Beiträge von Igor07 im Thema „Die Wahrheit ist ein pfadloses Land“

    Dem würden wahrscheinlich auch Sāmaṇera Bodhesako und Mettiko Bhikkhu zustimmen.

    Wahrscheinlich, ich auch.


    Meine Frage war anders formuliert: Warum kommen sie alle nicht ohne die ganze existenzielle Philosophie aus?


    Wenn ich nur die buddhistischen Quellen studiere, ist es für mich sehr wichtig, sowohl den historischen, den kulturellen als auch den existenziellen Standpunkt mit einzubeziehen.


    Denn Mettiko Bhikkhu betrachtet Ñāṇavīra Thera als den besten Lehrer, was den Dhamma betrifft – aber wer hat dessen Werk wirklich gelesen, darüber reflektiert und kontempliert?


    Diese verschiedenen Sichtweisen bereichern den Buddhismus, anstatt ihn eindimensional zu betrachten. Sie machen die Lehre zugänglicher.


    Sehr viele Buddhologen beziehen sich auf Kant oder Schopenhauer – oder sogar auf die moderne Physik.


    Ich finde das sehr erhellend, und es hilft mir, die Lehre besser zu verstehen.


    Mehr kann ich dazu nicht sagen. _()_

    Helmut , mukti .



    Der verlinkte Essay stammt von David Loy. Er ist kein Philosoph, sondern Zen-Buddhist. Also bitte …


    Zitat

    David Robert Loy (geboren 1947) ist ein US-amerikanischer Philosoph, Autor und zugelassener Lehrer der Sanbo-Kyodan-Tradition des japanischen Zen-Buddhismus.[1][2]



    Ich möchte den Beitrag ergänzen. Man sollte sich die Frage stellen, warum sowohl Sāmaṇera Bodhesako als auch Mettiko Bhikkhu, die beide dem Theravāda angehören, überall existentielle Philosophen zitieren – und das für sehr wichtig halten. Es wäre gut, dies mit ihnen zu klären. :shrug: ;) _()_


    Ach, so was auch:


    Zitat

    In Begriffe n der westlichen Philosophie könnte man den Zugang des Buddha als „phänomenologisch“ bezeichnen. Natürlich war der Buddha nicht exakt (und sicherlich nicht lediglich) ein Phänomenologe, entsprechend einer strikten Definfinnition des philosophischen Begriffs , aber sein Zugang war sehr ähnlich: Die einzige Welt, über die wir sinnvollerweise reden können, ist die, die wir erleben. Wir können theoretisieren, wir können fragen: „Wie wäre die Welt, wenn nicht ich sie erfahren würde oder wenn sie nicht aus einer menschlichen Perspektive heraus gesehen würde?“ Aber wir können solche hypothetischen Fragen nicht sinnvoll beantworten, weil alles was wir wahrhaft wissen können, unsere sinnliche Erfahrung in jedem Moment ist.3


    Ajahn Amaro

    Auf den Geist kommt‘s an

    Der phänomenologische Zugang zur Lehre des Buddha

    2022 © Muttodaya Dhamma

    ISBN 978-3-9824580-3-8

    nd wenn es nicht in der buddhistischen Überlieferung stünde, wüsste ich das nicht.

    Doch – nur am Rande bemerkt: Sowohl die existenzielle Philosophie als auch die Psychoanalyse sagen im Grunde dasselbe wie der Buddhismus. Auch über die „Trübungen“ wurde mehr als genug geschrieben – nur mit anderem Vokabular.

    Der normale Mensch erkennt, wenn er gründlich nachdenkt, früher oder später, dass alles, was das Leben im Kern ausmacht, letztlich unzulänglich ist. Es bringt kein dauerhaftes Glück, nichts davon lässt sich festhalten oder „festnageln“.

    Deshalb wollte ich eigentlich zum Thema zurückkommen: Der Pfad – ganz gleich welcher, ganz gleich in welcher Religion – stellt eher nur eine Krücke dar, eine Stütze, ein Vehikel. Wenn ich mich daran klammere, fühle ich mich nur noch ausgelieferter und hilfloser.

    Der Kern bei der ganzen Sache liegt darin, dass ich mir einbilde/ mich wähne --Ich-Wahn/, als feste und unabhängige Instanz zu existieren. Ich will mich behaupten – sei es durch Projektion, Angst, Schuldgefühle oder Ähnliches. Heidegger spricht sinngemäß vom „Hinausgeworfensein“ in ein fremdes Universum – ich fühle mich innerlich heimat-los.

    Mein "Ich" aber entpuppt sich als reine Konstruktion – und dennoch klammere ich mich daran. Deshalb leide ich weiter.

    Das ist ein sehr guter Essay zum Thema: um zu verstehen, wie unterschiedlich man über dasselbe Phänomen sprechen kann. Es lohnt sich :like: .



    Zitat

    Wenn das Ego-Selbst eine mentale Konstruktion ist, deren Funktion es ist,
    ein Gefühl der Sicherheit aufrechtzuerhalten
    (wie Sullivan es versteht),
    dann sollte solch eine Übung der Dekonstuktion der Sicherheit das
    Selbst-Gefühl auflösen. Normalerweise ist ein großer Teil
    unserer geistigen Aktivität von dem Bedürfnis bestimmt, beruhigende
    Verstecke zu finden, in die wir fliehen können, wenn unser
    Selbstbewußtsein bedroht ist. Ein triviales Beispiel: wenn ich ein
    Schachspiel gegen einen Gegner mit einer viel geringeren Einstufung verliere,
    so kompensiere ich automatisch: die offiziellen Einstufungen zeigen ja, daß
    ich in Wirklichkeit der bessere Spieler bin. Durch Wiederholung verfestigt
    bildet das Netz solcher Automatismen meinen Charakter und damit meine Unfreiheit:
    all die Verhaltensweisen, mittels derer ich gewohnheitsmäßig vor
    einer Begegnung mit der Welt davonlaufe. Sowohl im Buddhismus wie auch bei
    Kierkegaard muß ich diese gedanklichen Stützen aufgeben, und das
    bedeutet zu leiden. Ohne diese Verteidigung des Selbstbewußtseins sterbe
    ich Tausende kleiner Ego-Tode, oder in der Zen-Metapher, ich laufe auf den
    Schneiden Tausender Schwerter. Nach Kierkegaard sind solche gedanklichen
    Stützen die Endlichkeiten, welche entwurzelt werden müssen, um
    das Unendliche freizulegen, das unser wahrer Grund ist.


    Das Vermeiden der Leere: Der Mangel eines Selbst in Psychotherapie und Buddhismus. David R. Loy Chigasaki, Japan

    Was schwarz, weiß, grün usw. ist, das ist eine überindividuelle gesellschaftliche Übereinkunft.

    Das sogenannte konventionelle Übereinkommen ist keine endgültige Wahrheit in letzter Instanz.

    Was in Nazideutschland als „normal“ galt, sieht man heute ganz anders.

    Was im modernen Russland als normal gilt, ist anderswo nicht normal.

    Was früher auf abgelegenen Inseln als normal galt – zum Beispiel, die eigene Frau einem Gast zu überlassen –, ist hier im Westen nicht akzeptabel.

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Wir können nur über Konventionen sprechen, aber sie sind nie absolut.

    Sie entstehen immer abhängig – also aus bestimmten Ursachen und Bedingungen, aus dem Inhalt und der begrifflichen Zuschreibung. (oder: abhängige Benennung.)

    Schönen Tag noch – ich habe genug geschrieben.

    Zu sagen, es gäbe keinen Buddhismus aus einem Guss drückt Zimmermanns Position nicht besonders gut aus, Zimmermann betont immer wieder, dass es den einen Buddhismus nicht gibt.

    Gut, sehen wir es:


    Zitat

    Ich möchte gleich eine Schlüsselfrage stellen: Gibt es den Buddhismus?

    Eigentlich nicht, oder? Mit dieser Frage beginne ich auch immer meine Vorträge. Den Buddhismus gibt es gar nicht! Man muss immer konkret sein, über welche Zeit und über welche geografische Region man sprechen will. Wenig hilfreich ist auch diese plumpe West-Ost-Differenzierung. Asien ist ein riesiger Raum. Was heutzutage in Asien in buddhistischen Gruppierungen passiert, ist dynamisch und wahnsinnig spannend. Das nehmen wir im Westen oft gar nicht wahr, weil wir nur mit uns selbst beschäftigt sind.... Ich bin sehr skeptisch, ob man wirklich herausfinden kann, was der Buddha, wer auch immer er war, gesagt hat. Hat er überhaupt existiert? Wir wissen es nicht. Ich hörte einmal einen Mönch in Sri Lanka sagen: „This comes from the golden lips of our Lord Buddha“, „Dies kommt aus dem goldenen Mund unseres Herrn Buddha“. Da dachte ich mir: ‚Na ja, jetzt sage ich lieber nichts, weil ich seine religiösen Gefühle nicht verletzen will.‘ An den Buddha kommen wir nicht mehr heran und auch nicht an die früheste Gemeinde...

    Ich würde aber auch nicht behaupten wollen, dass alles, was wir im Pali-Kanon finden, nichts mit dem Buddha zu tun haben könnte. Das ist nicht wahrscheinlich. Man muss jedoch vorsichtig sein, wenn man den Versuch unternimmt, zu rekonstruieren, was Buddha wirklich gelehrt hat.


    „Den Buddhismus gibt es gar nicht“
    Michael Zimmermann ist seit 2007 Professor für indischen Buddhismus am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg. Nach einem Studium der klassischen…
    www.ursachewirkung.com


    Die andere Quelle:


    Zitat

    Alles, was wir hier erörtern,

    ist Spekulation. Mein Eindruck ist,

    dass der Buddha nicht viel Zeit darauf

    verwendete, sich Gedanken über

    zukünftige Leben zu machen. Auch

    die Beschreibungen von Höllen und

    anderen Daseinsbereichen sind spätere

    Entwicklungen des Buddhismus.

    Ob es 27 Höllen gibt oder 108, das

    war nicht das Thema des Buddha.

    Ihm ging es um Folgendes: Wenn du

    diese oder jene gute Tat vollbringst,

    ist das heilsam und bringt Glück in

    diesem und im nächsten Leben. In

    den Schriften steht, dass karmische

    Handlungen dreifach positiv sind: Du

    fühlst dich gut, du erfährst Anerkennung

    von anderen, und du hast

    eine gute Zukunftsperspektive. So

    liegt es im eigenen Interesse, heilsam

    zu handeln.


    Okay, viel Spaß damit. Ich hänge das ganze Interview als PDF an.

    Was geht mich Professor Zimmermann an, wo ich doch gerade entdecke, dass die Lehre des Buddha aus einem Guss ist.

    Lass einfach die anderen Meinungen gelten, nicht nur deine eigene – mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Wenn wir uns alle am Dickicht unserer eigenen Ansichten festklammern und nur unsere Version gelten lassen wollen, dann ist das geistige Gewalt – und zugleich die Fessel, die uns daran hindert, erwacht zu sein. Punkt. LG. _()_


    Eine Ansicht nicht anzunehmen ist keine Kampfansage und nach dem Buddhadhamma geht rechte Ansicht dem Pfad des Erwachens voran.

    Na ja, lieber mukti ,

    habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt?

    Die rechte Ansicht kann unterschiedlich aussehen – aus der Sicht von Theravāda, Mahāyāna, Zen oder Vajrayāna.

    Wer hat dann recht? Ich habe auch den säkularen Buddhismus vergessen, der nicht an Karma, Wiedergeburt, Leben nach dem Tod usw. glaubt.

    Der Buddha war ein Kind seiner Zeit.

    Wenn mir jemand sagt, die Erde sehe aus wie eine Scheibe, nur weil es irgendwo in heiligen Texten steht – dann würde ich sofort das Weite suchen.

    Ich kann meine Gedanken auch anders formulieren, im Sinne von:

    Wer bestimmt eigentlich, ob meine eigene Ansicht „richtig“ oder „korrekt“ ist?

    Dann landen wir alle bei der Frage: Was macht die sogenannte Realität aus?

    Und auch die moderne Geisteswissenschaft hat das Leib-Seele-Problem bisher nicht wirklich gelöst.

    Jeder Mensch lebt in seinem eigenen Tummel der Wahrnehmung.

    Was für mich schwarz erscheint, ist für den anderen vielleicht weiß.

    Und wer hat dann recht?

    Ich kann für mich selbst entscheiden – auf Basis meiner eigenen Erfahrungen –, was mir gut tut, was mich heilt und was mir schadet.

    Aber nicht deshalb, weil es irgendwo in den Sūtren steht.

    Wenn ich in allen bedingten Phänomenen die drei Daseinsmerkmale erkenne, dann kann ich etwas damit anfangen.

    Aber ich würde meine Sichtweise keinem anderen Menschen aufzwingen.

    Das ist alles. _()_


    P.S.


    Ohne Gier, Hass und Verblendung sich bemühen zu leben – das sollte für mich ausreichen.


    Weil ich es so will, also aus mir selbst heraus,


    nicht weil es irgendwo geschrieben steht.


    Ich kann nicht anders.


    Bin ich deswegen ein Buddhist oder nicht – das interessiert mich einfach nicht.


    Ich bin nur ein Mensch.


    Und genau als Mensch möchte ich leben und sterben.

    Na, was ich dazu noch bemerken will, wo ich gerade so in Fahrt bin:


    Michael Zimmermann sagt deshalb, es gebe überhaupt keinen Buddhismus – jedenfalls nicht im Sinne von „aus einem Guss“.

    Was geht mich Professor Zimmermann an, wo ich doch gerade entdecke, dass die Lehre des Buddha aus einem Guss ist.

    Lass einfach die anderen Meinungen gelten, nicht nur deine eigene – mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Wenn wir uns alle am Dickicht unserer eigenen Ansichten festklammern und nur unsere Version gelten lassen wollen, dann ist das geistige Gewalt – und zugleich die Fessel, die uns daran hindert, erwacht zu sein. Punkt. LG. _()_

    Na ja, es kann auch von mir anmaßend oder sogar provokativ klingen, aber der Mensch braucht keinen Buddha – genauso wenig wie die ganze Lehre.

    Mich wundert ja gar nichts mehr, was im buddhistischen Forum zu lesen ist, nur komme mir immer öfter etwas deplatziert vor.

    Warum.

    Mein Beitrag war überhaupt nicht provozierend gemeint, oder „deplatziert“.

    Kleine Skizze:


    Theravāda:

    Der Buddha war auch früher, in seinen vorigen Inkarnationen, also Existenzen, tätig. So sagt er zu Ānanda, dass er genau hier sterben wollte, denn es sei bereits sein siebter Tod. Nur als Illustration.


    Mahāyāna:

    Der Buddha ist wie ein ewiges Prinzip geworden. Aus der Lehre ist die Leerheit von allem entstanden. So sinngemäß der Dalai Lama in den Harvard-Vorlesungen: Am Ende kann man weder einen Buddha noch eine Leerheit finden – und so geht es weiter, ad infinitum.


    Zen:

    Im Zen sagt man: Wenn ich dem Buddha begegne, sollte ich ihn töten. Natürlich nicht buchstäblich, sondern es geht darum, meine eigenen Konzepte oder Vorstellungen loszulassen.


    Abschließend:

    Michael Zimmermann sagt deshalb, es gebe überhaupt keinen Buddhismus – jedenfalls nicht im Sinne von „aus einem Guss“.

    Pfad" bedeutet für mich eine Anleitung was zu tun ist um die Wirklichkeit zu erfahren, die immer schon anwesend ist, bzw. um die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind.

    Na ja, es kann auch von mir anmaßend oder sogar provokativ klingen, aber der Mensch braucht keinen Buddha – genauso wenig wie die ganze Lehre.

    Die einzige echte Wahrheit besteht darin, paññā zu entwickeln. Und das würde bedeuten, keinen Gott und keine Stütze zu suchen – denn dann veralbere ich mich selbst, mache aus mir selbst einen Narren.

    Und warum? Weil es nichts gibt, das mir gehört. Alles ist vergänglich, also entgleitet es mir. Ich kann es nicht beherrschen – deshalb ist es leid-haft.

    Wenn ich mich dann wähne, ICH sei sozusagen die feste Instanz – wie mein Laptop, mein Handy, meine Frau oder mein Leben – dann unterliege ich einem Irrtum und leide brav weiter. Aber das ist meine eigene Entscheidung, meine eigene Wahl.

    Also, ich habe immer die Option. Aber es ist nicht einfach, das alles zu sehen – denn ich verliere sofort all meine Illusionen, egal welche "Krücken".

    Doch fürs eigene Überleben brauche ich sie vielleicht.

    Oder anders gesagt:

    Was ist für mich wichtiger – das Brot und die Show wie im alten Rom, oder die Wahrheit?

    Im Sinne von Erich Fromm: haben oder sein?

    Die Mehrheit der Menschen entscheidet sich fürs Haben – was, rein evolutionär-biologisch gesehen, sehr verständlich ist.

    Sokrates mit seinem: Ist es wichtig für mich? Hast du es persönlich erlebt? Bist du sicher, dass es wahr ist? Hast du es mit einer zweiten Quelle geprüft? Ist es ohne Verachtung für einen anderen?

    Na ja, lieber Qualia ,

    ich persönlich brauche überhaupt keine Quelle – denn ich verliere so oder so das Leben, sei es durch Alter, Krankheit oder Tod. Das sind die sogenannten „himmlischen Boten“ im Buddhismus, die jeden von uns betreffen – auch den Buddha im Pali-Kanon (ob das alles stimmt oder nicht, sei dahingestellt).

    Ich kann alles Mögliche versuchen, aber das Ende des Game kann ich nicht ändern.

    Und am Rande bemerkt: So viele User haben sich enorme Mühe gemacht, das Glossar zu erstellen. Damit kann man sich das Zitieren unzähliger Bücher sparen – es ist doch immer dasselbe: Alle khandha entstehen und vergehen, ob ich will oder nicht.

    Punkt. Und alles Gute dir. _()_


    P.S.


    Alle saṅkhāra sind bedingt entstanden. Das ist So-heit – ein universelles Gesetz, vergleichbar mit der Gravitation.


    Dieses kleine Zitat schadet nicht; es stammt von Buddhadāsa Bhikkhu.


    Zitat

    Der Tod gehört uns nicht. Es handelt sich dabei lediglich um die Aktivitäten und Symptome der saṅkhāra. Wenn saṅkhāra auf natürliche Weise solche Aktivitäten und Symptome hervorrufen, ist dies nicht unser eigenes Tun – es ist nicht unser Tod. Da ist kein Ich drin. Es gibt kein Selbst, keinen Besitzer „meines“ Todes. Betrachte es einfach als gewöhnliche Aktivität und Symptomatik, die natürlicherweise beim Erlöschen auftreten.


    S. 17;

    DHAMMA FÜR KRANKE MENSCHEN

    von Buddhadāsa Bhikkhu

    Übersetzt ins Englische von Santikaro Upasaka

    Übersetzt ins Deutsche von Viriya


    :taube:

    Ergibt Sinn. Ich verneige mich vor so viel Weisheit, Igor07

    Na ja, ich – also Igor07 – kann das kleine Büchlein „Auf den Punkt gebracht – Texte zu Ich und Mein“ von Buddhadasa Bhikkhu empfehlen.

    Das ist die zeitlose Weisheit der Lehre, vor der ich mich immer verneige.

    In Metta. _()_



    https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/buddhadasa/Buddhadasa_Bhikkhu-Auf_den_Punkt_gebracht-Texte_zu_Ich-und-Mein.pdf

    Wie soll das ein Mensch mit schwerer psychischer Stoerung bewerkstelligen? Z.B. Jemand, der Halluzination und Wahnvorstellungen hat, oder auch dement ist. Magst du das erlaeutern, Igor?

    nuk .Ja, klar, kann ich erläutern, aber nur ein Mal. Bei den Wahnvorstellungen sollte der Mensch sich die Frage stellen: Wer hat sie? Wer hat den Krebs, die Depressionen, wer ist krank, und wer stirbt?


    Beim Dementen ist es eigentlich ganz einfach. Er hat die Selbst-reflexion verloren, deshalb kann er nicht "leiden".


    "Leiden" die anderen, die ihn betreuen. So kurz und wie selsbt-verständlich. _()_

    (Psychische Gesundheit wird oft als Voraussetzung für die Teilnahme an Retreats verlangt - aber nicht jeder ist sich bewusst, "psychisch angeschlagen" zu sein...Gerade besonders sensible, nicht-gläubige Leidende suchen ja ihr Heil oft bei Buddhas Lehre, welche "Befreiung vom Leiden" verspricht...).

    Doch! Der Mensch kann sowohl psychisch als auch körperlich am Ende sein. Nach meiner bescheidenen Meinung ist es entscheidend, sich einfach zu verinnerlichen, dass absolut alles, was mich ausmacht, vergänglich ist. Deshalb entgleitet mir alles, es entflieht mir – denn ich will es nicht wahrhaben oder verdränge es. Im Pali-Kanon geht es um die sogenannten „verkehrten Ansichten“ – aber im Grunde genommen ticken wir alle auf diese Weise. Oder?


    Zitat
    • Vergängliches für unvergänglich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
    • Leiden für Glück halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
    • Was ichlos ist, für ein Ich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
    • Was widerlich ist, für lieblich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, in Gedanken und in Ansichten.


    A.IV.49 Die vier Verkehrtheiten - 9. Vipallāsa Sutta

    Sich nichts einbilden. Die Verantwortung nicht delegieren, um sich schlafen legen zu können.

    Tja, das kann ich mir nicht verkneifen. Manche Menschen morden achtsam,Hier zerstückeln sogar die Leichen – und sind gleichzeitig liebevolle Väter oder erfolgreiche Rechtsanwälte. Sie schlafen aber sehr gut. Serien, die genau solche Figuren zeigen, liegen im Trend.

    Man sollte sich fragen: Warum? :roll:

    Wenn ich die sogenannte Wahrheit als ein pfadloses Land begreife, dann könnte es sein, dass alles, was uns als Menschen ausmacht, am Ende auf der Strecke bleibt.

    Der „Otto Normalverbraucher“ braucht einen festen Pfad mit klaren Regeln – sei es aus Angst vor der Hölle oder göttlicher Verdammnis.

    Ohne diese Regeln scheint alles erlaubt, und wir könnten uns schlimmer verhalten als wilde Bestien im Dschungel.

    Dazu passt auch eine andere Hollywood-Serie: The Purge – die Säuberung. Und sogar die Psychoanalyse sagt uns im Grunde dasselbe.

    Mag all das auch kontrovers klingen – gerade deshalb trifft es den Kern.


    P.S.


    Zitat

    Staffel 1 war in der Woche nach Veröffentlichung weltweit die Nummer 1 in der Kategorie TV (Non-English).[6] Insgesamt war sie 3 Wochen lang in den weltweiten Top 10.[7]


    Hm? :? :shrug: 8)

    Krishnamurti ist nicht als Weltlehrer gescheitert, er wollte gar keiner sein.

    Na ja, soweit ich mich recht erinnere, hatte Krishnamurti kein Interesse daran, so etwas wie eine Sangha zu gründen oder irgendeine Lehre zu propagieren.

    Er hat sich bemüht, ohne komplizierte Fachbegriffe, den einfachen Leuten mit normalen Wörtern zu erklären, was es bedeutet, in innerer Harmonie mit sich selbst und der Welt zu leben – im Einklang mit dem Echten und Authentischen, das in jedem von uns schimmert.

    Ich habe ihn fast vollständig verschlungen, sehr viel reflektiert – und wenn ich manchmal diese innere Stille und Ruhe in meinem eigenen Inneren verspüre, dann ist das auch sein Verdienst.

    Er wollte kein Lehrer sein, aber er strahlte etwas Besonderes aus – das sagen praktisch alle, die bei seinen Veranstaltungen anwesend waren.

    Die Wahrheit braucht keinen Pfad, sie ist immer da. Das erinnert mich an den Dao, an den Zen – aber nur als ein Vergleich, der, wie immer, hinkt.

    Um den Himmel zu sehen, brauche ich keinen Pfad. Aber leider sehe ich sehr oft nur die Wolken.

    So war er. Er benutzte Worte, die ein Bauer verstehen konnte, auch einer, der keine Bücher liest – damit auch jeder von uns den inneren Himmel in sich selbst entdecken konnte. Respekt! :like: