Fasten als buddhistische Praxis

  • Namaste _()_


    Wie sieht buddhistisches Fasten aus bzw. wie kann man Fasten mit buddhistischer Praxis verbinden? In meinem Fall würde ich mich gern aus gesundheitlichen wie spirituellen Gründen von einigen Dingen lösen, u. A. Softdrinks und Süßigkeiten, die ich leider viel zu exessiv konsumiere. Gerade in der Zeit der Selbstisolation ist es schwierig, da man aus Langeweile und Einsamkeit ja noch öfter dazu neigt.


    Gute Quellen-Empfehlungen wären auch super :)


    Vielen lieben Dank für eure Hilfe, bleibt schön gesund!

    Om Mani Padme Hum :mala:

  • Hi Thubten Sherab!


    Zuerstmal viel Freude mit deinem neuen Blumentopf ! Ist das dein Zufluchtsname ,oder gefällt er dir einfach?


    Ich mache ja gerade das klassische vorösterliche Minimalfasten. Kein Alkohol, kein Fleisch und keinen Kaffee.


    Das tut mir gut, und ich fühle mich davon auch nicht überfordert.


    Mein Maximalfasten ist das traditionelle Nyungne ,eine Fastenpraxis auf den 1000armigen Chenresig.


    Diese Praxis ist sehr intensiv und Karmapa hat sie ganz speziell für die derzeitige Krise empfohlen. Für so etwas braucht man dann aber schon etwas Durchhaltevermögen und natürlich auch Räumlichkeiten und einen Lehrer.


    _()_ Phönix

  • Danke Phoenix für deine schnelle Antwort :) Ja, das ist mein Zufluchtsname.


    Ich trinke schon von Natur aus weder Alkohol noch Kaffee, auf Fleisch verzichte ich schon seit 2 1/2 Jahren :D Ich sehe das Problem wirklich vei diesen "Genussmitteln", die zwar an sich mehr oder minder harmlos sind, aber es belastet mich schon. Gerade gesundheitlich, ich fühle mich träge, müde und einfach nicht wohl. Das wurkt sich dann natürlich auch auf die Praxis aus.

    Om Mani Padme Hum :mala:

  • Zucker ist echtes Gift. Ich vertrag den gar nicht gut und es hat mich schon jede Menge Mühe gekostet ihn aus meinem Speiseplan zu verbannen.


    Das ist aber weniger eine Fastenaktion ,sondern einfach eine grundlegende Umstellung der Ess und Kochgewohnheiten.


    _()_

  • Ich habe mal 7 Tage gefastet, weil ich abnehmen wollte. Da war nicht viel Mitgefühl und Weisheit vorhanden.

    Jetzt halte ich nichts mehr davon.


    Buddhistisches Fasten.. darunter kann ich mir nicht viel vorstellen.

    Ich habe extreme Dinge in einigen retreats gemacht. Aber davon möchte ich heute Abstand nehmen.


    Nach ein paar Tagen Fasten, schüttet der Körper ein paar Glückshormone aus.

    Es wird still und man wird sehr ruhig. Aber das entsteht nicht durch Weisheit, bedingt durch Vipassana.


    Der Körper reagiert auf die äußeren Umstände. Nach 4 bis 5 Tagen konnte ich nicht mehr schlafen. Untertags hat mir die Kraft gefehlt.

    Ich habe geschwitzt und mir war schwindlich.

    Früher oder später werden wir durch Krankheit und Alter solche Situationen erleben.

    Wir sollten jetzt den Körper und Geist pflegen und lieben, damit wir durch samadhi und Einsicht, so schnell wie möglich, Freiheit erlangen.


    Entschlacken ist in Wirklichkeit, langsames verhungern.

    Ein paar Tage kommen noch ziemlich grausige Dinge aus deinem Darm.

    Da der Darm aber seine Tätigkeit um 80 bis 90 % reduziert, musst du einen Einlauf machen, weil Du Dich sonst selbst vergiftet.

    Der Körper holt sich zuerst die Kohlenhydrate und dann Muskeln und fett.

    Würde er sich nur fett holen, wäre es ja nicht so schlimm.


    Aber Fasten kann man trotzdem.

    Einfach keine Süßigkeiten und energy drinks kaufen, und bestehende Vorräte an mich schicken.

    Ich kümmere mich dann darum.


    Was macht es mit uns, wenn wir nicht bekommen was wir wollen.

    Vielleicht sollten wir unsere kilesas aushungern.


    Fasten sollte mit einem Arzt abgesprochen werden, und derzeit haben wir wichtigere Probleme.


    Ein bis zwei Tage bringen dich nicht um, aber sie können ungute folgen haben.


    Ich faste derzeit auch.

    Ich verzichte auf TV, Radio, Nachrichten.

    Nur Dhamma und Musik.


    Bei mir entstand der Wunsch nach einer Fastenkur auch, weil ich unzufrieden war mit meiner Figur, meinen kilesas. Vorher habe ich meine Probleme durch ungesundes Essen unterdrückt. Ich habe meine Sorgen in Form von Süßigkeiten konsumiert.


    Warum nicht einfach mal ein paar Tage Salat und Obst essen.

    Spazieren gehen an der frischen Luft, sofern es bei euch noch erlaubt ist. Viel Meditieren.


    Keine Süßspeisen, keine energy drinks, kein 24 Stunden berieslung mit Corona, Nachrichten, Gewalt, unheilsame rede usw


    Einfach nur Liebe und Respekt für dich und deine Lieben?


    Wie auch immer, ich wünsche Dir alles Gute!

  • Hat der Buddha nicht empfohlen, nur einmal täglich zu essen? Bin mir gerade nicht sicher, wie genau das in den Texten formuliert wurde, wenn ich dazu was finde, ergänze ich es später. So halte ich es jedenfalls, da ich rausgefunden habe, dass mir diese Art der Ernährung am besten taugt.

    Mit "richtigem" Fasten, also über längere Zeit, habe ich keine Erfahrungen.

    • Offizieller Beitrag

    Das germanische Wort Fasten kommt als christlicher Begriff vom althochdt. fastēn, das ursprünglich bedeutet „(an den Geboten der Enthaltsamkeit) festhalten“, wobei die gebotenen Enthaltsamkeit als „Fest-Sein“[1] gedacht wurde. Vgl. auch gotisch fastan „(fest)halten, streng beobachten, bewachen“.

    Das Wort in der urpsünglichen Bedeutung gibt es noch im Englischen: "Fasten your seatbelt" leuchtet ja immer im Flugzeug auf.


    An den "Geboten der Enthaltsamkeit" festzuhalten ist im Buddhismus auch sehr wichtig. Für Laien gibt es ja die Uposatha-Tage:


    Die Laien beachten an den Uposatha-Tagen nicht nur die üblichen Fünf Silas, sondern die Acht Tugendregeln: Nicht töten oder verletzen, nicht nehmen, was nicht gegeben wurde, keine falsche Rede (d. h. nicht lügen, verletzend reden oder leeres Geschwätz pflegen), keine sexuellen Handlungen, keine berauschenden Mittel zu sich nehmen, kein Essen nach Sonnenhöchststand, keine Vergnügungen (Musik/Theater etc.) oder körperliches Herausputzen (Schmuck, Schminke, Parfüm o. ä.) sowie nicht auf hohen oder breiten Betten schlafen bzw. nicht mehr schlafen als nötig. Dies dient dazu, sich im bewussten, liebevollen und achtsamen Umgang mit den Mitwegen wie auch im Loslassen von sinnlichen Dingen zu üben und sich an diesem Tag ganz auf Studium der buddhistischen Lehre und die Kontemplation zu konzentrieren und alle möglichen Ablenkungen weitgehend zu vermeiden. Wenn möglich, nutzen die Laien diese Tage, um ihr örtliches Kloster zu besuchen, dort Dhamma-Vorträgen der Mönche zuzuhören und mit Gleichgesinnten bis spät in die Nacht hinein zu meditiere

  • Hat der Buddha nicht empfohlen, nur einmal täglich zu essen? Bin mir gerade nicht sicher, wie genau das in den Texten formuliert wurde, wenn ich dazu was finde, ergänze ich es später. So halte ich es jedenfalls, da ich rausgefunden habe, dass mir diese Art der Ernährung am besten taugt.

    Mit "richtigem" Fasten, also über längere Zeit, habe ich keine Erfahrungen.

    Da gibt es ein paar Sachen zum lesen :


    Puttamansa Sutta: Eines Sohnes Fleisch


    Aber das ist eher an die Mönche und Nonnen gerichtet.

  • Ganz unbuddhistisch hilft es mir, bestimmte Dinge nicht im Haus zu haben. Dann braucht es keine Gelübde.

    Aus gesundheitlichen Gründen (so man zu viel wiegt) empfehl ich zudem Intervallfasten. Einfach an zwei auseinanderliegenden Tagen pro Woche nichts (oder kaum was) essen. (Das ist die eine Variante. Eine andere Variante ist, jeden Tag nur an 8 Stunden am Tag etwas zu essen, die fände ich schwieriger). Ansonsten wo man es noch darf spazieren gehen mit genügend Abstand, ansonsten zu Hause Bewegungsübungen machen (Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Feldenkrais etc.). Während der Zeit isst man auch nix.

    Ob ich zur Zeit Nyung Neh empfehlen würde, ich weiß nicht. Ich hab gelesen, dass es gerade jetzt (aber sonst auch) wichtig ist, viel zu trinken (Wasser, Tee - da hat man auch weniger Hunger). Während man beim Nyung Neh alle zwei Tage ab dem Frühstück weder isst noch trinkt.

  • Fasten ist ein großer Begriff. Damit könnte der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel(Fleisch, Alkohol) gemeint sein, oder der komplette Verzicht auf Essen. Es gibt verschiedene Fastenmethoden. In der Regel eignet sich das Intervallfasten/intermittierende Fasten. Ich kenne viele Hinduisten oder Menschen im Yoga, die es praktizieren, um sich auf ihre Meditaionspraxis einzustimmen. Von Buddhisten her, kenne ich keine Personen oder eine Lehre, die dazu auffordert. Es hat mehr seine Wurzeln aus dem Hinduismus.

    Der Buddha selbst empfahl den Weg der Mitte. Buddha erkannte, dass Fasting nicht zur Erleuchtung führte und beendete damit seine Askese.


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    Du kannst mal nach Pro. Dr. Andreas Michalsen recherchieren. Er ist Mediziner, Yoga-Lehrer und hat zahlreiche Bücher über Naturheilkunde und Fasten publiziert. Ich finde seine Bücher herausragend.


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    Zu deinem Problem:

    Ich denke, du isst zu wenig. Bei dir tritt der JoJo-Effekt auf. Daher überfrisst man sich. Ich kenne das selber bei mir. Man überfrisst sich, wenn man ein hohes Kaloriendefizit hat.

    Meine persönliche Empfehlung: versuche deine Ernährung umzustellen und Sport zu treiben.

    Das hilft bestinmt mehr auf Süßes zu verzichten, ansatt zu diäten/fasten.

    Erst wenn du dir deinen Zuckerkonsum entwöhnt hast, kannst du es mit Fasten probieren. Versuche langsam deine Fastenzeit auszudehnen, Nicht jeder Körper kann das volle Programm aushalten. z.B.. täglich um 30-60 Minuten, das Frühstück verschieben.


    Jedoch muss ich noch eins loswerden. Meiner eigenen Erfahrung nach ist es hilfreich, sich nicht von der Befolgung irgendwelcher Ernährungslehren oder Gesundheitsbibeln abhängig zu machen. Ganz gleich, wie sehr ein Guru seine Ernährungslehre anprießt,


    Der Buddha lehrte, dass man den Körper gesund erhalten sollte, aber nicht, sich 24h nur Gedanken um Entgiftung, Ernährung und Wellness zu machen.


    Versuche deiner Intuition zu folgen - oder in diesem Fall deinem Bauch.:lol::lol::lol::lol::lol: