Roth:
In dieser Hin-
sicht würden mich eventuell Links zu Stellungnahmen offizieller Vertreter
Von so Stellungsnahmen wüsste ich nichts; wär dem Zen glaub ich auch fremd so zu äußern.Zen (be)kümmert sich glaub ich nicht um politische oder religiöse Diskussionen mit anderen Traditionen.
Roth:
Es verhält sich im Zen-Buddhismus ja nicht so, wie in der tibetischen Tradition,
wo Mahāyāna und Hinayāna (oft mit dem Theravada gleichgesetzt) als zwei
niedrigere Stufen einer dreistufigen Leiter, an deren Spitze die eigene Tradition
steht, bezeichnen.
Vermute, Du verwechselst hier was mit den Ansichten des tantrischen Dzogchen.
Roth:
Die Frage, die sich mir stellt, ist, gibt es in diesem Zusammenhang
vonseiten des Zen-Buddhismus diesbezüglich etwas Ähnliches? Das heißt, was die
Bewertung angeht, sieht man den Theravada unter Umständen als eine inferiore
Tradition an und falls ja, wieso genau (welche Überlegungen stecken dahinter,
sollte dem so sein)?
Was Inferior ist weiss ich nicht. Zen hat eine andere Sicht in Bezug auf Sila,Verdienst,Mensch und "Kosmos",das kommt wohl von der Unmittelbarkeit der Erfahrung her.
Zen setzt auf den intuitiven "Weg"/Zugang und es ist kein Stufenweg.
Aussagen dazu, inwiefern sich Zen vom Theravada unterscheidet und warum, finden sich in allen Zen Büchern älteren Datums, aber da sie das viel besser ausdrücken können, müsstest Du Dich da selber einlesen.Ich kann das nicht rüberbringen.
Meinerhalber sehe ich,dass das schon auf Strömungen
im ursprünglichen Orden zurückgeht, aus denen dann "Schulen" ( Weitergabe ) hervorgingen.
Roth:
Aber es gibt sicherlich, gerade im Zusammenhang mit den Fragen die Nāgārjuna auf-
geworfen hat, schon einige etwas größere Kontroversen beziehungsweise wohl auch
Missverständnisse, von daher könnte ich mir vorstellen, dass aus diesem Bereich
Probleme erwachsen sein könnte, in Hinblick auf obige Frage.
Nagarjuna hat glaub ich keine Fragen aufgeworfen.Die Fragen wirft der Student auf,wenn ihm welche "aufkommen". Missverständisse gibt es auf jeden Fall; das hat vielerei Ursachen, Unkenntnis,aber auch fehlender "spiritueller" Zugang z.B.
Roth:
Außerdem, gerade im Anschluss daran: Gibt es irgendeine Form von Austausch zwischen
den Richtungen und wenn ja, welchen?
Naja, es gibt so "Mischformen" überall wo Vinaya und Tripitaka draufsteht, z. b. den vietnamesischen Buddhismus.
Irgendwas war auch noch mit "Sutrayana",aber frag mich was.
Sicher pflegen die Leute der intern. Dachorganisation freundschaftlichen Umgang; ich selber hör mir manchmal was mit an,einfach mitsitzen ist auch kein Problem,
aber wenn es zum Beispiel an stufenweise Belehrung und den Abidhamma geht,also Systematisierungen, auch des 8 fachen Pfades,
steig ich aus.Ich geh dann auch direkt raus und fort und wenns der "Lieblingsbikkhu" ist.
Setzt irgendwie Hemmnisse, wenn man nicht aufpasst.Sagen ja auch die Patriarchen ( Dualismen, Ansturm der "Geistformationen" )
Der Theravada hier scheint mir doch sehr zu fremdeln mit den "Abtrünnigen", mit Mahayana allgemein.Und Mahayana fremdelt mit dem Theravada.
Dogmatiker haben sowieso Berührungsängste und Abschottungstendenzen.
Praktiker kümmern sich nicht wesentlich um die Unterschiede und klauben sich durchaus mittlerweile dharmamäßig was aus anderen Traditionen raus.Dadurch lernen sie die dann auch kennen.Es gib dann aber eben eine Grenze, wo man spürt:jetzt verlier ich "die (Übertragungs)Linie".
Generell kann man aber von diesem Forum hier nicht auf die Verhältnisse und Leute vor Ort schließen.Das wär richtig Humbug.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Viele Grüße
Hotei