Beiträge von EinGedanke

    Hej, Werner.


    Zitat

    Bin aber nun etwas beunruhigt durch die Behauptung durch das Atemzählen falle man lediglich in eine Art Trance, besser wäre es, dem Atem nur zu folgen.


    Wer sagt denn sowas?


    Und "folgen" ist auch so ne Sache. Mann kann durchaus dem Atem folgen wie er hoch und runter geht, sofern es einem hilft die Aufmerksamkeit zu bündeln. Man kann jedoch auch "folgen" als ein müheloses bleiben und wissen an einem Punkt verstehen. Z.B. an dem Punkt im Bauchbereich oder dem Punkt an der Nasenspitze.


    Wenn dir das Zählen hilft dann ist das ne gute Sache, denn es wird dich immer daran erinnern ob du wirklich beim Atem bist oder nicht. Du könntest es als eine Art Plattform nutzen von der du aus immer loslegst. Wenn du dich jedoch damit z.B. in einer Meditation schon länger befindest (vielleicht 15 Minuten, 20, 30, usw.) und du merkst, dass du wirklich an diesem Punkt bist ohne abgelenkt zu sein. Dann könnte es durchaus möglich sein, dass du das Zählen an diesem Punkt als unnötig ansiehst, weil du eben wirklich nicht abgelenkt bist. In diesem Fall könnte es sein, dass dir das Zählen als "zuviel" vorkommt und du stattdessen feststellst, dass du mit der bloßen Wahrnehmung der Empfindungen an diesem Punkt an der Nasenspitze genauso gut klarkommst und eben dabei geistig so noch weniger Lärm produzierst.


    Da muss man selbst mit herumspielen und gucken was für einen aktuell besser geeignet ist. Wichtig ist, dass man nicht nur auf etwas ausgerichtet ist, sondern auch "reflexiv" bzw, intorspektiv ist. D. h. man ist sich vollbewusst was gerade geschieht und was man tut usw. Wenn man in Trance ist, ist man sich dessen nämlich nicht bewusst und schwelgt eher in einem Zwischenbereich zwischen wach sein und Schlaf.

    Hi Johann,


    wenn du erst damit angefangen hast wäre es vielleicht besser morgens und abends 10 Minuten wegzustreichen. Wenn du kein Morgenmensch bist würde es Sinn machen ein paar Übungen zu machen und dir vorher das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen.
    Versuche mehr Qualität als Quantität in deine Meditation einzubringen. Wenn du z.B. deinen Atem als Meditationsobjekt hast, dann versuche nicht nur darauf ausgerichtet zu sein, sondern sei dir auch der Qualität bewusst wie du dies tust. Wenn viele Gedanken auftauchen enspannst du dich mehr, sinkst du mehr in die Schläfrigkeit strengst du dich mehr an, jedoch nur so, dass du dabei keine Spannung erzeugst.


    Allgemein je länger man meditiert desto ein höheres Momentum der Qualität des Samadhis wird sich einstellen. Langfristig würde man also auch früher oder später aus einem Dämmerzustand in einen mehr energetisierten Zustand automatisch schalten. Jedoch solltest du bis dahin wie gesagt weniger auf Quantität, sondern mehr Qualität setzen und nur langsam steigern.


    Wenn du in einem Raum meditierst der nicht zu chaotisch und voller Ablenkungen ist, dann sollte auch die Methode mit offenen Augen weniger problematisch sein. Probier es aus, da gibt es kein richtig oder falsch. Es würde auf jeden Fall dabei helfen nicht zu leicht "abzuheben" und in einen Zustand der Trance zu kommen oder einzuschlafen.
    Wenn du mit offenen Augen müde bist, richtest du deine Augen nach oben aus. Wenn du mit offenen Augen unruhig bist, richtest du sie nach unten aus. Ansonsten normal geraudaus ohne etwas bestimmtes zu erfassen.

    Zitat

    Ja, muss ich, ausnahmsweise.


    Dann solltest du dir vielleicht auch darüber bewusst sein, dass du sehr gerne deine persönlichen Ansichten auf die Aussagen anderer projizierst und ihnen damit Argumente in den Mund legst die diese nicht hervorgebracht haben. Nicht zum ersten mal.


    Das was Zen deiner, wie auch immer gearteten Ansicht nach sein müsse und das was letztendlich, aus welchen Gründen auch immer, in den verschiedenen Zen-Richtungen tatsächlich praktziert wird, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Muss ich dir, großer Zen-Meister, erkären was Bompu-, Gedo-, Shojo-, Daijo- und Sajojo-Zen ist? Muss ich dir erkären, dass auch manche Zen-Meister Anfängern zu Beginn anraten Atemzüge zu zählen? Muss ich erläutern, dass im Rinzai-Zen Koans vergeben werden, Koans die zu verschiedenen Realisationen führen? Schon mal von Hua Tou gehört?



    Offensichtlich entspricht das was du schreibst nicht der Realität. Mindestens genauso anmaßend wie ahnungslos.

    Zitat

    Na du musst das ja wissen. Verschiedene Praktik schon mal gar nicht. In allen Richtungen spielt Hara keine Rolle. Sind wir unter den Schaustellern und das Tandien ist ne Sockenpuppe ?


    Zitat

    Zen ist halt kein Yoga. Yoga ist "um zu" ( zum Beispiel: " aktivieren.. um zu..." )


    Na du musst das ja wissen.

    Abgesehen von verschiedenen Traditionen gibt es im Zen auch verschiedene Praktiken. In einer dieser Methoden des Rinzai-Zen spielt der Hara "eine Rolle".

    Im sogenannten "esoterischen Buddhismus" ja. Im Vajrayana gibt es z.B. Praktiken in der das Chakren-Modell eine wichtige Rolle spielt. Im japanischen Shingon und Tendai möglicherweise auch. Im Zen spielt manchmal das Nabel-Chakra eine Rolle (Hara, Tandem). Ansonsten nicht.

    Hi Son,


    diese Atemübung sollte im Sitzen stattfinden da der subtile Energie-Körper dabei beeinflusst wird (es sei denn dein Lehrer sagt was anderes). Sobald du liegst wird es eventuell einen anderen Effekt auf dich haben. So wie ich es kenne wird dies 9 mal vor der Meditation gemacht ohne dabei zu zählen wie lange du die Luft anhälst. Tu es so, dass es nicht zu unangenehm wird. Es ist hilfreich wenn man dabei auch noch die Kanäle visualisiert. In etwa so:


    http://3.bp.blogspot.com/-W456…0/IMG_0092%255B1%255D.JPG


    Stell dir vor wie dabei Blockaden bereinigt werden wenn die Luft zusammen mit ihnen hinausgestoßen wird. In der Regel kommt nach der einen und anderen Seite der Zentralkanal dran, dabei hälst du kein Nasenloch zu sondern atmest einfach tief ein und behälst die Luft unterm Nabel wo alle Kanäle zusammenlaufen, danach stößt du die Luft aus und visualisierst wie die Energie durch den Zentralkanal nach oben gestoßen wird, aus der Krone deines Kopfes hinaus.


    Wobei,


    Zitat

    ich brauche eher innerliche Ruhe, da ich sehr nervös und unruhig bin.


    In dem Fall würde ich dir davon auch eher abraten. Grundsätzlich im Liegen zu meditieren ist nicht falsch und vor allem in deinem Fall die richtige herangehensweise.
    Tue folgendes:


    Lege dich am besten nicht auf dein Bett sondern auf den Boden mit einem Kissen unterm Kopf, da man mit dem Bett eher Schlafen assoziiert. Winkel eventuell auch deine Beine an.
    Das einzige worauf sich deine Aufmerksamkeit richtet ist die Spähre taktiler Wahrnehmung in Form eines Bewusstseins, das den gesamten Körper wahrnimmt. Stelle dir deinen Körper nicht vor und verbinde auch nicht das was deine Augen sehen mit dem was du spürst. Bleibe voll und ganz bei dem was man die 4 Elemente nennt (Erde-Festigkeit, Feuer-Wärme, Wasser-Kühle, Luft-Bewegung). Deine Augen haben keinen Zugang zu diesen Wahrnehmungen, so spürst du zum Beispiel weder den Boden noch deinen Körper, sondern nur eine einzige taktile Empfindung von Festigkeit in dem Bereich.
    Du kannst z.B. damit anfangen deinen Körper von oben nach unten durchzuscannen, zuerst von außen, dann auch von innen, dann dreidimensional, mal mit einem kleineren Fokus, dann mit einem weiten Fokus der den gesamten Körper gleichzeitig wahrnimmt. Spüre dann währenddessen wie dein Körper selbst atmet und wo dies im Körper überall spürbar ist.
    Lasse Gedanken, muskuläre Verspannungen und geistige Kontraktionen bei jedem ausatmen los und lasse dabei die Empfindungen deines Körpers dahinschmelzen.


    Das wäre eine gute Methode um innere Unruhe durch Entspannung zu ersetzen. Schlafe dabei nur nicht ein! Zwei mal am Tag 15 bis 20 Minuten sollten nach einer Weile Wunder wirken können.

    Eckhart Tolle hat sich mal darüber ähnlich geäußert:


    Zitat

    Ich habe mit mehreren Zen-Meistern gelebt – alles Katzen. Selbst Enten haben mich wichtige spirituelle Lehren gelehrt.

    Hmm, das ist so eine Sache. Es könnte einerseits ein ritueller Brauch sein, irgendein kultureller Mist, wie die Idee in Thailand gutes Karma zu erzeugen indem man fragwürdige Rituale druchführt. Oder es sind tatsächlich erleuchtete Meister die über Siddhis verfügen. Wobei wenn es letzteres ist, es dann etwas wäre indem diese Meister das Netz aller Ursachen und Bedingungen erleben und dementsprechend Aussagen treffen könnten wie sich das Leben dieser Leute entfaltet sofern sie es nicht aktiv ändern. Was aber nicht bedeutet, dass eben dies das Schicksal dieser Leute sein würde.


    Der historische Buddha zeichnete sich dadurch aus, dass er die Umstände eines Menschen durchdrang und ihnen auf diese Weise hilfreiche Denkanstöße und Tipps geben konnte die diese Menschen wirklich gebraucht haben.

    Man muss nur unterscheiden, dass die buddhistische Karma-Sichtweise, die hinduistische Sichtweise, das westliche Verständnis was Schicksal ist und das chinesische Verständnis was Schicksal ist, vier verschiedene Dinge sind. Wobei es im chinesischen auch noch die konfuzianische Sichtweise gibt, die sich wahrscheinlich auch mit dem daoistischen Verständnis vermengt hat.

    Die gibt es.


    Allerdings könntest du auch weiter beim Atem bleiben und versuchen mit diesen unangenehmen Gefühlen herumzuspielen. Diese Unsicherheit die ensteht blockiert gerade das was deine Konzentration vertieft, es ist einfach nur ein weiteres Hindernis. Du könntest z.B. deine Aufmerksamkeit anders nutzen indem du nicht nur auf deine Nasenspitze gerichtet bist, sondern gleichzeitig deinen gesamten Körper bewusst wahrnimmst bzw. die Stellen die sich durch das Atmen verändern. Du könntest den Atem verfolgen wie er wie eine Schlange runter und wieder rauf fliesst. Du könntest auch deine Aufmerksamkeit auf das Zählen der Atemzüge richten (bis 10). Es ist völlig normal, dass der Atem immer feiner wird und sich alles anfängt etwas anders anzufühlen. Wichtig ist, dass dein Geist nicht nur vitakka und vicara erzeugt, sondern auch dass dein Körper/Geist langsam zunehmend von píti und sukha erfüllt wird (google eventuell die Begriffe).
    Warten sollte man auf diese Dinge allerdings auch nicht, Ungeduld blockiert sie sogar.


    Du könntest als Meditationsobjekt auch die Brahmaviharas nutzen, dabei kultivierst positive geistige Zustände automatisch und piti und sukha können sich so schneller bilden. Auch kannst während der Meditation umschalten und mal das eine nutzen, dann das andere dazu geben.


    Du könntest auch mit offenen Augen auf ein Objekt wie z.B. eine Kerze richten (nicht wenn es zu grell oder unangenehm ist) oder auf Papier einen scharzen Punkt malen oder einen Stein. Zumindest sollte die Umgebung um das Objekt nicht zu chaotisch sein. Eine kleine Buddhastatue wäre z.B. auch nicht schlecht da diese im Gegensatz zu anderen Objekten vielleicht eine Bedeutung für dich hat und du aus Respekt dir mehr Mühe gibst darauf konzentriert zu sein.


    Nach einer Weile könntest du auch nachdem du es so mit den Augen gesehen hast, die Augen schließen und es vor dem geistigen Auge visualisieren und so weiterhin konzentriert bleiben. Allerdings wäre dies viel schwerer.

    Verschiedene Samadhi-Zustände können solche Erlebnisse erzeugen. So etwas sollte nicht als Ziel verfolgt werden, jedoch hat es eventuell die Eigenschaft einem zu verdeutlichen wie plastisch und veränderbar unsere Wahrnehmung ist.

    Frage dich einfach was ein solches Schicksal ausmachen würde. Wenn es das geben würde, durch was würde es zustande kommen bzw. von was soll es bestimmt werden?
    Worauf beruht dein Eindruck Shingon und Tendai Mönche würden an das Schicksal glauben?

    Es geht nicht um irgendwelche Zitate sondern das Prinzip.
    Und wenn es schon um Zitate geht sind hier Beispiele dafür was Nagarjuna über Zeit schrieb:


    "How could time exist without an entity? Time is dependent on an entity. If no entity exists, how will time exist?" MMK19:6


    "Like an illusion, like a city of fairies, like a dream, thus have arising, abiding, and ceasing been explained." MMK7:34


    "The stream of existence is not acceptable in the three times. How can there be a stream of existence if it does not exist in the three times?"MMK21:21


    "I praise the fully enlightened Buddha,
    the best of teachers,
    who taught the dependently arisen,
    unceasing, unborn,
    not annihilated, not permanent,
    not a unitiy, not a plurality,
    with no coming, and no going,
    the auspicious, free from conceptual elaboration"


    "Whatever exists dependently, such a thing is essentially peace. Therefore both what is arising, and arising itself, are peace." MMK7:16


    "In a relative sense everything is impermanent, but in the absolute sense nothing is permanent or impermanent." Sunyatasaptati.


    "There is no origination. There is no destruction. The customary usage of origination and destruction however has been expounded by the Buddhas for practical purposes." Yuktisastika


    "Unarisen, unceased, like nirvana, is the nature of things." MMK18:7


    Nagarjuna hat das niemals gemacht? Ach wirklich? Die genannte Analyse führt zum selben was in diesen Zitaten umschrieben wird, nur mal so am Rande.

    Nagarjuna hat auf verschiedenen Wegen Werkzeuge formuliert, die man auf alles beziehen kann. Sorry, jedoch trifft das was ich dem Post über manche "Zen-Leute" geschrieben habe offensichtlich voll und ganz zu, denn ansonsten würde es offensichtlich nicht zu so einer Verwirrung bezüglich des "Objektes" Zeit kommen können.

    Langsam habe ich wirklich den Eindruck es mit geistig beschränkten zutun zu haben. Bitte nicht persönlich nehmen. Nagarjunas erster Absatz unterscheidet sich in keinster Weise von dem was ich erwähnt habe. Ich habe lediglich als "Entität" den gegenwärtigen Moment als Objekt der Analyse ausgemacht. Es ist offensichtlich, dass Nagarjuna sich auf viele Sutten bezogen hat, wobei ich hier nicht der richtige Ansprechpartner bin um diese ausfindig zu machen. Dabei ist das alles ohnehin irrelevant, denn ansonsten müsstet ihr in der Lage sein diese Analyse zu widerlegen ohne euch auf irgendetwas externes beziehen zu müssen. Hier das Zitat:


    "Assertion: No entity arises in any of the four possible ways:
    (a) from itself, (b) from a distinct cause, (c) from both itself
    and something distinct, or (d) without cause."


    Wer versucht hier wen zu "veralbern"?
    blue_aprico scheint nicht zu verstehen, dass sich die "Analyse der Bedingungen" auch auf den Moment beziehen kann...

    Wie gesagt, wenn ihr an irgendwelchen genauen Zitaten hängt ohne einfach mal die Kontemplation an und für sich zu analysieren, dann ist euch meinerseits in keinster Weise zu helfen. Falscher Thread, falsche Konversations-Partner. Vielleicht liest es jemand mit einem offenen Geist.

    @nibutti
    Genau, wie man sieht sind viele dieser Dinge im Pali-Kanon zu finden. Auf nichts anderes bezog sich Nagarjuna, jedoch hat er viele Dinge auf eine prägnante Weise verdeutlicht.


    @blue_aprico
    ?
    Offensichtlich bezog sich die Analyse des Moments auf seine Bedingungen. Und offensichtlich kann ein "Sutta" durchaus sehr effektiv sein.

    @blue_aprico


    Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gelug-Leute darüber bescheid wissen. Alle tibetischen Traditionen müssten über diese Analyse bescheid wissen.


    Es ist Nagarjunas erster Absatz des Mūlamadhyamakakārikā.
    "Diamond Silvers Reasoning"
    Eine solche Analyse kann man im Prinzip auf alles beziehen, zu den effektivsten Arten gehört die die sich auf Zeit bzw. Momente bezieht.


    Achja und auf dich bezieht sich das natürlich auch:


    Zitat

    Schön langsam ohne etwas zu überstürzen oder es gleich für Schwachsinn zu befinden. Das hat wirklich sehr viel Potential und es wird mit Sicherheit nicht sofort wirken.

    Ich kann nichts versprechen, aber versuch doch einfach mal darüber zu reflektieren:




    Schön langsam ohne etwas zu überstürzen oder es gleich für Schwachsinn zu befinden. Das hat wirklich sehr viel Potential und es wird mit Sicherheit nicht sofort wirken.

    So simpel ist es auch nicht. Ich weiß was Osho geschrieben hat und es lässt sich in die selbe Kategorie eingliedern in was irgendwelche Ken Wilbers und Krishnamurtis veröffentlicht haben. Also keine Sorge, von einem blinden Glauben habe ich nicht geschrieben. Gerade über Osho habe ich mich gerade auf Buddhaland auch schon mal näher geäußert.