Beiträge von Igor07 im Thema „Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?“

    Khun Reinhard missversteht schon das Grundproblem: dukkha. Auf S. 14 schreibt er, dass es um spirituelles oder geistiges Leiden geht und nicht um körperliches Leiden oder seelische Erkrankungen. Dies widerspricht direkt Sariputtas Darlegung in der Lehrrede von der rechten Ansicht (MN9). Mettiko übersetzt:

    Ich melde mich hier kurz.

    Zu behaupten, dass dukkha dasselbe wie Schmerz bedeutet, würde den verschiedenen Suttas widersprechen. Als der historische Buddha unter einer Vergiftung "litt", hatte er weiterhin Schmerzen – ebenso wie beim Tod des Körpers. Allegorisch gesagt: Der erste Pfeil ist immer da, aber nicht der zweite.

    Schmerz völlig auszulöschen, genauso wie den Tod, würde den grundlegenden drei Daseinsmerkmalen widersprechen. Der Buddha hatte Durst, er hatte Rückenschmerzen usw.


    Ich zitiere:



    Ud.VIII.5. CUNDO [124]

    Ich habe im parallelen Faden auf die drei Bände von Ven. Kaṭukurunde Ñāṇananda Mahāthera als PDF hingewiesen. Er widerspricht darin sehr klar dem traditionellen Modell. Es wäre sinnvoll, zuerst diese ganze Argumentation zu lesen, bevor man etwas postet.


    Wenn also der Mitglied zuerst die ganze Datei herunterlädt, also in deutscher Übersetzung, ist es möglich, die Wörter „hier und jetzt“ einzufügen; das wäre dann der erste Schritt.

    Im zweiten Schritt ist es möglich, eindeutig und klar zu erkennen, dass die Befreiung nicht erst im Leben danach, sondern immer im gegenwärtigen Augenblick möglich ist, nicht anderswo.


    Eine weitere Lösung kann ich erkennen, wenn ich nach den Begriffen „Ich-bin“ oder „Einbildung“ suche.


    In der Folge kann ich das zum Beispiel lesen; alle Markierungen gehören mir:


    Zitat

    Aus diesem Grund begegnen uns

    manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam

    akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung

    machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ

    pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung

    der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der

    Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.“


    S. 254



    Zitat

    All das macht deutlich, dass Nibbāna ein Zustand jenseits von Verfall

    und Tod ist. Aus dieser Erörterung können wir klar verstehen,

    warum Nibbāna als ein nicht-verfallender, todloser Zustand bekannt

    ist, der in eben dieser Welt verwirklichbar ist. Jener Weise hat hier

    und jetzt Verfall und Tod besiegt, weil er das Ende der Existenz

    verwirklicht hat, hier und jetzt.


    S. 419.



    Zitat

    Das in der zweiten Strophe auftretende Wort idh'eva ist von großer

    Wichtigkeit, gemeint ist das Aufgeben von all diesen Dingen, hier

    und jetzt, und es nicht auf eine zukünftigen Existenz zu verschieben.

    Im MahāViyūhasutta des Sutta Nipāta wird auch ein ähnlicher

    Schwerpunkt auf diese Idee des „Hier und Jetzt“ gelegt. Über den

    Heiligen wird gesagt, dass es für ihn hier und jetzt weder Tod noch

    Geburt gibt – cutūpapāto idha yassa natthi, „Für einen Solchen gibt es

    selbst hier weder Tod noch Geburt“.504 Genau in dieser Welt hat er sie

    überwunden, indem er diese beiden Konzepte bedeutungslos

    machte.


    S.422



    Zitat

    Dieses Verlöschen ist nicht etwas, das man in einer jenseitigen Welt

    bekommt. Es ist eine Verwirklichung, hier und jetzt, in dieser Welt.

    Und der Heilige, der auf seine Weise glückselig hier und jetzt

    verweilt, genießt in seinem Alltagsleben das höchste Glück von

    Nibbāna, das er durch die unvergleichlichen Befreiungen des Geistes

    gewonnen hatte.


    S.495



    Zitat

    Der Heilige geht mit einer Art Verwirklichung

    hier und jetzt hindurch, genau in diesem Leben, genau

    in dieser Welt – zu einer Verwirklichung der Beendigung von Existenz

    oder der Beendigung der sechs Sinnesbereiche.


    Usw.



    Der Grundgedanke des Autors besteht im Wesentlichen darin, dass er den Begriff ‚vaṭṭa‘ benutzt; somit können wir es folgendermaßen sehen:


    Zitat

    Die Aussage des Buddha bedeutet, dass Name-und-Form zusammen

    mit Bewusstsein der Dreh- und Angelpunkt für alle Konzepte von

    Geburt, Altern, Sterben und Wiedergeburt ist. Alle Bahnen für

    sprachlichen Ausdruck, Begriffsdefinitionen und Bestimmungen

    laufen in Name-und-Form und Bewusstsein zusammen. Der Bereich

    aller Weisheit erstreckt sich nur bis zu der Beziehung zwischen

    diesen beiden. Und zwischen diesen beiden existiert ein kreisender

    Wirbel, sodass man eine „Dies-heit“ feststellen kann. Kurzgefasst:

    Das Geheimnis der gesamten samsarischen Existenz ist in diesem

    Strudel zu finden.

    Vaṭṭa und āvaṭṭa sind Worte, die für einen Wasserstrudel gebraucht

    werden.


    Das kann man als den samsarischen Wirbel bezeichnen, in dem alle diese Glieder der Kette genau im Hier und Jetzt ablaufen.


    Oder noch anders: "Ich-bin", dann lese ich:


    Zitat

    Aus diesem Grund begegnen uns

    manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam

    akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung

    machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ

    pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung

    der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der

    Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.



    Lange Rede, kurzer Sinn: An vielen Stellen kritisiert der Autor das traditionelle Drei-Leben-Modell absolut klar und eindeutig und veranschaulicht dies mit zahlreichen Gleichnissen.

    Das bedeutet, dass es immer möglich ist, die reine traditionelle Interpretation anders zu sehen, wenn sie anders übersetzt und interpretiert wird.


    P.S.: Ich hoffe sehr, dass er bestehen bleibt und der Faden nicht wieder geschlossen wird.

    Mettiko Bhikkhu, der sicherlich vielen Traditionalisten nicht ins Konzept passt und ihnen wie ein Dorn im Auge erscheint, wird sofort angegriffen, um ihn und andere abzuwerten. Auch er selbst war zunächst skeptisch eingestellt. Nach dem Treffen im Jahr 2021 mit Alfred Weil und Raimund Beyerlein äußerte er seine Zweifel – so lese ich es jedenfalls im Buch.

    Ursprünglich wollte er ein Buch ähnlich wie „Nanavira für Einsteiger“ schreiben, denn dieser Autor war für ihn in Fragen des Dhamma kaum zu übertreffen. Allmählich entwickelte sich daraus jedoch das Projekt, Satipaṭṭhāna so anschaulich darzustellen, dass es frei von jeder Scholastik ist.

    Wie Nanavira selbst in einem Brief bemerkte: Wenn auch nur ein einziger Leser daraus Nutzen ziehen sollte, wäre er bereits zufrieden.

    Eine andere, abweichende Meinung einfach zu respektieren, ist für mich die Grundlage jeder menschlichen Kommunikation – sei es im wirklichen Leben oder im Netz. Ich hoffe, dass ich dies jetzt sehr klar zur Sprache gebracht habe.

    Es geht überhaupt nicht um mich oder um deine Beiträge. Diese Orthodoxie, schreibt D. T. Suzuki in den Essays über den Zen, also sinngemäß, war immer da, schon bevor der Buddha starb: Solange der Lehrer aber lebte, entstanden keine Streitigkeiten, denn er konnte alles schlichten, und alles war „in Butter“.


    Nach seinem Tod aber brauchten die Menschen endlose Erklärungen. So entstanden Tausende von Schulen, und jede wollte recht haben.

    Doch wer unbedingt recht haben will, eröffnet damit den Weg zur Gewalt.


    Der von mir verlinkte Text über das Ableben des Buddha im Projekt Gutenberg verdeutlicht diese Tendenz sehr klar.


    Und was sagte der Buddha wirklich? Niemand weiß es genau. Diese Texte haben den Geist der lebendigen Lehre getötet.


    Anders gesagt: Der Buddha wurde durch die tausenden heiligen Texte gleichsam „umgebracht“. Punkt.





    Nur am Rande bemerkt: Es geht nicht um meine Person. BGM München und Virya haben enorm viel getan, damit viele Werke auf Deutsch für alle zugänglich wurden.

    So zum Beispiel die sehr wertvolle Monografie „Die Nicht-Selbst-Strategie“, Texte zu Anatta, oder auch das seltene Werk „Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung“ von R. G. de S. Wettimuny. Diese Schriften eröffnen viele neue Perspektiven für praktizierende Buddhisten.

    Gegen Schwarzmalerei werde ich nicht schweigen. Man kann alles löschen und sperren, aber ich fühle mich einfach verpflichtet, dies als Ausdruck meiner tiefsten Dankbarkeit für diese Menschen festzuhalten.

    Ich zitiere hier kurz P.A. Payutto zum bedingten Entstehen im Alltag. Damit wollte ich veranschaulichen, dass es um das konkrete Leben hier geht und nicht um Metaphysik. Danach hänge ich die Datei an.


    Zitat

    Ein einfaches Beispiel: Für den gewöhnlichen Menschen, der

    in einer Welt des Wettbewerbs lebt, hört der Erfolg nicht einfach

    bei dem sozialen Phänomen Erfolg, mit all seinen Fallstricken,

    auf, sondern schließt das Festhalten an der Identität einer erfolgreichen

    Person mit ein: Das ist ein „Gewordensein“ oder ein Daseinszustand

    (bhava). Gelegentlich zeigt sich dieses Selbstgefühl

    in Gedanken wie „Ich bin ein Erfolg“, was effektiv bedeutet ein

    „Ich“ wurde als „erfolgreiche Person“ geboren (j¤ti). Jedoch ist

    derartiger Erfolg in vollem Umfang von äußeren Bedingungen

    wie Ruhm, Lob, dem Erringen von besonderen Privilegien, Verehrung

    und Anerkennung abhängig. Geburt als „Erfolg“ oder

    „Erfolgreich-Seiender“ hängt aber nicht nur von der Anerkennung

    und Bewunderung anderer ab, sondern auch vom Vorhandensein

    eines Verlierers, jemand über den man triumphieren

    kann. Sobald ein erfolgreiches Wesen geboren wird, ist es bedroht

    von Verblassen, in Vergessenheit geraten und Verlust des

    Erfolges. In dieser Situation werden alle Gefühle der Niedergeschlagenheit,

    der Sorge und Enttäuschung, die nicht durch Achtsamkeit

    und klares Erkennen angemessen verarbeitet wurden, im

    Unterbewussten angesammelt und üben einen Einfluss auf das

    nachfolgende Verhalten aus, im Einklang mit dem Zyklus der

    Bedingten Entstehung.

    Immer wenn sich die Selbst-Vorstellung erhebt, nimmt sie

    Raum ein; wenn Raum eingenommen wird, muss es Beschränkung

    oder Begrenzung geben; wenn es Begrenzung gibt, muss es

    Trennung geben; wenn es Trennung gibt, muss es den Dualismus

    von „Selbst“ und „Nicht-Selbst“ geben. Das Selbst wird wachsen

    und sich nach außen ausdehnen, durch das Verlangen, sich etwas

    anzueignen, zu handeln und andere zu beeindrucken. Es ist dem

    Selbst aber nicht möglich, seinem Verlangen entsprechend unbegrenzt

    zu wachsen. Das sich ausdehnende Selbst wird unvermeidlich

    auf Hindernisse in der einen oder anderen Form treffen

    und seine Wünsche werden durchkreuzt, wenn nicht von außen

    so von innen. Wenn jemand nur etwas Gespür für die Achtung

    gegenüber anderen hat, wird sich Widerstand in Form des eige

    nen Gewissens erheben. Gibt es kein Unterdrücken der Wünsche

    und ihnen wird gestattet, sich voll auszuleben, dann tritt Widerstand

    aus äußeren Quellen auf. Selbst wenn es möglich wäre,

    jeden Wunsch bis zum Äußersten zu erfüllen, so ist solches Tun

    doch sehr schwächend. Es dient nur dazu, die Kraft des Begehrens

    mit dem dazugehörigen Gefühl des Mangels zu verstärken.

    Es erhöht nicht nur die Abhängigkeit von Äußerem, sondern steigert

    auch noch den inneren Konflikt. Wenn Wünsche dagegen

    keine Erfüllung finden, sind Anspannung, Konflikte und Verzweiflung

    das natürliche Resultat.


    Das kann wirklich jeder verstehen. Wieder geht es um den Alltag, und das ist entscheidend.

    Ich melde mich noch einmal. Es ist wirklich auffallend, wie viel Mühe darauf verwendet wurde, Buddhadasa Bhikkhu völlig zu diskreditieren. Sein Zugang ist sehr praktisch, und das Wichtigste ist: Er ist nicht kompliziert.


    Immer durch den Kontakt entstehen bestimmte Gefühle. Ich sehe die schöne Blume, aber ich etikettiere sie sofort, als ob sie mir gehört, und dann landet sie im Herbarium. Mein Körper, meine Gedanken, meine Gefühle stellen den unterbrochenen Fluss von Ursachen und Bedingungen dar, der sich in jedem Moment ändert.

    Sehr wenige, selbst gut praktizierende Buddhisten, kennen sich mit diesem „Drei-Leben-Modell“ wirklich aus.


    P.A. Payutto, der bestimmt ein Profi ist, schreibt in seinem Werk Bedingte Entstehung, dass das ganze Modell für den normalen Menschen kaum brauchbar ist, und führt sehr einfache Beispiele aus dem Alltag an, um den gesamten Prozess zu veranschaulichen. Dabei erkundet er praktisch nur das aktuelle Leben, das wir jetzt führen, und behandelt das alternative Modell besonders vertieft.


    Ich werde weiter darüber schreiben, denn es ist mein Anliegen und meine Absicht, den Buddhismus real in meinem eigenen Leben zu integrieren – durch geistiges Training –, ohne darüber zu spekulieren, was nach dem Tod passiert oder wie viele weitere Leben mich erwarten, bevor ich erwacht werde. Ich übertreibe hier absichtlich, aber diese ganze Metaphysik hilft mir nicht weiter, um Kilesa oder „Geistesgifte“ zu reduzieren und entsprechend den Gesetzen der bedingten Entstehung in Harmonie zu leben.

    Nur das kann mein Leiden vermindern – nicht zahlreiche, nicht nachweisbare Hypothesen darüber, was nach dem Tod geschieht. Das ist die Sache der Moderation; die kann alles löschen, dafür kann ich nichts.


    Und der Übersetzer hat sein ganzes Leben dieser Arbeit gewidmet. Ich empfinde es als wirklich unverschämt, so etwas komplett zu verfälschen oder schlecht darzustellen. Ich schreibe für normale Menschen, nicht für Gelehrte. Sie können hier und jetzt praktizieren. Ich gebe alle Links und Texte dazu an.

    * das bedeutet doch, dass Wiedergeburt stattfindet, oder?

    Na ja, Anna, es kommt immer darauf an, wer und in welcher Zeit oder Epoche ein Ereignis interpretiert.

    Ich erinnere mich an eine sehr komische Situation in diesem Forum.

    Jemand fragte: „Wenn ich jetzt eine unheilbare Krankheit bekomme, ist das mein schlechtes Karma?“

    Da denke ich mir: Ist das nicht völlig verrückt?

    Karma kann man nicht auf eine konkrete Person „übertragen“.

    Wenn ich nur eine Kugel im Billard anstoße, entsteht sofort eine Kettenreaktion, bei der alle möglichen Kugeln in Bewegung geraten – und am Ende ist „das Ding“ nicht mehr auffindbar. Kein Ding, aber be-ding-t.Wer ? :?: sollte Karma ernten? Das würde doch anatta widersprechen. Punkt.

    Dasselbe wäre mit der Wiedergeburt: Das ist eher eine ethische Lehre aus den Upanishaden oder dem Yoga, hat aber mit dem Kern bzw. der Essenz des Buddhismus nichts zu tun.

    Im Buddhismus geht es um die sogenannte Leerheit und das bedingte Entstehen. Alles andere kann man immer woanders finden.

    LG.

    Im neuen Leben kommt dann diese ganze Masse des Leidens zustande.

    Mahasi .


    Hast du auch bestimmt gelesen, oder?


    Zitat

    Oder ich könnte taṇhā und so weiter sehen, aber jetzt kann ich jāti und jarāmaraṇa, die aus diesen Dingen im nächsten Leben resultieren werden, nicht sehen. Und die Situation wird auch nicht besser, wenn man argumentiert, dass es möglich ist, diese zwölf Glieder alle auf einmal zu sehen, weil sie ja alle in jedem Leben vorhanden sind. Es ist zweifellos wahr, dass all diese Dinge auf einmal gesehen werden können, aber avijjā und saṅkhārā, die ich jetzt sehe, sind die Ursache (sagt die traditionelle Interpretation) von viññāṇa bis vedanā im nächsten Leben und haben keinen ursächlichen Zusammenhang mit dem viññāṇa bis vedanā, das ich jetzt sehe. Mit anderen Worten, die Beziehung saṅkhārapaccayā viññāṇaṁ ist in beiden Fällen nicht zu sehen. Die Konsequenz davon: Die paṭiccasamuppāda-Formel ist etwas (wenn die traditionelle Interpretation korrekt ist), das zumindest teilweise in gutem Glauben angenommen werden muss. Und selbst wenn es Erinnerung an das letzte Leben gibt, so ist die Situation immer noch unbefriedigend, weil Erinnerung in Sachen Zuverlässigkeit nicht auf derselben Ebene mit gegenwärtigem refleflaexivem Erleben steht. Statt imass’upādā idaṁ upajjati, imassa nirodhā idaṁ nirujjhati, „mit der Entstehung von diesem entsteht dieses, mit dem Aufhöfhöören von diesem hört dieses auf“, sagt die traditionelle Interpretation im Endeffe kt imassa nirodhā idaṁ upajjati, „mit dem Aufhöfhöören von diesem entsteht dieses“. Es ist nicht nötig, hier weiter zu bohren: Entweder hat der Leser jetzt bereits anerkannt, dass dies ein gültiger Einwand gegen die traditionelle Interpretation ist, oder eben nicht.


    Es lohnt sich, hier zu bohren. Denke ich.



    S.38,

    Ñāṇavīra The ra

    NOTIZEN ZU DHAMMA

    und andere Schrchrrifte n

    Um es sehr klar auszudrücken – und die Moderation kann es sofort löschen – frage ich mich immer: Wenn alle diese" Theravāda-Buddhisten"? etwas anders gesehen haben, wurden sie dann überall diffamiert, verunglimpft und abgewertet? Warum?

    Sehr gute Frage, oder?

    So etwas passiert mit Religion, sobald sie institutionalisiert wird. Und das betrifft nicht nur den Buddhismus.


    Zitat

    Viele Suttas im Pali-Kanon erwähnen, dass der Buddha körperliche Schmerzen (bis hin zum "Todesschmerz") zu ertragen hatte, aber er litt nicht mehr darunter...


    Wir wissen es nicht , Anna Panna-Sati :


    Der letzte Tod des Gautama Buddha

    Warum auch sollte in einem Buch über praktische Meditation darüber gesprochen werden? Und dann stimmt es nicht einmal. Zumindest in der englischen Ausgabe heißt es auf S. 158: "According to a discourse in the Saṃyutta-nikāya, penetrative understanding of food can lead to going beyond sensual desire and thereby beyond further rebirth in the sensual realm". Und dann muss Analayo im Kontext seiner anderen Schriften, u.a. Rebirth in Early Buddhism and Current Research, gelesen werden.

    Das kann sein, aber ich zitiere den Autor noch einmal:



    Zitat

    Die Betrachtung eines sich zersetzenden Leichnams kann dazu dienen, das Fehlen einer dem Körper innewohnenden Schönheit sowie die Unvermeidlichkeit des Todes zu erkennen.

    Bei Anwendung der zweiten Methode können wir das geistige Bild eines Skeletts (oder einer anderen Phase der Verwesung) mit der Achtsamkeit auf den Atem verbinden, wobei wir uns der Ungewissheit bewusst bleiben, ob überhaupt der nächste Atemzug folgen wird.

    Eine solche Betrachtung wird am besten durch achtsames Wahrnehmen des inneren Gleichgewichts ausgeführt. In diesem Fall kann die Aufmerksamkeit auf den Ein- oder Ausatem gerichtet werden, um dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

    Das achtsame Beobachten des Einatmens kann mit der Erinnerung an die Unausweichlichkeit unseres Todes verbunden werden, um die Praxis zu vertiefen, während das achtsame Beobachten des Ausatmens mit dem Loslassen und Entspannen einhergehen kann, um den Geist zu beruhigen, falls er zu aufgeregt wird.

    Diese Praxis, wenn sie ausgeglichen und beständig durchgeführt wird, hilft uns, die unumstößliche Tatsache zu begreifen, dass der Tod unvermeidlich ist und sogar in diesem Augenblick eintreten kann.

    Indem wir auf diese Weise lernen, den Tod als Teil unseres Lebens zu akzeptieren, klären sich unsere Prioritäten, und wir sind in der Lage, im gegenwärtigen Moment voller zu leben.


    Auf S. 165 der deutschen Ausgabe.

    Auch, wenn "Schmerz" ("dukkha-dukkha") Teil der Leidensdefinition
    ist, heißt das ja noch nicht, dass der Buddha meinte, rein körperliche Schmerzen durch die Praxis und nachfolgende Erleuchtung, für immer beseitigt zu haben.

    Nein, im Buch lese ich, dass er sehr gut beobachtet hatte, also nicht unterdrückt – und das ist die richtige Praxis, wie der Autor ausführt.

    Sati ist kein Jñāna, Anna Panna-Sati , denn alle diese Zustände sind vergänglich.

    Wahrscheinlich, denke ich, macht es Sinn, dass wir die drei himmlischen Boten – Krankheit, Alter und Tod – direkt beobachten sollten. Nur so, und gerade deswegen, ist es möglich, dem Tod ins Gesicht zu lachen.

    Apropos, der Autor empfiehlt immer das Lächeln und die Verankerung im Hier und Jetzt, also im gegenwärtigen Moment. Toll!

    Ich zitiere noch für alle hier aus dem Buch:


    Zitat

    Laut der Ariyapariyesanā-Sutta (MN 26; Anālayo 2013: 109f und 2017c: 8ff) war es neben den Erscheinungsformen des Leidens wie Alter und Krankheit insbesondere die Tatsache des Todes, die den zukünftigen Buddha motivierte, seine Suche nach dem Erwachen zu beginnen. Als er schließlich das Erwachen erreichte, verkündete er, dass er die Unsterblichkeit verwirklicht habe. Das bedeutete jedoch keine Form ewigen Lebens, denn sein Körper war weiterhin dem Tod unterworfen. Vielmehr litt er nicht länger unter der Angst vor dem Tod. Mit anderen Worten: Nach frühem buddhistischen Denken kann Freiheit vom Tod noch zu Lebzeiten verwirklicht werden.


    S.141, Markierung ist von mir. Die deutsche Ausgabe.


    Das ist kein Geheimnis, wie Buddhadasa Bhikkhu angefeindet und diskreditiert wurde.


    Macht nichts, ich werde es überleben.

    . Und dann muss Analayo im Kontext seiner anderen Schriften, u.a. Rebirth in Early Buddhism and Current Research, gelesen werden.

    Ich meine doch das andere Buch:


    Zitat

    Satipatthana-Meditation Ein Praxisleitfaden


    https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1076115146


    Dort gibt es keine Mystik, was für mich persönlich sehr erfreulich ist.


    Ich bin nur ein praktizierender Laie, und das passt mir sehr gut! :)

    Für dieses Leben bestimmt. :shrug:


    Danach ist mir das wirklich egal, ich entschuldige mich.

    Wenn ich mich ethisch verhalte, dann nicht aus Angst, nach dem Tod woanders wiedergeboren zu werden.

    Buddhadasa würde dem sicherlich zustimmen. :?

    Buddhadasa Verständnis ist höchst problematisch. Nicht nur für den Theravada, sondern auch für die Buddhologie. Buddhadasa muss erst einmal die Idee von drei Sprachen konstruieren, die der Buddha höchst esoterisch verwendet hat, um seine Erklärung zu rechtfertigen. Und selbst dann erklärt er nur einen Teilaspekt von dukkha

    Aber bei der Theorie von drei Leben kann ich nur davon träumen; dann erscheine ich mir selbst als das Opfer des Karma-s aus dem vorigen Leben.

    Du scheinst wahrlich einem fundamentalen Missverständnis der 3LT zu unterliegen. Auch hier wieder schaust du weg, was dein Analayo eben dort sagt, wo du ihn doch schon zitiert hast. Dein Umgang mit Texten scheint höchst problematisch.

    Apropos: Im neuen Buch von Analayo über Satipaṭṭhāna – der praktische Ratgeber, der gerade auf Deutsch erschienen ist – gibt es kein einziges Wort über ein Leben nach dem Tod. Dafür behandelt es ausführlich die Visualisierung der eigenen Leiche in verschiedenen Stadien der Verwesung. Kann ich jedem empfehlen. :like: _()_ :taube:



    Ich wollte mich wirklich bei der Moderation bedanken. Mettiko Bhikkhu gehört nicht zum Theravāda, Nanavira bestimmt auch nicht. Über Buddhadasa ist es besser zu schweigen, da keiner von ihnen mit der traditionellen Interpretation übereinstimmt.

    Buddhadasa Verständnis ist höchst problematisch. Nicht nur für den Theravada, sondern auch für die Buddhologie. Buddhadasa muss erst einmal die Idee von drei Sprachen konstruieren, die der Buddha höchst esoterisch verwendet hat, um seine Erklärung zu rechtfertigen. Und selbst dann erklärt er nur einen Teilaspekt von dukkha

    Dukkha passiert immer im Jetzt. Bhava passiert immer jetzt. Deswegen habe ich Willensfreiheit. Aber bei der Theorie von drei Leben kann ich nur davon träumen; dann erscheine ich mir selbst als das Opfer des Karma-s aus dem vorigen Leben.


    Ich zitiere besser Ajahn Chah:


    Zitat

    Nun, Objekte in unseren Häusern oder unseren Obstgärten sind noch ein

    wenig zu weit weg. Schauen wir uns direkt an, wie wir hier sitzen. Wir

    bestehen aus den fünf Daseinsgruppen und den vier Elementen. Diese

    sankhāra werden als Selbst bezeichnet. Seht ihr diese sankhāra und diese

    Vermutungen so, wie sie wirklich sind? Wenn ihr ihre Wahrheit nicht seht,

    folgt daraus „Werden“, die Freude oder die Niedergeschlagenheit über die

    fünf khandha, und wir erleben Geburt mit all den daraus resultierenden

    Leiden. Diese Wiedergeburt geschieht gerade jetzt, in der Gegenwart. Das

    Glas ist nicht zerbrochen und wir erfreuen uns daran. Aber wenn es

    zerbricht, sind wir sofort verärgert. So geschieht es, wenn man ohne jede

    Kontrolle durch Weisheit verärgert oder glücklich ist. Man trifft nur auf

    Zerstörung. Ihr müsst nicht lange suchen, um das zu verstehen. Wenn

    ihr eure Aufmerksamkeit hier konzentriert, wisst ihr, ob es „Werden“

    gibt oder nicht.


    Wenn es dir nicht gefällt, ist das nicht meine Schuld, Mahasi.

    Ich habe hier doch Michael Zimmermann aus "Ursache – Wirkung" zitiert, dass alles nur eine Frage der Interpretation ist.

    Etwas zu beweisen macht keinen Sinn; es ist nur ein Forum, mehr nicht. Alles Gute! :taube:

    Buddhadasa meint, dass mit dem Tod alles vorbei ist. Es gibt kein „Geburts-Bewusstsein“, kein Geisteskontinuum oder Ähnliches. Seine Sicht ist radikal.


    Und seine Sicht wird radikal von dem gerade von mir zitierten Cetanasutta (SN12.38) widerlegt.

    Mahasi


    Das ist die rein traditionelle Sichtweise, die er geradezu regelrecht verspottet.


    Du kannst sogar den ganzen Pali-Kanon zitieren.


    Zwei Bände von diesem Autor kann man bei Dana Books kostenlos herunterladen.


    Viel Spaß :like:

    Genau dort bindet Analayo das Verständnis von Buddhadasa zurück an den Vibhanga: "kommt auch im Vibhanga vor, wo das Entstehen in Abhängigkeit auf einzelne Bewusstseinsmomente bezogen wird." (S. 126-127). Dort und im Sammohavinodanī von Buddhaghosa wird diese Erklärung explizit der Abhidhamma-Erklärung zugeschrieben und nicht der Sutta-Erklärung.


    Buddhadasa meint, dass mit dem Tod alles vorbei ist. Es gibt kein „Geburts-Bewusstsein“, kein Geisteskontinuum oder Ähnliches. Seine Sicht ist radikal. Nur weil ich aus dem Buch zitiert habe, heißt das nicht automatisch, dass hier genau das wiedergegeben wird, was Buddhadasa tatsächlich sagte oder lehrte.


    Zitat

    Betrachten wir die Bedeutung des Wortes "Geburt". Geburt ist ein wichtiges Wort, das wir kaum

    verstehen. Es gibt drei Arten von Geburt. Die erste ist die Geburt, die jeder kennt: physische

    Geburt. Der Körper wird aus der Gebärmutter herausgeboren und wird älter und älter, stirbt und

    wird in einen Sarg gelegt. Das ist physische Geburt, die zu physischem Tod führt.

    Die zweite Art Geburt ist geistig. Sie geschieht im Geist, dem Strom der bedingten Entstehung

    gend. Jeder "Ich"-Gedanke der entsteht: "Ich bin", "Ich tue", "Ich handle", "Ich habe", "Ich besitze",

    "Ich will", "Ich bekomme", "Ich existiere"; - ist eine Geburt. Dies ist die Geburt von upadana

    (Ergreifen und Festhalten), entlang des Verlaufs von paticca-samuppa - da (Bedingte

    Zusammenentstehung), die Geburt des Ego. Das ist die geistige oder spirituelle Geburt.

    - und genau das würde ich schon als Mystik bezeichnen.

    Bosluk


    Na gut, was soll’s… Ich zitiere einfach den Autor:


    Zitat

    du nicht an das Selbst denkst, transzendiere das Selbst.“ – Augustinus). Aber ein Paradox wird nicht gelöst, indem man es in ein noch größeres einwickelt; im Gegenteil, es geht darum, es auszupacken. Mahāyāna und Zen haben einen starken mystischen Beigeschmack, aber in den Pāli-Suttattaas finndet sich nichts davon. Zum Mystischen neigende Leser werden feststellen, dass diese Notizen nicht sehr nach ihrem Geschmack sind.


    Das ist mir einfach eingefallen.

    Sein Verständnis nach war der Weg zur Arahantschaft einer, der diese Konstituierung in Verbindung mit einer Selbsterfahrung als Wesen durch meditative Praxis in einem isolierten Leben als Patimokkha-Asket beendet. Also den Prozess der Autopoiese zu beenden und trotzdem weiterzuleben - und genau das würde ich schon als Mystik bezeichnen.

    Hier hast du bestimmt recht, Bosluk .


    Es kommt immer darauf an, wie ich den Begriff „Mystik“ definiere. Bei sehr tiefen Jhānas ist es möglich, all diese himmlischen Wesen zu sehen oder Zugang zu anderen Bereichen zu bekommen.

    Aber wie sollte ich das deuten? Entweder in den Begriffen, die vor 2500 Jahren galten, oder in den heutigen – etwa wie das sogenannte kollektive Unbewusste usw.

    Er(N.) verneint die Wiedergeburt nicht per se, das stimmt. Aber es kann auch sein, dass für die alltägliche Praxis in der modernen Zeit die ganze Hypothese überflüssig erscheint. Wenigstens Buddhadasa Bhikkhu verspottet das Ganze sogar.


    Am Rande bemerkt: Wir haben es immer mit Deutungen oder Interpretationen zu tun – so Michael Zimmermann. Man kann den Buddha durchaus als einen gesunden Pragmatiker betrachten.


    Und wer sollte Karma ernten, wenn es keine Person gibt? Das kann ich einem Kind erklären, ohne viele komplizierte Begriffe zu verwenden.


    mukti


    Ich würde darüber nicht streiten und auch nichts zu beweisen versuchen.


    Ich gehe davon aus, dass du – wie viele andere – den gesamten Vortrag von Buddhadasa Bhikkhu gelesen hast; das war meine Bedingung.


    Wenn ich einen Stein vom Domino anstoße, fallen alle anderen zusammen.

    Habe ich nicht gelesen, aber es würde genügen, wenn du mir eine Stelle irgendwo in den Büchern oder Vorträgen von Buddhadasa Bikkhu zeigen könntest, wo er klar und deutlich sagt, dass die leibliche Geburt nicht durch Unwissenheit und Begehren bedingt und keine Auswirkung von Karma ist.

    Bitte schön, mein Lieber:


    Zitat

    Soweit es kamma betrifft, ist das Prinzip „tue Gutes, erhalte Gutes, tue Schlechtes und erhalte Schlechtes" ein Prinzip, das nicht nur vor der Zeit des Buddha existierte, sondern auch von praktisch jeder großen Religion akzeptiert wird. Es ist daher absurd zu behaupten, dass dieses Prinzip in dieser vereinfachten Form ein buddhistisches Prinzip sei. Zwar spricht der Buddhismus in der Tat von kamma, aber sein Zweck ist es, über diese Lehre hinauszugehen; zu zeigen, dass die Früchte von kamma maya - substanzlos - sind und weiter, dass es eine dritte Kategorie von Handlungen gibt, welche die Schubkraft der guten und schlechten Taten neutralisieren können, so dass man über oder jenseits von kamma leben kann. Diese dritte Art von Handlungen ist die Praxis, die zu Nibbāna führt. Dies also ist die wahre buddhistische Lehre von kamma, weil das Ziel des Buddhismus darin besteht, die Menschen aus der Knechtschaft von kamma zu befreien. Was die Lehre der Reinkarnation anbelangt, so gibt es sie in der buddhistischen Lehre nicht, oder genauer, es handelt sich dabei nicht um eine echte buddhis-tische Lehre, weil sie mit der vorupanishadischen kamma-Lehre verbunden ist. Zu dieser Zeit lehrte man, dass Lebewesen ständig sterben und wiedergeboren werden, dass es eine ewige Seele gibt, die fortwährend in Samsara, dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, kreist und dass sie dabei eine Vielzahl von Bestimmungsorten (unterschiedlich, je nach Lehrmeinung), entsprechend der guten und schlechten Taten des Individuums durchwandert. Es ist absurd zu behaupten, dass es sich dabei um eine buddhistische Lehre handelt. Das Erwachen des Buddha bestand in der Entdeckung, dass es in Wahrheit so etwas wie eine Person oder ein Selbst nicht gibt; dass es einfach nur Unwissen-heit und Anhaften sind, die im Geist aufsteigen und zu der falschen Annahme führen, dass da ein Selbst wäre. Diese Annahme erzeugt enorme Probleme und führt zu Leiden.


    Ich zitiere mal meinen lieben Bhikkhu Anālayo aus Der direkte Weg – Satipaṭṭhāna, und zwar ein sehr kleines Zitat:


    Zitat

    Nach Buddhadâsa (1992, S. 98) „geht der gesamte Ablauf des Entstehens

    in Abhängigkeit … blitzschnell in einem Augenblick vor sich … die … zwölf

    Bedingungen … können alle entstehen, ihre Funktion erfüllen und vergehen, [und

    zwar] so schnell, dass wir dessen überhaupt nicht gewahr werden“.


    Und weiter:


    Zitat

    ---/Folglich/

    kann das klare Erkennen des Entstehens in Abhängigkeit einfach dadurch

    stattfinden, dass der Ablauf der Bedingtheit im gegenwärtigen Augenblick

    innerhalb der eigenen subjektiven Erfahrung beobachtet wird.

    Nur kurz mein Senf zum Thema: Das Paticcasamuppāda ist ein Kreislauf. Am Anfang steht die Unwissenheit und am Ende die Geburt. Man wird geboren in Unwissenheit, damit beginnt diese Kette wieder von vorne.

    Stimmt, aber immer im Hier und Jetzt – nicht im Leben danach. Ich weiß jedoch, dass es für viele nicht ins Modell passt. Tausendmal pro Tag entstehen und vergehen alle Glieder der Kette gemeinsam im JETZT!


    mukti


    Ich würde darüber nicht streiten und auch nichts zu beweisen versuchen.


    Ich gehe davon aus, dass du – wie viele andere – den gesamten Vortrag von Buddhadasa Bhikkhu gelesen hast; das war meine Bedingung.


    Wenn ich einen Stein vom Domino anstoße, fallen alle anderen zusammen.


    Dominoeffekt

    Mahasi .


    Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass wir hier unterschiedliche Sichtweisen haben.


    Für mich gehören Mettiko Bhikkhu, Buddhadasa Bhikkhu und auch Ñāṇavīra Thera zum Theravada, für dich vermutlich nicht.


    Da wir in dieser Frage wohl nicht übereinstimmen, wäre es vielleicht besser, die Diskussion hier zu beenden – solche Haarspaltereien bringen uns beide nicht weiter.



    Es ist nur das Forum, und ich bin nur ein praktizierender Laie, kein Mönch. Punkt.



    Schaue mal, es ist für dich persönlich:



    Zitat

    Den Buddhismus gibt es gar nicht! Man muss immer konkret sein, über welche Zeit und über welche geografische Region man sprechen will.


    Zitat

    Ich bin sehr skeptisch, ob man wirklich herausfinden kann, was der Buddha, wer auch immer er war, gesagt hat. Hat er überhaupt existiert? Wir wissen es nicht. Ich hörte einmal einen Mönch in Sri Lanka sagen: „This comes from the golden lips of our Lord Buddha“, „Dies kommt aus dem goldenen Mund unseres Herrn Buddha“. Da dachte ich mir: ‚Na ja, jetzt sage ich lieber nichts, weil ich seine religiösen Gefühle nicht verletzen will.‘ An den Buddha kommen wir nicht mehr heran und auch nicht an die früheste Gemeinde.



    Den Buddhismus gibt es gar nicht!



    Zitat

    Damit haben wir schon zu Zeiten des Buddhas den Ansatz zu unterschiedlichen Ideen im Buddhismus. Ich würde sagen, wahrscheinlich war in der Frühzeit des Buddhismus nicht eine einzige Interpretation der Lehre maßgeblich. Es gab unterschiedliche Interpretationen. Der eine Lehrer war der Auffassung, dass es Wiedergeburt gibt, diese aber nicht so wichtig sei. Für den anderen spielte Wiedergeburt keine Rolle, während ein weiterer vielleicht genau darin das Wichtigste sah.

    Ich beziehe mich dabei auf diesen Theravāda-Lehrer – und es handelt sich hier ausschließlich um Theravāda.


    Aber wie begründest du das? Eigene Erfahrung und nicht der Inhalt, sondern der Sprecher macht die Aussage theravadisch?


    Mal anders gefragt: Ist die Aussage 'Die Drei-Leben-Theorie ist die Standarderklärung im Theravada' für dich wahr oder falsch?

    Für mich persönlich ist sie falsch und irreführend, denn ich kann sie nicht überprüfen, und dieser Ansatz hat für mich keinen praktischen Nutzen.


    Durch Kontakt entsteht das Gefühl; was man fühlt, so nimmt man wahr – immer im Jetzt. Das kann ich nutzen. Mehr kann ich nicht hinzufügen.


    Jāti bedeutet keine Wiedergeburt – das war eine Wortschöpfung von Nyanatiloka. Auch Mettiko Bhikkhu erklärt das Ganze sehr gut.


    Damit wollte ich wenigstens in dieser Diskussion nicht „wiedergeboren“ werden – entschuldige bitte meinen Bonmot.


    Alles Gute! :taube:

    Dieser Diskussion "Was Theravada ist" scheinst du dich jedoch grundsätzlich zu entziehen, wenn du schreibst "wie man das Ganze definiert, ist mir egal" oder "Weil es alles Theravāda ist". Wenn alles Theravada ist und dir sowieso egal ist, wie man das Ganze definiert, wie willst du dann überhaupt an deine Frage ob der "Zuverlässigkeit" im Theravada herangehen - durch eigene Erfahrung?


    Basierend auf deinen Zitaten von Ñāṇananda und Payutto erweckst du bei mir auch den Eindruck, dass du die Drei-Leben-Theorie nicht wirklich studiert/verstanden hast:

    Mahasi .


    Ich brauche nicht viel zu studieren, denn die ganze Kette läuft ununterbrochen in meinem eigenen "Geist" ab.


    Wenn ich aufmerksam bin und gut aufpasse, ist es möglich, diese automatischen Reaktionen zu durchbrechen und bewusst zu handeln, also a-gieren – statt blind aus Trieben oder Unwissenheit heraus zu re-agieren.


    All das steht in dem von mir verlinkten Vortrag von Buddhadāsa Bhikkhu.


    Ich beziehe mich dabei auf diesen Theravāda-Lehrer – und es handelt sich hier ausschließlich um Theravāda. _()_


    P.S. Siehe hier:


    Zitat

    Buddhadāsa Bhikkhu
    Unter dem Bodhibaum
    Kategorie(n): Bedingte Zusammenentstehung veröffentlicht Juli 2024

    UNTER DEM BODHI BAUM ist eine leicht verständliche, klare und praktische Erklärung der natürlichen Gesetzmäßigkeit des Bedingten Zusammenentstehens (paṭiccasamuppāda).


    Buddhadāsa Bhikkhu gab diese Belehrung für die Teilnehmer eines Meditationskurses in Suan Mokkh, die keine oder nur geringe Vorkenntnisse der buddhistischen Lehren besaßen. In seinen Vorträgen legt er die Verständnisgrundlage für das zentrale Anliegen des Buddha: „Freunde, sowohl früher wie auch jetzt verkünde ich nur dukkha und das rückstandslose Erlöschen von dukkha.“


    Betrachtet wird dieses Kernanliegen durch das Prisma des tiefgründigen Verstehens der Konditionalität, dass alles, was immer auch entstehen, sich verändern und vergehen mag, das nur in Abhängigkeit von anderen, gleichermaßen essenzlosen Dingen tun kann.


    Wenn wir uns selbst und unsere Welt auf diese Weise betrachten, als Prozesse, die entsprechend der natürlichen Gesetzmäßigkeit ablaufen statt als Entitäten, dann sehen wir den Dhamma, dann sehen wir den Buddha.


    Das könnte ich meiner Enkelin leicht erklären – sie würde es bestimmt verstehen.



    Zitat

    Buddhadasa Bhikkhu (Thai: พุทธทาสภิกขุ, RTGS: Phutthathat Phikkhu, Aussprache: [pʰúttʰətʰâːt pʰíkkʰùʔ] Geburtsname: Ngueam Phanit (เงื่อม พานิช); * 27. Mai 1906 in Phumriang (พุมเรียง), Amphoe Chaiya, Südthailand; † 25. Mai 1993 in Chaiya) war einer der einflussreichsten buddhistischen Theravada-Mönche des 20. Jahrhunderts.


    Wikipedia.