Dzogchen-Praxis im Alltag - Dilgo Khyentse Rinpoche

  • Zitat

    VOOM: "Vielleicht können wir uns darauf einigen, Essenz und Frucht der Methoden zu vergleichen, um zu schauen, ob und wie die Dinge nicht vielleicht doch besser zusammenpassen, als man es auf den ersten Blick meint... :)


    Ja könnten wir, aber ich komm bei diesen Begriffen, ( Sinn- ) Bildern und Texten nicht mit. Bin ein ganz einfältiges Zenni.
    Und ich brauch dann die tibetischen Begriffe,
    um einigermaßen durchzusteigen im Vergleich zu anderen Schulen. Wobei es mir zu aufwendig ist, die selber rauszusuchen.


    @ raterZ: Ne, ich mag den Avatar VOOM und der bleibt auch da. Schätze er ist nicht der Typ, der sich so leicht ins Bockshorn jagen lässt oder
    ne andere Meinung nicht ertragen und tolerieren kann. :)


    Also EASY GOING ! Alles ist gut ! :D

  • Und um hier noch eine Ergänzung anzufügen, ist die wohl schnörkellos-tantrafrei klarste und sogar für jeden einsehbare, in diesem Kontext nun frei heraus so genannte Dzogchen-Belehrung wohl die, welche auch Freund Padma-Grund des öfteren gepostet hat.


    Buddha, (Udana 1,10):

    „So mögest du denn, Bahiya, dich in dieser Betrachtung üben: ‘Siehst du, so kann das nur Sehen sein. Hörst du, so kann das nur Hören sein. Denkst du, so kann das nur Denken sein. Erkennst du, so kann das nur Erkennen sein. In dieser Betrachtung, Bahiya, mußt du dich üben. Und wenn es beim Sehen, Bahiya, für dich nur Sehen gibt, und beim Hören für dich nur Hören gibt, und beim Denken für dich nur Denken gibt, und beim Erkennen für dich nur Erkennen gibt, dann bist du, Bahiya, nicht hier; wenn du nicht hier bist, Bahiya, dann bist du, Bahiya, nicht hienieden, nicht drüben, nicht dazwischen. Das ist des Leidens Ende."


    Wenn die Bedingungen passen, erscheint dabei der nicht-gemachte Glanz. Aber es kann ein ganzes Leben lang dauern, sich dann dafür zu entscheiden, weil es im Grunde sowieso so ist.

  • Da gibt es ja auch die schöne Geschichte, die dem Zen-Kontext zugeschrieben wird:


    Einige buddhistische Schüler wollen mit ihren Meistern angeben:


    Schüler 1: Mein Meister kann fliegen und 1 Woche die Luft anhalten!
    Schüler 2: Mein Meister kann eine ganze Tafel voll Essen herzaubern!
    Schüler 3: Ja, aber mein Meister ist ein wahrer Meister:
    Wenn er geht, dann geht er, wenn er atmet, dann atmet er, wenn er isst, dann isst er.


    Es wird immer gerne mystisch verklärt über das "Sosein" doziert. Dabei ist es ganz einfach nur das, was das Wort auch aussagt: So, wie es ist. Aber eben genau diese Einfachheit ist so schwer zu verwirklichen und der Verstand wehrt sich mit Händen und Füssen dagegen, gegen das


    einfach sein

  • VOOM108:
    Zitat

    Eventuell falls möglich als pointing-out-instruction à la Mengagde. Das wär' Dzogchen, das wär' sinnvoll, und jenseits aller wortgewaltigen Phantasterei.


    Ich möchte gar keine Instruktionen geben, zumindest nicht zum Dzogchen, da bin ich nicht im notwendigen Übertragungsstrom und nicht ausreichend verwirklicht, um das in der Konsequenz halten zu können (oder zu wollen). Auch praktiziere ich wie oben skizziert ohnehin kein reines Dzogchen, bin kein Anhänger irgend einer einzelnen speziellen Lehre. Ich betrachte mich als Mystiker jenseits aller Schulen und Lehren, auf der Suche nach der einen Essenz, die überall gleich ist. Von daher verstehe ich alles, was ich sage als rein persönliche Darstellung dessen, was ich tue, wie meine Erfahrungen sind und wie ich die Belehrungen selbst für mich verstanden habe und interpretiere. Und so würde ich es gerne auch verstanden wissen! Wenn jemand sich da etwas für sich herausnehmen kann, so freut mich das sehr, aber das kann aus meiner Sicht nur sowas wie ein Austausch unter Yogis auf einer Augenhöhe sein.


    Wenn du schon selbst sagst, dass du keine Ahnung von Dzogchen hast, warum dann darüber reden? Wem hier willst du schaden mit deinen Mutmaßungen und verrückten Ideen? Wer Interesse an Dzogchen hat, der geht zu einem authentischen Linienhalter und erbittet Lehren. So einfach ist das. Dzogchen kann man nicht aus einem Buch lernen und man kann es auch nicht außerhalb einer Tradition machen. Es geht dabei wie im Tantra um Linie und Tradition, man braucht den Segen der Linie, es gibt symbolische Einweihungen, mündliche Belehrungen und das Direkte Aufzeigen. Zen ist nicht Dzogchen. Hör bitte auf Anderen und dir selbst zu schaden.


    Wir sterben alle bald, wir sollten versuchen den Dharma zu praktizieren und nicht verwaschenen Esoterikmüll.

  • Nö, so einfach ist das nicht... :)


    Der Text von Dilgo Khyentse ist authentisch und gehört zu den offenen Dzogchen-Texten, die als Inspiration offen weitergegeben werden können, dürfen, sollen.


    Da also keine Verfehlung.


    Als von mir konkrete Instruktionen für Dzogchen gefordert wurden, habe ich diese nicht gegeben, weil ich dazu erstens nicht ermächtigt bin, und zweitens dies nicht der geeignete Rahmen ist.


    Da also keine Verfehlung.


    Wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung rede, dann stelle ich sie als das dar, was sie ist: Meine Erfahrung. Ich nenne nicht Dzogchen, was keines ist.


    Da also keine Verfehlung.


    Ich würde aber den Text nicht posten, und ihn auch gar nicht erst übersetzen, wenn ich ihn nicht verständen hätte - und nicht verstanden hätte, was diese Sicht in der Konsequenz mit sich bringt. Es kann also keine Rede davon sein, dass ich keine Ahnung hätte. Ich habe aber nicht behauptet, ich hätte es verwirklicht.


    Da also keine Verfehlung.


    100101111100110 8)


    Die Konsequenz aus dem, was Du sagst, wäre, dass niemand ausserhalb einer Linie und Tradition überhaupt darüber reden darf. Wie aber soll es dann bekannt werden? Es würde einem minimalen Kreis von Eingeweihten vorbehalten bleiben und ggfls. aussterben. Das kann in niemandes Sinn sein. Daher gibt es eben die Inspiration für die Aussenwelt, und wenn dann jemand kommt und es verwenden will, dann stehen da eben gerade keine Instruktionen, so dass man gezwungen ist, zu jemandem zu gehen, der einem diese gibt.


    Auf der anderen Seite aber befinden wir uns hier unter bereits Praktizierenden mit Zuflucht, teilweise Tantrikern und Yogis. Hier kann man die Inspirationen ggfls. auf die eigene Praxis sinnvoll anwenden, dann hat man schon eine Praxis und meist auch einen Lehrer. Und vom Erfahrungsaustausch profitieren die Yogis gegenseitig. Also haben alle Aspekte der Diskussion ihren Nutzen aber es besteht keine Ursache für Schaden.

  • VOOM108:


    einfach sein


    Aber bitte nicht wieder mißverstehen. Dieses 'einfach sein' ist komplett für'n A...., denn es läuft dabei einzig und allein immer wieder nur darauf hinaus, und/oder man geht einfach nur dem bedingt enstandenen Fühlbild auf den Leim, was auch Tibetern und noch viel mehr akademisch-lyrischen Zen'ern geschieht.


    Der Punkt, an dem man sich für die Nicht-Meditation entscheidet, an welchem es tatsächlich nichts zu tun gibt, kann nur auf einer vorherigen direkten Einführung in die Sicht basieren, wie auch immer diese zustandekommt.


    Warum?
    Nur wenn alle (dir ja bereits von mir konzeptuell erwähnten) Qualitäten (durch diese Einführung, welche vorerst aktives Tun verlangt, und nicht nur das darüber-produzieren von Fühlbildern) in Folge spontan von-selbst klar sind, ist es logischerweise erst möglich, sich in Folge den Rest seines Lebens dieser angesprochenen Entscheidung zu widmen.


    Warum?
    Weil man erst durch diese geglückten Einführung, welche eben das authentische spontane selbst-Erscheinen des natürlichen Zustandes impliziert, nach dieser dieser Einführung, in welcher 'man sich' ja wiederum im verdunkelten Zustand befindet, nun trotzdem auf authentische Weise 'genau weiß wie es sich verhält'.


    Darum wird dieses in der konkreten Einführung selbst-offenbare rig-pa auch als Pfad-rigpa bezeichnet. Ohne Pfad-rigpa also kein Grund-rigpa, worauf man betreffend des letzteren gleich zu sprechen kommt. An diesem Punkt erst, rückt 'die Entscheidung zur Nicht-Mediation' in den Blickpunkt.


    Warum?
    Wenn 'man' in Folge versucht, den natürlichen Zustand immer wieder und wieder von vorne auf die Art und Weise der eben erwähnten ersten notwendigen Einführung zu etablieren, dann ist das zwar durchaus in Ordnung, aber eben immer noch nicht Dzogchen-Mengagde. Warum? Weil dann die Natur des Geistes, die Qualitäten, der natürliche Zustand oder wie auch immer man das nennen will, klarerweise noch nicht im Sinne der Realisation des Pfad-rigpa (zum Grund-rigpa) vollständig verstanden wurde.


    Warum?
    Wurde der natürliche Zustand jedoch in der vorher erwähnten authentischen Art und Weise komplett verstanden, weiß man also in diesem und keinem anderen Sinne, wie es sich verhält, dann tritt jetzt die erwähnte
    Entscheidung zur Nicht-Meditation zu Tage, und somit der 'Durchbruch' zum Grund-rigpa, welcher in Folge eine stabile Sicht, einen stabilen natürlichen Zustand zur Folge hat. Erst dann ist in Folge klarerweise auch die Thögal-Praxis möglich.


    Warum?
    ..tritt nun also dieser Durchbruch zur 'Entscheidung-zur-Nicht-Meditation' zu Tage? Weil wie erwähnt alle Qualitäten authentisch verstanden wurden, und in Folge ist dann auch dank Pfad-rigpa klar: daß genau dieses bisher so-genannte 'Bewusstsein', genau so wie es ist, von Natur aus und schon immer, nichts anderes als dieser http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=14&t=10812#p198815Link: Glanz, diese Klarheit (und all die anderen zum Zwecke der Rede untrennbaren Qualitäten), dieses nichtbedingt-unmittelbare-Wissen ist (welches konzeptuell und in der Suche : "nichts und niemand dahinter" "genannt wurde"). Darum ist es an diesem Punkt wichtig, sich dafür zu entscheiden, und "sich dafür entscheiden", bedeutet eine "Entscheidung zur Nicht-Meditation". Jegliches "Suchen" oder "Nicht-Suchen" ist hinfällig. Es ist an diesem Punkt auch völlig hinfällig, "daß da niemand und nichts dahinter sei. Man soll sich jedoch nicht täuschen- es kann ein Leben lang dauern, bis diese scheinbar einfache Entscheidung getroffen ist.


    Es sei noch einmal anzumerken, daß der vorherige Absatz, der sich schwer in nicht-mißverständliche Worte fassen lässt, auch wenn man beim Lesen glaubt das zu verstehen, aus weiter oben angeführten Gründen in keiner Weise ein direkter Einstieg sein kann. Es würden nur Phantasien darüber rauskommen. Und Phantasien gibt es in den öffentlich erhältlichen Literatur darüber mehr als genug.


    Ich hoffe werter voom, dir ist nicht nur aufgrund dieses Beitrages, sondern im Kontext betrachtet auch aufgrund dieses sowie dieses Beitrages eventuell ein wenig klarer, in welche Richtung du deinen Blick eigentlich wenden solltest, wenn denn schon unbedingt dieses Dzogchen draufstehen muss.

  • Ich würde unsere Unterhaltung noch wesentlich mehr zu schätzen wissen, wenn Du sie mit mir und nicht gegen mich bzw. für mich führen würdest ;)


    Ich stimme dem von Dir Gesagten hier - mal wieder - inhaltlich zu - und finde es diesmal auch in der Sprache wesentlich klarer. 8)


    Nur täuscht Du Dich darin, dass Du mir dieses unbedingt mitteilen musst; dass es per se mitgeteilt werden sollte, darin sind wir uns einig...


    Ich muss meinen Blick nicht woanders hin wenden, als ich es schon tue. Und ich bin nun als erklärter "freier Mystiker" eben gerade nicht jemand, für den irgendwo Dzogchen draufstehen muss.


    Im Gegensatz zu Dir sehe ich als freier Mystiker aber keine Gefahr darin, wie offensichtlich auch die meisten Meister dieser Tradition, Texte wie den von Dilgo Khyentse als Inspiration öffentlich zugänglich zu machen, gar zu empfehlen. Denn mein Vertrauen in den Segen und Schutz dieser Texte und der dahinter liegenden Übertragung ist durch Erfahrung unerschütterlich.


    Interessant finde ich, dass Du offenbar das Gefühl hast, "Dzogchen" vor den Menschen - und die Menschen vor (falsch verstandenem / falsch dargestelltem) Dzogchen schützen zu müssen. Woher kommt dieses Bedürfnis? Versteh mich nicht falsch, das ist eine wohlwollend interessierte Frage!


    Wie Du offenbar auch - habe ich verschiedenste Gesichter / Gewänder / Aspekte die sich in verschiedenem Umfeld zeigen. Systemisch betrachtet funktionieren ja alle Menschen so bis zu einem gewissen Grad, ich meine das mehr im Sinne des 1000armigen Chenrezi.


    Der Kern davon ist Bodhicitta und die schon vor langer Zeit getroffene Entscheidung für die Phase der Nicht-Meditation. Im Kern unerschütterlich kann ich mich so auf verschiedenste Aspekte des Sosein einlassen und in jedem dieser Umfelder auf natürliche Weise Ausdruck finden. Mir ist vollkommen bewusst, dass das nicht gehen würde ohne die Grundlage dafür gelegt zu haben. Die über 10 Jahre intensivste Meditationspraxis und ungezählte Einweihungen in diesem Leben sind nur die Spitze des Eisbergs, die Masse dafür wurde in ungezählten Lebenszeiten fleissiger Praxis angesammelt.


    Ich bin jetzt hier.

    Einmal editiert, zuletzt von VOOM108 ()

  • thigle:

    Pfad-rigpa - Grund-rigpa


    Das wäre dann wohl z.B. in der Kagyu-Übertragung Weg-Mahamudra und Frucht-Mahamudra. Obwohl das eine das andere bedingt, und beides auf der gleichen Sicht beruht, darf man sie dennoch nicht verwechseln. Denn beim Weg-Mahamudra ist es die Übung, die Sicht zu halten, bei einem (hoffentlich) richtigen mentalen Verständnis. Frucht-Mahamudra ist die gelebte Erfahrung von Mahamudra. Es wird gesagt, darüber hinaus gibt es keine höhere Belehrung. Ich vermute aber, das darf man nicht so verstehen, als dass Frucht-Mahamudra bedeutet, dass man irgendwo angekommen wäre und es keine Entwicklung darüber hinaus gäbe. Es ist wohl eher so gemeint, dass man am dem Punkt keine Belehrungen mehr braucht, um sich weiter zu entwickeln. In der Kagyü-Übertragung wird das auch so bezeichnet, dass man den "geheimen Lehrer" verwirklicht hat.


    Damit habe ich in anderen Worten vieles wiederholt, was oben schon bei thigle steht, und noch ein paar Zusammenhänge ergänzt.


    Ich habe mal gehört, dass man in der Nyingma-Übertragung den Weg auch als Mahamudra (Tschag Tschen) bezeichnet und die Frucht (Maha-Ati) als Dzogchen. (Was zu völlig unnötigen Überheblichkeiten geführt haben soll, auf Seiten einiger Nyingmas, die ohnehin eher zu Stolz neigen, dass man die höheren Belehrungen habe, weil die Kagyüs ja bei Mahamudra aufhörten...)

  • voom:

    Der Kern davon ist Bodhicitta und die schon vor langer Zeit getroffene Entscheidung für die Phase der Nicht-Meditation. Im Kern unerschütterlich kann ich mich so auf verschiedenste Aspekte des Sosein einlassen und in jedem dieser Umfelder auf natürliche Weise Ausdruck finden. Mir ist vollkommen bewusst, dass das nicht gehen würde ohne die Grundlage dafür gelegt zu haben. Die über 10 Jahre intensivste Meditationspraxis und ungezählte Einweihungen in diesem Leben sind nur die Spitze des Eisbergs, die Masse dafür wurde in ungezählten Lebenszeiten fleissiger Praxis angesammelt. Ich bin jetzt hier.


    Danke Herr Lehrer, daß Ihnen der letzte Text besser gefällt, er war ja auch nicht zum direkten mitmachen geeignet. Du warst ja auch an anderer Stelle ehrlich zum thigle und hast ihm gesagt, was du glaubst von ihm zu halten, darum werde ich das auch tun, wollen ja einen ehrlichen Umgang miteinander haben. Tut mir also leid wenn ich bei diesem obigen Zitat, im Vorstellungsthread, und auch sonst immer nur ein ein projizierendes Ego, nicht nur so groß wie der Nick, sondern auch wie der erwähnte Eisberg sichte. Aber ich glaube dir, daß du glaubst, was du hier gerade über dich schreibst. Glaube dir auch, wenn du glaubst, den letzten Text verstanden zu haben. Glaube dir auch, wenn du glaubst, du könntest Mahamudra und Dzogchen in einen (Berzin-)Korb werfen. Glaube dir vieles, was du glaubst. Du nimmst auch alles hungrig in dich auf, vieles, sehr vieles, assimilierst es wie die Borg, seit langer Zeit schon, und bekommst, glaube ich wiederum, irgendwie nicht genug. Das Problem dabei ist eben immer nur, daß du diesen einen Schritt weg vom Text und Fühlbild, hin zur konkreten Praxis, einfach noch nicht gegangen bist, wovon du leider überhaupt nichts weißt. Orginal und Kopie ist ab einer gewissen Zeit "der Praxis" sehr gut zu unterscheiden, man erkennt sich sozusagen untereinander. Das alles wäre ja nicht so schlimm, denn von Leben zu Leben ändert sich das, aber immer zieht es Mitmenschen mit in diesen Strudel. Das wird sich nie vollständig verhindern lassen, darum ist dies hier auch ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich tue' es trotzdem, weil du mein Freund, das auch brauchst- bitte nimm R2D2's Rat an oder wenigstens meinen, in Bezug auf authentische Dzogchen Texte. Und nicht mißverstehen- mir tut es selber weh', wenn ich sowas an dich schreibe. Das tut mir auch wahrhaft leid, aber es muss nun einmal sein.

  • thigle:

    Danke Herr Lehrer, daß Ihnen der letzte Text besser gefällt, er war ja auch nicht zum direkten mitmachen geeignet. Du warst ja auch an anderer Stelle ehrlich zum thigle und hast ihm gesagt, was du glaubst von ihm zu halten, darum werde ich das auch tun, wollen ja einen ehrlichen Umgang miteinander haben. Tut mir also leid wenn ich bei diesem obigen Zitat, im Vorstellungsthread, und auch sonst immer nur ein ein projizierendes Ego, nicht nur so groß wie der Nick, sondern auch wie der erwähnte Eisberg sichte. Aber ich glaube dir, daß du glaubst, was du hier gerade über dich schreibst. Glaube dir auch, wenn du glaubst, den letzten Text verstanden zu haben. Glaube dir auch, wenn du glaubst, du könntest Mahamudra und Dzogchen in einen (Berzin-)Korb werfen. Glaube dir vieles, was du glaubst. Du nimmst auch alles hungrig in dich auf, vieles, sehr vieles, assimilierst es wie die Borg, seit langer Zeit schon, und bekommst, glaube ich wiederum, irgendwie nicht genug. Das Problem dabei ist eben immer nur, daß du diesen einen Schritt weg vom Text und Fühlbild, hin zur konkreten Praxis, einfach noch nicht gegangen bist, wovon du leider überhaupt nichts weißt. Orginal und Kopie ist ab einer gewissen Zeit "der Praxis" sehr gut zu unterscheiden, man erkennt sich sozusagen untereinander. Das alles wäre ja nicht so schlimm, denn von Leben zu Leben ändert sich das, aber immer zieht es Mitmenschen mit in diesen Strudel. Das wird sich nie vollständig verhindern lassen, darum ist dies hier auch ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich tue' es trotzdem, weil du mein Freund, das auch brauchst- bitte nimm R2D2's Rat an oder wenigstens meinen, in Bezug auf authentische Dzogchen Texte. Und nicht mißverstehen- mir tut es selber weh', wenn ich sowas an dich schreibe. Das tut mir auch wahrhaft leid, aber es muss nun einmal sein.


    Ich glaube Dir auch, dass Du von dem überzeugt bist, was Du schreibst (Hervorhebungen oben von mir),
    aber dennoch: was Du über mich glaubst zu schreiben spricht vor allem für sich / Dich selbst :)


    Hast Du eigentlich einen Lehrer? Gibt es Menschen, denen Du Dich auf Augenhöhe fühlst?


    Inhaltlich ist da ja nur eines drin, auf das ich Bezug nehmen kann: "Mahamudra und Dzogchen in einen Topf werfen" (Nebenbei: was hat Berzin damit zu tun? Ist der neben allen hier im Forum und Dilgo Khyentse Rinpoche in Deiner Sicht auch falsch?)


    Das tue ich gar nicht. Betrachte es als "vergleichende Wissenschaft" wenn ich die Dinge nebeneinander stelle. Hat man das eine, hat man das andere verwirklicht. In der Essenz sind die Zustände wesensgleich. Das habe ich ja alles bereits geschrieben, auch über die Unterschiede, in der Sicht, in der Methode, in den öffentlichen Texten. Auf der Ebene des Weges würde ich dringend davon abraten, beides zu vermischen. Auf der Ebene der Frucht stellt sich die Frage gar nicht mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von VOOM108 ()

  • Mit Augenhöhe hat das nichts zu tun. Nun denn mein Freund, dann steht ja nichts mehr zwischen uns ;). Mal sehen, was die Zukunft bringt.

  • Interessant. Steht da wirklich nichts mehr zwischen uns? 8)


    (Nur für den Fall, dass Du es nicht gesehen hast, ich habe meinen Beitrag oben noch ergänzt, während Du schon geantwortet hattest...)

  • Aber natürlich ist das was Berzin von sich gibt, rein akademisches Geschwafel. Aber ich wollte mich auch noch "bei dir" bedanken, "denn du" bist ja von Natur aus nicht-inhärente Erscheinung dieser Vision und somit von Natur aus strahlende Weisheit, welche u.a. dafür sorgt, daß ich nicht in Trägheit verfalle und gewisse Dinge zu Ende bringe. Sieh' das als eine Art Gebet.

  • Onyx9:

    Ich hab gehört, daß Bodhicitta und Dana ne große Rolle in Eurem Verein spielt.
    Muß ich mich wohl verhört haben, Thigle.


    Ist das ein Koan? Hier ist einer:


    Shardza Tashi Gyaltsen:

    You can help beings,
    because they are self-vision.
    Inherently helping them,
    is not possible.

  • Güte in den Worten erzeugt Vertrauen, Güte beim Denken erzeugt Tiefe ( Laotse )

  • Onyx9:

    Güte in den Worten erzeugt Vertrauen, Güte beim Denken erzeugt Tiefe ( Laotse )


    Da fällt jemand auf einiges rein.

  • Da meine Polemik gelöscht wurde, noch mal sachlich.


    Ich hatte thigle nach einer Erläuterung gefragt wie es kommt, daß er/sie "pointing-out-instruction à la Mengagde" anbieten kann.


    Sogenannte pointing-out instructions (Tib. ngo sprod), auch übersetzbar mit "Face-to-Face", oder "von Angesicht zu Angesicht", sind im Mahamudra und Dzogchen traditionell höchst stehende Einführungen. Es ist also keine Kleinigkeit sowas anzubieten. Impliziert wird hier immerhin, daß der/die Betreffende eine so genannte Verwirklichte ist.


    Wenn jemand Erläuterungen über Tibetische Traditionen anbietet, dann ist da nichts gegen zu sagen. Die Frage ist, wie unterschiede ich jemanden, der sich selbst überschätzend andere belehren will, von jemandem der ernsthaft den Anspruch erheben kann etwas zu wissen das er weiter zu geben bereit ist?


    Das Problem ist doch folgendes: Einen KFZ-Mechaniker kann ich leicht prüfen. Es geht um Wissen, daß sich in Aktion umsetzen lässt (Auto fährt wieder). Wie sieht das aber bei dem Lehrer einer spirituellen Tradition aus? Hier geht es um etwas, das nicht ohne weiteres überprüfbar ist.


    thigle wäre doch im eigenen Interesse am besten beraten, wenn er jenseits von bestimmten Kennwörtern zeigen könnte was er drauf hat. Oder?


    Diese Frage ist auch im Kontext des Threads "Zen hat keine Moral, eine Studie" wichtig.


    Ich will nicht wieder diesen Thread aufwärmen. Aber es ging dort um Dr. Zernickow aus Berlin, dem man vorwirft, so könnte man sagen, seinen Erleuchtungsanspruch unlauter ausgenutzt zu haben. Die Frage ist also von praktischem Belang und sei ganz sachlich wiederholt: Woran erkennt man Einsicht/Verwirklichung/Realisierung und die Fähigkeit andere anzuleiten ohne ihnen ein X für ein U vorzumachen?

  • Zitat

    Woran erkennt man Einsicht/Verwirklichung/Realisierung und die Fähigkeit andere anzuleiten ohne ihnen ein X für ein U vorzumachen?


    Es gibt diese Faustregel, dass der Schüler den Lehrer sieben Jahre prüfen und dann der Lehrer den Schüler sieben Jahre prüfen soll. Macht also vierzehn Jahre intensiven Kontaktes und Beziehung.
    Finde ich schon mal sehr hilfreich.
    Dann gibt es im tibetischen einen ganzen Katalog, anhand dessen geprüft werden kann.


    Was ich persönlich ganz wichtig finde, ist die Selbstprüfung.
    Bin ich jemand, der schnell ein Fan von jemanden oder etwas wird?
    Bin ich gelassen in diesen Dingen oder überkritisch (allzu skeptische Haltung ist in meinen Augen nur die Kehrseite derselben Medaille)?
    Geht es mir dreckig und suche ich schnelle Hilfe?
    Isoliere ich mich durch meine Beschäftigung mit dem Lehrer usw. oder macht es mich neugierig auch den Blick über den Tellerrand zu blicken?
    Finde ich es toll, dass ich endlich für alles eine vorformulierte Formel habe oder versuche ich das, was ich lerne und erkenne mit eigenen Worten auszudrücken?
    Führt meine Beschäftigung und mein Kontakt mit dem Lehrer, dass ich mich dadurch aufgewertet fühle?
    Habe ich die Geduld für klitzekleine Fortschritte oder will ich möglichst sofort die höchsten Weihen haben?


    und vieles mehr


    Ich kann mich also selber kennenlernen. Und ich vermute, dass sich mir nur so die Verwirklichung eines Meisters allmählich erschließt. Bis dahin ist für mich ein Lehrer ein Lehrer, jemand, der mir was beibringen kann. Dafür kann ich nicht genug dankbar sein, ich werde ihm jedoch nicht gerecht, wenn ich ihm einen Heiligenschein verpasse. Denn den verpasse ich ihm, weil es mir selber gut tut, aus reinem Eigennutz.
    Mit anderen Worten, mein eigener Fortschritt lässt mich erkennen, ob mir jemand ein X für ein U vormacht. Dazu gehört auch Geduld, und zwar jahrelange Geduld, vielleicht so lange, bis man keine Geduld mehr hat, weil das nicht mehr wichtig ist.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Da hat sich jemand leider gehörig getäuscht. Das kommt davon, wenn hier Interesse für die Sache vorgetäuscht wird, aber die wahre Intention dieses selbst ernannten Un-buddhisten eine ganz andere ist. Es ging um diesen Beitrag, welcher ihm nicht besonders geschmeckt hat. Hierbei wird sich auf seine Homepage bezogen. Auf Frage des Un-buddhisten, was denn genau das Problem damit sei, gab ich ihm diese Antwort. So bohrte er in Folge nach, was was denn nun mit dieser 'authentischen Einsicht' auf sich hätte, worauf ich keine Antwort mehr gab (Pfad-rigpa), denn da er mich sowieso in eine "Tüte mit den anderen Schwätzern" stecken wollte, sollte es das dann auch gewesen sein. Nicht jeder ist nun einmal Fan seines "Un-buddhismus- Blogs". Damit muss jemand der in der Öffentlichkeit steht, und dort gehörig auf den Putz haut, sicherlich auch zurechtkommen. Nicht so der Un-buddhist. Nun glaubt er, wie vor allem durch seinen letzten hier gelöschten Beitrag ersichtlich war, mir die Ohren waschen zu müssen. Was deutlich nach hinten losgeht.


    Un-buddhist:

    Ich hatte thigle nach einer Erläuterung gefragt wie es kommt, daß er/sie "pointing-out-instruction à la Mengagde" anbieten kann.


    Und das ist natürlich eine Verdrehung der Tatsachen, wie es sich eben zum Zwecke der Polemisierung gehört. Ich habe in in diesem diesem Beitrag in keiner Weise eine solche Instruktion angeboten. Der Beitrag war vielmehr als Vorbeugung dafür gedacht, daß in diesem Thread weiterhin diverse Phantasien über Dzogchen veröffentlicht werden. Denn diese pointing-out-instruction kann naturgemäß in einem Forum nicht gegeben werden, was u.a. ja auch hier verstanden wurde. Somit ist die restliche 'aufdeckerische Polemik' des Un-buddhisten für die Tonne.


    Un-buddhist:

    Ich will nicht wieder diesen Thread aufwärmen. Aber es ging dort um Dr. Zernickow aus Berlin, dem man vorwirft, so könnte man sagen, seinen Erleuchtungsanspruch unlauter ausgenutzt zu haben. Die Frage ist also von praktischem Belang und sei ganz sachlich wiederholt: Woran erkennt man Einsicht/Verwirklichung/Realisierung und die Fähigkeit andere anzuleiten ohne ihnen ein X für ein U vorzumachen?


    Das erwähnte 'X für ein U' ist natürlich nur die rein persönliche Retourkutsche des Un-buddhisten, welche auf diesem Beitrag fußt. Ebenso wie er hier gerade ersichtlich durch Verdrehung der Tatsachen glaubt, Verrat, Unaufrichtigkeit und Machtkalkül zu wittern - wie Onyx treffend hier beschreibt, was aber wohl nur ein Problem mit der ganz eigenen Integrität darstellt - so dürfte es sich wohl mit vielen weiteren Entdeckungen seiner so genannten aufklärerischen journalistischen Tätigkeit verhalten. Denn nur durch Verdrehung und diverser Witterungen welche sich auf den so genannten Gegenstand der 'Aufdeckung' richten, kann sich so ein Un-buddhisten Leben lange genug leben.


    Von jemanden der glaubt er könne diverse Belehrungen wie z.b. die des Dzogchen-Mengagde aus ihrem traditionellen und vor allem vollständigen Kontext herausreißen, wie es sich für einen Un-buddhisten eben gehört, um sich daraus ein persönliches Süppchen zu kochen, bei dem ja letztendlich ein Un-buddhist herauskommt, der sich dann über die, welche sich "einen Grashalm in den Kopf stecken" lustig machen kann, sollte man Abstand nehmen. Umso befremdlicher wirkt es doch, wenn man hier irgendwie zu lesen glaubt, "wie sehr ihm doch die Lehre am Herzen liege". Bin seit vielen Jahren hier auf Buddhaland, mit Pausen, und werde auch dich überleben.

  • thigle, meintest du jetzt mit


    Zitat

    Verdrehung der Tatsachen, wie es sich eben zum Zwecke der Polemisierung gehört


    deine Antwort oder meine Frage?

  • Kainer Wahr:

    thigle, meintest du jetzt mit


    Zitat

    Verdrehung der Tatsachen, wie es sich eben zum Zwecke der Polemisierung gehört


    deine Antwort oder meine Frage?


    Naja, deine Antwort hier wäre ein weiteres Beispiel dieser Verdrehung. Lies den Thread. Nimm den Vorwurf, ich hätte mit dem von dir erwähnten Beitrag eine direkte Instruktion "angeboten" zurück. Lösche deine 'Pseudo-Dzogchen Seiten'. Naja, das kann ich nicht von dir verlangen ;).

  • thigle, du hast Recht:


    Zitat

    Das kommt davon, wenn hier Interesse für die Sache vorgetäuscht wird, aber die wahre Intention dieses selbst ernannten Un-buddhisten eine ganz andere ist.


    Meine Intention ist nicht, von dir wirklich etwas über irgendetwas buddhistisches zu erfahren. Du hast das ganz richtig durchschaut. Tatsache ist, daß ich dich für einen Aufschneider halte. Ganz banal. Du hast aber noch etwas anderes wichtiges gesagt. Ich sollte meine "Pseudo-Dzogchen Seiten" wirklich löschen. In gewisser Weise steckt in diesem Text die gleiche Prahlerei, wie du sie zelebrierst.