst du dann nicht dem Eingständnis des Theateröffners, dass er sich mit diesem "Ort" offensichtlich geirrt hat?

    Ich weiß, warum ich bestenfalls im „Allgemeines zum Buddhismus“ oder im Salon einen Thread über Buddhismus eröffne. :grinsen: Ich komme grundsätzlich mit den Lobbyisten in Konflikt. Eine wirklich brauchbare Antwort bekommt man nicht, von den Schulen des Buddhismus.

    Meine Erfahrung mit meinem Leben ist dabei, dass es nur noch bei sehr hartnäckigen Gewohnheiten anstrengend ist, diese zu überwinden. Andere nicht so feste vergehen, ohne dass ich das merke. Es erscheint mir so, dass ich seit einiger Zeiten etwas nicht mehr mache und nicht mehr weiß, wann das aufhörte. Gehe ich dann in die Unterscheidung und folge der Spur von etwas verschwundenen erkenne ich auch seinen Ursprung, seine ehemalige Funktion und, wie es verschwunden ist. Die Untersuchung macht es aber nicht möglich, dass ich diese Handlung wieder unbewusst mache. Dann ist es überwunden und ich kann diese Handlung machen oder eben nicht, sie erzeugt kein Leiden mehr, weil sie bewusst und gewollt eingesetzt wird.

    Leiden erzeugt sie wieder, wenn ich sie mit Gier, Hass und Wissen das ich wissentlich nur Glaube einsetze. Heißt, erst hier entsteht Leiden, wie Buddha es beschreibt. Denn der Unwissende und unwissend bleibende (Weltling) erzeugt zwar Leiden, aber man kann mit ihm Mitgefühl, Geduld, Gelassenheit und sogar Wohlwollen haben.


    Es gibt so zwei Nicht-Weltlinge, der Weise/Edle und der Wissende Unedle.

    Der Weise weiß, dass sein Selbst unbeständig, unbefriedigend und nicht aus sich selbst erscheint und bleibt vom Leiden befreit durch seine Handlungen.


    Der Unedle/Tyrann weiß das auch, aber er nutzt dies Wissen gnadenlos gegen die Weltlinge aus, mit Betrug, Lüge, Vergewaltigung in jeder Form und Machtgier, die ihn zum Führer machen soll. Ein aggressiver Diktator, Kaiser, Papst muss das wissen, sonst kann er den Posten nicht ausfüllen.


    All das macht der Weltling auch! Doch er kann nicht anders, denn er ist sicher, dass er ein Ich ist und ein Selbst. Er weiß vielleicht sogar von den vier Wahrheiten, er kann sie sogar anwenden und Glücklich werden, aber es fehlt ihm immer etwas, er wird immer etwas suchen, weil er glaubt und fühlt, wahrnimmt, sich bewusst ist, dass ihm etwas fehlt.


    Er kann nicht erkennen, dass er „Zuviel“ hat und etwas loswerden, loslassen muss, ganz bewusst. Auch wenn er es einfach so verliert, kann er nicht verstehen, was verloren ist, dann sucht er das Verlorene, das Ich/Selbst ohne zu wissen, was er sucht.

    Was ist denn das Ungeborene, das kann doch nur das sein, in dem der Raum, bestimmt durch zwei Punkte, Samsara, erscheint.

    Das ganze hier ist für mich nur der Versuch etwas zu sagen, dass nicht gesagt werden kann, ein Spiel der vollkommen sinnlosen Argumente.

    Wieso ist das mit dem Selbst eig. so schwer?
    Weil es von selbst geschieht?


    Das Selbst geschieht nicht, es ist.

    Es muss sogar geschehen, da es keine Kernsubstanz hat, muss es immer wieder geschehen. Wenn es Ist hat es einen Kern und das widerspricht der Natur des Universums.

    Generell warte ich ja immer noch auf einen Gegenbeleg aus dem Palikanon, wo die Seele oder das Selbst klar geleugnet werden. Ansonsten nehme ich einfach mal an, dass meine Ansicht im Ganzen korrekt ist und der Wahrheit entspricht.


    Zitat
    Zitat
    "Lust und Haß und Betörung, im eigenen Selbst entstanden, Verderben den Mann sündigen Herzens, wie einen Grashalm die eigene Frucht."


    SN 3.23

    Hab ich nicht gefunden! Nur das ‚Selbst‘ unbeständig, unbefriedigend und ohne aus sich selbst sein ist, also bedingt durch gegenseitige Abhängigkeit der Komponenten Skandha erscheint.

    DAs war Mittwoch der 11.1. Kannst du dir vorstellen, wieviel Kalpas seit dem vergangen sind?

    Auch das nicht sich auf ein Konzept fixieren, setzt einen Ich-Glauben voraus. Selbst Buddha muss dieses Rest-Ich haben, sonst könnte er keinen Begriff verwenden. Nur Zeichen und Worte sind möglich, keine Sätze.

    Diese Interpretation der Worte des Buddha widerspricht der Lehre des Buddha. Das kann nicht so sein, denn da wird ein „Wesen“ eine "Ichheit“ geschaffen, die nicht den Daseinsmerkmalen unterworfen ist.

    Das Selbst-/Ichlosigkeit erreichen zu wollen, ist sowohl ein Festhalten an Sinneslust und Sinnesleiden. Darum ist es so schwer zu erreichen darin Frieden zu finden.

    Mein Ergebnis ist: Ich bin Mitte meiner Welt in der gesamten Welt.

    Das ist auch meine Kritik an Buddhisten, denen ich länger verbunden war, weit vor dem Selbststudium der Reden des Buddha.

    Dieses dogmatische Behaupten von offensichtlicher Unwahrheit. Mit „offensichtlich“ sage ich klar, dass jeder Mensch weiß, dass es ein Selbst gibt, er eines hat. Noch ein offensichtlicher Unsinn, der geglaubt wird, nicht geprüft an der Wirklichkeit: Alles ist Eins und Eins ist Alles.


    Ich habe diese Menschen verlassen, die der Lehre Buddha folgen, weil ich, Hochsensibel, die Verzweiflung fühlte, die sie in einen Glaubensabgrund führte, den sie sogar anstrebten, Selbst-/Ichlosigkeit. Weil sie nicht Meinungsaustausch fähig waren, musste ich sie verlassen. Sie erzeugen Wut der Hilflosigkeit in mir, nicht Zorn oder Hass und das wollte ich mir nicht mehr antun.

    Die erste Gruppe waren die Christen, die zweite die Esoteriker, die dritte die Buddhisten, die vierte Scientology. Da war mir, dem Ich/Skandha schon klar, dass es nur eine Zuflucht gibt, mich selbst, mein eigenes Selbst, meine Person.

    Die Zeit danach, ab 1997, war dem Selbst gewidmet, dem persönlichen, meine Welt, von der ich noch nicht wusste, dass sie anatta ist.


    Mein Selbst hat nicht verstanden, woher diese unergründliche Ruhe kommt, wie es sein konnte, dass ich wirklich Frieden vor mir selbst und meinem Welterschaffen hatte. Mein Selbst war immer noch auf der Suche, obwohl es vom ICH her nichts mehr zu finden gab, alles war da. Aber genau das verstand ich nicht.


    Alles hier, im Forum und fünf Jahre vorher im Zen.de geschriebene ist die Suche nach dem, was schon alles hat, ich wusste, dass es da ist, wollte aber diesem Frieden beweisen, dass es doch noch etwas zu finden gibt.


    Das ist der Weg, der Achtfache. Gerade wird mir klar, dass es der Weg ist, der im SN 56.11 beschrieben ist, nur eben umgekehrt. Der Achtfache sorgt für Leid vergehen, durch Erkennen, wie Leid durch nicht mehr festhalten an Meinungen vergeht. Die Erkenntnis, wie Leid aufgelöst wird. Wie Leid, das auch eben vor langer Zeit entstanden ist und wie ich sein entstanden sein erkennen kann. Überhaupt zu verstehen, was Leid ist. Erkennen, dass alles Dukkha ist, dass Dukkha hier nicht heißt Leiden, sondern klar, Unbeständigkeit (annica) und Unbefriedigend „dukkha“. Dieser Weg führt zum ersten Satz, der Weg zum Leiden: Festhalten und wiedererlangen wollen von Sinnesfreuden oder Sinnesleiden. Die einzige und einfachste Lehre des Buddha: Halte nicht fest, versuche nicht vergangenes zu halten oder wiederzuerlangen, halte nicht an Extremen wie Wahr oder Unwahr, Richtig oder Falsch, Weltltlich oder Geistig, Heilig oder Höllisch usw. fest.

    „ 'Das Wissen und die Vision stiegen in mir auf: „Unerschütterlich ist die Befreiung meines Geistes. Dies ist meine letzte Geburt. Jetzt gibt es keine erneuerte Existenz mehr.' “ aus SN 56.11

    Das ist meine Erkenntnis und die ist nicht zu erschüttern, vom Ich vor Jahrzehnten geäußert und vom Selbst nicht geglaubt. Durch keinen Heiligen, keiner Religion, keiner Wissenschaft vom Geist/Psyche, auch nicht vom Buddha.

    Hier wird bei selbst Selbstprüfung erkannt, was mit Selbst gemein ist.


    380 Das SELBST nur ist des Selbstes Hüter,

    das SELBST nur ist des Selbstes Gang, -

    darum zusammen halt' das SELBST,

    wie gutes Pferd der Handelsmann

    Ekkard Saß


    380

    Du bist dein eig'ner Herr, drum zügle selbst dich gut,

    Wie's mit dem edlen Roß ein kluger Händler tut.

    Kurt Schmidt


    Verse 379: O bhikkhu, by yourself exhort yourself, and examine yourself; thus guarding yourself and being mindful, you will live in peace.

    O Bhikkhu, ermahne dich selbst und prüfe dich selbst. Wenn du dich so schützen und achtsam bist, wirst du in Frieden leben.

    Verse 380: One indeed is one's own refuge, (how could anyone else be one's refuge?)1 One indeed is one's own heaven; therefore, look after yourself as a horse dealer looks after a thoroughbred.

    (Man ist in der Tat sein eigener Zufluchtsort, (wie könnte jemand anders der eigene Zufluchtsort sein?)

    Vers 380: Man ist in der Tat sein eigener Himmel. Kümmer dich also um dich selbst, wie ein Pferdehändler sich um ein Vollblut kümmert.


    Dhammapada Verses 379 and 380 - Nangalakulatthera Vatthu
    Tipitaka » Sutta Pitaka » Khuddaka Nikaya » Dhammapada » Verse 379,380 Attana codayattanam patimamsetha attana so attagutto satima sukham bhikkhu vihahisi.…
    tipitaka.fandom.com

     

    Diese Selbst-Vorstellung wird durch eine Theorie von einem wahren Selbst lediglich aufgebläht und findet Ausdruck in religiösen Überzeugungen oder Welt-Ansichten, Gottesvorstellungen etc.


    Nein, denn es geht ja hier um den Palikanon. Das "wahre Selbst" ist ja eben keine religiöse Überzeugung, Welt-Ansicht etc. sonst hätte Buddha ja gesagt: "Das bin ich, dies ist mein Selbst" - wenn es denn in solchen Bereichen gefunden werden könnte.

    Das wahre Selbst ist auch keine religiöse Überzeugung, es ist ein wahres Selbst, eine Persönlichkeit, Eine Selbst-Vorstellung die religiöse Gottesvorstellung , Weltansichten erzeugt. Das Wahre Selbst ist die Wurzel allen Übels.

    Zitat

    "Daher, ihr Bhikkhus, sollte jegliche Art von Form/Körper,  Gefühl/Empfinden, Wahrnehmung, Aufgemerktes, Gestaltungen/Absichtsbildung, Bewußtsein/Erinnerung/Erfahrung, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'"

    Ratio Was sagt ihr dazu?

    Das Alles was die Skandha erzeugen, ob es der Körper selbst, die Gefühle, die Wahrnehmungen, Willensentscheidungen, gefundene Erinnerungen sind, sie sind nicht Mein Besitz, nicht mein Ich, nicht mein Selbst. Das ist die Erkenntnis, dass alles, was Körper und Geist/Skandha sind, nicht so sind, Meines, mein ich, mein Selbst.

    Darum sagt Buddha, dass man nicht an den Erscheinungen und Phänomenen der Skandha festhalten soll, auch nicht an den Skandha selbst. Die Skandha sind Ich, aber nicht die Person, die an ihnen als sein Körper und sein Geist, sein Ich festhält. Nur eine Person kann so etwas glauben, das sie Körper/Geist/Ich ist, sein will, sein kann.


    Wenn man Satipatthana übt, kann man es erkennen. Die Achtsamkeit weitet sich und man erkennt, wohin die Aufmerksamkeit/Konzentration geht.

    Das, was die Aufmerksamkeit sich aussucht, wird als Wirklichkeit genommen, auch wenn es nur Worte, Begriffe, Gedanken sind. Wenn sich eine Person um die Aufmerksamkeit bildet, wird die Achtsamkeit/Satipatthana überdeckt und es ist alles Meins, Mein Ich, Mein Selbst. Sogar meine Achtsamkeit, Mein Samsara, Mein Nirvana, Mein Satipatthana. Rechte Konzentration ist genau diese Verbindung immer wieder zu unterbinden.

    Genau das ist das Leiden. Das nicht erkennen wollen, dass alles Mein, nur anatta ist. Der verfluchte Wunsch atta zu sein, sein zu wollen, glauben atta sein zu können.