Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Fleischkonsum und Buddhismus“

    Hallo, lieber Bernd ,


    dein Beitrag ist ironisch gemeint, oder?

    Budda hat Fleisch gegessen. Also dürfen wir das auch. Es ist kein Problem.

    Selbst wenn der Buddha kein Fleisch gegessen hätte, würden manche Buddhisten, die ihren "Fleischhunger" befriedigen wollen, sicherlich Gründe finden, um das zu rechtfertigen, beispielsweise durch Infragestellen der alten Texte....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Bebop


    Ich erlaube mir, einige Passagen von Sudhana 's Beitrag Nr. #29 noch einmal zu zitieren, weil bei einem so langen Thread gerne ältere Beiträge unter den Tisch fallen und er hier die Einstellung repräsentiert, der sich wohl viele Buddhisten anschließen können:

    Leben heisst Leben nehmen, das ist unvermeidlich. Aber das große Mitgefühl leitet uns auf einen Weg, das Ausmaß des Leidens dabei zu verringern. Wo und wie auch immer es möglich ist. Und bevor wir anfangen, Mitgefühl für Pflanzen zu üben, ist es wohl doch sinnvoller, erst einmal mit der näheren Verwandtschaft zu beginnen......


    Es geht da nicht um Buchführung über das Karmakonto, sondern schlicht um die Kultivierung universellen Mitgefühls, karuna. 'Das Schreien der Welt hören'.

    Danke, Sudhana ! _()_ :heart:

    Ich wollte mit dem - zugegebenermaßen etwas krassen - Beispiel nur verdeutlichen, dass karmische Wirkungen sich - laut der Lehre des Buddha - nicht unmittelbar im Anschluss an eine Handlung/Tat ereignen müssen, das Karma kann dementsprechend sogar in einem späteren Leben noch wirksam werden (siehe die Geschichte von dem Metzger und dem Kalb).

    Das wäre mir eine Ehre. Es ist doch seltsam, dass eine solche Vorstellung dir als Strafe zu erscheinen scheint und das deinem Verständnis von Karma zugrundeliegt. Aber zum einen müssen diese Dinge gar nichts miteinander zu tun haben, und zum anderen kann ich darin nur den Lauf der Natur sehen, es ist also in Ordnung.

    Sorry, das mit der "Ehre" nehme ich dir nicht ab! (: :lol:

    Es geht hier auch nicht um "Bestrafung" und mein "Verständnis von Karma" glaubst du nur zu kennen, tatsächlich verstehe ich es, ähnlich wie Monika, schlicht als Gesetz von Ursache und Wirkung.


    Wenn du das obengenannte fiktive Ereignis als "den Lauf der Natur" und "in Ordnung" betrachten kannst, bist du entweder schon erwacht, verfügst über wenig Phantasie oder machst dir und uns etwas vor...

    Es ist in der buddhistischen Lehre überhaupt nicht vorgesehen, "Leid schönzureden", sondern eine Einstellung zu finden, damit besser zu leben.

    Ich habe nicht behauptet, dass "Leid schönzureden" Teil der buddhistischen Lehre wäre, sondern lediglich, dass Menschen u.U. zu solchen "Strategien" neigen, um ihr Verhalten nicht (z.B. wegen eigener Gewissensbisse oder Inakzeptanz Anderer) ändern zu müssen.

    Also ich muss da gar nix machen. Ich denke, das ist eine Folge der Zen-Praxis. Ich wiederhole da gern nochmal, wie ich den Dharma aus Zen-Sicht verstehe: a) Das Leben ist (u.a. und teilweise) Leiden. b) Du kannst etwas an deiner Einstellung zum Leid ändern, also deiner geistigen Ausrichtung, damit du mit dem, was nicht änderbar ist (Geburt, Alter, Krankheit, Tod/Sterben) besser klarkommst.

    Es ist ja absolut legitim, sich zum eigenen Leid anders einzustellen und geistig entsprechend auszurichten, um mit den unvermeidlichen Gegebenheiten besser zurechtzukommen.


    Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn eine Einstellung entsteht, fremdes Leid, das Leid anderer Wesen nicht mehr wahr- und ernstnehmen zu wollen, um selbst nicht zu leiden.

    Also sich beispielsweise gezielt Empathie und Mitgefühl abzutrainieren, indem man sich etwas einredet wie:

    Aber ich bin mit jedem für mich getöteten Schlachttier eins in der Buddha-Natur.

    Für DICH ist damit alles in Ordnung - DU leidest nicht!


    Leiden (im Sinne psychischer und physischer Schmerzen) tun allerdings

    -die Tiere,

    -diejenigen, welche sie töten müssen (das Töten belastet die Psyche, kann traumatisieren oder total abstumpfen),

    -die Umwelt, das Klima,

    -und - nicht zuletzt - andere Menschen, die am Leid der Wesen mitleiden.....

    Mir ist ja auch klar, dass ganz ohne Nutztiere jeden Tag noch Millionen von Tieren von anderen Tieren geschlachtet würden, oder von Windschutzscheiben von Autos getötet, von mir plattgetreten und so weiter. Ein Leben, in dem man sich aus der Beteiligung von Leiderzeugung herausnimmt, ist nicht möglich, nicht mal einem Waldmönch, und ich bin auch nicht in der Lage, bei jedem der tausend Gegenstände in meiner Wohnung zu hinterfragen, unter welchem Leid die wohl entstanden.

    Das sind doch alles vorgeschobene Ausreden, genauso, wie der oft gehörte Hinweis, dass sich ja "in der Natur, in der Wildnis, Tiere noch viel Schlimmeres antun, als der Mensch den Schlachttieren" u.ä. .


    Es sollte doch um die Verminderung des Leides gehen und da ist jedes Tier für sich ein kleines "Universum"...

    Neulich versuchte ich mal, meine Darmbakterien mit einem Bakteriencocktail, der von der Stiftung Warentest als der beste befunden worden war, zu verwöhnen. Das sollte ein Festessen für Milliarden Lebewesen werden. Leider ging der Schuss nach hinten los, ich hatte barbarische Blähungen und googelte dann, dass es Menschen wie mich gibt, die diesen Kram und einige Ballaststoffe nicht vertragen. Naja, ich denke, die ganzen Bakterien werden dennoch beim buddhistischen Richter so viel Rabatz zu meinen Gunsten machen, dass die paar Tiere, die ich gegessen habe (zusammengerechnet), nicht mehr ins Gewicht fallen. Denn wie du sagst, die Absicht, die Absicht ...

    :lol: :rofl: Gute Besserung für deine Flatulenzen!

    Ich fürchte, auf die Fürsprache deines Darmmikrobioms brauchst du nicht zu hoffen, es wird völlig zufrieden damit sein, dich post mortem zu verdauen....(Aber das wird dir sicher "eine Ehre" sein...)


    Außerdem: Was ist mit den Darmbakterien der wegen deiner "Fleischeslust" getöteten Tiere, die dabei mit auf der Strecke bleiben?

    Die werden beim "buddhistischen Richter" :lol: sicher auch "Rabatz" machen... :?


    Okay, das war jetzt etwas albern...

    "Dass uns der Anblick der Tiere so ergötzt,

    beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut,

    unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehen."

    (Arthur Schopenhauer)


    "Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben..."

    (Leo Tolstoi)


    "Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei."

    (Leo Tolstoi)



    Natürlich kann man Fleisch eines Tieres verzehren, indem man all das Leid, das bei der Gewinnung entstand, geistig wegdrückt, sich schönredet, oder andere Strategien anwendet, um seinen Fleischhunger, seine Gier, vor sich und Anderen zu rechtfertigen.

    Aber es ist letztlich eine Art Selbstbetrug, der allerdings unheilsame Konsequenzen hat, nicht unbedingt direkt und nicht nur für den Fleischesser (obwohl Fleisch gesundheitliche Risiken birgt - Hundefleisch z.B. Trichinen enthalten kann -), sondern die auch zeitlich versetzt erfolgen können.

    Mein Paradebeispiel ist, dass ich einen Hund in Kambodscha aß, nach Thailand zurückkehrte, freudig vom Hotelhund begrüßt wurde und er die Gänge zur Apotheke, wo ich ein gerade mal laufendes Kleinkind dabei hatte, beschloss, wie ein Bodyguard an deren Seite mitzulaufen.


    Wenn ich wollte, könnte ich damit die Karma-Lehre geradezu umdrehen. Aber das Beispiel zeigt nur, dass zwei Dinge hintereinander passierten, die gar nichts miteinander zu tun haben müssen.

    Die karmischen Auswirkungen könnten ja auch so aussehen:

    Du bekommst irgendwann einen Herzinfarkt in einer einsamen Gegend in Asien, liegst hilflos am Boden und wirst von hungrigen Straßenhunden angeknabbert...


    Aber "Spaß" beiseite, du bist in diesem Thread schon sehr provokativ unterwegs - und dir dessen bewusst (da bin ich mir sicher) - , schließlich sind Hunde der Deutschen zweitliebstes Haustier (oft verklärt als "der beste Freund des Menschen") und "seine Freunde isst man nicht!"

    Für aufkommende (negative) Gefühle beim Lesen deiner Beiträge, ist natürlich - in erster Linie - jeder Leser selbst verantwortlich, aber der Buddha äußerte bekanntlich: "Karma, ihr Mönche, erkläre ich, sind die ABSICHTEN."

    Nur aus DEINER Sicht (des (Zen-) Buddhismus) kann dem Tier "das Entscheidende nicht genommen werden" - aus der Sicht des Lebewesens selbst, ist das Entscheidende sein Leben und das wird genommen.

    (Sila 1 und 2 werden damit ignoriert!)

    Damit lädt der - ohne Not - Leben-Nehmende eine gewisse Schuld auf sich, übrigens auch im Buddhismus: schlechtes Karma ist die Folge. (Selbst gewisse "Naturvölker" entschuldigen sich bei den von ihnen getöteten Beutetieren, obwohl sie ihrer zum Überleben bedürfen...)


    Der Mensch, von dir hier hochtrabend als "Schöpfer" bezeichnet, darf also mit seinen "Geschöpfen" - nach deiner Ansicht - machen, was er will?



    Danke für das Gespräch, ich steige jetzt erstmal aus.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:





    Nur der Mensch kennt Wiedergeburt, niedrige Stufen, Bliss-Zustand.

    Menschen wollen auch immer ihren Bliss-Zustand anderen auf missionieren.

    Wenn es um Tiere geht, werden ihnen menschliches Gefühlsweltleben eingedacht.

    Selbstverständlich gibt es für Tiere auch Zustände der (Lebens-) Freude, also "Sukha", neben neutralen "Weder-Leid-noch Glück"- Phasen und "Dukkha" - Befinden, das kann jeder wahrnehmen, der (einigermaßen) bei Verstand und empathiefähig ist, sowie dazu in der Lage, vorurteilsfrei, aufmerksam zu beobachten.


    Tiere zu vermenschlichen kommt der Realität näher, als die versachlichende Ansicht vom "Reiz-Reaktions-Automaten", die u.a. auf Descartes zurückgeht, ist aber dennoch unangebracht, weil es arteigene Bedürfnisse u.U. ignoriert und so dem Individuum nicht gerecht wird.

    Ich stimme dir zu, dass viele "tierliebende" Menschen dazu neigen, a priori Tieren bestimmte menschliche Empfindungen/Gefühle, gar moralisches Verhalten, zu unterstellen und sie infolgedessen wie Menschen zu behandeln, was letztlich nicht nur den Tieren schadet....

    der Hund ist so wie er leben kann. Dukkha ist die Blödheit der Menschen so etwas zu züchten, gewollt nach Menschen-Sinneslüsten herzustellen.

    Ja, die Nachfrage nach sogenannten "Gesellschaftshunden", die menschliche Partner und/oder Kinder ersetzen sollen, ist da und führt zu "Qualzuchten", die ohne menschliche Betreuung nicht mehr (über)lebensfähig sind...

    *Belauern über Fehler ist nicht beim Züchter, sondern bei Mitfühlenden, je mehr Mitfühlende je mehr werden davon gezüchtet.

    * BeDauern ?

    Diesen Satz verstehe ich leider nicht.... Wieso glaubst du, dass "Mitfühlende" bewirken, dass mehr gezüchtet wird? Davon, aus "Mitgefühl" (besser MitLEID), kranke Tiere vom Züchter zu kaufen (und damit die Produktion von "Nachschub" zu fördern) raten auch Tierschutzverbände dringend ab.

    Ich verallgemeinere nicht, sondern befreie mein Denken von allen Illusionen.

    Sich zumindest vom "Leid erzeugenden", illusionären Denken zu befreien, ist ja auch u.a. Sinn der buddhist. Praxis, aber man muss m.E. aufpassen, dass man sich nicht das Leiden anderer Wesen einfach als "Illusion" "wegdenkt", um selbst weniger zu leiden, weil man ansonsten eben - unter Umständen - diese anderen leiden lässt....


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Tiere Leiden nicht, sie haben Schmerzen,

    Lieber Qualia, stimmt in Bezug auf die Buddha-Lehre, ich hatte "Leiden" hier synonym für Schmerzen gebraucht, die physischer oder psychischer Natur sein können, also quasi den "1. Pfeil", den Tiere, wie Menschen abkriegen....

    Alle anderen Lebewesen sind dauerhaft im Zen. Nur der Mensch nicht, der ist in Samsara, seiner erschaffenen Welt aus Gier, Hass und Glauben wollen, auch daran, dass Tiere in ihrem Sinn leiden.

    Ich betreue regelmäßig einen kleinen Hund, der aufgrund falscher Ernährung und Erziehung, teilweise vielleicht auch rassebedingt (C. King Charles Spaniel), im Dauerstress einer ständigen Gier lebt, alles dreht sich für ihn nur um "Fressen, fressen, fressen...". Überließe man ihn sich selbst, würde er fressen, bis es ihm wieder hochkommt....und dann von vorne beginnen...

    So aber wird er genötigt, diesem inneren Antrieb ständig zu widerstehen, ihn zu unterdrücken.

    Für mich ist das auch "Dukkha"..... :?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Aber welche Antwort hat denn der Buddha für deine durchs Nervensystem mögichen Schmerzen? Keine, außer der Nicht-Identifizierung. Diese reicht aber nicht.

    Da stimme ich dir zu, aber mir ist nicht klar, was das mit dem Thema zu tun haben soll, dass man das Leid von (Schlacht-) Tieren nicht mit dem "Leid" von Pflanzen oder gar Früchten vergleichen kann....?

    Werden die Schmerzen unaushaltbar, fällst du ins Koma/Schock. Das sind physische Gesetzmäßigkeiten.

    Hast du schon mal von einer ins Koma gefallenen Tomate gehört, in die jemand gebissen hat? :badgrin:

    Jedes Tier stirbt, auch das Nicht-Nutztier. Jede Pflanze stirbt, jede Frucht.

    Ach was.... :eek:

    Beim Sterben uns anvertrauter Lebewesen, geht es um das Wann und Wie und ob das Leben davor ein "lebenswertes", d.h. möglichst bedürfnisgerechtes, "artgemäßes", leidarmes, war.

    Eine Frucht ist übrigens kein Lebewesen im klassischen Sinn (auch, wenn sie über lebende Zellen verfügt), kann somit auch nicht sterben, nur "verderben".

    Ich sage es nochmal: Das Nutztier wird erst gar nicht geboren, wenn es nicht auch geschlachtet werden kann.

    Im Sinne des Buddhismus ist es doch gar nicht erstrebenswert (wieder-) geboren zu werden, denn wo nichts entsteht, gibt es auch kein Leiden (Krankheit, Alter, Tod). Wenn niemand Fleisch nachfragt, wird also kein (Nutz-)Tier leiden.

    Die Frage, ob ich ein Tier, das offenkundig lieber lebt als tot ist, auch essen darf, kann ich allerdings für mich bejahend beantworten.

     

    Mit dieser Formulierung zeigst du, dass du dir voll bewusst bist, was du tust, anders, als viele Menschen, die gedankenlos ins Supermarktregal greifen, um ein fleischhaltiges Produkt zu erwerben, dem man vielfach seinen Ursprung nicht mehr ansieht.

    (Was ist wohl ethisch "verwerflicher"? :? )

    Liebe Monika, meintest du die folgende Doku?:


    Die Mönche im Wald - Dokumentation über Ajahn Mettiko Bikkhu und Ajahn Cattamalo Bikkhu
    👉 WERBE-FREIE Videos hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLgeHgft4sY9mET3q5NovDmopl_pe7xuhU ‼️- https://muttodaya.org/de/kloster.htmlAjahn Cattamalo...
    www.youtube.com


    Da habe ich gerade mal reingeschaut und ab ca. Min. 19.25, sagt ein Mönch, dass er früher "fast vegetarisch" gekocht habe, nun aber "alles" äße, "was gespendet wird/auf den Tisch kommt".....

    Die Begründung lautet: "Wenn da einer 150 km fährt, um uns etwas zu spenden......"


    Kann ich nachvollziehen, aber es ist ja nun auch nicht soooo klimafreundlich, solche Strecken mit dem Auto zurückzulegen, um die wenigen Mönche zu beköstigen.... :?

    Ich glaube nicht, dass die Menschen schlauer werden.

    Och, doch, ich hoffe darauf, auch wenn's dauert...... ;)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Noch eine Ergänzung bezüglich des Fleisches von Wild, das von der Jägerschaft gerne mit dem Slogan beworben wird: "Mehr "Bio" geht nicht!":


    Heutzutage wird u.a. das sogenannte "Schalenwild" (Rehe, Hirsche, Wildschweine, Mufflons, Gemsen, Steinböcke) meist im Rahmen einer, beschönigend als "Bewegungsjagd" (Drückjagd, Treibjagd) bezeichneten, Hetzjagd erlegt.

    Dabei sind die Tiere sehr gestresst und - vor allem - oft Opfer "unsauberer" Schüsse (ein Tier in Bewegung kann nicht so sicher anvisiert werden, gerade Rehe, die auf der Flucht zu hohen Sprüngen neigen, erleiden zu einem hohen Prozentsatz, bis 80%!!, nicht sofort tödliche Schusswunden - eine Quälerei!).


    Die "Ansitzjagd", also der "Schuss aus dem "Hinterhalt", z.B. vom Hochsitz, geht immer mehr zurück, da sie sehr zeitaufwendig und nicht so effizient ist.

    Sie hat aber den Vorteil, dass das Wild "ahnungslos", also nicht gestresst, vor die Flinte läuft und auch besser anvisiert werden kann, wenn es gerade frisst/äst.


    „Stressfleisch“ durch Drückjagd? - PIRSCH 3-2023
    Besteht das Risiko, dass auf der Drückjagd geschossenes Wild „Stressfleisch“ bildet? Was ist das eigentlich und was...
    www.digitalmagazin.de


    Bon appétit!

    Lieber Helmut,

    danke für deine ausbalancierte Argumentation! _()_


    CONTRA Fleischkonsum:

    So gibt es die Aufforderung des Buddha an Bodhisattvas, kein Fleisch zu essen (8.Kapitel des Lankavatarasutra); aber es gibt auch die Aufforderung des Buddhas an die Mönche, beim Almosengang das zu nehmen, was einem gegeben wird ohne etwas abzulehnen; genauso wie die Aufforderung, kein Fleisch zu essen, wenn man weiß, dass der Gastgeber extra für einen ein Tier getötet hat. Oft spricht er von maßvollem Essen.

    Da hier wohl die Allerwenigsten als buddhistische Mönche oder Nonnen dem Almosengang nachgehen, ist die Aufforderung des Buddhas, das zu nehmen, was gegeben wird, i.d.R. irrelevant.

    Soviel ich weiß, gehen die Theravada-Mönche des Waldklosters Muttodaya noch regelmäßig auf Almosengang, aber vielleicht hat sich ja schon in den Dörfern herumgesprochen, dass vegetarische Gaben eher dem buddhist. Ethos entsprechen.... :?

    Wenn man als Buddhistin/Buddhist in einer Gegend wohnt wie der unseren, dann kann man sicherlich den Fleischkonsum einschränken oder gar ganz aufgeben.

    Dafür spricht m.E. mehr, als dagegen...



    PRO Fleischkonsum:

    Ob man als Buddhistin / Buddhist in Deutschland Fleisch isst oder nicht, kann m.E. jede / jeder selbst entscheiden. Natürlich ist es dabei hilfreich zu überlegen, wie oft man Fleisch ist, und ob es sinnvoll ist, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten.

    Warum sollten weniger Fleischverzehr und Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung NICHT sinnvoll sein?

    Es ist gesünder für den eigenen Körper, vermindert mittel- bis langfristig Tierleid (besonders, wenn viele mitmachen) und schont die Umwelt (Klima!!).

    Billigfleisch aus Massentierhaltung sollte m.E. für aufgeklärte Menschen, denen am "Wohl der Wesen" gelegen ist, wirklich tabu sein....

    Ich denke auch, dass man keine Tötung von Tieren in Auftrag gibt, wenn man beim Fleischer Fleisch kauft oder Fleisch im Restaurant isst.

    Nicht so direkt, aber indirekt schon (Angebot und Nachfrage).

    Bei kleineren Tieren (Gänse, Hühner,....) fällt es noch eher ins Gewicht, wenn "nachgeordert" werden muss...



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ich kann also gerne bewusst Wohlwollen ausdrücken, indem ich an der Fleischtheke vorbeigehe. Aber wenn ich dann abends meine Tomaten esse, verspeise ich bloß eine andere Art von Wesen.

    Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass man Tiere (Wesen mit einem Nervensystem) nicht mit Pflanzen (ohne Nervensystem) vergleichen kann? Erst recht nicht mit Früchten.... :roll:

    Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen, dass es unmöglich ist, trotz einer mitfühlenden Haltung Schaden anzurichten?

    Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass es möglich ist, mit einer mitfühlenden Haltung weniger Schaden anzurichten und zwar bei den anderen Wesen, genauso, wie bei sich selbst?

    Mittlerweile habe ich gelernt dass es rechte Gesinnung ist auch gegen Täter aller Art keinen Hass zu entwickeln sondern sie in das Wohlwollen und Mitgefühl für alle Wesen bedingungslos mit einzuschließen.

    Ja, absolut richtig, auch Jäger sind ja "fühlende Wesen" und Hass ist eh immer schlecht (vor allem für einen selbst.... ;) ).


    Ich war sehr lange im Tierschutzverein engagiert (schon als Jugendliche) und wurde unmerklich immer mehr zum Misanthropen, weil ich die Opfer der Tierquäler vor Augen hatte und die leidvollen Folgen zuhauf miterleben musste.


    Irgendwann kam ich zur Besinnung und machte mir klar, dass ja Menschen auch Tiere (und Tiere nicht unbedingt die "besseren Menschen") sind, da änderte sich meine Einstellung, allerdings musste ich mich auch von der "Szene" zurückziehen, weil ich das Leid der misshandelten Tiere und die Wut der Helfer nicht mehr ertragen konnte...


    U.a. durch die Suche nach einer Religion/Philosophie, die auch das Leid der Tiere sieht, kam ich später zum Buddhismus. :)


    Liebe Grüße :heart: _()_

    Es ist auch schlecht mit der buddhistischen Gesinnung "Mögen alle Wesen glücklich sein" vereinbar. Tiere umbringen und allen Wesen Wohlwollen und Mitgefühl entgegenbringen passt nicht zusammen.

    Das sehe ich auch so, aber leider fristet die Ethik m.E. vielfach eher ein Schattendasein bei Buddhisten, welche den Fokus mehr auf die zwei anderen Glieder des edlen achtfachen Pfades - Weisheit und Sammlung/Versenkung - richten, vermutlich, weil diese näher mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht werden.


    Aber was wäre ein Erleuchteter, ein "Buddha", ohne Liebende Güte (Metta) und Mitgefühl (Karuna)? Ein zwar friedlich in sich ruhender, aber kalter Mensch, ohne Ausstrahlung?

    Und die Abgründe des Jadgsports, aus dem Hinterhalt unschuldige und wehrlose Tiere erschießen, wie kann man nur daran eine Freude haben - "gar lustig ist die Jägerei"

    Jagd ist ein Thema, was mich sehr beschäftigt, weil ich mehrere Jäger persönlich kenne, u.a. einen meiner ehemaligen Ärzte. Er hat sogar eine Jagdtrophäe (Hirschgeweih) an der Wand des Sprechzimmers angebracht, offenbar aus Stolz über den Jagderfolg. Mit Menschen geht er auffallend ruhig und sachlich um, wirkt stets (selbst)beherrscht. Mutmaßlich, weil er seine "Leidenschaften" draußen an den wehrlosen Tieren auslebt - die Jagd als "Aggressions-Ventil"- gruselig....

    Ich befragte ihn mal zu dem Hirsch an der Wand, worauf sich sein Gesicht auffallend veränderte (die gelassene "Maske" fiel) und er mit leuchtenden Augen berichtete, wo und wie er ihn erlegte. Ich empfand sein "Jagdfieber", dieses "triebische Element" quasi mit und dachte nur, wie animalisch der Mensch doch sein kann, das Tier wird nur noch als "Beute" gesehen, nicht mehr als fühlendes Wesen, das auch gerne leben möchte....


    Liebe Grüße _()_ :heart:

    Ich bin heute auf eine Tatsache gestoßen, die wohl jede Bemühung, sich fleischlos zu ernähren, ad absurdum führt: Gemüse und Obst werden mit Schlachtabfällen gedüngt - auch Biogemüse.

    Danke, Hendrik , für die Information, die mir auch noch nicht bekannt war (oder ich hatte sie verdrängt, was durchaus denkbar ist, wenn der "Mist" - gefühlt - überhand nimmt... ;) )!


    Prinzipiell ist ja nichts dagegen einzuwenden, diese Abfälle, die nun mal anfallen, sinnvoll zu verwerten. Sie irgendwo (als Sondermüll) zu deponieren oder gar in Gewässer abzuführen, wäre wirklich kontraproduktiv und würde auch eine Verschwendung bedeuten.

    Das Problem stellen einzig etwaige Medikamentenrückstände und Chemikalien dar, die in der Biobranche höchst unwillkommen sind, während die Tatsache, dass veganes Gemüse/Obst mit "Fleischlichem" erzeugt wurde, lediglich ein Thema für "extreme" Veganer sein dürfte, die einen Ekel vor allem "Tierischen" entwickelt haben.
    Dies dürfte für diejenigen, die hauptsächlich aus ethischen Gründen fleischlos leben, nicht so eine große Rolle spielen, für jene, die es aus gesundheitlichen Erwägungen tun, naturgemäß eher....

    Also, ich bin vielleicht zu zart besaitet, aber ich finde die Entwicklung dieses Threads wirklich unheilsam.... :sick:

    Die Schilderung grauenhafter Hinrichtungsmethoden im alten Rom und in Asien als Beiträge zum Thema "Fleischkonsum und Buddhismus" ??

    Reichen die Qualen der Schlachttiere nicht aus, um den Fleischkonsum mal zu überdenken, gerade, wenn man dem Edlen Achtfachen Pfad folgt?

    Es scheint doch zu stimmen: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral... :shrug:

    Hallo CobraCain ,


    Ich muss gestehen: Ich liebe Fleisch und esse es täglich und davon auch eine ganze Menge und kann mir nicht vorstellen daran etwas zu ändern.

    Kann es sein, dass du mit diesem "Geständnis" ein wenig provozieren willst?


    Du "LIEBST" also Blut, Sehnen, Muskeln, Fett,... von Lebewesen, die für diesen "Gaumenschmaus" gequält und getötet wurden (und deren massenhafte Haltung für die Bewohner dieses Planeten fatal ist), konsumierst obendrein "eine ganze Menge" UND willst es nicht ändern...?!

    (Denn wo ein Wille ist, kann man es sich auch "vorstellen" und einen Weg finden.)


    Als Buddhist arbeitest du ja an (falschen) Vorstellungen und schulst deinen Geist u.a. in Richtung von (mehr) Metta und Mitgefühl. Im Laufe der Zeit ändert sich dann auch dein Bewusstsein... Alles ändert sich ständig....

    Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Muss ein Buddhist Vegetarier oder besser Veganer sein? Und wenn Ja: Auch Pflanzen fühlen etwas. Fügt man dann, wenn man zum Beispiel einen Salatkopf abschneidet, nicht auch Leid zu?

    Wenn es Alternativen gibt, sollte man die "leidfreiere" Ernährung vorziehen - hat ja sogar gesundheitliche Vorteile für einen selbst.

    Und wenn es unbedingt Fleisch sein "muss": Bitte möglichst kein Produkt aus Massentierhaltung und ein maßvoller Verzehr...


    Ein Buddhist "darf" Fleisch konsumieren, wenn das Tier nicht explizit für ihn getötet wurde - Buddha Shakyamuni war Pragmatiker. Es wäre lästig, verschwenderisch und undankbar gewesen, in der Almosenschale eine Vorsortierung vegane Bestandteile/ tierische Bestandteile zu betreiben und das Fleisch wegzuwerfen...

    Außerdem gibt es Regionen, in denen Menschen Lebensmittel tierischen Ursprungs konsumieren müssen, weil z.B. aufgrund klimatischer Bedingungen, kein ausreichender Anbau von Nahrungspflanzen möglich ist.


    Das Salatkopf- "Argument".... :roll: (:

    Es geht - auch im Buddhismus - immer um fühlende, leidensfähige Lebewesen und ein Salatkopf ist nicht leidensfähig. Außerdem wächst er nach - im Gegensatz beispielsweise zum Kopf eines Huhns....


    Lies doch mal den Artikel, den Hendrik in dem Thread "Wenn Oktopoden träumen" eingestellt hat!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: