Verspricht buddhistische Meditation zu viel?

  • Die Ursache der Erleuchtung ist nicht die Meditation, sondern das Verwirklichen der wahren Pfade und die Meditation ist ein Mittel hierfür im Kontext der wahren Pfade. Erleuchtung / Befreiung / Nirvana erreicht man nur durch die Erkenntnis, die ein direktes Gegenmittel gegen unsere Unwissenheit ist. Die Meditation ist neben Studium und Kontemplation eben eines der Mittel mit der man diese Erkenntnis erlangt mit der wir unsere Unwissenheit überwinden können. Haben wir unsere Unwissenheit vollständig überwunden, also die wahren Beendigungen oder Nirvana erreicht, dann können wir auch nicht zurückfallen, denn die wahren Beendigungen / Nirvana sind beständig.

    Danke für die konzise Formulierung. Es ist stimmig und plausibel, was du schreibst. Ich würde sagen, es ist die klassische Art, Erleuchtung zu präsentieren. Und diese altehrwürdige Formulierung beinhaltet zweifelsohne viel Weisheit und wird noch lange Bestand haben. Insbesondere die von mir gefettete Passage ist wichtig.


    Was ein gewisses Problem an dieser Beschreibung ist, ist dass sie für manche Leute nicht konkret genug ist. Woher weiß man, ob man die Unwissenheit vollständig überwunden hat? Wie viele Menschen haben dies erreicht? Nur der Buddha? Nur so und so viele Bodhisattvas? Wenn so jemand existiert, wie benimmt sich so eine Person? Wir sie nie wieder wütend, auch wenn sie eine Woche nicht geschlafen hat und permanent gereizt wird? Und falls doch, wie erklärt sich das dann?


    Fragen, die von manchem als ignorant-weltlich abgetan werden. Aber Fragen, denen sich ein moderner Buddhismus meiner Meinung stellen sollte. Da muss man dann konkreter werden. Auch, weil es ja nicht nur das Gegenstück "vollkommen befreit" und "vollkommen unwissend" gibt. Unzähligen Menschen hat buddhistische Geistesschulung sehr geholfen, auch wenn sie nicht absolut lupenrein, restlos erleuchtet sind. Und da wirds meiner Meinung nach erst wirklich interessant.


    In Theravada-Konzepten: Wie viele "stream entrants" laufen da draußen rum? Wie viele Menschen können ein vergleichbares Level erreichen? Mir scheint, gar nicht sooo wenige. Und für diese Menschen ist dann wichtig, einzuschätzen, wie erwacht sie wirklich sind. Grade, wenn man erste Einsichtserlebnisse hat, neigt man sehr oft dazu, diese massiv überzubewerten, und sich für viel erwachter zu halten, als man wirklich ist.


    Und all das hat der kluge Ken Wilber eben so formuliert hat. (Sorry, in eher klobigem Englisch):


    Zitat

    In this feature presentation from the 2016 SAND Conference, Ken Wilber explains why the path of “waking up” (spiritual awakening) needs to be complemented by the path of “growing up” (psychological maturity) in order to renew and replenish our understanding of enlightenment in the 21st century.

    “It is often said in the great wisdom Traditions that typical, conventional life is like a dream, an illusion, a mistaken reality. And what it’s mistaken for is the real Reality, an ultimate unity, oneness, infinite harmony and interconnectedness with the entire universe—the discovery of our real Self, Big Mind, the groundless Ground of all Being, the Supreme Identity, the Great Liberation in infinite Spirit. Mindfulness meditation, for example, was created as a practice that will help us experience this Enlightenment, Awakening, ultimate Transformation. This is the profound path of Waking Up, and it is found in the great Traditions around the world.

    On the other hand, according to these Traditions, the typical, conventional, orthodox Western psychologies only deal with the illusory self—the finite, conventional, skin‑encapsulated ego. Its typical developmental processes are altogether called the path of Growing Up.

    So we have the path of Waking Up—which deals with ultimate Reality, with the Ground of all Being, with the divine Self and infinite Spirit—and we have the path of Growing Up—which deals with the finite self, the ordinary, conventional, typical small self and its changes, the path of Growing Up.


    Quintessenz: Spirituelles Erwachen muss durch psychologische Reifung ergänzt werden. In buddhistischen Termini könnte man auch sagen, das ist die Weisheitsschulung / Tugend / Kontemplation, die durch die Sangha unterstützt wird. Wenn das in unzureichendem Ausmaß erfolgt, kann man sehr, sehr weit fortgeschrittene und erleuchtete Meister haben, die dennoch ernsthafte psychologische Probleme haben.


    Wilber selbst hat das erfahren - er hat längere Zeit mit dem Advaida-Lehrer Andrew Cohen zusammengearbeitet, bis Cohen selber tief gefallen ist. Meines Wissens ging es ausnahmsweise nicht so sehr um Sex, aber um Machtmißbrauch und Ausnutzen der Arbeitsleistung von Schülern.

  • Diese verschiedenen Bewusstseinsebenen, die Tiefen widmen Einem das eigentliche Ziel, Nibbana, welches der Buddha lehrte zu erreichen.

    Das ist sehr gut erkannt, @SGM.

    Aber gerade das ist meine Kritik: Auch, wenn ich 'nibbana' (so, wie es in den meisten kanonischen Schriften aller buddhistischen Schulen beschrieben wird) für ein erstrebenswertes Ziel halten würde (ich tue es nicht), wäre es durch Meditation nicht erreichbar. Das meinte ich mit den 'großen Versprechen'.

    Hatte Dich doch schon richtig verstanden🍀lieber Useless..Wie ich schrieb ‚ Mittel zum Zweck‘ ..nicht Mittel zu Nibanna😉❤️🙏

  • (...)

    Was aber der Rede Wert ist, dass ist die Realisierung der Erfahrung, also was so einer tut, der vorgibt, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, wie das so schön immer heißt. Und da kommen dann die Silas und die Gelübde ins Spiel.

    Und dazu gehört z.B. die Anstrengung Übel am Entstehen zu hindern, gegenwärtiges Übel zu zerstören.

    (...)

    Fazit: Man geht deshalb darüber hinweg, weil es nicht auf die geschilderten Erfahrungserlebnisse ankommt, sondern auf die konkreten Handlungen.

    Sehr schön und richtig.

    Denk' das bis zum Ende durch.

  • In den kanonischen Schriften, auf die du dich Useless beziehst wird ja gar nicht gesagt, dass man Nirvana / Nibanna ausschließlich durch Meditation verwirklicht wird.


    Nirvana erreicht man nur durch die Erkenntnis mit der man die Unwissenheit überwindet. Sie besteht unter anderem darin, dass man glaubt, die Phänomene würden so existieren wie sie uns in der Wahrnehmung erscheinen. Studium, Kontemplation und Meditation sind die Mittel und Methoden mit denen man diese Erkenntnis schrittweise vertieft und verwirklicht.


    Du musst die Erlangung der wahren Beendigungen / Nirvana ja für dich nicht für anstrebendswert halten. Trotzdem ist dies das Ziel der buddhistisch Praktizierenden und es gibt gute Gründe dieses Ziel anzustreben. Denn Nirvana ist die dauerhafte Leidfreiheit oder anders formuliert, das endgültige, dauerhafte Glück.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Hatte Dich doch schon richtig verstanden🍀lieber Useless..Wie ich schrieb ‚ Mittel zum Zweck‘ ..nicht Mittel zu Nibanna😉❤️🙏

    Du schreibst viel, @SGM, aber ich bezog mich jetzt auf Deinen Satz 'Diese verschiedenen Bewusstseinsebenen, die Tiefen widmen Einem das eigentliche Ziel, Nibbana, welches der Buddha lehrte zu erreichen.' (Was immer eine Formulierung wie 'die Tiefen widmen einem das eigentliche Ziel' bedeuten soll...)

    '

  • Beim Thread Titel fällt mir ein Hinweis der Mahamudra Praxis ein: "Meditieren ohne Hoffnung und ohne Furcht".... also auch frei von Erwartungen :)

  • In den kanonischen Schriften, auf die du dich Useless beziehst wird ja gar nicht gesagt, dass man Nirvana / Nibanna ausschließlich durch Meditation verwirklicht wird.

    Nein, aber es wird gesagt, dass es ein unverzichtbarer Bestandteil ist. Auch Yates schreibt, dass Meditation (in der höchsten von ihm angenommenen Form - Stufe Zehn) nur die Hälfte des Wegs zur Erleuchtung ist, aber er bestreitet nicht die Notwendigkeit dieser Hälfte und das Ziel, das er für erstrebenswert hält.

    Du musst die Erlangung der wahren Beendigungen / Nirvana ja für dich nicht für anstrebendswert halten. Trotzdem ist dies das Ziel der buddhistisch Praktizierenden und es gibt gute Gründe dieses Ziel anzustreben. Denn Nirvana ist die dauerhafte Leidfreiheit oder anders formuliert, das endgültige, dauerhafte Glück.

    Ja, und das mag jeder gerne glauben. Ich glaube es nicht, weil ich die 'dauerhafte Leidfreiheit' und das 'endgültige dauerhafte Glück' weder für erreichbar noch für erstrebenswert halte.

  • Vllt macht es da eher Sinn, das aussen vor zu lassen und sich auf das Säkulare selbst zu konzentrieren, statts die ganze Energie in Grabenkämpfe zu investieren.

    Ich sehe darin das Problem, dass kaum jemand weiß, was denn nun säkular ist und was nicht. Es ist ein neuer Begriff, den ganz verschiedene Leute im buddhistischen Kontext verwenden. Leute, die zum Teil sehr unterschiedliche Sichten auf die Dinge haben. Meines Wissens ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, zu sagen, was genau ein säkularer Buddhismus ist. Man kann nur eine Reihe an Protagonisten und -innen nennen und sich fragen: Was sagt Batchelor dazu? Was die Secular Buddhist Association? Was sagt Kornfield? Die Antworten werden drastisch variieren.


    Insofern wüsste ich beim besten WIllen nicht, wie man sich aufs säkulare konzentrieren könnte. Aber das ist eben der Grund, warum ich dieses Wort meide, weil ich es für hochgradig mißverständlich halte. Es weckt nämlich den Eindruck, hier handele es sich um eine geschlossene Gruppe, die einheitliche Ansichten und Methoden hat. Nichts könnte weiter von der Situation entfernt sein.

    Bin natürlich dankbar für Vorschläge, wie man das umreißen kann - mir ist es bisher nicht gelungen. Und genau deshalb schreibe ich gerne "reformbuddhistisch", weil das eben weniger dein Eindruck erweckt, ein klar umrissener Begriff zu sein.


    Weil ich manchmal den Eindruck habe, dass die Selbstdefinition "reformbuddhistischer" Ansichten hier im Forum vereinzelt undefiniert ist und lediglich in der Ablehnung bestimmter Glaubenssätze (aus der Sicht von wem auch immer) besteht und das als aufklärerisch gesehen wird.

    Das ist natürlich schon fast wieder eine Grundsatzkritik am reformbuddhistischen per se.. Das ist halt, als würde ich sagen, traditioneller Buddhismus besteht nur im Wiederholen gewisser Glaubenssätze, was dann als die wahre, authentische Lehre gesehen wird.


    Hilft es uns wirklich weiter, wenn wir Gruppen auf eine solche Weise charakterisieren? Ich schlage vor, immer möglichst konkret zu sein, um diesen Fallstrick zu meiden.


    Das folgende ist nur ein Beispiel: Aber man könnte sagen, die reformorientierten Buddhisten neigen dazu, Erleuchtung klarer definieren zu wollen, womöglich gar anhand von psychologischen Kriterien. Sie respektieren und ehren das Herz-Sutra und dessen zeitlose Weisheit, aber sie sagen auch, dass damit nicht alle Fragen geklärt sind. Sie wollen wissen, wo die Grenzen dieser Erleuchtung sind, was man davon dingfest machen kann, und was im Bereich der Spekulation bleibt. Traditioneller denkende Buddhisten neigen womöglich dazu, so zu argumentieren wie Leonie und Helmut, und zu sagen,da schaut ins Sutra, da stehts.


    Ich will kein Urteil darüber fällen, ob jemand von diesen Positionen mehr Recht hat als der andere. Das führt zu den von dir beschriebenen Grabenkämpfen. Ich will festhalten, dass es solch unterschiedliche Perspektiven gibt. Punkt.

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  • OK, der ganze Absatz. Danke für den Nachtrag, und sorry für die Auslassung. In jedem Fall wäre es interessant, zu sehen, welche Erwartungen an Erleuchtung und meditative Errungenschaften bei einem querschnitt durch die großbuddhistische Gemeinschaft zu Tage gefördert werden.

    Ich bin davon ausgegangen, dass es schon so ist, dass Aufklärung im westlichen Sinne ein Teilaspekt des säkularen Buddhismus ist, trotz Uneinheitlichkeit.

    Kannst du erklären, was du damit meinst? Wie sollte so eine Selbstreflektion aussehen, um zu glücken?


    So allgemein formuliert, scheint es mir auf jeden Fall zutreffend. Aber wenn ich an die säkulare Ethik des Dalai Lama denke, oder auch an die Versuche des tibetischen Lama, den ich neulich hören durfte, vorsichtig moderne Denkweisen einzuführen, dann scheint mir, dass aufklärerische Anflüge auch in den anderen Schulen sehr oft anzutreffen sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grashuepfer ()

  • 1. Weil die Frage immerwieder auftaucht, ob das nun traditionell oder selbstgemacht ist und wo da die Grenze ist. Also etwas worüber man seitenweise streiten kann und Fronten aufbauen kann (vermeintliche Fundis vs. vermeintlich Selbstgeschustertes), ohne konkret zu werden. Vllt gibt es ja teilweise garkein Problem, wenn man das konkretisieren würde.

    Ich beziehe mich erst einmal nur auf die Aussagen, die in den buddhistischen Schriften gemacht werden, nicht darauf, wie das von säkularen oder traditionellen Buddhisten interpretiert wird. Willkommen in Deiner Wohlstands-Blase.

    2. Weil ich manchmal den Eindruck habe, dass die Selbstdefinition "reformbuddhistischer" Ansichten hier im Forum vereinzelt undefiniert ist und lediglich in der Ablehnung bestimmter Glaubenssätze (aus der Sicht von wem auch immer) besteht und das als aufklärerisch gesehen wird. Für mich ist das aber nicht aufklärerisch im westlichen Sinne, weil dazu nicht nur die Kritik an der anderen Kultur, sondern auch Selbstreflektion dazugehört (von sich selbst und seiner eigenen Kultur) nach meinem Verständnis. Das soll keine Fundamentalkritik am säkularen Buddhismus sein und ich denke, dass es genug Vertreter oder Adepten gibt, die das tun, sondern ich will nur sagen dass es für mein westliches Verständnis pauschal erst mit der Selbstreflektion "aufgeklärt" ist.

    Ja. Aber der Anspruch, den Du stellst, bedeutet, dass Kritik nur von einer sehr kleinen Elite (zu der Du selbstverständlich gehörst) geäußert werden kann. Kritik an Hartz IV darf ich (eigentlich) auch erst dann äüßern, wenn ich 'selbst-reflektiv' meinen eigenen Konsum von Fast food und Super RTL hinterfrage.

  • 1. Weil die Frage immerwieder auftaucht, ob das nun traditionell oder selbstgemacht ist und wo da die Grenze ist. Also etwas worüber man seitenweise streiten kann und Fronten aufbauen kann (vermeintliche Fundis vs. vermeintlich Selbstgeschustertes), ohne konkret zu werden. Vllt gibt es ja teilweise garkein Problem, wenn man das konkretisieren würde.

    Ich beziehe mich erst einmal nur auf die Aussagen, die in den buddhistischen Schriften gemacht werden, nicht darauf, wie das von säkularen oder traditionellen Buddhisten interpretiert wird.

    Hm.. ich muss ja sagen, dass ich bezweifle, dass dies möglich ist. Sobald man eine Aussage liest, tut man dies doch durch eine interpretierende Linse. Man kann sich nur diese "positionality" versuchen so sehr wie möglich klarzumachen.

    Willkommen in Deiner Wohlstands-Blase.

    Das ist jetzt schon auch wieder ziemlich gehässig, Axel.





    Überhaupt bin ich sehr froh, dass diese Diskussion ausgelagert wurde. Zwei Stunden später, und wir sind bereits Lichtjahre von Culadasa entfernt (und übrigens auch von Kritik am Erleuchtungsbegriff).

  • Vielleicht (hoffentlich!) wird mein Verhältnis zum 'Buddhismus' durch eine Analogie klarer:


    Ich denke, dass die Evolutionstheorie eine wichtige Erkenntnis ist und (weil ich viel darüber gelesen und nachgedacht habe) in ihren Grundzügen stimmt. Sie geht uns alle an, weil das, was sie aussagt, wichtig dafür ist, wie wir die Welt sehen, und welche Entscheidungen wir in unserem alltäglichen Leben treffen. Es gibt verschiedene 'Schulen' der Evolutionstheorie, die sich aber über die Grundlagen einig sind.


    Begründet wurde die Evolutionstheorie von Darwin. Da er aber zu seiner Zeit bestimmte Dinge noch nicht wissen konnte, würde ich mich nicht als 'Darwinisten' bezeichnen.


    Die Evolutionstheorie ist ein 'offenes Projekt', d.h. wir können uns jederzeit als Vertreter der Evolutionstheorie verstehen, ohne Darwin, Gould, Mayr usw. als die letzte Antwort zu verstehen.

  • Ja. Das ist ja wieder so ein Beispiel. In mancher Hinsicht scheinen mir viele Zen-Praktizierende sehr pragmatisch zu sein, mit der SKepsis gegenüber Dogmen und Theorien, und dem Fokus auf die Praxis. Andererseits hat Zen auch etwas, das ich als sehr mystisch empfinde.


    Und die tibetische Gruppe, zu der ich des öfteren gehe, gehört zu den Gelugs. Da bin ich auch immer wieder beeindruckt, wie ausgefeilt-rational viele ihrer Lehransätze sind. Und zugleich gibt es natürlich ein sehr großes spekulatives Element.


    Sicher kann man in anderen buddhistischen Schulen ähnliche Beispiele finden - es ist kompliziert 8)

  • Ich hatte ja einen Vorschlag zum Namen des threads genannt.

    Spock

    Was mein Interesse angeht: 'Verspricht buddhistische Meditation zu viel?'

    Es dürfte durch alles, was ich in diesem Zusammenhang geschrieben habe, klar sein, dass ich wenig Interesse daran habe, über 'Erwartungen an buddhistische Techniken' zu diskutieren - genau das wird ja hier seit Bestehen des Forums getan.


    Es wäre höflich (und wenigstens ehrlich) gewesen, im Zusammenhang mit einem thread, der auf eine Anmerkung von mir zurückgeht, wenigstens zu sagen: 'Nein, darüber wollen wir hier nicht reden.', statt so lange zu verschieben und umzubenennen, bis von meinem Anliegen nichts mehr übrig ist

  • Spock

    Hat den Titel des Themas von „Erwartungen an buddhistische "Techniken"“ zu „Verspricht buddhistische Meditation zu viel?“ geändert.
  • Ja, @mkha' , ich stimme dir da voll und ganz zu. Ich bin selber sehr froh, dass meine Initiation durch Zen war, wo sehr oft die zu viel fragenden ganz bewusst durch, ähm, minimalistische Antworten frustriert werden. Hab da eine gewisse heitere Gelassenheit gegenüber endgültigen Fragen gelernt, die sehr wertvoll ist.

    Wie bereits im Zen vs. Vipassana-Faden erwähnt: Die expliziten und impliziten Lehrstile haben beide ihre Vor- und Nachteile. Pauschal kann man sicher nicht sagen, dass eines davon besser sei als das andere. Ich würd sogar so weit gehen, zu sagen, dass eine erfahrene Lehrperson je nach den Anforderungen der aktuellen Situation abwechseln wird. Und zwar egal, aus welcher Schule diese kommt.

  • (In einer Zeit, in der bereits die Kinder lernen, dass jedes Mehr, jedes Höher, Schneller, Weiter in fast allen Bereichen des Alltags wichtig ist, ist das Zurückstellen all dieser (möglicherweise brennenden) Fragen und das Sich-zunächst-einfach-nur-einlassen kaum zu vermittelṇ)

    Zitat

    Meine Aussage ist ausdrücklich kein Bewerten anderer Arten des Zugangṣ

    Dann würde ich andere Zugänge nicht durch das erste Zitat in diesen von Dir gewählten Zusammenhang stellen, und '...nicht als ignorant-weltlich (...), aber...' bedeutet genau das: Schon irgendwie 'ignorant-weltlich'.

  • Du liest es so, Axel.


    Für mich gilt: ich be-werte (auch) diese Art der Fragen nicht, aber ich erlebte sie als (für westliche Menschen) obligatoriscḥ. Sie "müssen" sie möglicherweise stellen, ... denn dieser Keim, das Ur-Vertrauen in die Lehre, das in asiatischen Menschen durch das tägliche Leben der Lehre mit heranwächst, (oder: heranwuchs - ob das heute in Tibet und andernorts bei buddhistischen Asiaten noch so ist, weiß ich nicht), und sich im Vertrauen in den Lama und dessen Darlegungen manifestiert(e), wird hier nur schwerlich zu finden sein.


    Ist das besser verständlich? LG mkha'

    Nein, es verringert eher mein Verständnis.


    Es setzt durch das Konstrukt des 'asiatischen Menschen' und seinem angeblichen 'Ur-Vertrauen in die Lehre' imho noch einen gepflegten Rassismus drauf...


    Ich be-werte diese Art der Antworten nicht, aber ich erlebe sie als (für Buddhisten) obligatorisch. Sie 'müssen' möglicherweise so antworten...


    Da ich aber die Beiträge von Dir und @Grashüpfer sehr OT im Sinne der Ausgangsfrage finde, möchte ich auch nicht weiter darauf eingehen.

  • Hmm Useless. Du bist anscheinend sehr unzufrieden mit dem, was wir hier diskutieren. Kein Problem! Womöglich kannst du uns ja auf die Sprünge helfen. Wenn wir Off-Topic sind, was ist dann On-Topic?


    Ich mein, ich hatte es mit der Unterteilung versucht, dass Meditation z.B. nicht die ethische Schulung ersetzt oder vorweg nimmt. Das findest du am Thema vorbei? OK.

    Ich meinte mit meiner Anmerkung nicht Yates im besonderen, sondern buddhistische Meditation (und die ihr zugeschriebenen Ergebnisse und Ziele) im allgemeinen (egal, wer sie lehrt). Unrealistische Erwartungen ('Erwachen', 'sehen, wie die Dinge wirklich sind', 'besondere', 'übermenschliche' Fähigkeiten usw.) werden sowohl bei MeisterInnen als auch bei SchülerInnen immer wieder zum Scheitern an den eigenen Ansprüchen führen. 'It's a feature, not a bug.'

    Kannst du es etwas konkreter sagen? Wo findet man deiner Meinung nach eine realistische Vorstellung davon, was Meditation kann? Was ist das, wie definiert man das? Welche Erwartungen sind deiner Meinung nach gesund und realistisch?

  • Die Frage nach dem absoluten Ursprung bzw. nach dem wo kommen wir her, wo gehen wir hin, ist ein Teil der Menschen.. Unabhängig vom Kulturkreis fragen ja schon kleine Kinder danach, sobald sie das ausdrücken können. Mir ist keine Kultur bekannt, die diese Frage wirklich ganz konkret und nachvollziehbar beantworten kann. Auch durch Meditation bekommt man da IMO keine Antwort, aber sie kann dazu beitragen diese Frage nicht mehr ständig, ggf. sogar überhaupt nicht mehr, zu stellen.

  • Hatte Dich doch schon richtig verstanden🍀lieber Useless..Wie ich schrieb ‚ Mittel zum Zweck‘ ..nicht Mittel zu Nibanna😉❤️🙏

    Du schreibst viel, @SGM, aber ich bezog mich jetzt auf Deinen Satz 'Diese verschiedenen Bewusstseinsebenen, die Tiefen widmen Einem das eigentliche Ziel, Nibbana, welches der Buddha lehrte zu erreichen.' (Was immer eine Formulierung wie 'die Tiefen widmen einem das eigentliche Ziel' bedeuten soll...)

    '

    Lieber@Axel

    Das ist richtig, ich schreibe.


    Was möchtest Du mir denn eigentlich damit sagen?Solche Feststellung sind doch unnötig, meine ich.Oder soll ich meine Beträge bei Dir zur Anmeldung vorher zur Überprüfung einreichen.😉🌷


    Auch in diesem Deinen Beitrag hatte ich Dich verstanden und bezog mich ja dazu/darauf.


    Die Dinge im Inneren erleben, löst so viele Gefühle in uns aus das wir ohne in die Tiefe zu gehen keine Transzendierung, keine Läuterung, Wandlung erreichen werden um die geistige Befreiung auch in unserem Gefühlsleben tatsächlich zu erleben.

    Damit in uns und dann in der Welt um uns.


    Das ist nur möglich durch tiefe Bewusstseinsarbeit und mehr...❤️🙏

  • (...) Die Meditation ist neben Studium und Kontemplation eben eines der Mittel mit der man diese Erkenntnis erlangt mit der wir unsere Unwissenheit überwinden können.

    (...)

    (Hervorhebung von mir)

    Ich habe mir von Helmut eine Aussage herausgegriffen, mit der ich mal versuchen möchte, dass genaue Threadthema zu verstehen.


    Also, worüber wollen wir uns austauschen?

    Geht es um eine Übergewichtung/Überbetonung der Meditation als Methode?

    Und/oder geht es um möglicherweise unrealistische Versprechungen in Bezug auf die Methode?


    Auch habe ich etwas von Arhats gelesen, dazu das explizite Interesse von Useless.

    Kann man daher davon ausgehen, dass die Threadfrage vorrangig Theravada und „säkularen“ Buddhismus betrifft?


    Wenn dem so wäre, dann könnte man doch direkt in Augenschein nehmen, was die nicht betroffenen Schulen/Traditionen anders machen?

  • ..Auch habe ich etwas von Arhats gelesen, dazu das explizite Interesse von Useless.

    Kann man daher davon ausgehen, dass die Threadfrage vorrangig Theravada und „säkularen“ Buddhismus betrifft?.,,

    Hallo Fridolin,

    Nein.


    Denn die buddhistische Meditation, die Vertiefungspraxis ist ein Bestandteil des achtfachen Pfads den der Buddha lehrte 🌷


    Deinen Anregungen bzgl. einer Themen Diskussion stimme ich gerne zu.:rose:_()_