Ich
habe im parallelen Faden auf die drei Bände von Ven. Kaṭukurunde
Ñāṇananda Mahāthera als PDF hingewiesen. Er widerspricht darin
sehr klar dem traditionellen Modell. Es wäre sinnvoll, zuerst diese
ganze Argumentation zu lesen, bevor man etwas postet.
Wenn also der
Mitglied zuerst die ganze Datei herunterlädt, also in deutscher
Übersetzung, ist es möglich, die Wörter „hier und jetzt“
einzufügen; das wäre dann der erste Schritt.
Im zweiten
Schritt ist es möglich, eindeutig und klar zu erkennen, dass die
Befreiung nicht erst im Leben danach, sondern immer im gegenwärtigen
Augenblick möglich ist, nicht anderswo.
Eine
weitere Lösung kann ich erkennen, wenn ich nach den Begriffen
„Ich-bin“ oder „Einbildung“ suche.
In der Folge kann ich
das zum Beispiel lesen; alle Markierungen gehören mir:
Zitat Aus diesem Grund begegnen uns
manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam
akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung
machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ
pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung
der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der
Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.“
S. 254
Zitat All das macht deutlich, dass Nibbāna ein Zustand jenseits von Verfall
und Tod ist. Aus dieser Erörterung können wir klar verstehen,
warum Nibbāna als ein nicht-verfallender, todloser Zustand bekannt
ist, der in eben dieser Welt verwirklichbar ist. Jener Weise hat hier
und jetzt Verfall und Tod besiegt, weil er das Ende der Existenz
verwirklicht hat, hier und jetzt.
S. 419.
Zitat Das in der zweiten Strophe auftretende Wort idh'eva ist von großer
Wichtigkeit, gemeint ist das Aufgeben von all diesen Dingen, hier
und jetzt, und es nicht auf eine zukünftigen Existenz zu verschieben.
Im MahāViyūhasutta des Sutta Nipāta wird auch ein ähnlicher
Schwerpunkt auf diese Idee des „Hier und Jetzt“ gelegt. Über den
Heiligen wird gesagt, dass es für ihn hier und jetzt weder Tod noch
Geburt gibt – cutūpapāto idha yassa natthi, „Für einen Solchen gibt es
selbst hier weder Tod noch Geburt“.504 Genau in dieser Welt hat er sie
überwunden, indem er diese beiden Konzepte bedeutungslos
machte.
S.422
Zitat Dieses Verlöschen ist nicht etwas, das man in einer jenseitigen Welt
bekommt. Es ist eine Verwirklichung, hier und jetzt, in dieser Welt.
Und der Heilige, der auf seine Weise glückselig hier und jetzt
verweilt, genießt in seinem Alltagsleben das höchste Glück von
Nibbāna, das er durch die unvergleichlichen Befreiungen des Geistes
gewonnen hatte.
S.495
Zitat Der Heilige geht mit einer Art Verwirklichung
hier und jetzt hindurch, genau in diesem Leben, genau
in dieser Welt – zu einer Verwirklichung der Beendigung von Existenz
oder der Beendigung der sechs Sinnesbereiche.
Usw.
Der Grundgedanke des Autors besteht im Wesentlichen darin, dass er den Begriff ‚vaṭṭa‘ benutzt; somit können wir es folgendermaßen sehen:
Zitat Die Aussage des Buddha bedeutet, dass Name-und-Form zusammen
mit Bewusstsein der Dreh- und Angelpunkt für alle Konzepte von
Geburt, Altern, Sterben und Wiedergeburt ist. Alle Bahnen für
sprachlichen Ausdruck, Begriffsdefinitionen und Bestimmungen
laufen in Name-und-Form und Bewusstsein zusammen. Der Bereich
aller Weisheit erstreckt sich nur bis zu der Beziehung zwischen
diesen beiden. Und zwischen diesen beiden existiert ein kreisender
Wirbel, sodass man eine „Dies-heit“ feststellen kann. Kurzgefasst:
Das Geheimnis der gesamten samsarischen Existenz ist in diesem
Strudel zu finden.
Vaṭṭa und āvaṭṭa sind Worte, die für einen Wasserstrudel gebraucht
werden.
Das kann man als den samsarischen Wirbel bezeichnen, in dem alle diese Glieder der Kette genau im Hier und Jetzt ablaufen.
Oder noch anders: "Ich-bin", dann lese ich:
Zitat Aus diesem Grund begegnen uns
manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam
akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung
machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ
pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung
der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der
Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.“
Lange Rede, kurzer Sinn: An vielen Stellen kritisiert der Autor das traditionelle Drei-Leben-Modell absolut klar und eindeutig und veranschaulicht dies mit zahlreichen Gleichnissen.
Das bedeutet, dass es immer möglich ist, die reine traditionelle Interpretation anders zu sehen, wenn sie anders übersetzt und interpretiert wird.
P.S.: Ich hoffe sehr, dass er bestehen bleibt und der Faden nicht wieder geschlossen wird.