Buddhistische Gartenarbeit

  • Ich bevorzuge einen gut gepflegten Garten, deshalb bekämpfe ich Unkräuter wie Winden, Placken oder Hirse, die sich im Rasen und in den Stauden einnisten indem ich diese ausreisse oder aussteche.

    Pflanzen sind jedoch auch Wesen. Buddha lehrte man soll anderen Wesen keinen Schaden zufügen. Wie sieht eine buddhistische Gartenbearbeitung eurer Ansicht nach aus ?

  • Zu deiner Frage:

    Meiner Meinung nach eher nach Permakultur.Da muss man so gut wie gar nichts entfernen.Auch muss man kaum graben.Ausserdem lass ich alles Insektenützliche stehen.Und "wilde Ecken"sind gut:als Quartiere für Igel,Käfer,Spinnen,Eidechsen u.a.

  • Über Pflanzen und Bewusstsein kann man streiten.Ich denke aber,dass geht ein bisschen weit.Solange es mehr Ziergärten sind,braucht man so gut wie gar nicht eingreifen.Man überlässt halt den Dingen ihren Lauf,auch wenn es dem Nachbarn nicht gefällt-oder auch gerade deswegen.Anders sieht es natürlich mit Nutzgärten aus,und hier ist wieder die Frage inwiefern ich den zur Selbstversorgung nutze oder auch brauche(!).Grundsätzlich ist Selbstversorgung ne gute Sache,schon aus ökologischen Gründen,und am ehesten iwo "buddhistisch" wird das ganze als sg."Biogarten"(biologisch,organisch,natürlich).

    Ich setz das mal in Anführungsstrichen,denn wenn man es sich leisten kann-durch-und durch-buddhistisch zu leben(durch Versorgung durch die "Laiengemeinschaft"),scheidet Gartenarbeit wie auch Landwirtschaft aus.

  • Pflanzen sind jedoch auch Wesen. Buddha lehrte man soll anderen Wesen keinen Schaden zufügen.

    Wie sieht eine buddhistische Gartenbearbeitung eurer Ansicht nach aus ?

    Die Tiere, (Insekten, Igel, Schnecken, Vögel, Bienen,...) die in einem "gut gepflegten" Garten keine Nahrung, Wasser, Unterschlüpfe, Überwinterungs-Möglichkeiten,...mehr finden, sind auch Lebewesen.


    Ich finde es egoistisch und unachtsam, denn das, was der Mensch als "sein Garten" bezeichnet, war, ist und bleibt der Lebensraum der Tiere. Würde man einem Mensch einfach seine Nahrungsmittel oder seine Behausung wegnehmen, ein Ding der Unmöglichkeit. Bei Tieren wird es einfach gemacht, weil der Mensch in deren Lebensraum (s)einen Garten errichten will.


    Wenn man Gärtnert, sollte man das (nach meiner Ansicht) mit der Natur machen und nicht seinen eigenen Wille "ich will einen gepflegten Garten" achtlos über das Wohlergehen und die Bedürfnisse anderer mit-betroffener stellen.

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Ein „gepflegter" oder „nicht-geflegter" Garten ist auch immer Abbild des Geisteszustands des Gärtners. Meiner Beobachtung nach kommt man gärtnerisch kaum dagegen an. Man muss eher was an der inneren Einstellung drehen. Wenn man hingegen anfängt sich um Kreisläufe und Naturzusammenhänge Gedanken zu machen, wird man sich dementsprechend auch verhalten und dadurch kann sich der Garten vom sterilen Wohnzimmer zum Lebensraum verändern.


    Beispiele:

    Eine Kundin, die nicht ertragen konnte, dass die Gehölze im Frühling wachsen und die immer wollte, dass ich im Mai alles kurz schneide, konnte ich überreden, in ihrer riesigen Rasenfläche eine kleine (10qm) Wildblumenfläche zu lassen. Im ersten Jahr fand sie es noch "wunderschön", weil ich genau dort nicht gemäht hatte, wo ich sah, dass da Blumen kommen werden. Große bunte Blumen waren für sie akzeptabel. Als die Fläche dann aber in den nächsten Jahren machte, was sie wollte, konnte meine Kundin das nicht akzeptieren. Es mussten Blumen sein, am liebsten in bestimmten Farben. Ein in meinen Augen liebliches Durcheinander von Gräsern, Kräutern und kleinen Blüten, konnte sie einfach nicht ertragen.

    D.h. selbst wenn sie versucht hat, ökologische Nischen in ihrem Garten zu haben, sie konnte es nicht aushalten, weil das vermeintlich wilde Wachsen in ihrem Garten für sie irgendetwas Bedrohliches symbolisierte.


    Oder: Im Herbst lag mein eigener Rasen ziemlich voll mit Fichtenzapfen. Das sah unordentlich aus, aber ich dachte mir, jetzt, wo der Rasen nicht mehr wächst, macht ihn das Beharktwerden wohl eher kaputt. Für den Rücken ist die Arbeit auch nicht der Hit.

    Also ließ ich alle Zapfen liegen und tröstete mich über den Anblick damit hinweg, dass die Eichhörnchen da ja was zu Fressen hätten.

    Im Frühling war ich erstaunt zu sehen, dass fast alle Zapfen verschwunden waren. Wahrscheinlich fortgeschleppt. Nur ein oder zwei feinsäuberlich abgenagte Gerippe lagen noch herum. Da müssen die Eichhörnchen über den Winter aber wirklich mächtigen Hunger gehabt haben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Meiner Meinung nach eher nach Permakultur.Da muss man so gut wie gar nichts entfernen.Auch muss man kaum graben.Ausserdem lass ich alles Insektenützliche stehen.Und "wilde Ecken"sind gut:als Quartiere für Igel,Käfer,Spinnen,Eidechsen u.a.

    So. (allerdings sind Leerzeichen nach Punkt oder Komma nicht nur üblich, sondern auch hilfreich für den Lesefluss, meine liebe Onyx)

    Musst du nicht lesen.Zwingt dich ja keiner zu.

  • Ein Zengarten benötigt mehr Pflege als ein gewöhnlicher Naturgarten.

    Ich finde es missverständlich/unpassend ausgedrückt, das als "Pflege" zu bezeichnen.

    Aber ja, um einen Fleck Natur dessen Gleichgewicht man beschädigt, muss man sich mehr kümmern.


    Alles in der Natur, ob Moos im Rasen, (blühende) Wildpflanzen (von manchen fälschlich als "Unkraut" bezeichnet) das Laub auf dem Boden, Schnecken, Wespen, Blattläuse, Regenwürmer,...hat seinen Zweck in einem optimierten Kreislauf. Je mehr man einzelne Teile des Kreislaufs man entfernt, desto mehr Problemstellen schafft man sich.


    Ein Zen-Garten mit Sandfläche würde hier im vermutlich nur zu einem XXL Katzenklo werden. :nosee:

    Liebe Grüße, Jin. :tee: