Seit anfangsloser Zeit ...

    • Offizieller Beitrag


    Buddha sagt, dass die Welt unbeständig, ichlos und leidhaft ist. Für mich bedeutet dass auch ein gewisses Mass an Sinnlosigkeit. Bestimmte Dinge passieren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Blumen wachsen, wenn sie Luft, Erde, Dünger und Sonne haben. Wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger haut tut es weh, und wenn man Hunger hat sollte man etwas essen. Das alles so unbeständig und in vielem beliebig, absurd und unpersönlich ist, ist schwer auszuhalten, da wir ein starkes Bedürfnis nach Sinn und Bedeutung haben.


    Je mehr man in Alltag mit Enttäuschung konfrontiert ist, desto mehr möchte man Teil einer wirklich tollen Geschichte sein. Dann ist man statt einfach nur so irgendwer zu sein auf einmal ein unglaublich wichtiger Vorkämpfer des Dchihads oder ein Kämpfer für die arische Rasse. Oder stolzer Besitzer von Google-Glass oder eines Koi-Karpfens. Oder statt eines marginalen Wesen mit einem marginalen Leben auf einmal eine Verköperung des Bodhisttva-Ideals. Viele Wörter für Götter (deva, deus ) kommen ja von "leuchten, glänzen". Es geht um deen Glanz des Bedeutungsvollen und Entrückten, den man ja an Prominenten so verehrt. Und so kann man sich auch im Buddhismus eine unglaublich grossartige "pompöse, komische Erklärung" stricken. Von Ur-Buddhas die seit unendlichen Zeiten existieren und sich direkt in deinem Vorgarten manifestieren um die an unendlich bedeutenden Ereignissen teilhaben zu lassen.


    Aber ich glaube das ist eine grosse Illusion. Und der wahre Mensch ist nicht der glanzvolle sondern der glanzlose "Mensch ohne Rang und Namen." Also ejmand der ohne bestimmte Bedingungen und heraugehobene Identitären glücklich sein kann. Ohne Rang, Namen, Funktion und Sinn. Braucht man keinen Sinn, hat man genug Sinn. Und ist einfach irgendwer. Ohne Glanz.

  • @ Void: Ich nehme mal an,dass Du soclhe Zeilen aus Fatalismus schreibst(erinnert mich an Zwei Arten der Suche,glaube M26)),mit Hotei-Nachsinnen und Zeilen und Fragen hat das jedenfalls alles nichts zu tun,was Dir dazu so einfällt.Wenn ich lebensSinn und Funktion erwähne,meine ich ein schlichtes Prinzip und bestimmt nichts abgehobenes oder abgesondertes.Was die Funktion betrifft und ob denn ein wahrer Mensch zufällig auf-scheint,gehe ich auch gar nicht unbedingt von einem SammaBuddha aus,auf den Trip kommtAccinca,er vergleicht die Verwirklichung von Hinz und Kunz mit dem "Aus-Strahlen und Vollkommenheit eines Sambuddha" und dem gemäß traut er keinem über den Weg,keinen Patriarchen und keinem Arhat.Diesen Fehler mach ich ja gar nicht. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hotei ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Hotei,


    ich rede natürlich im Kontext des Threads. Die Grundfrage ist ja die nach dem "ko(s)mischen Geschehen der seit der Anfanglosigkeit manifestierenden Buddhas". Darüber möchte ich mir dir reden.


    Hotei:

    Na irgendwoher muss er ja wohl kommen und wenn er nur SO-Erscheint.?


    Woher denn? Woher muss er kommen? Kann man diese Frage beantworten ohne was "abgehobenes oder abgesondertes" zu sagen? Ich würde wirklich sagen, dass Leute Befreiung erlangen wenn bestimmte Bedingungen vorliegen. Die Frage, der ich nachspühre ist, ob man das unbedingt als ein komisches Geschehen interpretieren muss.


    Ich meine diese Sache mit den Emanation ist doch einfach nur eine seltsame Redeweise für etwas was man auch einfacher sagen könnte. Als ein "schlichte Prinzip" wie du sagst. Man könnte ja auch alle möglichen anderen Phänomene in diesem Sinn sehen. "Der Frühling die holde Göttin manifestiert sich in meinem garten als Krokus". Über Diogenes von Sinope hiess es das er öffentlich die "Dinge der Aphrodite und der Hera" verrichtete. Sex und Klo werden also als Emmanationen/Manifestationen universeller Prinzipien gesehen. Und ich denke ich auch, dass Befreiung erlangen etwas ganz einfach, bodenständiges ist und gar keine Notwenigkeit besteht da was abgehoben Transzendentes daraus zu machen.


    Das bezieht sich doch auf das was du sagst:


    Hotei:

    Mir ist oft auch so,als ob ich nur eine Erscheinung wäre.Der Körper ist mir eher lästig,nur wenn er mal die rechte Haltung hat scheint er zu was gut.Vielleicht erfüllt er dann diese ominöse Funktion wovon die Patriarchen sprechen?
    Im Tempel krieg ich einen Stuhl angeboten und die Teetasse aufgefüllt und wenn ich auf Toilette muss,lässt man mich vor,dann frage ich mich: ist das alles? Das kann doch unmöglich die Buddha-Bodhisattvaaufgabe sein.Vielleicht ist "Funktion" der LebensSinn?Worin siehst Du Deinen LebensSinn? Welche Funktion erfüllt der "wahre Mensch"? Oder umgekehrt gefragt: Ist seit anfangloser Zeit alles nur zufällig,ein Buddha erscheint zufällig? Und zufälligerweise findet er den Dharma und ist imstande Menschen "mit wenig Staub auf den Augen"aus dem Sumpf zu ziehen?


    Ich empfinde das von mir gesagte nicht als Fatalismus: Es ist doch schön, die Welt als ein invorhersehbares, sich entfaltendes Spiel zu sehen statt als Funktionsträger.

  • @ VOID:

    Zitat

    Das bezieht sich doch auf das was du sagst.


    Naja...Wenn diese Beiträge sachlich bleiben würden,vielleicht irgendwie-irgendwo.


    Da muss Dich fragen mit was für Leuten Du so zu tun hast,Du scheinst wie verrückt zu "übertragen".Ich halte mich von solchen Leuten ja fern.Zum universellen Prinzip und dem Erfüllen durch den "Buddha" von mir aus irgendwie Trikaya spricht Zen zwar recht poetisch,versunken,aber auch pragmatisch eben nicht von etwas Individuellen,und vor einem anderen Hintergrund seh ich es auch gar nicht.Es ist also ganz unnötig Hotei da "auf den Teppich zu bringen",das kann ich auch selber :)


    Imübrigen habe ich keine Angst vor Wörtern: Also "Makrokosmos im Mikrokosmos"z.b.-das ist nichts was mich jetzt aufregen täte oder jemals aufgeregt hätte.Da drehen nur die Esoteriker am Rad und die Mystiker,die malen da Bilder undkomponieren Musike dazu.Und klar,da kann man dann schon mal unwirsch werden,weil das ist ja so eine Ego-Manie..entsetzlich entnervend ist das.


    Void:

    Zitat

    Es ist doch schön, die Welt als ein invorhersehbares, sich entfaltendes Spiel zu sehen


    Ganz und gar nicht,finde ich.Das halte ich für fahrlässig.


    Viele Grüße
    Hotei

  • Man kann keine Befreiung oder Erleuchtung erlangen, denn man ist schon frei bzw erleuchtet. Die Zeit der Wiedergeburten ist nur dafür da, um zu wissen, was man nicht sein kann. :)