Reue und Scham

  • Zitat

    Es hat mir früher viel Spaß gemacht, andere zu schockieren und über die Stränge zu schlagen.
    Dieser Spaß ist mir allerdings zu meinem eigenen Glück vergangen. Und wenn ich heute daran zurückdenke, wie viel Menschen ich durch mein Kokettieren mit meiner Schattenseite vor den Kopf gestoßen habe, dann erfüllt es mich nicht einmal mehr mit Reue und Scham, sondern mit Trauer.


    ich hab ja geahnt :) , daß jemand mit einer schock-assoziation reagiert.


    es ist durchaus gestattet ein späßchen auf s ego zu machen. aber diese heiterkeit empfindet der eine oder andere als affront.


    kommt reue mit der heiterkeit ?
    nicht wenn in ihr nichts böses ist.


    schwester :) , du hast es eingesehen, damit hast du es bereut.
    trauer und selbstanklage sind unheilsam.


  • Selbstanklage ist unheilsam. Trauer ist ein Gefühl, aber natürlich letztlich auch loszulassen. Davon schreib ich ja immer wieder. Und das ist ein Prozess und kein von Jetzt auf Gleich ...
    Im übrigen interpretierst Du zu viel in mich hinein, Schwester. 8)
    _()_

  • Zur Zeit lese ich "Den Sprung wagen" von Pema Chödrön.
    Dies find ich sehr passend:


    Zitat

    Pemas Lehrer, Dzigar Kongtrul, sagt, wir sollten uns fragen, welcher Teil in uns denn schließlich sieht, dass wir vom Wege abgekommen sind. Sind es nicht unsere Weisheit, unsere Einsicht und unsere natürliche Intelligenz? Könnten wir also nicht einfach bestrebt sein, uns mit der Weisheit zu identifizieren, die wahrnimmt, dass wir jemandes Gefühle verletzt oder dass wir geraucht haben, obwohl wir uns vorgenommen hatten, es nicht zu tun? Könnten wir nicht bestrebt sein, uns immer mehr mit unserer Fähigkeit, zu erkennen, was wir tun, zu identifizieren, anstatt dauernd nur mit unseren Fehlern? Mit dieser Geisteshaltung erfreuen wir uns an dem, was wir sehen, statt daran zu verzwiefeln. Durch diese mitfühlende Selbsreflexion entwickeln wir Zuversicht, statt einen Anlass zur Depression zu haben.


    Shenpa wahrzunehmen, erkennen zu können, dass wir im Begriff sind, hängen zu bleiben, ist die Grundlage der Freiheit. ...


    _()_ Monika

  • "Alles fängt mit liebevoller Güte für uns selbst an, die zu liebevoller Güte für andere wird."


    Das zerstört leider nicht unbedingt schlechte Angewohnheiten.

  • vimokkha:

    "Alles fängt mit liebevoller Güte für uns selbst an, die zu liebevoller Güte für andere wird."


    Das zerstört leider nicht unbedingt schlechte Angewohnheiten.


    Guten Morgen Vimokkha,
    da hast Du natürlich Recht. So muss eins in das andere greifen wie ein Zahnrad. Bevor ich jedoch wirklich erkenne, was und wie ich etwas ändern kann, muss ich diese Selbstreflexion immer wieder durchführen. Wenn ich dann noch liebevolle Güte für mich selbst entwickle, löst sich der zwanghafte Griff, ein besserer Mensch sein zu wollen oder zu meinen, ich sei ein solcher. Wenn sich dies weiter entfaltet, verstehe ich, warum ich bin wie ich bin. Und so erkenne ich auch die "anderen", die nicht anders sind als ich. Mit dieser Sicht, wenn sie sich denn vertieft, bin ich bei genügend Einsicht in der Lage, schlechte Angewohnheiten loszulassen. Um diese Herzensgüte für die "anderen" brauche ich mich dabei nicht mehr zu kümmern, das ergibt sich dann ganz von selbst.
    So jedenfalls meine Erfahrung.
    _()_ Monika

  • MonikaMarie1:
    vimokkha:

    "Alles fängt mit liebevoller Güte für uns selbst an, die zu liebevoller Güte für andere wird."


    Das zerstört leider nicht unbedingt schlechte Angewohnheiten.


    Guten Morgen Vimokkha,
    da hast Du natürlich Recht. So muss eins in das andere greifen wie ein Zahnrad. Bevor ich jedoch wirklich erkenne, was und wie ich etwas ändern kann, muss ich diese Selbstreflexion immer wieder durchführen. Wenn ich dann noch liebevolle Güte für mich selbst entwickle, löst sich der zwanghafte Griff, ein besserer Mensch sein zu wollen oder zu meinen, ich sei ein solcher. Wenn sich dies weiter entfaltet, verstehe ich, warum ich bin wie ich bin. Und so erkenne ich auch die "anderen", die nicht anders sind als ich. Mit dieser Sicht, wenn sie sich denn vertieft, bin ich bei genügend Einsicht in der Lage, schlechte Angewohnheiten loszulassen. Um diese Herzensgüte für die "anderen" brauche ich mich dabei nicht mehr zu kümmern, das ergibt sich dann ganz von selbst.
    So jedenfalls meine Erfahrung.
    _()_ Monika


    Ich bin immer wieder bewegt von der immer noch unregelmäßigen und spontanen Erkenntnis das ich und das Wesen das mir gerade gegenübersteht nicht getrennt sind. Das ist ein vollkommen unmittelbares und intuitives Erleben, das nichts mit gedanklichen Prozessen zu tun hat. Es ist vielmehr so als ob die Grenzen die man normalerweise so empfindet für den Moment beinahe gänzlich aufgehoben werden. Das passiert nicht nur bei Menschen sondern tatsächlich bei allen Wesen denen man so begegnen kann. Nicht selten passiert es mir nun, wenn ich einem Hund auf der Straße begegne, das er mich mit den selben Augen anschaut wie ich ihn anschaue, und das ich für einen gewissen Moment das direkte Gefühl habe er zu sein. Noch nicht ganz, aber zu einem gewissen Teil durchaus. Und er spürt das ich das spüre.


    Bei Menschen funktioniert es ähnlich, wenn man sich dem Moment ganz hingibt. Es ist eine ganz unmittelbare Erfahrung des nicht-getrennt-Seins, die so viele Türen öffnet, das man sich ersteinmal im Nachhinein darauf einstellen muss. Eine ganz neue Welt tut sich auf, die jedoch bald vom alten Erleben wieder vernebelt wird. Aber die Motivation die aus diesen kurzen Momenten entsteht empfinde ich als ungeheuer stark. Und als eindeutige Bestätigung das der Weg funktioniert...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Awaken the heart by opening the mind .


    Open Mind - Open Heart . Open heart - Open Mind . ( Paramita : Mitgefühl & Weisheit )






    Schlichte Sätze-tiefer Stuff .


    Moni:

    Zitat

    Um diese Herzensgüte für die "anderen" brauche ich mich dabei nicht mehr zu kümmern, das ergibt sich dann ganz von selbst.


    Korrekt ;)

  • vimokkha:

    "Alles fängt mit liebevoller Güte für uns selbst an, die zu liebevoller Güte für andere wird." Das zerstört leider nicht unbedingt schlechte Angewohnheiten.


    Hauptsache ich komm zuerst. :roll:

  • accinca:
    vimokkha:

    "Alles fängt mit liebevoller Güte für uns selbst an, die zu liebevoller Güte für andere wird." Das zerstört leider nicht unbedingt schlechte Angewohnheiten.


    Hauptsache ich komm zuerst. :roll:


    Manchmal hab' ich bei dir den Eindruck das deine Praxis nicht so recht intuitive und spirituelle Früchte hervorzubringen scheint.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    accinca:


    Hauptsache ich komm zuerst. :roll:


    Manchmal hab' ich bei dir den Eindruck das deine Praxis nicht so recht intuitive und spirituelle Früchte hervorzubringen scheint.


    Oberflächlich betrachtet könnte man das denken.

  • accinca:


    Oberflächlich betrachtet könnte man das denken.


    Nicht nur oberflächlich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    accinca:


    Oberflächlich betrachtet könnte man das denken.


    Nicht nur oberflächlich.


    Ich freue mich ja für dich wenn du es viel besser machst als ich.
    Wie dem auch sei, bin ich nicht dazu da dich zu beurteilen.
    Ich beschränke mich daher auf die Lehre.

  • Accinca und Geronimo,
    könnt ihr euren Kindergarten per PN austragen?

  • accinca:
    Geronimo:


    Nicht nur oberflächlich.


    Ich freue mich ja für dich wenn du es viel besser machst als ich.
    Wie dem auch sei, bin ich nicht dazu da dich zu beurteilen.
    Ich beschränke mich daher auf die Lehre.


    Oh, ich bin weit davon entfernt irgendetwas gut zu machen. Es fällt mir nur immer mal wieder auf. Es gibt nämlich sehr viele Schnittmengen bei den verschiedenen Schulen die man vielleicht eher intuitiv erfasst als rein dem Wortlaut nach. Aber vielleicht entspricht es ja auch nicht so ganz deinem Wesen. Meine ich garnicht als Kritik. Ist nur ein bisschen schade das du so vieles das du nicht verstehst von vornherein abkanzelst.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Ji'un Ken:

    Accinca und Geronimo,
    könnt ihr euren Kindergarten per PN austragen?


    lol also bitte. Hier wird ja mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Man wird doch mal etwas anmerken dürfen das nicht im Mindesten negativ gemeint ist.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Losang Lamo:


    Übrigens hat das tibetische Wort für "Scham" als weitere Bedeutung "Selbstachtung". Scham und Selbstachtung sind bei denen eins.


    Sehr sinnvoll .


    Fallen wir in Geschwätz, so stellt es die Selbstachtung wieder her wenn ein bischen geschämt&bereut wird .
    Oder nennen wir es : Würde . :)