Es war 2016 auf einem "Psychose-Seminar" und ich kann dir den Namen leider nicht mehr nennen.
Sie erwähnte es im Zusammenhang, weshalb der unüberprüfbare Wahn der Vielen, weniger pathologisch behandelt wird, als der unüberprüfbare Wahn des Einzelnen, obwohl sie in ihrer Unüberprüfbarkeit gleichwertig sind:
nicht überprüfbare Wahninhalte, aber gesellschaftlich akzeptiert (Gott, Paradies etc.) und
behandlungsbedürftiger Wahn des Eiznzelnen, der sich selbst vielleicht für den Messias hält z.b., was aber nur er allein so erlebt.
Ich kann deiner Argumentation folgen void, aber Wahn muss ja nicht zwangsläufig "Rückzug von der Wirklichkeit" bedeuten, sondern vielleicht "Rückzug in eine Wirklichkeit", die nicht automatisch eine Öffnung zur objektiv überprüfbaren Wirklichkeit hin ausschließt.
Buddhismus war da jetzt nicht Thema und stellt mMn auch eine Sonderstellung dar hinsichtlich der Überprüfbarkeit, weil sich das Dharma Mudra z.b. sehr gut überprüfen lässt und auch das darin enthaltene anatta kann die moderne Wissenschaft bisher nicht widerlegen.
Aber selbst die Erfahrung von anicca&dukkha wird individuell unterschiedlich erfahren, deshalb überzeugt es trotz ziemlich guter Überprüfbarkeit nicht alle Menschen.
Ich möchte Religion sicher nicht mit irrem Wahn in einen Topf werfen und wenn eine Theorie, so verrückt sie auch sein mag, letztlich Trost spendet, befreit und vielleicht sogar Frieden für alle Menschen bedingt, dann hat sie doch schon gewonnen.
Wahn hin oder her