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Ja, alle möglichen Belastungen führen dazu, dass man ständig mit sich beschäftigt ist.
...welches öfter zum Dharma führtHallo herzsutra,
ich glaube nicht unbedingt, dass es mit den Jahren an Praxis zu tun hat. Manches kommt einfach nach oben, wenn die Bedingungen dafür da sind. Je nach persönlicher Lebensgeschichte und Konstitution gibt es halt ne Menge zu betrachten, evtl. zu betrauern, bevor wir es so lassen können, wie es ist.Ich denke es ist wichtig, alles zu 'erlauben', was sich zeigt, möglichst freundlich damit zu sein, es ablaufen zu lassen und weiter zu praktizieren.
BTW: wie kamst du auf den Begriff der Depression?
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Karma Pema:
Namaste
ein Reiselehrer in der Sangha, Gerhard Waldner, hat Depression am Freitag erstaunlich einfach erklärt.
Da ist jemand der sich ständig mit sich selbst beschäftigt.Gute Wünsche,
Karma PemaDas mag zwar pauschal richtig sein,hat ja aber Ursachen;
und ich glaube,man beschäftigt sich auch eher mit den vorherrschenden Gefühlen und Vorstellungen und Erinnerungen als einfach "mit sich" .Außerdem ist Depression eine Krankheit und nicht zu verwechseln mit sentimentaler Melancholie,Weltschmerz usw.
Man muss da aufpassen,daß solche Aussagen nicht eine stigmatisierende Wirkung haben. -
al-Nuri:
Außerdem ist Depression eine Krankheit und nicht zu verwechseln mit sentimentaler Melancholie,Weltschmerz usw.
Man sollte aber auch die buddhistische Dimension nicht mit der (westlich) psychologischen Dimension verwechseln.
Karma Pema:Da ist jemand der sich ständig mit sich selbst beschäftigt.
Das war die buddhistische Dimension.
Gestern im Kurs hatte unsere Kursleiterin gemeint, aus buddhistischer Sicht sei Selbstmord der größte egoistische Akt, den man sich vorstellen könnte. Es bleibt so viel Leid zurück, jemand zerstört vorsätzlich seine kostbare menschliche Existenz.
Aus psychologischer Sicht ist Selbstmord häufig eine Folge von Depression, also die Folge einer Krankheit.
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[quote='Sherab Yönten']
Du meinst, wenn dieser Mann sagt,ein depressiver Mensch beschäftige sich (eben nur)permanent mit sich selbst ... und ... wenn eure Kursleiterin sagt, Selbstmord ist der egoistischste alle Akte,...und ich habe schon paarmal ( in "buddh. Kreisen ) gehört,daß Krebs selbstverschuldet sei...dann drücke das "Buddhistische Dimension/Weltanschauung" aus ? Meiner Meinung nach stigmatisieren beide Haltungen fühlende Wesen;das ist alles selbstverliebter,verblendeter Kauderwelsch.
"Kursleiter" :..... Autodidaktische Anbieter von Leistungen auf dem Eso-Psychomarkt... Da kann man ja erst recht nen Depri bekommen !
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al-Nuri:Sherab Yönten:
Du meinst, wenn dieser Mann sagt,ein depressiver Mensch beschäftige sich (eben nur)permanent mit sich selbst ... und ... wenn eure Kursleiterin sagt, Selbstmord ist der egoistischste alle Akte,...und ich habe schon paarmal ( in "buddh. Kreisen ) gehört,daß Krebs selbstverschuldet sei...dann drücke das "Buddhistische Dimension/Weltanschauung" aus ? Meiner Meinung nach stigmatisieren beide Haltungen fühlende Wesen;das ist alles selbstverliebter,verblendeter Kauderwelsch.
"Kursleiter" :..... Autodidaktische Anbieter von Leistungen auf dem Eso-Psychomarkt... Da kann man ja erst recht nen Depri bekommen !
1. Es war eine Kursleiterin.
2. So schnell bewertest Du Praktizierende, die sich Jahrzehnte mit dem Buddhismus befasst haben ?
3. Krebs sei "selbstverschuldet" - davon war in meinem Beitrag nicht die Rede.
4. Ich habe die Aussage von Karma Pema mit meinem Beitrag unterstützen wollen. Mehr nicht. -
Shrab:
ZitatSo schnell bewertest Du Praktizierende, die sich Jahrzehnte mit dem Buddhismus befasst haben ?
Naja, ja, das geht ziemlich schnell bei mir,daß ich weiß,ob sich jemand ( fast ) nur theoretisch und mit welcher Motivation damit befasst.Da bin ich mir recht sicher und steh auch dazu.Außerdem : wer sich wirklich "Jahrzehnte" mit der Lehre wirklich befasst hat,weiß er und sie was zu tun und zu lassen ist.Man spricht zum Beispiel niemanden schuldig,das ist ein Mangel an Eins-sein-/und Leerheits-Verständnis des Dharma,also Praxis; man weiß,daß der Mensch sich in einem Prozess befindet, und wenn man sich selber nicht ebenso in einem Prozess befindlich sieht,urteilt und trennt man.Da ist wirklich nicht viel Einsicht da- vorallem ist kein Bewusstsein für die Kompetenzgrenze da.Das "KursleiterInnen" ihre Kompetenzgrenzen überschreiten,was ihrem ego-kommerziellen Interesse entspricht,weil sie gewohnt sind, sich abheben zu müssen von anderen,ist mir schon öfters aufgefallen,weswegen ich nicht in bezahlte Unterweisungen gehe.Und selbst wenn sie nicht zu bezahlen sind,sehe ich schnell unter welcher Motivation jemand unterrichtet und ob jemand Dharma-Unsinn verbreitet.Da bin ich auch froh drüber. -
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Sherab Yönten:
Ja eben ! Das ist ja der ( sorry ) Käse !- denn bei solchen aussagen wird "das Ego" mit " dieser Mensch" gleichgesetzt. Und das nächste ,der meist klammheimliche Gedanke ist: Der ist doch selber schuld( sein Karma,soll er mal alleine... )...
- aber wehe,es erwischt solche die so ( oberflächlich)sehen selber ... sie sind dann nicht "selber schuld",sondern eine schreckliche schicksalhafte Fügung/a-persönliches Karma- oder sowas....
Was soll ich bei Leuten,die ( auch )mir das Gefühl geben(würden) schuldig (unvollkommen)zu sein,wenn ich krank,schwach,verwirrt,verzweifelt...bin.Das ist ja nicht konstruktiv,wegweisend buddhistisch und gleichmütig,sondern lähmend,ausgrenzend.
Für mich ist das nicht mal Mahayana, geschweige "jahrzehntelange Erfahrung".So,genug geschimpft.
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Für manche Formen der Depression lässt sich vermutlich die psychoanalytische Theorie sinnvoll anwenden. Hier lässt sich dann ein theoretischer Zusammenhang mit der Meditation herstellen. Das gilt aber nicht für die manisch-depressive Erkrankung und organische Erkrankungen.
Zur Theorie der Psychoanalyse nach Kernberg, soweit ich sie verstehe. Ich referiere mal kurz…
Die Psychoanalyse meint, dass eine gewisse grundsätzliche Tendenz, ob man Aggressionen eher gegen sich selbst oder aber eher gegen andere richtet, schon sehr früh ausgebildet wird und mit der Wirklichkeit des sehr jungen Kindes zu tun hat.
(Man könnte vielleicht sagen, dass die neurotische Depression daher eine eher nicht so schwere Persönlichkeitsstörung ist und leichter heilbar ist im Gegensatz zu Menschen, die keine Krankheitseinsicht haben, dabei aber alles Negative nach Außen projizieren und hassen.)
Freud unterschied nun drei Bereiche. Einmal die Affekte und Instinkte, die sich zu Trieben formieren, beim Kind zu Bindung, Spiel, Kampf, Flucht, Sexualität, Panik. Er sprach schlussendlich von einem Lebens- und einem Todestrieb, von Libido und Aggression. Zum anderen sah er den Bereich des Ich: der bewussten Erinnerung, Aufmerksamkeit und der bewussten Konzepte von sich, anderen Menschen usw. Das kann ich relativ gut nachvollziehen.
Das Interessante ist, dass Freud dazu noch einen dritten Bereich annahm. Er nahm das schöne Bild, als würde jener dritte Bereich über dem Ich stehen: das Über-Ich. Damit sind wohl Strukturen gemeint, die unser soziales Verhalten und Empfinden bestimmen und kontrollieren, ohne dass wir sie ausdrücklich formulieren und bewusst machen könnten. Dies sind steuernde, verinnerlichte Regeln und Gebote und genauso projizierte Eindrücke, die aus der emotionalen Beziehung zu den Eltern hervorgehen, würde ich sagen.
Insgesamt ist die Trennung von Trieb, Bewusstsein und höherer Sphäre natürlich ein theoretisches Bild und Modell, das aber sehr hilfreich sein kann. Es bedeutet, dass das Denken nicht nur mit den Trieben verhandeln muss, sondern dass es selbst auch übergeordnete Strukturen ausbildet.
Kernberg meint nun, im Normalfall wäre dieses Über-Ich ein guter Freund. Es gibt die Möglichkeit zu einer realistischen Kritik, sagt einem, dass man in Ordnung ist, auch wenn mal alles nicht so gut läuft, lässt Werte gelten usw.
Allerdings können auch diverse Probleme damit in Zusammenhang gebracht werden. So kann es etwa primär aufgrund der elterlichen Einflüsse in der sehr sensiblen Kindheit zu etwas Strengem, Kontrollierenden, Verbietenden werden, das kein gutes Haar an einem lässt und immer nur mit Kritik da ist, zu Schuldgefühlen führt und Perfektionismus fordert etc. Damit lässt sich nun der Hang, sich selbst ständig depressiv zu entwerten, leicht in Verbindung bringen, finde ich.
Nun stellt sich die Frage, welche heilende Funktion die Meditation bewirken könnte. Zunächst glaube ich, dass es der Versöhnung bedarf, um jene Strenge etc., die man erfahren hat, nicht dauernd destruktiv gegen sich selbst zu richten. Hier sehe ich doch das verinnerlichte Bild der Eltern als maßgeblich. Es sind ja schließlich der einfühlsam liebende Vater und die verlässlich liebende Mutter, die beim Kind innere, emotionale Sicherheit bewirken und die Tendenz, Aggression gegen sich selbst zu richten, mildern.
Dann glaube ich, dass die Meditation insgesamt einen Bereich hervortreten lässt und greifbar macht, der mit instinktivem Mitgefühl und Verbundenheit mit anderen Menschen zu tun hat. So entsteht eine bestimmte Vorstellung von Glück, Liebe und geistiger Harmonie und wird durch die Meditation bestätigt. Sicher hat dieser Bereich aber genauso mit Ethik zu tun und mit dem Wunsch, das Gute anzuerkennen und nach dessen Regeln zu leben.
Aus der Theorie der Psychoanalyse lässt sich vielleicht von einer neuen, positiven Prägung des Über-Ichs sprechen, das sich im Fall der neurotischen Depression aus seiner bestrafenden in eine mehr freundschaftliche Funktion wandelt. So könnte die Meditation einen heilsamen Einfluss auf eine bestimmte Form der Depression ausüben, spekuliere ich mal.
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Zitat
Kann es sein, dass Meditation die Grundstimmung verstärkt..?
Wäre das gut oder schlecht..?Ich selbst bin noch nicht allzu erfahren auf dem Gebiet der Meditation und habe bisher nur einen einfachen Grundkurs bei Meditation lernen Bern besucht.
Dennoch wage ich es ein mal, auch meine Meinung hier kund zu tun. Ich denke, dass die Meditation in gewisser Weise dabei hilft, die innere Mitte zu finden. Diese ist für mich ein Zentrum von spiritueller Ausgeglichenheit und Ruhe. Bei Meditation lernen Bern habe ich erfahren, dass diese innere Ausgeglichenheit sich auf das Verarbeiten und Verabschieden von vielerlei verschiedenen negativen Emotionen stützt. Meine Einstellung und auch die wenigen Erfahrungen, die ich bisher dazu habe sammeln können, unterstützen also meine Leienhafte Meinung, dass das Meditieren an sich eine negative Grundstimmung nicht verstärkt, sondern sie abbaut und in positive Schwingungen umsetzt. -
Willkommen Lotusblüte41..!
Lotusblüte41:Zitatalso meine Leienhafte Meinung, dass das Meditieren an sich eine negative Grundstimmung nicht verstärkt, sondern sie abbaut und in positive Schwingungen umsetzt.
Ja, auch.
Aber zuerst, kann Meditatoion auch vorherrschende Grundstimmungen auftun- also sich derer klar bewusst zu werden.. Nach und nach wird sie dann umgewandelt. So hab ich das zumindest erlebt. -
al-Nuri:
Das ist ja der ( sorry ) Käse !- denn bei solchen aussagen wird "das Ego" mit " dieser Mensch" gleichgesetzt.
Hallo al Nuri,
das Ego, das ich hier gemeint habe, ist als Hindernis zu verstehen, die "absolute Ebene" (Leerheit) zu realisieren (Weisheit).
Der Mensch, der mal Opfer, mal Täter ist, der von seinem Karma abhängig ist, "realisiert sich" auf einer relativen Ebene und verdient Mitgefühl.
Deshalb sind Weisheit und Mitgefühl die zwei "Flügel" im Vajrayana.
Beide Aussagen werden also keineswegs "gleichgesetzt". -
Hendrik
Hat das Thema aus dem Forum Meditation nach Buddhistische Praxis verschoben.