Hat jemand von Euch auch den Zweiteiler sowie die Dokumentation über das Gladbecker Geiseldrama gesehen?
Die Familie des getöteten italienischen Jungen kam u.a. dort zu Wort (bei der Beerdigung in Italien nahmen 25.000 Menschen Anteil!) sowie
die Mutter von Silke Bischof.
"Die Wut werde ich nie mehr los" hieß es häufiger. Bei all dem Schmerz, den diese Menschen erleiden mussten, fällt es mir trotzdem schwer, solche Aussagen nachzuvollziehen.
Denkt man z.B. an Nelson Mandela, gibt es ja auch andere Möglichkeiten mit Wut umzugehen als sich an ihr zu klammern.
Ich muss immer an das Shantideva Zitat denken: "Was nützt es über etwas wütend zu sein, wenn man es ändern kann? Und was nütz die Wut, wenn man es nicht ändern kann?"
In manchen drastischen Fällen scheint es aber so zu sein, dass Wut eventuell sogar als "Therapie" wohl durchaus etwas nützen kann. Man ist zwar nicht in der Lage "die Wut" zu umarmen und sie aufzulösen aber sie dient evtl. als Ventil. Es ist schwierig über Gefühle von anderen zu schreiben, wenn man sie nicht selbst erlebt hat.