Posts by fotost

    Hi, fotost.

    Sicher nein? :?

    Yupp, sicher! Wenn Du jemanden vorzeigen kannst, der das unter kontrollierten Laborbedingungen nachmachen kann, ändere ich meine Meinung vielleicht.


    Aber dann würde ich vorher selbstverständlich alles versuchen, so einen Kandidaten von seinem Plan abzubringen. Die buddhistischen Primärtexte lehnen Suizid genau wie Mord bis auf einige Extrembedingungen ab, die heute kaum noch nachzuvollziehen sind. Palliativmedizin im heutigen Sinne war in einer Bronzezeit Gesellschaft am Rand von Indien einfach nicht vorstellbar.


    Die Menschen ändern sich, die Gesellschaft auch und unsere Lebensbedingungen ebenso.


    Die Sterbeumstände Buddhas mit einem durch Meditation induziertem Selbstmord gleichzusetzen, ist Unfug.

    Ich habe jetzt diesen Thread nicht gelesen und es auch nicht vor.


    Ganz einfach meine Antwort auf - 'Kann man durch Meditieren freiwillig in den Tod übergehen?'


    Nein! Wenn es eine Möglichkeit gäbe, was auch immer, durch rein geistige Übung das jetzige Leben zu beenden - die Menschheit wäre ausgestorben! Es leben im Moment ungefähr 8,5 Milliarden Menschen: jeder davon der älter als vielleicht 2-3 Jahre ist, hat irgendwann den Wusch gehabt, nicht weiter leben zu müssen!


    Zitat

    Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Anhaftungen sind Leiden.


    Nein, es gibt keinen Schalter im Gehirn, der sagt genug - es gibt genug Schalter, die sagen 'Gier, Geilheit, Hass auf andere...'

    Selbst Forscher, die keine Beziehung zum Buddhismus haben, kommen zu dem Ergebnis, dass Meditation Wirkung hat. Objektive, nachprüfbare Wirkung. Nicht grundlos bieten einige Krankenkassen ihren Mitgliedern Meditationskurse an oder schicken selbst Gerichte manchmal (sehr selten) Straftäter eher in einen Meditationskurs als ins Gefängnis.


    Nun gilt aber - alles, was Wirkung hat, kann auch Nebenwirkungen haben oder die Wirkung kann auf eine Grundpersönlichkeit treffen, die damit im Moment nichts anfangen kann.


    Auf Waschzetteln in Medikamentenpackungen steht, zu Gefahren oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Nun gibt es Anleitungen zu Meditation leider oft vollkommen losgelöst von jedem Zusammenhang in jedem Buchladen oder vielleicht noch übler bei YouTube.


    Ich wäre bei jedem selbsternannten Guru sehr vorsichtig, der nicht schon in der Einführung auf mögliche Fehlentwicklungen oder Gefahren deutlich hinweist.

    Mahayana Buddhismus - ich gehöre nicht dazu und kenne es nicht genug, hat für mich zwei Gesichter - einmal die Lehre, also Texte, Auslegungen und Auseinandersetzung mit den Ideen in diesen Texten und dann der Gemeindeaspekt.

    Um Dich mit dem ersten auseinanderzusetzen, braucht es wenig mehr als eine Einführung in das Thema und ich bin sicher, dabei werden M. Freunde hier um Forum gern helfen und dann eine stetige weitere Beschäftigung mit den einzelnen Punkten. Zum zweiten gehört der Kontakt zu bestehenden Gruppen (vermutlich stärker als bei anderen Richtungen des Buddhismus)


    Kennst Du die Gruppensuche der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)`?
    https://buddhismus-deutschland.de/zentren-und-gruppen/


    Wenn es nach einiger Zeit immer sicherer Dein Ding ist und bleibt, könntest Du in einem M. Zentrum unter Freunden Deine Zuflucht nehmen,

    Also ganz zuerst säkular und 'glauben an' schließen sich ziemlich aus, oder?


    Überhaupt nicht. Jeder Mensch glaubt an etc. Und wenn es nur das ist, dass man daran glaubt, dass jemand mit einer bestimmten Erklärung Recht hat.

    Es kommt auf die Definition an. Ohne eine Menge von verschwommenen Grundannahmen wäre ein normales Leben fast unmöglich.


    Ich 'glaube', daß die Bauarbeiter, die die schwere Betonplatte über meinem Kopf gegossen haben, das irgendwie ganz gut gemacht haben und daß ich hier sicher sitze, obwohl wir alle Bilder von eingestürzten Häusern mit Baupfusch kennen.


    Allein die direkte Gegenüberstellung der Begriffe säkular und glauben an sollte deutlich machen, daß diese Art von Alltagsglauben nicht gemeint ist. Ich meinte ganz spezifisch glauben an übernatürliche Erklärungen oder Hoffnungsträger und dann ist es geradezu Definition von säkular, diese Art von glauben abzulehnen.


    Oder ganz konkret - die Betondecke hält wegen der Physik von Beton, Architekturregeln und der Handwerkskunst von Bauarbeitern und nicht, weil da an den Ecken kleine Trolle sitzen, die mich bewachen und dafür die Decke für mich festhalten :grinsen:


    Und für mich als Buddhisten über Jahrzehnte ist es Tatsache, daß Buddha mit seinen Erklärungen fast immer ein gutes Erklärungsmodell geliefert hat. Ich glaube nicht an Buddha, aus langer Erfahrung vertraue ich ihm.

    Ich glaube hier werden manche Sachen als Spinnereien abgetan weil es an "übernatürlichen" Erfahrungen mangelt.

    Sprich Dich aus - wer bezeichnet welche Sachen als Spinnerei, weil er/sie keine Erfahrung damit hat?


    Ich habe bisher keine Burggespenster gesehen, trotzdem, wenn es reproduzierbare Ergebnisse gäbe - warum nicht?


    Im buddhistischen Bereich dürfte es sich eher um Phänomene wie 'durch Wände gehen' oder 'Aufenthalt an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit' handeln.


    Für mich persönlich würden ganz simple natürliche Erfahrungen (Sachen, die unter kontrollierbaren Umständen wiederholbar sind) ausreichen, um sie zu akzeptieren. Ich denke, die Beschreibungen in den historischen Texten gehen tiefer, aber das überfordert diesen Thread.

    Vielleicht gehöre ich zu den am meisten hardcore säkularen Buddhisten im Forum, auf jeden Fall zu den ersten, die sich hier selbst so bezeichnet haben 8)


    Also ganz zuerst säkular und 'glauben an' schließen sich ziemlich aus, oder?


    Ganz konkret zu Deiner Frage (die mich selbst umgetrieben hat, weil ich sie bei den ersten Protagonisten eines säkularen Buddhismus nicht gefunden habe. Leute wie Batchelor möchten das Thema am liebsten ausblenden!).


    Als ein entschiedener säkularer Buddhist - Karma ist so fest in den zentralen buddhistischen Texten/Ideen verankert, daß jeder Versuch der Ablehnung zu einer problematischen Situation führen würde (für mich).


    Am Ende laufen die meisten Diskussionen hier im Forum auf ein Wortgeplänkel hinaus - mal tiefer gehend, mal weniger. Lass uns ehrlich bleiben :angel:


    Was meinst Du, wenn Du die 5 Buchstaben Karma in die Tastatur tippst?


    Ich hoffe, Du hattest keine Karma Idee im Hinterkopf, die eher vehdischen Ursprungs ist.


    Für mich ist es inzwischen vollkommen klar - Karma bedeutet: Handlungen haben Konsequenzen! Es gibt keine 100% Relation, weil Menschen verschieden sind, weil die Umstände verschieden sind


    Ich möchte hier einen Abschnitt eines Buches einfügen, an dem ich arbeite


    Auf der elementarsten Stufe bedeutet Karma ganz einfach Wirkung. Taten haben Wirkungen, Gedanken sind die Voraussetzung für Taten, Gedanken haben Wirkungen. Grundhaltungen, grundsätzliche Einstellungen, Ideologien beeinflussen unsere Gedanken. Grundhaltungen, grundsätzliche Einstellungen, Ideologien haben Wirkungen.


    Die einfachen, direkten Wirkungen kann ich sehen, wahrnehmen. Je weiter die Wirkung zeitlich und räumlich von der Tat entfernt ist, desto problematischer wird dieser Zusammenhang. Man könnte hier an moderne Gedanken dazu, wie etwa den Schmetterlingseffekt1 denken. Noch weiter entfernt kommen dann Ideen wie etwa zur Chaostheorie2 auf. Das vielleicht am besten bekannte Beispiel hier ist das Doppelpendel3. Alle Rahmenbedingungen sind bekannt, die Anfangsbedingung lässt sich beinahe perfekt bestimmen, die Entwicklung des Systems bleibt trotzdem unvorhersehbar, verlaufen aber innerhalb der Rahmenbedingungen.

    1https://de.wikipedia.org/wiki/Schmetterlingseffekt

    2https://de.wikipedia.org/wiki/Chaosforschung

    3https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelpendel


    Mit dieser einfachen Betrachtungsweise von Karma lässt sich dieses PK Zitat gut vereinbaren. Es bringt nichts, sich über alle irgendwie denkbaren Ergebnisse jeder Tat unendliche Gedanken zu machen.

    • Vier unerfaßbare Dinge gibt es, ihr Mönche, über die man nicht nachdenken sollte, über welche nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte. Welches sind diese vier Dinge?
    • Der Machtbereich der Buddhas, ihr Mönche, ist etwas Unerfaßbares, über das man nicht nachdenken sollte und über das nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
    • Der Machtbereich der Vertiefungen
    • die Wirkung der Taten (kamma-vipāka)
    • das Grübeln über die Welt ist etwas Unerfaßbares, worüber man nicht nachdenken sollte, und worüber nachdenkend, man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.

    A.IV.77 Die vier unerfaßbaren Dinge - 7. Acinteyya Sutta1


    Nun, damit würde es sich beim Karmagedanken um eine Trivialität handeln. Dies würde weder Buddha noch dem säkularen Buddhismus gerecht werden.


    Ich möchte den obigen Ansatz an einem Beispiel etwas ausbauen. Handlungen/Taten haben Folgen. Nehmen wir einen Bauern, der Getreide aussäht. Er handelt bewußt und er hofft auf eine ganz bestimmte Folge seiner Handlung, eine reiche Ernte.

    Was mit dem einzelnen Saatkorn geschieht, das auf den Acker fällt, kann er nicht 100% kontrollieren. Einige Saatkörner werden nicht aufgehen, sie werden Futter für Würmer oder Vögel. Die meisten Saatkörner werden aufgehen, aber die Pflanzen, die sich entwickeln sind von vielen Faktoren abhängig. Einige wie Dünger oder Bewässerung kann der Bauer beeinflussen, andere wie das Wetter nicht.

    Der Bauer hat die weitgehend vollständige Kontrolle über seine Planung und seine Handlungen, er kann aber das Endergebnis nicht allein festlegen. Er kann nur mit auf die Saat folgenden Handlungen (Unkraut jäten, Krähen verscheuchen) die Ereignisse im Sinne seiner ursprünglichen Planung beeinflussen.


    Der Einwand, daß dieses Denkschema auch für jemanden gilt, der einen Banküberfall plant ist absolut richtig. Andererseits werden die meisten zustimmen, Produktion von Nahrungsmitteln ist meist gesellschaftlich wünschenswert/zielführend, Gewalttaten sind es meist nicht.


    An dieser Stelle würde dann der Karmagedanke Handlung → Folge plötzlich verknüpft mit einem sozialen Gedanken. Ich lebe in einer Gesellschaft, meine Taten haben Folgen auch für andere. Dies gilt sogar über das eigene individuelle Leben hinaus. Am Ende geht es dann darum Verantwortung zu übernehmen, auch da, wo die Handlung/Folge Wirkung keine unmittelbar sichtbare, sondern eine nur wahrscheinliche ist (Klimaschutz, Umweltzerstörung, sozial ungünstiges Handeln etwa).


    Um auf das Beispiel mit dem Bauern zurückzukommen – er kann nicht alles bestimmen. Was aber vollkommen klar sein sollte, wenn er nicht aussäht, bleiben viele Teller leer, eventuell auch die Bettelschale eines vorbeiziehenden Mönchs.

    1A.IV.77 Die vier unerfaßbaren Dinge (acinteyya) - 7. Acinteyya Sutta


    Entschuldige den langen Sermon, bleib neugierig

    Quote

    Sind die klassischen Texte insgesamt für jeden Buddhisten verbindlich?

    Aber sicher, auf Zuwiderhandlung stehen mindestens 2 Jahre Zwangsmeditation.


    Ernsthaft(er) - ich würde niemanden, der bestimmte zentrale (ganz egoistisch für mich zentral) Inhalte des Buddhawortes nicht akzeptiert als Buddhisten bezeichnet.

    In diesem Sinne halte ich einige klassische Texte für verbindlich. Das ist unabhängig davon, wie die Übertragung dieser Texte erfolgt ist.


    Andererseits kann ich Gedanken, die in anderen Beiträgen hier geäußert wurden, gut verstehen - Buddhismus mehr als Prozess, als Entwicklung denn als einmal definierter Zustand macht Sinn für mich. Wir als Menschheit entwickeln uns weiter (technisch, sozial, wissenschaftlich), damit verändern sich auch unsere Möglichkeit Leiden zu erfahren und wir müssen darauf reagieren.


    Im 30jährigen Krieg sind hier in Nord/Zentraleuropa 40% aller Menschen getötet worden, trotzdem hatte niemand die Möglichkeit, mit ein paar Schreibtischentscheidungen Millionen auf der anderen Seite der Erde zu töten...


    Die Kalamer Rede - ich komme immer wieder darauf zurück!

    jetzt müssen wir diesen Thread nur noch irgendwie technisch sinnvoll mit dem parallelen 'Fleischkonsum' Teil verbinden und wir sind auf dem richtigen Weg... :grinsen:


    Oder, wie Buddha sagte


    Zitat

    Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Anhaftungen sind Leiden.

    Aber so geduldig waren die Römer ohnehin nicht (und ich halte das auch bei den Chinesen für ein Gerücht). Gruppenkreuzigung und dann ein paar Tage warten (wo man dann auch Wetten abschließen konnte, wer am längsten durchhält) war da schon das höchste, was man an Geduld aufbrachte.

    Ich befürchte, das würde heute bei den privaten Fernsehsendern immer noch funktionieren und für gute Einschaltquoten sorgen, wie zu steigenden Werbeeinnahmen führen,,,,,

    hi,


    hab so meine Schwierigkeiten das nicht ich/selbst zu verstehen und die Vergänglichkeit von emotionalen Prozessen Gedanken und Stimmungen.

    nicht Ich - ich gehe davon aus, daß Du erwachsen bist - trotzdem weißt Du, daß Du früher ein Säugling gewesen bist. Du bist nicht auf dieser Ebene geblieben, Du bist wiederholt auf verschiedenen Ebenen wiedergeboren worden, auch wenn das keine so deutlichen, massiven Eindrücke wie eine biologische Geburt gewesen sind.


    Du hast die Gedankenwelt eines Säuglings oder eines Kindes im Einschulalter hinter Dir gelassen, auch die damit verbundenen negativen Elemente. 'Ich habe Hunger, ich bin vollkommen darauf angewiesen, daß mir jemand was zu essen gibt' 'Mir ist langweilig, warum spielt niemand mit mir?' 'Ich habe ein hübsches Bild gemalt, warum lobt mich niemand?'

    Ich - Ich - Ich!!!


    Die meisten Menschen, die Du kennst und für stabil, gefestigt hältst, hatten irgendwann im Leben Probleme und haben diese überwunden. Emotionale Prozesse sind normalerweise zeitlich begrenzt, bei extremen Überlastungen oder kanger Dauer von Problemen ist es vernünftig professionelle Hilfe zu suchen. Das kann ein guter Hausarzt sein oder ein buddhistischer Lehrer, Menschen sind unterschiedlich und reagieren unterschiedlich.


    Einige lernen häkeln oder töpfern... 8)

    Es ist ja kein Geheimnis, dass Menschen wenn es um Macht geht nicht nur in den Zustand der Steinzeit landen, sondern wieder in ein Affenbeißniveau.

    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, obwohl mich das Thema schon interessiert. Ich wollte nur kurz ein Zitat von Albert Einstein zu diesem ersten Satz beitragen


    Quote

    Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

    Das fällt mir immer ganz automatisch ein, wenn zum Beispiel Herr Putin mal wieder mit Nuklearwaffen droht oder Politiker im Westen darauf reagieren.

    ..... Apropo, im alten Rom war der Brauch, wenn der Mensch zum Tode verurteilt wurde, dann man gab im nur ! das Fleisch, und der Mensch starb dann in einigen Tagen, und es war die enorme Qual dazu.

    Und was ist mit den Inuit? Die leben seit Jahrhunderten (Jahrtausenden) fast ausschließlich von Fleisch, weil in ihrer Gegend kaum Pflanzen gedeihen?

    Warum sind die nicht schon lange ausgestorben?


    Ernährungsbedingte Probleme haben diese Völker eigentlich nur aus dem Kontakt mit Europäern und deren Essgewohnheiten erfahren. Besonders Kohlehydrate und Alkohol!


    Unter den extremen Verfechtern der Keto-Diät gibt es einige, die sich seit Jahren ausschließlich von Wasser, Steak und Eiern ernähren und dabei ziemlich produktiv bleiben..


    Dass ich das hier aufführe, bedeutet in keiner Weise, daß ich derartige Extreme befürworte (das ist nicht - der mittlere Weg). Ich bin aber ganz klar dafür, in einem Internetforum, das von jedem gelesen werden kann, große Sorgfalt bei Diätvorschlägen oder 'Gesundheitstipps' walten zu lassen.


    Wenn angedeutet wird, daß Wasserfasten Heilwirkung bei Krebsfällen haben kann (auch nur anekdotisch) ist das für mich ein ganz klarer Fall für die Forenaufsicht!

    Soweit ich es kenne, gibt es ziemlich wenig über Ernähring für buddhistische Laien im Palikanon ganz grundsätzlich.


    Die bekannten Regeln gelten hauptsächlich für Mönche, und zwar für die relativ wenigen Mönche, die sich zu Zeiten Buddhas seinem Weg angeschlossen haben.


    Spezifisch zum Fleischkonsum

    Quote

    Der Erhabene erwiderte: «---. Ich sage vielmehr, daß man unter drei Umständen Fleisch nicht essen soll: <gesehen, gehört, vermutet> (zu ergänzen: daß das Tier für diese Mahlzeit getötet worden ist). Und ich sage, daß man unter drei Umständen Fleisch essen darf: <nicht gesehen, nicht gehört, nicht vermutet

    55. Jivaka Sutta


    Es gibt explizite Auflistungen von Tieren, deren Fleisch Mönche nicht essen sollten, Mahāvagga VI. Der Medizin-Abschnitt 168, 169 .

    Wenn man sich die Mühe macht, die Fleischsorten zu nennen, die ausdrücklich verboten sind (Elefant, Pferd, Hund, Schlangen, Raubtiere, auch kein Menschenfleisch) bedeutet das nicht im Umkehrschluss, daß anderes Fleisch ok ist?


    Da ein Thema wie dieses geradezu zu einer persönlichen Stellungnahme aufruft - der dentale Zustand und altersbedingt die abnehmende Verdauungsleistung führten bei mir dazu, daß ich immer weniger Fleisch esse. Was mir früher Vergnügen bereitet hat, etwa in einem Steakhaus ein großes Stück Fleisch zu essen, wäre heute eher eine abschreckende Vorstellung.

    Ich esse weiter Fleisch, aber wie gesagt immer weniger, häufig eher im Sinne einer Würzzutat als ein Hauptbestandteil einer Mahlzeit.

    findet ihr den Buddhismus kompliziert oder eher einfach / schnell verständlich.


    Muss man den Buddhismus lange studieren um ihn im gesamten zu verstehen oder reichen kleine Aspekte aus? Mit was sollte man sich auf jeden Fall auskennen? Ich meine der edle achtfache Pfad und die 4 edlen Wahrheiten sind der Kern?

    Liebe Grüße Kaiman,


    ob der Buddhismus einfach ist oder nicht, hängt vielleicht weniger von der Lehre ab, sondern vom Einzelnen. Wenn ich mir so einige Beiträge hier im Buddhaland durchlese, frage ich mich, ob einige nicht so schnell sind, daß sie sich selbst überholen können, nur um sich dann selbst im Weg zu stehen.


    Ich habe nicht den Anspruch, die Lehre auf einem quasi wissenschaftlichen Niveau zu analysieren oder ein Mönch zu werden. Manchmal kommt mir der komische Gedanke, daß ich die Lehre eher wie ein Busfahrer oder ein anderer Einheimischer in Thailand sehe, der in den Buddhismus hineingeboren wurde als wie ein europäischer Intellektueller, der erst als Erwachsener aus Überzeugung dazu gefunden hat.


    Für mich ist die Lehre einfach und ich hoffe, daß ich sie immer besser verstehen kann. Die 5 Silas sind ein guter Richtpfad, um durch den Alltag zu kommen.


    Mit dem edlen achtfachen Pfad und den 4 edlen Wahrheiten kann man sich auch nach Jahren immer wieder auseinandersetzen (am besten, man setzt sich mit ihnen zusammen).


    Zur Erklärung vieler Dinge, die um uns herum geschehen, kann auch die Beschäftigung mit den drei Geistesgiften beitragen.

    Das Ganze ist rein von der Darstellung her ziemlich eurozentrisch! In Europa leben nur 10% aller Menschen, die Flächen, die 'europäische' Titel haben, machen einen viel größeren Anteil aus,


    Ich halte die Darstellung allein deshalb schon für problematisch. Es entspricht etwa der Gestalt der Weltkarte (Mercator Projektion), die natürlich einige praktische Vorteile hat, aber auch 'ganz zufällig' Europa völlig un-proportional darstellt.


    Für eine Forschungsgruppe, die sich selbst als international bezeichnet, nicht ausreichend.

    Auch wenn es etwas später kommt - ich möchte gern eine Verbindung von den 3 Geistesgiften zu der Idee des Anhaften herstellen.


    Die 3 Geistesgifte - Gier, Hass und Verblendung - könnten als unterschiedliche Ausprägungen des Anhaftens betrachtet werden.


    Gier ist vielleicht die offensichtlichste Form. Haben wollen, sich an Besitz und Macht klammern ist eine sehr einfach zu verstehende Form des Anhaftens. Auch wenn unsere moderne Wirtschaft zentral auf Gier geprägt wird, ist es nicht nur der Buddhismus, der Gier als unheilsam ansieht.


    Hass und Anhaftung sind schon etwas schwieriger in Zusammenhang zu bringen. Vielleicht kann man Hass gegen andere von einem anderen Blickwinkel aus als ein krankhaftes Anklammern an ein ungesundes Eigenbild betrachten. Interessant wäre hierzu vielleicht eine Diskussion des Phänomens des Selbsthasses (bis hin zum Suizid).


    Verblendung, was ich lieber als nicht-Wissen oder nicht Wissen wollen bezeichnen würde, ist ein Anhaften an Hörensagen, an Überlieferungen, an Tagesmeinungen, an die Autorität heiliger Schriften oder zusammengefasst an ein bestehendes Selbstbild. Ich bin der und der und ich definiere mich über Überzeugungen oder religiöse Vorstellungen und ich verweigere besseres Wissen, damit dieses Selbstbild geschützt wird.


    Ok, das ist jetzt eine Betrachtung aus einem sehr spezifischen, engen Blickwinkel, es zeigt aber eine Möglichkeit auf, die Buddha Lehre als eine logische, geschlossene Einheit zu betrachten.

    Moin,


    am siebten Mai findet in Hamburg wieder eine Veranstaltung zum Vesakh Fest statt.

    In den letzten Jahre ist das wegen Korona ausgefallen oder fand in Räumlichkeiten einer einzelnen Richtung statt, was wohl gegen den Sinn dieses Festes ist.


    Diesmal wird das Treffen wieder von allen Richtungen gemeinsam veranstaltet

    Vesakh Hamburg


    und zwar in einem der schönsten Parks der Stadt Planten + Blomen, der auch ohne Vesakh einen Besuch wert ist.

    Die Male, die ich dabei gewesen bin, waren immer sehr angenehm in einer schönen Stimmung gewesen.

    void

    Er ist ein alter Mann, fast neunzig Jahre alt. Da werden Leute wunderlich. Das ist doch völlig normal. Wie sollten Alter, Krankheit und Tod nicht immer das Bild zerstören, das wir uns von einem Menschen gemacht haben.

    Mir fiel dazu ganz spontan, der letzte katholische Papst Benedict ein. Der hat seine Funktionen in seiner Kirche komplett aufgegeben und sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen.

    Auch wenn er als Person sicherlich nicht unkritisch gesehen werden kann, in diesem Punkt hat er sich positiv verhalten.

    Niemand ist unersetzlich. Niemand muss für immer da sein!

    Wahrscheinlich waren sie einfach zu profitabel für eine ganze Klasse....

    Wie kommst Du darauf?

    Nun, mein Kommentar war hauptsächlich auf die Situation in Ägypten bezogen, über Ashoka weiß ich zu wenig. In Ägypten war es ganz einfach so, daß große Teile der Wirtschaft - die Farmen, die Opfertiere großgezogen haben, die Bauindustrie, die auf Tempel spezialisiert war, die Mumifizierer, die große Menge an Priestern und Tempelarbeitern, durchaus aktiv für die Wiedereinsetzung der alten Götter gehandelt haben. Daß die Bevölkerung bei so etwas mitmachen muss, ist klar.


    Ähnlich wie bei Ashoka, wie Du es beschreibst, gab es 'im Untergrund' diese Bewegung auch in Ägypten schon zur Zeit der Regierung Echnatons. Bürger versteckten ihre verbotenen Hausgötterstatuen, Priester hielten heimlich Zeremonien ab etc.


    Der Untergang der Armana Kultur ging verblüffend schnell und mit wenig Gewalt über die Bühne.

    Sicher haben Labels Bedeutung!


    Man sehe sich die Veränderung der Bedeutung des Begriffs 'gay' im Englischen an. Ursprünglich ein Begriff für fröhlich, lustig oder auch albern wurde daraus um und nach dem Zweiten Weltkrieg ein übles Schimpfwort für Schwule besonders in den USA.


    Erst nachdem einige Schwulengruppen diesen Begriff, diesen Begriff für sich selbst angewandt und eingefordert haben, wurde daraus die eher neutrale Beschreibung eines Lebensstils, wie wir sie heute meist verwenden.


    Das Label 'pragmatischer Buddhismus' finde ich unglücklich. Für einen tibetischen Mönch ist die Art, wie er Buddhismus lebt, sein eigener Pragmatismus.


    Eigentlich besagt der Begriff überhaupt nichts.


    Da gefallen mir 'säkularer Buddhismus' in der Doppelbedeutung wie Batchelor sie beschreibt oder 'westlicher Buddhismus' eindeutig besser.

    Der Dalai Lama mag von einigen Mitgliedern von ein paar Klostern als Oberhaupt angesehen werden und er hat durchaus als einer der bekanntesten Buddhisten eine gewisse Bedeutung, besonders in Westen, er ist aber genauso Mitglied einer Zivilgesellschaft (da nicht in Tibet möglich, zurzeit in Indien) und die soll sich um ein derartiges Verhalten kümmern!


    Niemand steht oberhalb des Gesetzes, sei es der DL oder Bischöfe in Deutschland, die kriminelle Priester im Land herum versetzen, um eine Verfolgung zu erschweren.

    . Nach Ashoka waren die Inder mit ihrer alten Religion mehr als zufrieden, hatten Buddha vergessen.

    In diesem Punkt ist Ashoka durchaus mit dem ägyptischen Pharao Echnaton zu vergleichen, der den alten Polytheismus durch einen einheitlichen Sonnenkult ersetzen wollte.

    In beiden Fällen haben die alten Vielgötterideen gewonnen, indem sie unmittelbar nach dem Tod eines einzelnen zurückgekehrt sind.

    Wahrscheinlich waren sie einfach zu profitabel für eine ganze Klasse....


    Ashoka wird nebenbei in einem anderen interessanten YouTube erwähnt. Leider nur auf Englisch vorhanden.


    External Content www.youtube.com
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    Danke fürs Teilen.

    Eine Dokumentation mit zum Teil schönen Bildern. Mir haben besonders die Versuche gefallen, Verbindungen zum heutigen Indien aufzuzeigen.

    Vielleicht war Ashoka für die Erhaltung und Verbreitung der Lehre so wichtig wie der Buddha selbst.

    Andererseits muss man sehen, daß seine Missionsideen, die Lehre in weit entfernte Gebiete zu tragen, stark zur Aufsplitterung der Lehre beigetragen haben, da er keinen Einfluss darauf hatte, wie sich die Lehre im Zusammentreffen mit bestehenden Kulturen und anderen Lehren entwickeln würde und offenbar auch wenig Interesse darauf verwendet hat.

    Kann ein Meister auch trübsinnig werden?

    Hat jetzt nicht direkt mit der buddhistischen Lehre zu tun, aber nach Berufsgruppen aufgeteilt zeigt es sich, daß besonders Ärzte, die mit geistiger Gesundheit zu tun haben wie Psychiater oder Psychoanalytiker mit zu den am meisten Betroffenen gehören.


    Bei weiblichen Ärzten in diesem Bereich ist die Suizidrate viermal so hoch wie im Durchschnitt. Wenn man dazu überlegt, daß wahrscheinlich ziemlich viel vertuscht wird aus falschem Respekt gegenüber Kollegen, dürfte die Realität noch schlimmer sein.


    Also Wissen und 'Meisterung' eines Bereichs ist kein absoluter Schutz.