Aussage Nagarjunas

    • Offizieller Beitrag
    gbg:
    shankar:


    Ich habe mir youtube abgewöhnt. Könntest Du es nicht bitte in einem Satz wenigstens zusammenfassen, shankar.
    Was macht Leerheit und Bedingtes Entstehen dE zu Einem?


    "Leerheit" ist eine Verkürzung des Begriffs "Leerheit von inhärenter Existenz."


    "Leerheit von inhärenter Existenz." bedeutet, dass etwas nicht aus sich selbst (aus seinem inhärenten "Sein") besteht, sondern nur abhängig von anderem.

  • Was auch entsteht, durch Umstand bedingt,
    Das hat, so entstanden, kein eigenes Sein.
    Ist ein Bedingtes, insofern als leer bezeugt.
    Umsichtig, wer um dieses Leersein weiss.


    Nichts aus sich selbst heraus und nicht aus anderem,
    Nicht aus beiden und nicht ohne Grund.
    Was immer Wirksames denn wo auch immer sei,
    Niemals aber hat es ein Entstehen.


    Taghelle Weisheit ISBN 978-3-933-529-029-1 <--da drin ist es in aufgedröselter Form.


  • Vielen Dank sehr umsichtig.
    Umstand übersetze ich mal mit Ursache und Bedingungen, keks.
    Das es kein eigenes Sein hat lese ich als es ist nicht aus sich selbst heraus bestehend, aber aus was dann?
    Wer ist der, der darum weiß? Unsere Ich, keks? Aber die sind doch leer?


    Hier lese ich nicht aus sich selbst heraus, (habe also richtig geraten) nicht aus einem anderen heraus und nicht aus beidem. Aber aus welchem Grund?
    Ist es das Wirken (Um zu wirken)?
    Aber wenn es kein Entstehen hat wieso kann ich das Pflänzchen dann sehen das aus der Erde kommt. Es muss doch ... und es hat doch eine Ursache? :?:


    PS.: Im Buddhismus wird ja von keiner Erstursache ausgegangen! :!:

  • void:
    gbg:

    Ich habe mir youtube abgewöhnt. Könntest Du es nicht bitte in einem Satz wenigstens zusammenfassen, shankar.
    Was macht Leerheit und Bedingtes Entstehen dE zu Einem?


    "Leerheit" ist eine Verkürzung des Begriffs "Leerheit von inhärenter Existenz."


    "Leerheit von inhärenter Existenz." bedeutet, dass etwas nicht aus sich selbst (aus seinem inhärenten "Sein") besteht, sondern nur abhängig von anderem.


    sorry weder aus sich noch aus anderen usw usw......denn das andere entsteht zu selben zeit wie das eine...das ist doch der Joke! :roll:


    _()_Namaste

  • gbg:


    Aber wenn es kein Entstehen hat wieso kann ich das Pflänzchen dann sehen das aus der Erde kommt. Es muss doch ... und es hat doch eine Ursache? :?:


    PS.: Im Buddhismus wird ja von keiner Erstursache ausgegangen! :!:


    Richtig, es gibt keinen Uranfang! Aber das Pflänzchen siehst du trotzdem, weil Dein Gehirn und Deine Sinne sich vorher gebildet haben! :grinsen:



    _()_Namaste

  • gbg:

    Ich habe mir youtube abgewöhnt. Könntest Du es nicht bitte in einem Satz wenigstens zusammenfassen, shankar.
    Was macht Leerheit und Bedingtes Entstehen dE zu Einem?


    Manaches muß man selbsbeobachtend kritisch erleben, um es zu verstehen!



    _()_ Namaste

  • Zitat

    Wer ist der, der darum weiß? Unsere Ich, keks? Aber die sind doch leer?


    Nagarjuna bezeichnet alles als "blosser Schein" entstanden durch Konzepte und Sinnestätigkeit. Nimmt man alles weg bleibt nur Gott, Brahman, Ich, Sein oder irgendsowas übrig. So wie Osho und Ramana es auch beschrieben.


    Lass mir mal ein paar Stunden Zeit dann tipp ich das nachher alles ab :)

  • keks:
    Zitat

    Wer ist der, der darum weiß? Unsere Ich, keks? Aber die sind doch leer?


    Nagarjuna bezeichnet alles als "blosser Schein" entstanden durch Konzepte und Sinnestätigkeit. Nimmt man alles weg bleibt nur Gott, Brahman, Ich, Sein oder irgendsowas übrig. So wie Osho und Ramana es auch beschrieben.


    Lass mir mal ein paar Stunden Zeit dann tipp ich das nachher alles ab :)


    Sein im thread mit Ellviral bezeichnete ich eben als Lebendigkeit im Gegensatz zum äußerlich wahrnehmbaren Lebensprozess (Schein).


    Könnte man das Sein nicht als unveränderlich als unveränderliche Lebendigkeit und die Veränderlichkeit der Lebendigkeit als Schein sehen? Was meinst Du, keks?

  • gbg:


    Sein im thread mit Ellviral bezeichnete ich eben als Lebendigkeit im Gegensatz zum äußerlich wahrnehmbaren Lebensprozess (Schein).


    Schon allein das ist wieder nur ein Scheinwiderspruch. Lebendigkeit wird er nicht definieren können, oder nur so, daß es peinlich wird. Auch ne Uramöbe ist lebendig, aber Gautama meinte darin einen Unterschied zu erkennen zur menschlichen Lebendigkeit.

    Zitat

    Könnte man das Sein nicht als unveränderlich als unveränderliche Lebendigkeit und die Veränderlichkeit der Lebendigkeit als Schein sehen? Was meinst Du, keks?


    Unter welchen Rahmenbedingungen? ;):grinsen:



    _()_Namaste

  • Die Bedeutung dieser Worte des Budha ist es, die Nagarjuna klärt in diesem ersten Teil. Was bewegt Nagarjuna, gerade diese zu erforschen ? Anlass für ihn ist, dass es Menschen gibt, die ein Entstehen aus Ursachen, also durch Verursacher oder ursächliche Umstände für wahr halten. Die Folge ist: SIe glauben was geschieht. Sie glauben, etwas mit ihnen und um sie herum geschehe. Sie halten Entstehen, Beginn und Auftauchen von Situationen, kurz alles was sich ereigent, für wirklich wahr, genauso, wie es erscheint. Dann fällt es umgekehrt schwer, jedenr Botschaft auch nur Gehör zu schenken, dass der Anschein dieser Welt und dieses Lebens blosser Schein sei. Schwer denkbar ist dann, dass der Anschein der Dinge kein Eigenleben berge. Wie sollte alles, was hier erscheint, frei sein von Substanz und Wirklichkeit, ohne dass ein Ding an sich dahinter steckt ?


    Um aber die Wahre Natur, die Wirklichkeit zu verstehen, gälte es die Einsicht reifen zu lassen, dass niemals irgend etwas wirklich geschieht. Nichts ereignet sich Nie. Es gälte zu erkennen, dass der Eindruck etwas entsteht, oder etwas wird geboren trügt. Deshalb überprüft Nagarjuna, was da als Ursache oder Bedingung dieses Entstehens vorhanden sein könnte. Und er zeigt, dass in der Tat, bei allem Weltendrama, nichts dahintersteckt. Es ist bloss leerer Schein, ohne Eigenleben.


    Beginnen wir damit, auf das Wort Buddha zu schauen, so wie es oben vorangestellt ist. Was auch immer erscheint in Samsara oder Nirvana, d.h. in der Welt zwanghaft wiederholten Leidens, oder jener, die endgültig jenseits aller Leiden ist, was es auch sei, das uns begegnet: Alles kann nur durch seine je eigenen Ursachen und Umstände entstehen. Nichts, aber auch gar nichts entsteht oder geschieht, ohne dass es die jeweiligen Ursachen und Umstände erst möglich machen. Das trifft aus alles Mangelhafte, den Anschein des Leidnskreislaufs, samsara, und auch auf alles Makellose, die Welt, die ohne Leid erfahren wird, Nirvana. Was auch geschieht, es geschieht nur durch Zusammentreffen der je eigenen, speziellen Ursachen und Umstände. Andersnfalls geschieht schlicht nichts.


    Nun heisst es aber weiter, dass alles, was abhängig auf solche Weise entsteht, mithin durch Ursachen und Umstände bedingt, eben nicht wirklich und wahr entstehe !


    EIn Weg, um dieser EInsicht nachzuspüren, ist, darauf zu schauen, wie nichts aus nur einer einzigen Ursache oder einer Bedinung entsteht. Viele Ursachen und Bedinungen müssen zusammenkommen, um eine bestimmte Wirkung auszulösen. Wenn wir also ein bestimmtes Ergebnis betrachten, dann müssen wir genau diese Ursachen und Umstände näher erforschen. Dann werden wir feststellen, dass diese ihrerseits eine letztlich unvorstellbar grosse Anzahl von Ursachen und Umstnde benötigen.


    Wie weit wir auch zurückgehen mögen zu selbst den feinsten Beweggründen von Anlässen - nichts werden wir finden was allein und unabhängig besteht: Alles ist wiederrum von je eigenen, vielfältigen Ursachen und Umständen abhängig. dann dämmert uns, dass da nirgends etwas Unabhängiges ist, nirgends etwas Eigenständiges, und dass, wenn immer wie Substanz und EIgenständiges meinen, es so etwas schlicht und einfach nicht gibt. Alles ist wie Traum und Trugbild.


    Entsprechendes liesse sich sagen über all die Flut der Gedanken, die sich in unser bewusstsein drängen und dort zu entstehen scheinen. Seien es gute, Freude bringende Gedanken, Gedanken bösen WOllens, unheilsamer Art, oder Gedanken unbestimmter Richtung. Nicht einer dieser unserer Gedanken könnte unabhängig, eigenständig neu entstehen, vermöchte also absichtlich in das Vorhandensein zu drängen, um dann geboren zu werden. Gedanken tauchen auf, wenn ihre vielen Ursachen und Umstände zusammenwirken, und nur dann. Insofern aber jedne Ursachen und Umstände ihrerseits, wenn sie auftreten, abhängig sind von je anderen Ursachen und Umständen, und jene wiederrum von einer weiteren Vielzahl ihrer Entstehensbedingungen und so fort, sind sie allesamt leer davon, ein unabhängiges Eigenleben zu führen. All das Auftauchen von Gedanken ist mithin leer von Eigennatur.


    Pause :D


    Was ich meine ? dass es noch mehr Gehirnmatsch verursacht wenn man liest und das Zeugs tippt :|


  • An einer Uramöbe haften noch die Plagen und tauchen ihren Geist in ein diffuses Dämmerlicht?


    Unter der Rahmenbedingung, eine Amöbe sei ein Tierchen das in einem Rahmen ausgestellt werden könnte? Aber ist eine Amöbe nicht wie ein Quantenteilchen in seiner Lebendigkeit (kein Wagen!!!) unumkastelbar?


    Ihr bringt mich da auf Ideen, aber egal. :D

  • keks:

    Was ich meine ? dass es noch mehr Gehirnmatsch verursacht wenn man liest und das Zeugs tippt :|


    Danke keks.


    Ist das was Nagrajuna sagt?


    Aber ich denke eine Amöbe ist wie ein Mensch kein Wagen aus anfangsloßer Ursache und stabilisierenden (Rand)bedingungen allein.
    Ich denke die Nonne hat mit dem Wagengleichnis falschgelegen. Es trifft den Schein aber nicht das Sein.
    Eine Amöbe die man einrahmt, endgültig analysiert auf diese Weise muss zwangsläufig als eine impotente (Leben nicht einmal bedingen könnende) Amöbe erscheinen. Tschuldigung. :)

  • gbg:


    Ist das was Nagrajuna sagt?


    yo der Anfang, weiter gehts :)


    So könnten wir aufmerksam darauf werden dass, was auch immer aufgrund von Anlass und Ursprung erscheint, in solchem abhängigen Entstehen zugleich frei ist von eigenständigem, innewohnendem Dasein. Das auch erscheint, ist leer von eigener Wirklichkeit - weil es nicht wirklich entsteht: Schon sein vermeintliches Entstehen ist nicht als unabhängiges Dasein zu Fassen. Sich dieses Leersein beweusst zu werden und darauf zu achten, ist aber zugleich auch die beste Art des Bewusstwerdens und der Achtsamkeit. Warum ? Wenn nämlich umgekehrt alles, was wir erfahren in dieser Welt und diesem Leben, nichts ist als leerer Schein, den wir dennoch für wahr und wirklich nehmen, dann haben wir ein Problem. Dann gestaltet sich Achtsamkeit als ein schwieriges Unterfangen. Trotz alln Mühens, achtsam zu sein, treibt uns dieses Missverständnis des Anscheins der Dinge dazu, unaufmerksam, achtlos zu sein.


    Dem stehen jene entgegen, die stabile Gewissheit erlangen, die Gesamtheit ihrer Lebenserfahrungen, alles was sie in dieser Welt erleben, als leeren Anschein zu sehen. Alles ist nicht wirklicher als Trugbild und Sinnestäuschung. Sie verstehen zutreffend das wahre, wirkliche Sein der Dinge. Und selst dann, wenn sie uns achtlos erscheinen, sind sie in Wahrheit achtsamer als irgendein anderer sonst.


    Der erste Vers weist darauf hin, dass alle Dinge und Situationen, die wirksam sind in dieser Welt, nicht wirklich entstehen oder beginnen. Denn sie entstehen nicht aus einer der vier denkbaren Möglichkeiten: Sie entstehen nicht aus sich selbst heraus, nicht aus etwas von sich selbst Verschiedenem, nicht aus beiden Möglichkeiten zugleich und sie entstehen auch nicht ohne Ursache, zufällig also. Dies sind die vier Möglichkeiten des Entstehens. Sie schliessen sich gegenseitig aus. Andere gibt es nicht. Sind diese vier nicht möglich, gibt es kein wirkliches Entstehen, von was auch immer.



    (geht noch weiter wenn Bedarf besteht) :)

  • keks:
    gbg:


    Denn sie entstehen nicht aus einer der vier denkbaren Möglichkeiten: Sie entstehen nicht aus sich selbst heraus, nicht aus etwas von sich selbst Verschiedenem, nicht aus beiden Möglichkeiten zugleich und sie entstehen auch nicht ohne Ursache, zufällig also. Dies sind die vier Möglichkeiten des Entstehens. Sie schliessen sich gegenseitig aus. Andere gibt es nicht. Sind diese vier nicht möglich, gibt es kein wirkliches Entstehen, von was auch immer.



    (geht noch weiter wenn Bedarf besteht) :)


    Alles fristet also ein Scheindasein. Ich denke Nagarjuna irrt hier weil er den Menschen bzw. die Amöbe in ihrer anfanglosen Verursachtheit und rahmenden (erhaltenden) Bedingtheit wie einen sezierten Frosch unter einem Mikroskop anschaut.
    Natürlich ist der Frosch tot!
    Aber wir die wir ihn anschauen leben noch wie ein Quantenteilchen werden wir uns dem Tod widersetzen und uns nicht einkästeln lassen.
    Mich erinnert die Darstellung Nagarjunas als wolle, als beschriebe er tatsächlich nur ein Bild und nicht die Wirklichkeit, auch wenn er Wirken über Widerspiegelungen auf Beobachter nicht leugnet.
    Aber er beschreibt indirekt nun mal keine lebendigen Beobachter sondern tote Gegenstände wie Wagen oder bildhafte Setzlinge.

  • gbg:

    Ich denke Nagarjuna irrt hier


    :)


    Ok weiter :D


    Nehmen wir an, es wäre so wie in dem ersten Fall: Falls etwas aus sich selbst heraus entsünde - wo ist dann Entstehen ? WIe sinnlos, dann noch einem Entstehen zu sprechen. Denn ENtstehen kündet von etwas Neuem, das vorher nicht war und nun da ist. Alles, was als Ding oder Situation wirksam ist, müsste, wenn es aus sich selbst heraus entsteht, schon zuerst vorhanden sein, um dann aus sich selbst neu zu entstehen. Was sollte Sinn und Nutzen davon sein zu sagen "Etwas ist, nachdem es vorher schon vorhanden war, jetzt neu entstanden ?".


    Und es kommt noch schlimmer. Wollten wir auf der Idee beharren, dass Dinge aus sich selbst heraus entstünden, dann fände dieses Entstehen nie ein Ende. Lassen eir einmal gelten, dass in der Tat Dinge und Situationen aus sich selbst heraus entstünden - und sich so ihr eigenes Entstehen schaffen. Was aber geböte diesem Entstehen dann EInhalt ? Beobachten lässt sich hingegen anderes. Unsere Lebenserfahrung in dieser Welt bezeugt das Ende eines jeden ENtstehungsvorgangs, sobald was immer erzeugt war, dann schliesslich da ist. Mit dem neuen Dasein endet der Entstehungsvorgang. Wenn andererseits, so wie zunächst vermutet, etwas aus sich selbst entstehen soll, muss es zuallererst vor seinem eigenen Entstehen schon vorhanden sein: Sein Dasein ist eben die eigene Entstehensbedingung. Und es müsste mit jedem neuen Dasein dann erneut entstehen, obwohl es bereits als vorhanden entstand. Neu da sein, ENtstehen, neu da sein. Was wäre jemals ANlass dafür, nicht wieder und wieder neu entstehen zu müssen ? Das ENtstehen schon einer einzigen SItuation, eines Zustandes, eines Gegenstandes - eine unendliche Geschichte !


    (Fall 1)

  • keks:
    gbg:

    Ich denke Nagarjuna irrt hier


    Das Entstehen schon einer einzigen Situation, eines Zustandes, eines Gegenstandes - eine unendliche Geschichte !


    (Fall 1)


    Fall1 Wir könnten hier die Metapher von Himmel und Erde aus dem I Ging heranziehen. Vom Schöpferischen und Empfangenden. Das Schöpferische ist nicht der tote Baum sondern der Lebendige, der Geist der seinen Samen, den Gedanken in die Erde, die Seele setzt damit sie Frucht trage.


    Das ist nicht einfach so dahingesagt, kann man Karmasamen nicht so intrinsisch gesetzt und intrinsisch fruchtbringend neben dem extrinsischen Baumscheindasein als Analogie sehen?


    OK der Baum hätte ein Scheindasein ein Vorstellungsdasein nach Schopenhauer. OK

  • Fall 2:


    Was immer uns wirksam vorhanden scheint, diese DInge und Situationen entstehen zweitens aber auch nicht aus etwas Anderem, das verschieden ist von sich selbst. Denn wäre dies der Fall, entstünden sie nicht nur als all dem, was sich zur Ursache oder zur Entstehensbedingung eignet. Sie müssten gar aus jenem sich erzeugen lassen, was zur Ursache nicht taugt oder unmöglich ist. Wenn wir hier von zwei DIngen als anders oder wesenverschieden sprechen, dann soll dies heissen, dass sie für sich vorhanden, einzeln und getrennt bestehen können, also unabhängug sind. Verschieden - so wie Pferd und Kuh.


    Deshalb könnte, was solcherart aus von sich selbst Verschiedenem, aus Wesensfremden entstehen. Und das mit gleicher Berechtigung. Keine Verbindung, keine Abhängigkeit muss weiter bemüht werden, um zu begründen, warum aus einem dieses und aus anderem jenes entsteht. Dunkelheit entstünde aus Feuer, Gerste wüchse aus Weizensamen und so fort. Alles wäre möglich und findet sich nicht ein Beweggrund weit und breit dafür, dass dieses nicht geschähe - weil ein jedes folgerichtig aus eben allem, was im ungleich ist, entspringt.


    Auch in anderer Hinsicht ist es wiedersinnig, das dinglich Wirksames aus etwas von sich selbst Verschiedenem hervorgehen könnte. Es müssten in diesem Falle Ursprungs - und Ergebniszustand zeitgleich aufzufinden sein. Warum ? Dafür, verschieden oder wesensfremd zu sein, braucht es zumindest Zwei. Ist da eines bloss, von was soll es denn verschieden sein ? Nehmen wir als Beispiel einen Pflanzensamen und dann von jenem den Spross. Sollte der Sprössling tatschlich aus diesem Samen entstammen, als etwas von diesem Verschiedenes ? Dann müssten folglich Spross und Samen beide zugegen sein, also zur gleichen Zeit, WIe sonst wäre zu vergleichen, ob sie verschiedenartig sind ? Wäre zu je einer Zeit, da jeweils Eines bloss, dann fehlte doch das Andere, um zu sagen beide seien ungleich. Nur dann könnten sie unabhängig und getrennt nach Wesensart sein.


    Ursache und ihre Wirkung können jedoch niemals zeitgleich sein: Das eine ist des Anderen Folge. Wo ein Keim, da ist kein Sprössling - wo der Spross, da ist sein Keim nicht mehr. Wer wollte deshalb mit Bestimmtheit sagen, dass dieser Same und sein Sprössling verschieden seien, wo sie doch je zu einer Zeit nur jeweils einzeln anzutreffen sind ? Niemals gleichzeitig vorhanden, ist zwischenbeiden ein Vergleich nicht möglich. Vom Spross lässt sich darum nicht sagebn, dass er aus seinem Keim entstehe, als einem, der ihm selbst nicht gleicht. So ist aber jegliches Entstehen, von dem wir meinen, dass da Eines aus dem Anderen entshet, als schlicht nicht denkbar widerlegt.

  • Fall 2


    Hier geht es mE vor allem darum, dass etwas das einfach nur dasteht nicht etwas das einfach nur dasteht bewirkt bzw. auch nur bedingt es sei denn als es in der Gegenwart erhaltend wie es von der anfangslosen Ursache her bewirkt wurde.


    Die Anfangslose Ursache hat aber - und nur so kann es sein - ihre Selbstursache (und damit büßt sie ihre Ursprungslosigkeit im gängigen Sinne ein) in dem was sie an anderer Stelle bereits bewirkt hat und das nun seinerseits auf sie zurückwirkt als selbst an dieser einen Stelle wirkend.


    Das ist der Zyklus des Wandels.

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Fall 3:


    Die dritte Wahl ist nun, dass Dinge und Geschehenisse derart in ihr Dasein treten, dass sie aus sich und etwas ANdersartigem entstehen. So bestechend dieser Schluss auch anfangs klingen mag, so ist er doch dagegen nicht gefeit, die Makel beider erstgenannten Meinungen zu tragen. Zwei alte Fehler neu vereint, sind noch kein fehlerfreies Drittes. Dieses Dritte ist schlicht doppelt falsch.


    :D

  • keks:

    Fall 3:


    Die dritte Wahl ist nun, dass Dinge und Geschehenisse derart in ihr Dasein treten, dass sie aus sich und etwas ANdersartigem entstehen. So bestechend dieser Schluss auch anfangs klingen mag, so ist er doch dagegen nicht gefeit, die Makel beider erstgenannten Meinungen zu tragen. Zwei alte Fehler neu vereint, sind noch kein fehlerfreies Drittes. Dieses Dritte ist schlicht doppelt falsch.


    :D


    Es sei denn, die Anfangsursache ist weder Anfangsursache noch anfangslos sondern Ursache in einem ewigen Zyklus der Ursachen. Und die Bedingtheit ist eine Bedingtheit die die Dinge im Sein nicht wirkt sondern erhält (stützt).

  • 4.


    Als vierte aller Möglichkeiten ist dnan noch denkbar, dass, was auch erscheint, ganz ohne Ursache eines Entstehens, einfachunvermittelt, plötzlich ist. In diesem Falle müsste jedoch alles unter jedem Umstand und zu jeder Zeit entstehen können, oder - mit dem gleichen Recht - alles nie. Dann wäre nämlich alles unverbunden, abgekoppelt von jedweder Ursache und Bedingungen seines eigenen Entstehens. Solcherart von Anlass und Entstehensumstand frei, würde jedes Ding und jeder Zustand entweder fortgesetzt erscheinen, ungeachtet dessen, ob Beweggrund oder Anlass dafür eintrifft oder nicht. Oder ganz im Gegenteil: Nichts würde jemals dann entstehen. Denn losgelöst von Ursache und Umstand, so zahlreich sie sich auch versammelten, sie könnten dadurch nie etwas erzeugen.


    Und mehr noch: Wenn alles nur per Zufall, ohne Ursache entstünde, wäre dann nicht jedes Mass an Zeit und Mühe, das Menschen dieser Welt aufwenden, um mit Arbeit Dinge zu erzeugen, schier vergebens ? Was sollte Bauern denn bewegen, Saat zu sähen, wenn doch die Ernste ohnehin nicht davon abhängt, frei von Bedingung reift - oder andernfalls doch niemas wächst ? Die Erfahrung dieses Lebens selbst straft diese vierte Meinung Lügen.


    Was aber folgt aus alledem ? Was ist der Nutzen dieser Denkarbeit ? ENtstehen oder Beginn, wenn es sich denn überhaupt ereignet, geschieht, wie gezeigt, in keiner der vier Arten. Es geschieht insofern nicht wirklich. Was aber ist das, was wir als Entstehen sehen, was sich hier in dieser Welt vollzieht ? Das blosse Anschein, hier entsteht etwas, ist ganz offensichtlich nicht zu leugnen. Ganz wie der ANschein dessen, was des Nachts geträumt entsteht. So lange deses Traumerleben währt, und wir es nicht als Traum erkennen, so lange halten wir das alles, was im Traum entsteht, für wirklich wahr. Sobald jedoch des Träumens selbst gewahr geworden, zerfällt der Schein des Wirklichseins, verbleibt nur blosser Schein. Das wahre Sein des Traumerlebens ist dann nicht als wahr noch falsch zu fassen: Wahr und unwahr gleichbedeutend, sprengt es all des vorstellbaren Grenzen.

  • Das wahre innerliche Sein des Traumerlebens ist die Einheit die sich als äußerlicher traumhafter Wandel zeigt. Sie erscheint als sich stetig wandelnd und bleibt sich als Eines doch immer treu und zutraulich.

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()