Kann man als Buddhismus-Neuling noch in ein Rigpa-Zentrum eintreten?

  • Hallo zusammen,


    ich befasse mich seit längerem mit dem Buddhismus und würde nun gerne den nächsten Schritt gehen und mich einem Zentrum oder einer Gemeinschaft anschießen.


    Bei mir (bei Mönchengladbach) sprach mich das Rigpa-Zentrum Düsseldorf an, aber seit den Vorfällen rund um Sogyal Rinpoche frage ich mich, ob das überhaupt Sinn macht und was ihr vom Zentrum haltet.


    Danke für eure Einschätzungen und herzliche Grüße! _()_

    matthes

  • SPK

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • hallo matthes,


    um zu meditieren kann man m.e. da ruhig hingehen. Welcher Lehrer dich dann mal anspricht, steht ja auf einem anderen Blatt.


    Ps: Mitglied werde ich nirgends so schnell, nur dort, wo ich mich wirklich zu Hause fühle ... muss man da bestimmt auch nicht, oder?

    Hallo Lucy,


    danke für Deine Antwort. Ich denke, dass man da Mitglied werden soll, um bei den regelmäßigen Treffen teilzunehmen.


    Je länger ich mich mit dem Buddhismus in D. befasse, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass ich es besser in "Selbststudium" angehen sollte.


    Der Diamantweg hat mich nach der Recherche auch abgeschreckt und Triratna scheint leider auch nicht unproblematisch zu sein.


    Schon bemerkenswert, wie die Menschen es immer wieder schaffen, sich das Leben ggs. so zu vermiesen. Gerade da, wo man es am wenigsten erwarten würde.


    Schönen Abend und viele Grüße! :klee:

  • Das stimmt natürlich auch. Wobei auf der Seite von Rigpa immer noch lobend über ihn geschrieben wird.


    Und könntet ihr mir vlt. auch was zu Triratna sagen, bitte?

  • Dem kann ich Dir vollsten Herzens zustimmen!

    Obwohl ich hinsichtlich einschlägiger bekannter Affären usw. nun aber auch gar nichts gegen "meine eigenen Lamas" sagen kann, die sind einfach hochanständig.

    Trotzdem, die Bemerkung: "...beschleicht mich das Gefühl, dass ich es besser im 'Selbststudium' angehen sollte" trifft mich sehr, da ich aus völlig anderen Gründen zu demselben Schluss gekommen bin.

    Doch Lucy hat schon Recht, wenn's nur um's Meditieren geht, kannst Du wirklich gerne dorthin gehen. Würde ich auch so machen. Das kann wirklich trotzdem nützlich sein.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Aktuelle Infos zu Triratna findest du besser auf einer anderen Seite von Bhikkhu Tenzin Peljor
    Triratna / Sangharakshita / FWBO: Vorwürfe von sexuellem Missbrauch, seelischer Manipulation und Mobbing – Buddhismus kontrovers

    und hier
    Buddhist, teacher, predator: dark secrets of the Triratna guru | World news | The Guardian


    Generell finden sich leider in den größeren tibetisch buddhistischen Gruppen wie Diamantweg, Rigpa, Shambhala, Neue Kadampa Tradition, und neuerdings auch bei FPMT (Foundation for the Preservation of the Mahayana Tradition) starke unheilsame Verhaltensweisen und Strukturen, hauptsächlich in der Führungsriege, die völlig unvereinbar mit den Lehren des Buddha-Dharma sind. Auf der einen Seite wird dieses Verhalten meist auch nicht von den normalen Mitgliedern kopiert, aber leider schaffen sie es auch nicht, sich von diesen Personen und Gruppen zu distanzieren, so dass sich ähnliche Vorfälle in der Zukunft wiederholen werden, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn er seine unheilsamen Gewohnheiten nicht klar als solche erkennt, benennt und versucht zu verändern, wird er diese unheilsamen Gewohnheiten auch beibehalten. Deshalb empfehle ich persönlich niemanden den Besuch dieser und anderer Gruppen, denn auch bei Rigpa wurde und wird das Verhalten von Spgyal Lakar von der Führungsriege und anderen Rigpa-Lamas nicht als unheilsam angesehen, wie es ist.

    Auf dieser Seite findet sich ein guter Überblick an Gruppen, die man eher meiden sollte:
    Controversial 'Buddhist' Teachers & Groups

  • Obwohl ich hinsichtlich einschlägiger bekannter Affären usw. nun aber auch gar nichts gegen "meine eigenen Lamas" sagen kann, die sind einfach hochanständig.

    Trotzdem, die Bemerkung: "...beschleicht mich das Gefühl, dass ich es besser im 'Selbststudium' angehen sollte" trifft mich sehr, da ich aus völlig anderen Gründen zu demselben Schluss gekommen bin.

    Es ist schon seltsam, dass ich trotz dieses Fazits zu "meinen" Kagyüs halte, Kurse besuche, sie gern unterstütze undsoweiter. Es ist fast so, als wäre ich eine Oma, die wissen will, wie der Lebensweg ihrer Enkel weitergeht. Auch wenn die Enkel oft gar nicht so ein Interesse an der Oma haben. Ich halte sozusagen aus Neugier, aber auch aus gewachsener Freundschaft, zu "meinem" Zentrum, obwohl da von deren Seite nicht viel zu mir (zurück)kommt. Dadurch, dass ich immer noch beruflich usw. vielfältig verhindert bin, bin ich wohl in deren Bewusstsein nicht so präsent. Sie ahnen nicht, dass es mir wirklich sehr wichtig ist, mich mit ihnen aus der Ferne zu beschäftigen. "Den Lama aus der Ferne rufen" hat für mich eine ganz neue, spannende Bedeutung gewonnen, ein bisschen so, als ob ich kreativ mal das Pferd von hinten aufzäume!

    Manche Übungen, wie z. B. das Ngöndro, waren in meiner Erfahrung "etwas daneben", trotzdem hat mich das noch neugieriger gemacht, wie es dort wohl weitergehen mag. Ich habe mich sogar zu einem Kursus angemeldet: "Wie erkläre ich Nicht-Buddhisten den Buddhismus", während ich gleichzeitig aufgehört habe, mich zum Gruppen-Ngöndro-Kurs anzumelden.

    Liegt es am Alter, dass ich nicht abspringen will? An der Lebenserfahrung, derer man sich immer so gern bedient, wenn einem keine andere Begründung mehr einfällt? - Keine Ahnung.

    Mich interessiert brennend das Zusammenspiel zwischen Menschen, und was sich da beobachten lässt. Das kann man natürlich auch kostenlos machen, im täglichen Leben, dazu muss man kein Geld für Kurse ausgeben. Aber die Oma denkt, ab und zu braucht der Enkel auch mal Geld, denn von Luft allein kann er nicht leben. Und es ist deren Job, da ist es doch mehr als eine Anerkennung, wenn man daran beteiligt ist, dass der Kurs nicht ausfällt. Jeder Mensch muss eine Aufgabe im Leben haben, damit er gebraucht wird und zu etwas nütze ist, und damit die Maschine weiterlaufen kann.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich würde ganz viele Zentren besuchen, überall mal reinschnuppern und den kritischen Geist nicht an der Pforte ablegen ...


    Ich habe vom Dachverband DBU gehört, dass sowohl Rigpa wie auch Shambhala ernsthafte und glaubwürdige Schritte hinsichtlich einer Neuausrichtung gegangen sind. Trotzdem wird es auch Gruppen geben, die eher zurückschauen und verleugnen, manchmal gibt es in einer Sangha sogar beides. Außerdem, Gruppen in einer Stadt können völlig anders drauf sein wie Gruppen der gleichen Sangha in einer anderen Stadt. Also überall mal vorbeischauen. Lass dir Zeit und binde dich erst, wenn du genügend Gruppen kennen gelernt hast.

    Auch hier kannst du nach Gruppen in deiner Nähe suchen:

    Gruppensuche -


    _()_ User19823

  • vielleicht wäre das eine Alternative!?


    Tibet Zentrum Hannover. Dort werden Möglichkeiten zum Fernstudium angeboten. Zum Beispiel buddhistische philosophie oder Lamrim.

  • Ich würd die Sache weniger vom Kopf angehen.

    Ein junges katholisches Paar fragt sich ja auch nicht unbedingt, ob es seine Kinder heutzutage noch katholisch taufen lassen kann.;)


    Wenn der Vajrajana dich anzieht wirst du bei Rigpa sicherlich schon mal eine ganz Menge dazulernen können.


    Wo du dann deinen Wurzellehrer triffst ist dann noch mal eine zweite Frage. Theravada und Mahajana geht da auch ohne,

    aber selbst dort ist es immer noch besser einen Lehrer zu haben, als sich nur auf das Selbststudium zu verlassen.


    _()_

  • Dankeschön für die zahlreichen Antworten und Hinweise. _()_



    Tatsächlich fühle ich mich eher zu Theravada hingezogen, nur finde ich keine Gruppe in meiner Nähe. Und ich hätte doch gerne eine Gemeinschaft oder Lehrer, der einen anleitet und "entwickelt". Vlt. ist bei Theravada doch ein Selbststudium vorerst das beste? :buddha:


    Was haltet ihr von Dharmacharya Rodrigo Gonzalez Zimmerling? Er kommt sympathisch rüber, scheint undogmatisch zu sein und bietet einen (leider teuren) Kurs zum Buddhismus an: Buddhistisches Online Studium. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich den Kurs absolvieren.

    Einmal editiert, zuletzt von matthes ()

  • schau dich um, wenn du zb ein Fernstudium absolvieren möchtest.


    Ich bin beim Tibet Zentrum Hannover gelandet, die einiges anbieten, auch aufbauend in den nächsten Jahren.

  • vielleicht wäre das eine Alternative!?


    Tibet Zentrum Hannover. Dort werden Möglichkeiten zum Fernstudium angeboten. Zum Beispiel buddhistische philosophie oder Lamrim.


    schau dich um, wenn du zb ein Fernstudium absolvieren möchtest.


    Ich bin beim Tibet Zentrum Hannover gelandet, die einiges anbieten, auch aufbauend in den nächsten Jahren.

    Ein Fernstudium käme mir sehr entgegen, danke für die Hinweise!

  • Hast Du hier schonmal geschaut?

    Verzeichnis Meditationsgruppen – Buddha-Haus


    Und hier

    Theravādanetz

  • Für mich ist der persönliche Kontakt unverzichtbar, ganz egal welche Art von Fahrzeug wir praktizieren.


    Ich würde mein Geld jedenfalls lieber für einen Kurs ausgeben, wo man Menschen trifft und sich austauschen kann, als es in ein Online Studium zu stecken, wo man dann hinterher vielleicht ein nettes Diplom dafür bekommt.


    Um Buddhist zu sein braucht man kein Diplom, da reicht es völlig aus Zuflucht zu den drei Juwelen zu nehmen.

    Wenn man das jeden Morgen macht und dazu noch Wünsche gute Freunde auf dem Weg zu treffen, wird man bestimmt irgendwann auch eine Gruppe finden ,in der man sich weiterentwickeln kann.:rad:


    _()_

  • Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Nur Sangha ohne Studium des Dharma ist ja auch Unsinn. Ich traf letztlich jemand, der seit 10 Jahren regelmäßig zu Sangha und Lehrer ging, aber überzeugt war, daß der Buddhismus an die Wiedergeburt der Seele glauben würde.
    Andererseits hast du auch bei nem Fernstudium Kontakt zu Lehrern und Mitschülern, nehm ich stark an.
    Beides hat Vorteile und Gefahren. Das wesentliche scheint mir aber regelmäßige Praxis allein zu sein. Buddha betonte immer wieder die Zurückgezogenheit.
    Und freilich ist es wichtig, den Lehrer lange zu prüfen, eh man sich ihm anvertraut. Gemäß dem Guhyasamaja Tantra sollte man ihn oder sie 12 Jahre prüfen, bevor man eine tantrische Ermächtigung erhält. (Das ist länger, als die meisten dabei bleiben).

  • Gib doch mal "Theravada" und deine Stadt oder die Städte in deiner Umgebung in eine Suchmaschine.

    Das hab ich gefunden:

    Theravada - Buddha e.V.


    Ist in deiner Stadt nicht Brigitte Hoth und gibt Meditationskurse an der Volkshochschule? Ich weiß nicht mehr, welche Richtung sie vertritt, hab nur mal von ihr gehört, aber vielleicht ist sie auch inzwischen woanders.

    Ich finde am Anfang die Richtung ganz egal, weil beim Meditieren erstmal die Basics gelernt werden müssen, wie z.B. eine gute Sitzhaltung, der Umgang mit Gefühlen und dem Gedankenkarussel usw., die ersten Meditationsgrundlagen sind in allen Richtungen gleich.


    Hier gibt es auch noch ein Online Studium:

    Aufbau des Studiums - Buddhismus-Online-Studium

    Die bisher genannten Möglichkeiten sind alle seriös, schau mal nach den Schwerpunkten und vergleiche die Preise.

  • Danke User19823! :)


    Ja, Brigitta Hoth bietet das weiter in Mönchengladbach an (Zen-Meditation in Mönchengladbach - IZID), aber eher Richtung Zen Meditation.


    Das Online Studium sieht super interessant aus! Merci!

  • Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Nur Sangha ohne Studium des Dharma ist ja auch Unsinn.

    Oder nur Selbststudium ohne Lehrer/Sangha könnte ebenfalls zur Falle werden.

    Habe ich selbst erlebt, dass das Ego schön bei den hilfreichen Dingen Wege findet, dass wirklich Hilfreiches nicht sichtbar wird.

    Als ich einem ebenso praktizierenden Freund dann einiges schilderte, dass ich bei bestimmten Dingen nicht weiterkomme, sah dieser aufgrund seines "Abstandes" wie sehr mein Ego meinen Weg blockiert hat und hat mir das lieb aufgrund eigener Beispiele aufgezeigt.

    Ich selbst hätte es wahrscheinlich erst einmal weiter nicht gesehen . . . das Ego ist da nicht zu unterschätzen.


    Es muss kein Lehrer sein, manchmal reichen Menschen, die sich mit der Lehre auskennen und zu den Situationen einen Abstand haben, einem Praktizierenden "auf die Sprünge" zu helfen.


    Man kann sich da auch schön gegenseitig helfen:)


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • danke mkha' für den Hinweis! Das neue Studium beginnt ab Oktober 2020.


    Für die Zwischenzeit wäre es möglich und vielleicht sinnvoll BUDDHISTISCHE PHILOSOPHIE- TIBET ZENTRUM HANNOVER in Angriff zu nehmen. Kostet 30 Euro im Monat. Geshe Palden Öser ist ein sehr guter Lehrer.