Schmerzen bei der Meditation

  • Hallo zusammen,


    leider habe ich bei der Meditation das Problem, dass wenn ich mit meinen Händen das kosmische Sutra forme, meine Daumen verkrampfen - insbesondere in der rechten Hand. Dabei spielt es leider keine Rolle, wie entspannt (bis hin zur Fehlhaltung) ich diese Form versuche zu halten. Leider stört es mich wahnsinnig in der Praxis, sodass ich nach maximal 5 Minuten wegen der schmerzenden und zitternden Hand abbrechen muss. Das Problemchen ist mir auch aus anderen Bereichen bekannt, stört mich im Alltag aber regulär wenig, da ich hier Wege drumherum gefunden habe (z.B. ergonomische Maus und Tastatur für die Arbeit).


    Aus diesem Grund habe ich es mit anderen Haltungen versucht und bin über ein paar Videos und Webseiten zum Thema Rinzai Zen auf eine alternative Handhaltung gestoßen, bei der man mit der linken Hand den Daumen der rechten Hand "greift" und dann mit der linken Hand die rechte umschließt. Diese Haltung funktioniert für mich wunderbar.


    Nach einigem sehr nützlichem Feedback hier im Forum habe ich mich entschlossen, in Zukunft an einem Retreat in einem Kloster teilzunehmen. Zwei der Kloster, an denen ich Interesse hätte, sind nach Soto ausgerichtet.


    Die Frage die ich mir dabei stelle ist, ob mein Problem mit dem Mudra sich hier negativ auf meinen Aufenthalt im Kloster auswirken kann - auch wenn das Mudra ja auch nur ein Werkzeug ist.


    Hat vielleicht jemand ein ähnliches Problem und hat einen Weg um die Schmerzen gefunden oder wie man hiermit umgehen kann?


    Oder sollte ich mein Problemchen einfach kurz vor meinen Aufenthalt anmerken?


    Danke euch _()_

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die Frage die ich mir dabei stelle ist, ob mein Problem mit dem Mudra sich hier negativ auf meinen Aufenthalt im Kloster auswirken kann - auch wenn das Mudra ja auch nur ein Werkzeug ist.

    Erkenne gerade wie oft wir uns zu viele Gedanken machen, ich kenne es auch von mir. Wirkt schon wie Satire. Und ich habe wohl auch schon oft eine Realsatire hier geliefert.

    Das sind Sorgen, die wir uns nicht machen brauchen, man kann auch meditieren mit den Händen auf den Beinen oder vor dem Schoß, oder auf einem Kissen auf dem Schoß. Falls es eine Schule gibt, die sagt, man muss das genau so machen, die Hände genau so falten, dann würde ich wohl lieber eine andere Schule suchen.

    das kosmische Sutra

    Was ist das ? Wie sieht es aus ? Ist es dieses wo Zeigefinger und Daumen zusammen angelegt werden ?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Die Schmerzen kann man aushalten, wenn man die Zähne zusammenbeißt bis zu einem Punkt. Aber ich glaube nicht das das was mit gesunder Meditation zutun hat.

    Wenn dir das so wichtig ist kannst du eine Art „kraftausdauertraining“ machen.


    Aber ich glaube wirklich nicht das das mit gesunder Art von Meditation zutun hat. Wenn es physiologisch nicht funktioniert, dann mache was anderes.

    Wenn es nicht akzeptieret wird in der Mediationgruppe, dann suche dir eine andere. Dann liegt die Schuld aber nicht bei dir!


    Oder wenn es dir Sorgen macht, dann spreche das doch im voraus an bevor du zum Retreat gehst. Dann hast du Klarheit.

    Einmal editiert, zuletzt von SpektrumRot ()

  • Grundsätzlich sollte man sich schon an die vor Ort übliche Form der Übung anpassen. Wenn Du jedoch einen guten Grund hast, das bei einem Detail nicht zu tun (und das hast Du), dann machst Du es auf Deine Art.

    Erkläre dem Übungsleiter bei Gelegenheit Dein Problem mit dem Hokkaijoin - einfach, dass er Bescheid weiß. Das sollte eigentlich auch schon genügen.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hokkai-join (cosmic mudra)

    Danke, danke. Ich hatte mir darunter ja vorher ein anderes Mudra vorgestellt. :grinsen:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Ich hatte das ebenfalls eine Zeit lang, oft sind genau die Positionen, die sehr schmerzhaft sind, jene, die besondere Aufmerksamkeit von uns bedingen.

  • Man sagt ja, dass jeder Punkt unseres Körpers Erinnerungen in sich tragen kann. In der westlichen Welt betrachten wir den Körper oft getrennt von unserer Psyche, doch das ist ein Trugschluss. Ich würde mich an deiner Stelle auf die Bedeutung des Mudras konzentrieren und dich damit auseinandersetzen, was es dir sagen will. Gibt es vielleicht eine seelische Resistenz? Eine Verspannung? Dass deine Hände zittern, halte ich persönlich nicht für schlimm, da ENTspannung ja bedeutet, dass sich die ANspannung ENTspannen muss. Dabei kommt es natürlich auch zum Zittern.

    Ich hatte lange Zeit große Probleme mit Herzöffnern. Es tat weh, war verspannt und fühlte sich bedrohlich an, nahezu gefährlich. Ein paar Wochen später habe ich eine seelische Befeldung gemacht (unabhängig davon) und hatte dabei Zugriff auf eine tiefe Erinnerung, die damit in Verbindung stand. Nach viel emotionalem Loslassen lockerte sich mein Körper, und ich kann die Herzöffner jetzt machen. Nur mal so als Anekdote. Wir sollten nie unsere Psyche unterschätzen.