Posts by fotost

    Mit den Gruppen der Buddhisten konnte ich nichts anfangen, weil sie mir ihren Buddhismus einimpfen wollten, ohne sich mit meinem zu beschäftigen. Ich wurde nicht abgeholt, sondern sollte integriert werden, eben wie man Mitglieder in einen Verein holt und es dann egal ist, Hauptsache man ist Mitglied. Wer Mitglied ist, kritisiert nicht, sondern frisst oder wird isoliert, reglementiert.

    Klingt für mich beinahe etwas, als ob Du über Kulte schreiben würdest und nicht über divergierende Interpretationen der einen Lehre.

    Quote

    Wir sind die Borg! Die Existenz wie sie sie kennen, endet hiermit. Wir werden Ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen.


    Widerstand ist zwecklos!

    Oder so ähnlich 8)

    Ich habe einfach Dinge nebeneinander gestellt, um Größenordnungen zu zeigen.


    Von der Ausbildung her bin ich Betriebswirt mit der Ausrichtung Controlling. Über das, was für die bdu nötig ist, können wir uns sicher schnell einigen.

    Einstellen der Printausgabe einer eindeutig unwirtschaftlichen Zeitschrift ist sicher sinnvoll.


    Für eine Organisation dieser Größe könnte es sinnvoll sein, eine einzelne Person festzulegen, die jede einzelne Ausgabe von Personalausgaben bis zu Papierklammern mit Interschrift genehmigen muss.

    Zum Thema finanzielle Situation der dbu.


    Ich habe jetzt nicht alles dazu nachgelesen, aber nach dem, was ich bisher gesehen habe, gibt es offene Finanzproblem in der Größenordnung 100-150 Tausend Euro bei einer Gruppe, die vorhat, etwa 250.000 Buddhisten zu vertreten.


    Das wirkt bei den Beträgen, die sonst überall eine Rolle spielen, fast lächerlich, auch wenn es bei der Verfasstheit der dbu sicher ernst ist.


    Wenn die USA mal eben ihrer Kreditrahmen für neue Schulden um Trillionen Dollar anhebt oder ein Mittelland wie Deutschland für den Rüstungsausbau 100 Milliarden Euro freiräumt, sind das echte Größenordnungen, über die nachzudenken ist.

    Verschoben

    Dieser Thread wurde nicht von fotost eröffnet sondern wurde aus dem Thema Offener Brief an die DBU abgetrennt. void


    Ich finde jede religiöse Gruppe auf Dauer problematisch.

    Es könnte helfen, Buddhismus ganz simpel nicht als Religion zu verstehen. Wobei allein die genaue Definition, was eine Religion ausmacht, bereits schwierig ist, weil viele mehr oder weniger als Religion anerkannte Gruppen allen anderen oder wenigstens einigen die 'Eigenschaft' Religion absprechen.


    Nicht-religiöse sind da konsequenter, die lehnen jede Religion ab.


    Wie wäre es damit, Buddhismus als Verhaltenslehre oder als Philosophie zu sehen?

    Grüß Dich und willkommen um Forum,


    frag Deine Bekanntschaft doch mal ganz einfach, was sie mit spirituell meint?


    Ich bin jetzt urlange hier im Forum und sehe den Begriff immer wieder, aber ich habe bis heute nicht so richtig verstanden, was es bedeuten soll. Sich für Dinge interessieren, die sich nicht nur um Geld drehen? Sich um intellektuelle Theme kümmern? Menscheln?


    Fast immer, wenn jemand hier versucht, den Begriff zu definieren, endet es damit, daß er/sie 5 neue, noch schwerer zu verstehende Begriffe einführt. Es geht immer tiefer ins Labyrinth..


    Ist doch schon gut genug, wenn heute mal jemand ganz ehrlich einen Menschen zum Quatschen sucht; zum Thema Erleuchtung - nach fast 40 Jahren als Buddhist - das kann man nur allein anstellen, etwas Begleitung wäre super. Die Texte der Lehre sind heute weitestgehend kostenlos frei verfügbar. Deine Bekanntschaft darf sich austoben; wenn es konkrete Fragen gibt, sind etwa hier im Forum immer ein paar Leute, die gern antworten...


    Leider kann man Erleuchtung nicht bestellen wie ein Netflix Abonnement, es kann schon etwas dauern :lol: :lol:


    Aber ist weniger Leiden auf dem Weg dahin nicht schon ein schöner Zwischenschritt?

    Ich halte das für eine vollkommen berechtigte Frage! Danke.


    Wenn erlaubt - zuerst ein Deutlichmachen der Unterschiede, Homöopathie etwa verspricht bei Einnahme von Produkt ABC geht Krankheit DEF zurück (zum Teil mit wirklich gefährlichen Aussagen wie zum Beispiel bei Krebs oder Covid). Das lässt sich mit den Methoden der Wissenschaft im Prinzip einfach überprüfen. Ähnliches für Reiki oder Gesundbeten - Wirkungen müssten eigentlich beweisbar sein.


    Die Lehre Buddhas macht nur eine einzige Zusage - die Verminderung des menschlichen existentiellen Leidens ist möglich bis zur völligen Beendigung!


    Das lässt sich zum Teil wissenschaftlich überprüfen, etwa durch analytische Gespräche oder die Untersuchung von Verhaltensmustern (mal ganz einfach, wer Leiden vermindern möchte, sollte einsehen daß man anderen kein Leiden zufügen sollte - also wie viele Buddhisten sitzen in unseren Gefängnissen??). Zum größten Teil bleibt dies aber nur individuell erfahrbar, weswegen Buddhismus auch manchmal als Erfahrungslehre bezeichnet wird.


    Es gibt kein überzeugendes Erklärungsmodell für Reiki, Homöopathie oder Gesundbeten, für Buddhismus schon


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll

    Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung

    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden

    Zum Erlöschen der Ursachen führt ein Weg, der edle, achtfache Pfad.

    Reiki ist wissenschaftlich etwa auf dem gleichen Level wie Homöopathie oder Gesundbeten - es gibt weder sinnvolle Erklärungsmodelle noch unabhängige Meta-Studien für irgendwelche Wirkungen.


    Was ökonomische Ausbeutung durch so etwas angeht, ist Homöopathie sicher um einen Faktor 100 erfolgreicher und die mit Beten verbundene Industrie um den Faktor 10.000 (die Zahlen sind natürlich willkürlich angesetzt).


    Als Buddhist sollte man in der Lage sein, loszulassen und sinnloses Anhaften zu vermeiden. In jeder Entwicklungskurve gibt es einen Punkt, wo das Anhaften problematischer wird als das Leiden, das zugrunde liegt.

    Hmmm.. ich melde mich nach ziemlich langer Zeit mal wieder.


    Am Rand lese ich das Forum noch mit und drücke die 'neue Beiträge' Meldung immer mal wieder weg um ein sauberes Konto zu behalten :grinsen:


    Ich fand den Titel dieses Threads interessant. Trotzdem habe ich es nicht alles durchgelesen - Entschuldigung, falls ich etwas wiederholen sollte.


    "muss ein Mensch überhaupt so lange leben“, das erste, was mir sofort eingefallen ist dazu war der berüchtigte Satz von Friedrich II. „Hunde, wollt ihr ewig leben? “


    Dieser Satz seinen zurück weichenden Soldaten zugerufen (vielleicht) war nicht unbedingt der Ausdruck der Verachtung menschlichen Lebens, sondern mehr seine Bewertung von Ideen wie Pflicht und Erfüllung eines militärischen Eides.


    Die meisten hier dürften Buddhisten sein. Was sind unsere Pflichten, welche Eide dürfen wir schwören?


    Pflichten - ein gutes Leben führen, keine Gebote verletzen, anderen helfen, Leiden schaffende Strukturen vermeiden...

    Eide - hmmmm, welche Eide habt ihr in eurem Leben geschworen? Eine Ehe zu achten? Einen militärischen Dienst zu erfüllen? Ich weiß es nicht, was mir wichtig genug wäre. Die buddhistische Zufluchtnahme vielleicht..


    Seid glücklich - lebt lange :D


    Na meinem Empfinden hat sie weder Tod verstanden noch Töten und das auf sich zu übertragen, liegt weit außerhalb ihrer Möglichkeiten. Es war alles nur ein tolles Spiel.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, daß die ganze Prozedur 'hardwaremäßig' programmiert ist und daß eine Katze keine Möglichkeit der Entscheidung besitzt.


    Nebenbei würde es auch zu Deinem Eindruck passen, daß die Katze sich vielleicht gefreut hätte, wenn das Jagdspiel weitergegangen wäre..


    Wahrscheinlich würde die degenerierteste Rassekatze, deren Vorfahren seit 20 Generationen in Penthauswohnungen gelebt haben und die einen Herzinfarkt bekommen würde, wenn sie eine echte Maus sieht, immer noch versuchen einen Schmetterling zu jagen, der sich in ihre Umgebung verirrt hat.

    ich selbst habe es schon beobachtet -, dass Krähen z. B. Walnüsse auf die Straße legen, um sie durch die PKW "öffnen" zu lassen.

    Wir haben hier in Hamburg in einigen Seen Miesmuscheln. Ich habe gesehen, daß Krähen, aber auch Möwen sich eine Muschel aus dem flachen Wasser holen und sie dann ganz gezielt aus 5-6 Metern Höhe auf größere Steine fallen zu lassen, damit die Schale zerspringt, damit sie an das Fleisch kommen,,,


    Zur Frage nach dem Töten der Ratte - meine Eingangsfrage würde hier bedeuten, ob aus dem 'die Ratte ist tot, ich kann sie leichter verspeisen' ein Übertrag stattfindet zu - irgendwann bin ich auch tot und wahrscheinlich wird mich irgendein anderes Tier verspeisen.


    Wenn wir diesen Schritt auslassen, müssen wir jedem Tier, das jagt und tötet ein Wissen um Tod unterstellen.

    Da war mal ein sehr interessanter Artikel in 'Buddhismus Aktuell'. Ich glaube, es war die 4/2022 er Ausgabe. Da berichteten Tierärztinnen und Tiersterbebegleiterinnen von ihren Erfahrungen. Ihre Beobachtungen deuten darauf hin, dass, zumindest Hunde und Katzen, keinen Begriff von ihrer Endlichkeit haben. Wenn sie im Sterben liegen, scheinen sie sich matt, schlapp, krank und so zu fühlen. Und wenn sie die Möglichkeit haben, schlafen sie am Ende friedlich ein, ohne Angst. So jedenfalls die die Meinung der Beobachterinnen.


    Zur Zusatzfrage, da denke ich, dass das schon irgendwann mal möglich sein kann. Meiner Meinung nach ist es zunächst einmal dazu erforderlich, dass solche technischen Systeme eigenes Bewusstsein entwickelt haben. Und, weiterhin denke ich, dass sie dann trotzdem keine Angst vor ihrem Ende haben werden, da ja Angst, im Speziellen Existenzangst, Gefühlssache ist.

    Danke für den Hinweis auf den Artikel in Buddhismus aktuell, das scheint genau auf meine Frage zu passen und spiegelt das wider, was ich mir mit meinem Laienverstand so zurechtdenke...


    Danke auch für Dein Eingehen auf meine Zusatzfrage. Ich möchte aus buddhistischem Blickwinkeln entgegnen - wenn ein System (biologisch, technisch, natürlich oder was auch immer, so etwas wie Bewusstsein entwickelt, wie könnte das ohne 'Gefühlssachen' geschehen? Ist Bewusstsein nicht zwangsläufig mit Gefühl verbunden?

    Daraus eine Zusatzfrage - wird irgendwann der Grad an Komplexität so hoch werden, daß auch technische Systeme Vorstellungen ihrer Endlichkeit entwickeln könnten?

    In deinem Bewusstsein könnten technische Geräte durchaus ein Bewusstsein entwickeln :)

    Ok, als ich 50 Jahre Jünger war, habe ich massenweise SF Texte verschlungen :grinsen:


    Heute sehe ich so etwas nüchterner. Bewusstsein, mit der möglichen Konsequenz, irgendwann zu verstehen, daß alles Entstandene endlich ist, hat schon viel mit Komplexität - der Anzahl der schaltenden Elemente und der Menge ihrer Verknüpfungen zu tun.


    Daß es etwa Bienen schaffen, mit ihren Mikrogehirnen wieder zurück in ihren Bau zu finden, darf als Rätsel angesehen werden. Jeder normale Schreibtischcomputer hat hunderte Male mehr Rechenelemente.


    Du hast sicher gesehen, meine Frage ging viel weiter, ich rede nicht über PCs in Arbeitszimmern, sondern über Systeme wie etwa das gesamte Internet in 100 Jahren...

    ...Elefanten, Menschenaffen und anderen Tieren, bei denen man mittlerweile ein "Ich-Bewusstsein" nachweisen konnte, würde man ev. zutrauen, dass sie zumindest eine Art "Ahnung" haben, wenn sie z.B. schon miterleben konnten, wie Artgenossen starben.

    Diese Interpretationen, ob Tiere so etwas wie Ich-Bewusstsein haben gehen ja oft über Spiegel-Experimente. Da bekommen Tiere vorsichtig eine Markierung aufgeklebt, wo sie normal nicht hinsehen können und dann wird beobachtet, ob sie sich selbst im Spiegel erkennen und wie sie auf die Markierung reagieren.


    Das gibt ganz verblüffende Ergebnisse. Delphine etwa können in einem Alter, in dem kein Baby das schafft, verstehen, daß sie sich sehen und daß die Markierung nicht zu ihnen gehört und versuchen sie zu entfernen.


    Einige Menschenaffen schaffen dies nie, Gorillas, besonders männliche finden es wichtiger, den Rivalen im Spiegel anzugreifen und wenn das nichts bringt, den Spiegel zu zertrümmern. Krähen (meine Lieblingstiere) hingegen schaffen es meist sofort und nutzen danach die Chance, Stellen an ihrem Körper zu betrachten, die sie sonst nicht erreichen können, genau wie es Menschen tun würden, die zum ersten Mal einen Spiegel sehen.


    Danke für den Hinweis auf die Evolutionsforschung @Anna Panna-Sati , ich denke, es würde uns oft helfen zu akzeptieren, daß auch wir Menschen Teil der Natur sind und bestimmten Gesetzen unterliegen.


    Todesfurcht kann in einigen Situationen eine gute Reaktion sein, für uns Buddhisten sollte Mut zum Leben im Mittelpunkt stehen.

    Zu den Grundgedanken der Lehre gehört, daß auch Tiere Leiden erleben.

    In vielen Erklärungen der Idee Leiden wird auch der Tod erwähnt


    Zitat

    Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Anhaftungen sind Leiden.


    Tod ist Leiden - ich denke, damit ist nicht allein der Sterbeprozess gemeint, der von 2 Sekunden in einem Krieg bis zu Monaten bei einer schweren Erkrankung dauern kann, sondern auch das Leiden um das Wissen über die eigene Sterblichkeit. Es soll Menschen geben, die sich aus Angst vor dem Tod das Leben nehmen...


    Meine Frage - wissen Tiere um Tod, ihre Sterblichkeit? Ich habe nie ein Haustier besessen und keinen Kontakt zu 'Nutz'tieren.


    Mir geht es weniger um die Frage, ob Tiere intensiv die Veränderung in ihren letzten Wochen oder Tagen erleben und darauf reagieren, sondern darum, ob völlig gesunde Tiere in der Mitte des Lebens eine Vorstellung davon haben. Ich habe Videos gesehen, wo etwa Elefanten sich von gestorbenen Gruppenmitgliedern verabschiedet haben und verhindert haben, daß Hyänen sich über die Toten hermachen. Gibt es hier einen Übertrag von - das ist übel, was Tante Irma passiert ist, zu irgendwann geschieht das Gleiche mit mir.


    Ich denke, es wird sich hier um eine stark komplexitätsabhängige Frage handelt. Es müssen wahrscheinlich genügend neuronale Verbindungen vorliegen, um solche Gedanken möglich zu machen. Daraus eine Zusatzfrage - wird irgendwann der Grad an Komplexität so hoch werden, daß auch technische Systeme Vorstellungen ihrer Endlichkeit entwickeln könnten?

    Moin,


    ich möchte mich noch einmal zu diesem Thema melden, weil ich denke, daß ich bei meiner ersten Reaktion eine persönliche ( fotost) Antwort nicht gegeben habe.


    'Mir ist wichtig, was andere denken' - ganz ehrlich, es ist mir egal, was andere über mich denken und es wird immer bedeutungsloser, je älter ich werde.


    Ich gibt es nicht 'Anatta' und die sich stetig ändernde Komposition der Skandhas, die mir ein Ich vorgaukeln, amüsiert mich eher, als daß ich es ernst nehme.


    Der Starter dieses Threads Salas hat gerade eine klassische Ausbildung begonnen und ist damit wahrscheinlich in der Generation meiner Enkel, wenn ich denn welche hätte..


    Ich wünschte, ich hätte mir in seinem/ihrem Alter bereits eine derartige sichere Panzerung zugelegt ;)


    Natürlich ist es (mir) wichtig, was andere denken oder gedacht haben. Nach über 2.500 Jahren zehre ich immer noch von den Gedanken des Erleuchteten (oder was seine Nachfolger davon aufgeschrieben haben). Es wird nur immer weniger wichtig, was konkrete andere heute von sich geben.


    Selbst hier im Forum. Sollte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen, das ist ok..

    Liebe Grüße Salas

    und willkommen im Forum.

    Glückwünsche zum Ausbildungsplatz; ich hoffe, es ist nicht nur Pflicht, sondern macht auch Freude!


    Ich möchte gern einen Vergleich bringen zu Deinen Befürchtungen durch mögliche Veränderungen durch Meditation von anderen abgelehnt zu werden.


    Stell Dir jemanden vor, der durchaus mal mit Kollegen oder Freunden in eine Kneipe geht oder auf Parties und dort als einziger Apfelsaft trinkt, während um ihn herum alle anderen dem Alkohol zusprechen. Er könnte durchaus als 'anders' erlebt werden und eventuell Ablehnung oder Verwunderung erfahren. Würdest Du dieser Person deshalb raten, einfach mitzutrinken?


    Es kommt weniger darauf an, wie andere auf Deinen Lebensstil reagieren, sondern darum, ob dieser gut für Dich ist. Sicher gilt dieser Satz nicht für jede vom Durchschnitt abweichende Haltung, aber Du schreibst ja hier in einem Forum zu buddhistischen Themen und da will ich weniger zu nicht wünschenswerten Haltungen schreiben.

    Zitat

    Seit wann gibt es im Buddhismus "meditierende Laien"

    Meditation als 'Kulturtechnik dürfte erheblich älter sein als die buddhistische Lehre. So haben ja etwa Gautama (bevor er der Buddha wurde) und seine Weggefährten regelmäßig meditiert.


    Ich vermute, daß Laien im Buddhismus immer (seit Beginn der Lehre) meditiert haben, weil sie die hilfreiche Erfahrung der Meditation schon vor ihrer Übernahme der Lehre erfahren haben. Warum sollten sie Meditation aufgeben, nachdem sie die Lehre angenommen hatten?


    Das gilt natürlich nicht für jeden, genau wie heute, aber um die Titelfrage zu beantworten - es gibt vermutlich meditierende Laien seit es buddhistische Laien gibt.


    Vielleicht war Meditation besonders bei Laien verbreitet, die intensive Anhänger vor-hinduistischer Lehren waren, bevor diese zum Buddhismus übertraten, ohne die Bereitschaft, sich als Mönche voll der Lehre zu verschreiben.

    Wie würde ich an eine solche Frage herangehen?


    Ok, die nicht ganz optimale Frage wäre zuerst ein Versuch einer Definition, nehmen wir Wikipedia


    Quote

    Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Die Bezeichnung bezieht sich auf soziale Gruppierungen, die sich durch ihre Lehre, ihr Dogma oder ihren Ritus von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und oft im Konflikt mit deren Vertretern und Anhängern stehen.

    In erster Linie steht Sekte für eine von einer Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft. Der ursprünglich wertneutrale Ausdruck hat aufgrund seiner Geschichte und Prägung durch den kirchlichen Sprachgebrauch einen meist abwertenden Charakter erhalten und wird seit den 1960er Jahren verstärkt in negativem Sinn verwendet.

    In der modernen Religionswissenschaft und Soziologie werden statt des Begriffs Sekte neutrale, nicht wertende Bezeichnungen wie religiöse Sondergemeinschaft, neureligiöse Gemeinschaft oder neue religiöse Bewegung verwendet.

    Mir gefällt daran der Versuch im letzten Teil neue Bezeichnungen zu finden, die von eher wertenden Ursprüngen (Sektenbeauftragte etc.) abweichen. Was mir absolut nicht gefällt, ist die beinahe alleinige Einordnung in einen religiösen Kontext.


    Es ist mir vollkommen egal, ob eine Sekte irgendwie in Widerspruch zur (Beispiel) katholischen Kirche steht, für mich sind da antisoziale Strukturen wie etwa Ausbeutung bei Scientology viel wichtiger. (Nebenbei - wer mal Scientology Texte gelesen hat, Hubbard bezieht sich durchaus häufiger auf den Buddha als Inspiration). Das gilt auch für starke soziale Einschränkungen (kein Kontakt zu Andersgläubigen bei den Zeugen Jehova, besonders nicht zu Abtrünnigen, selbst wenn diese Mitglieder der engsten Familie sind, keine Teilnahme an Wahlen) etc.


    Das nächste, was mir in den Sinn kommt (ich lebe im ordentlichen Deutschland) - ich würde mal ganz einfach nach Begriffen wie 'Sekten Buddhismus', 'Gefahren Buddhismus' etc. googeln und dann bei mehr oder weniger offiziellen Quellen bleiben.


    Dabei kommt viel Mist raus, aber durchaus auch Material um weiterzudenken.


    Du benutzt den Begriff 'Sekten-Potential', also gehe ich von einer durchaus kritischen Grundhaltung aus. Ich möchte mich anschließen. Überall, wo besonders große Ankündigungen gemacht werden (Ende des existentiellen Leidens) ist die Gefahr der Ausnutzung der Hoffenden gegeben.

    Warum hat Buddha Sakyamuni die vier edlen Wahrheiten genau in der Reihenfolge erklärt, wie wir sie aus SN 56.11 kennen?

    In vielen Texten wird das Grundprinzip der vier edlen Wahrheiten (und ihr innerer Aufbau) mit einer medizinischen Behandlung verglichen.


    Zuerst kommt einmal die Einsicht, daß eine Erkrankung vorliegt. Man sucht den Arzt, weil man leidet. Dann kommt die Diagnose (Wahrheit von der Ursache des Leidens). Erst danach wird die Klärung, daß die Erkrankung (im Fall der Themen, die unsere Lehre betrifft) heilbar ist (Wahrheit von der Aufhebung des Leidens). Erst dann kommt die Behandlungsanweisung und das Verschreiben von Medikamenten oder Behandlungen (der achtfache Weg).


    Ich finde, auch der Vergleich mit einer Ingenieur-Aufgabenstellung ist gut passend.

    Zitat

    Geisterfahren der Vergänglichkeit.


    Schön - innerhalb des Ozeans von Entropie ein paar Tropfen von Ordnung.

    Für Buddhisten sollte die Frage bleiben - für wen ist unsere Lehre? Für Galaxien oder für Sonnen oder für empfindende Wesen?


    Die Vorstellung, daß das Gehirn einer Ameise unendlich viel komplexer ist als die riesige Sonne, um die unser Staubkorn Erde kreist, mag vielen seltsam erscheinen.


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    Der Mensch hat irgendwie genau die Mitte zwischen den größten und kleinsten Einheiten unserer Vorstellung, wenn man es logarithmisch sieht.


    Aber dann - Buddha war weder Mathematiker noch Physiker :grinsen: - nur ein Lehrer für Menschen 8)

    Für mich bedeutet "Mission" also, dass man die Information aufzeigt nicht das man jemanden drängt oder überredet.

    Ich hoffe, daß niemand aus meinem Beitrag herauslesen kann, daß ich es befürworte jemanden zu drängen oder zu überreden. Selbstverständlich noch viel weniger die Mission mit Feuer und Schwert unserer monotheistischen Freunde. (Nur die Juden sind hier ausgenommen, die hatten vielleicht nie eine Mission??)


    Wenn ich die meisten Beiträge bisher sehe, ist da ein wenig eine Haltung, die mit dem alten buddhistischen Satz 'Komm und sieh' übereinstimmt, also für Menschen, die aus welchem Grund auch immer neugierig geworden sind, Information bereitstellen und die Bereitschaft haben, auf Fragen zu antworten.


    Buddha ist zu den Menschen gegangen und hat seine Botschaft aktiv verbreitet. Wenn man sich überlegt, daß damals die 'Unterhaltungsmöglichkeiten' der meisten Menschen dramatisch geringer waren, dürften solche Besuche sehr willkommen gewesen sein. Die grundsätzliche Erfahrung des Leidens sollte für Menschen aller Zeiten identisch gewesen sein und die Erfahrung sehr konkreten Leidens war damals bestimmt viel höher (Hunger, Krankheiten, Bedrohungen durch die Natur). So war vielleicht Mission damals einfacher.

    Der Kampf (Padhāna-Sutta)


    Das Letzte, woran Siddhartha denkt, bevor er der Buddha wird, ist Mission und Verbreitung der Lehre.

    Warum ist diese Idee heute besonders bei Buddhisten im Westen so wenig populär?


    Hat der Buddha den Gedanken an Mission nach seiner Erleuchtung aufgegeben?

    Nein, ganz eindeutig nicht!


    Die ersten aktiven Handlungen nach der Erleuchtung waren Versuche, seine beiden letzten Lehrer zu missionieren. Āḷāra Kālāma und Uddaka Rāmaputta

    Die Edle Suche - Ariyapariyesanā Sutta


    Es stellt sich heraus, daß diese beiden inzwischen gestorben sind. Nun, ob man an dieser Stelle an zwei traurige Ereignisse zeitlich sehr nahe beieinander denkt oder eher säkular spekulieren mag, daß diese beiden sehr alten Männer weder die Kraft, noch den Wunsch hatten, sich einer revolutionären neuen Lehre zu öffnen und damit 'für die Lehre' gestorben sind, bleibe jedem selbst überlassen. Als ich dies zum ersten Mal aufgeschrieben habe, ist mit der Spruch


    Zitat

    Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!

    Lukas 9,60


    aus der Bibel eingefallen. Eine gute Erklärung der Situation!


    Auf jeden Fall lässt sich Buddha nicht beeinträchtigen und zieht weiter zu jüngeren, für neue Ideen potentiell offeneren Menschen. Er denkt dabei an die Gruppe der Asketen, mit denen er früher herumgezogen ist.


    Quote

    Ich erwog folgendes: 'Wen sollte ich zuerst das Dhamma lehren? Wer wird dieses Dhamma schnell verstehen?' Da fiel mir ein: 'Die Bhikkhus der Fünfergruppe, die mir aufwarteten, während ich mit meinen Bemühungen (asketische Übungen) beschäftigt war, waren sehr hilfsbereit. Angenommen, ich lehre sie zuerst das Dhamma.'

    Die Edle Suche - Ariyapariyesanā Sutta


    Mission, die aktive Verbreitung der Lehre, stand immer mit in der Mitte der Aktivitäten Buddhas und in den ersten Jahrhunderten, besonders zur Zeit Ashokas war Mission ein bestimmendes Element der Entwicklung der Lehre.


    Frage: Warum ist Mission so in den Hintergrund getreten? Sollte der Gedanke wieder belebt werden?

    @Tim99 Moin Tim,


    mir fiel zu Deiner Frage spontan etwas aus einem Spielfilm ein; wahrscheinlich ein ziemlich kitschiger, weil ich nur noch solche Sachen längere Zeit ansehen kann :)


    Eine Hauptperson fragt jemand anderes 'Da sind zwei Wölfe in Deinem Geist, einer ist Liebe, Achtung für andere, Zuwendung, der andere ist Hass und Wut. Die beiden Wölfe kämpfen - welcher von beiden wird gewinnen?' Die Antwort war 'Der, der regelmäßig gefüttert wird'..


    Nicht unbedingt ein buddhistisches Gleichnis, aber trotzdem eine nette Geschichte...

    Nun, Wortspiele außen lassend, für mich ist das Wissen, daß das Leiden beendet werden kann, der wichtigste Beitrag zu einem guten Leben, den je ein Mensch geleistet hat.


    Wir sollten vielleicht öfter daran denken, daß der größte Teil des Buddhalehre Mönchslehre gewesen ist und daß in meiner (unserer?) Welt wahrscheinlich noch nicht einmal einer von Hunderttausend ein buddhistischer Mönch ist.


    Für einen Mönch mag es angemessen sein, sich auf den: Beenden des Leidens Teil zu konzentrieren, für den Rest? Ich möchte ungestört mein Häuslerleben führen. Wenn ich erlebe, daß mit buddhistischer Ethik und Annahme der buddhistischen Kerngedanken mein Leben besser geworden ist, was ist daran auszusetzen?