Wege zum Nichiren-Buddhismus

  • Benkei:


    Was ist "Gengyo bene"?


    Wie ist in diesem Zusammenhang "man schwor allen anderen Lehren ab" aufzufassen?
    i



    sorry sollte "Gongyo eben" heissen :)


    abschwören bedeutet allen anderen religösen Auffassungen abzuschwören und sie abzulegen ... weiss nicht wie das heute läuft.

  • Puh, ich tue mich schwer mit dem Gedanken mir einfach ein ausgedrucktes Stück Papier in meinen Schrein zu hängen. Auch wenn die SGI auch "druckt" bzw eine Kopie des von Nitschiren eingeschriebenen Gohonzon mir überreicht. Und natürlich macht die Zermonie etwas aus. Vor ein paar Tagen erhielt eine Freundin von mir den Gohonzon. Sie hatte sich lange darauf vorbereitet. Sie ist auch lange mit sich"schwanger" gegangen, ob sie ihn überhaupt annemen möchte. Als sie sich denn dann entschied, kam unsere Bezierksleiterin und Gruppenleiterin vorbei und chantete mit ihr. Hierbei wurde natürlich auch gekuckt ob sie einen PLatz und Butsudan hat. Den hatte sie von Hand gemacht und nicht gekauft. Als dann der besagte Tag der Verleihung kam, chanteten wir gemeinsan und dann wurde der Gohonzon mit der Gruppenleiterin und Bezirksleiterin in den Butsudan eingeschreint. Glaubensabsagungen mussten nicht gemacht werden. Gemeinsam wurde Gonjo gemacht, und dann Geschenke überreicht.


    Wenn ich mir nun denke, sie hätte sich ein Stück PApier aus dem Drucker geholt und wir hätten das eingeschreint....
    ZUdem ist die Schrieftrolle wie gesagt eine Rolle, sie wird aufgerollt. Es ist ein besonderes Papier....


    Der Gohonzon, bzw mein Gohonzon wird bei der SGI beantragt, er ist für mich ausgewählt. Ich glaube da steckt schon mehr dahinter als nur ein Stück Papier aus dem Drucker....

  • Namaste!

    moka:

    Puh, ich tue mich schwer mit dem Gedanken mir einfach ein ausgedrucktes Stück Papier in meinen Schrein zu hängen. Auch wenn die SGI auch "druckt" bzw eine Kopie des von Nitschiren eingeschriebenen Gohonzon mir überreicht. Und natürlich macht die Zermonie etwas aus. Vor ein paar Tagen erhielt eine Freundin von mir den Gohonzon. Sie hatte sich lange darauf vorbereitet. Sie ist auch lange mit sich"schwanger" gegangen, ob sie ihn überhaupt annemen möchte. Als sie sich denn dann entschied, kam unsere Bezierksleiterin und Gruppenleiterin vorbei und chantete mit ihr. Hierbei wurde natürlich auch gekuckt ob sie einen PLatz und Butsudan hat. Den hatte sie von Hand gemacht und nicht gekauft. Als dann der besagte Tag der Verleihung kam, chanteten wir gemeinsan und dann wurde der Gohonzon mit der Gruppenleiterin und Bezirksleiterin in den Butsudan eingeschreint. Glaubensabsagungen mussten nicht gemacht werden. Gemeinsam wurde Gonjo gemacht, und dann Geschenke überreicht.


    Wenn ich mir nun denke, sie hätte sich ein Stück PApier aus dem Drucker geholt und wir hätten das eingeschreint....
    ZUdem ist die Schrieftrolle wie gesagt eine Rolle, sie wird aufgerollt. Es ist ein besonderes Papier....


    Der Gohonzon, bzw mein Gohonzon wird bei der SGI beantragt, er ist für mich ausgewählt. Ich glaube da steckt schon mehr dahinter als nur ein Stück Papier aus dem Drucker....


    Ich denke, wenn ich Mitglied der SGI wäre (oder einer anderen Richtung, die das Einschreiben bzw. Einschreinen des Gohonzon formell praktiziert), dann würde ich es ebenso halten, wie es die Tradition vorsieht.


    Ich kann, wie gesagt, aber auch nichts "unpassendes" an der "Ausdruck-Variante" erkennen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden - je nachdem in welcher Tradition er verwurzelt ist, bzw. ob er unabhängig praktiziert.


    Mein Gohonzon wurde von einem Datei-Muster auf Leinwand gedruckt und dann auf einem Rahmen gezogen. Als Teil meines Hausaltars repräsentiert er die Versammlung auf dem Geiergipfel und das Lotos-Sutra selbst - also alle Aspekte der Drei Kostbarkeiten. Neben dem Gohonzon enthält mein Haussaltar noch andere Gegenstände - Statuen, Fotos, Malas, Sutren, etc. Der Gohonzon ist für mich nicht das Objekt der Verehrung.
    All diese Dinge verkörpern die Drei Kostbarkeiten (Buddha, die erwachte Natur aller Phänomene; Dharma, die universelle Lehre; Sangha, die höchste spirituelle Gemeinschaft) - die eigentlichen Objekte der Verehrung.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Benkei:


    Ich denke, wenn ich Mitglied der SGI wäre (oder einer anderen Richtung, die das Einschreiben bzw. Einschreinen des Gohonzon formell praktiziert), dann würde ich es ebenso halten, wie es die Tradition vorsieht.


    Meiner Meinung nach ist das die Frage, ob man dem Licht der Tradition oder seinem eigenem Licht vertraut.
    Obwohl, wenn man richtig traditionell wär:
    Ich hab ein wenig im Palikanon und in den Mahayanasutren gelesen, da ist mir nirgends die Idee eines Altars begegnet.
    Ich bin immer da skeptisch, wo Menschen von anderen Menschen oder Organisationen abhängig gemacht werden. Wenn nur Lehrer Buddhastatuen füllen und segnen können, oder das Gohonzon oder das Nembutsu eine bestimmtes Ritual braucht.
    Meines Wissens war Buddha gegen Rituale.
    Wir wollen glaub ich immer etwas heiliges, aber wenn da nur offene Weite und nix heiliges ist, und kein ich, das etwas brauchen könnte, dann ist es doch völlig egal, ob etwas von dem Drucker oder Nichiren persönlich kommt.

  • Im Lotossutra, das ja schließlich eines der wichtigsten Sutras des Mahayana ist, wird von dem Errichten von prächtigen Stupas, Buddhastatuen etc. geschrieben und gesagt, dass das Aufstellen der Stupas und Buddhastatuen ein Schritt zur Buddhaschaft ist.
    Auch die Verehrung dieser Statuen und Stupas mit "mit Blumen, Duftwerk und Fahnen" ist eine legitime Praxis auf dem Weg zur Buddhaschaft - sogar Verbeugen vor den Statuen, die Handflächen aneinander legen, den Kopf neigen und mit verstreutem Geist "Verehrung sei dem Buddha" aussprechen führt letztlich dazu, dass man die Buddhaschaft erlangt, unzählige Lebewesen errettet und in das Nirvana ohne Rest eingeht (Lotossutra, Übers. von Deeg, S. 60 ff.).
    Das kommt ziemlich nah an die Idee eines Altars heran, allerdings wird hier nichts von Lehrern gesagt, die als Mittler genommen werden. Rituale aber werden hier sehr positiv dargestellt. Abgesehen davon sind auch andere Formen der Riten, z.B. Meditation, ritualisierte Arbeit (Samu), Rezitation etc. fester Bestandteil des Buddhismus und lassen sich auf den Buddha zurückführen.
    Wie meinst du das damit, dass das nenbutsu ein bestimmtes Ritual braucht?

  • Zitat

    Puh, ich tue mich schwer mit dem Gedanken mir einfach ein ausgedrucktes Stück Papier in meinen Schrein zu hängen. Auch wenn die SGI auch "druckt" bzw eine Kopie des von Nitschiren eingeschriebenen Gohonzon mir überreicht.


    Hallo Moka,
    bei dem SGI-Gohonzon handelt es sich NICHT um eine Kopie eines von Nichiren eingeschriebenen Gohonzons. Das Orginal satmmt von einem Priester der Nichiren-Shoshu namens Nichikan und wurde auch verändert. Sowiet ich weiß wurde die ursprüngliche Widmung retuschiert.

  • Wer bei der SGI "mitmachen" will, muss um einen Gohonzon zu erhalten, ihn in einer Zeremonie, die bei dem Neumitglied privat abgehalten wird, ihn in ein Schränkchen (Buzzodan) "einschreinen" lassen.
    Dies wird von mind. 2 Mitgliedern der SGI getan.
    Ohne das Schränkchen kann man keinen Gohonzon empfangen, erhalten.


    Ich fand das schon etwas "dogmatisch" aber ok. Natürlich könnte man sich den Gohonzon auch aus dem Netz downloaden und dann an den Küchenschrank heften-Aber so hat das Ganze der Zeremonie dann schon etwas "feierliches", so wie "jetzt gehöre ich dazu.."

  • Moinsen.


    Sicherlich hat das Ganze etwas Feierliches und man ist dann Teil des Ganzen, aber genau das ist ja der Punkt. Ich will kein Teil der SGI sein, aber dennoch den Buddhismus Nichiren Daishonins praktizieren. Dann bleibt mir nicht viel mehr über, als den Gohonzon auszudrucken. Die Gohonzons der SGI sind ja auch "nur" Replikate und keine echten, per Hand geschriebenen. Rein technisch sind Dein eingeschreinter und mein aufgestellter Gohonzon gleich. (Bis auf die Tatsache, dass mein Replikat eines von Nichiren ist und Deines nicht ;) )


    Den Status den höchsten Objekts der Verehrung gibst Du dem Gohonzon ja, dabei ist es egal von wo er kommt oder wie er produziert wurde.


    Bis dann
    Commander

  • Ich habe meinen Gohonzon seit ca. einem Jahr über die Soka Gakkai in Madrid erhalten. Auch ich habe mir die gleichen Fragen gestellt, auch hatte ich nicht verstanden, dass man den Gohonzon nicht fotografieren darf (ich reise sehr viel und hätte ihn gerne so mit), aber nun verstehe ich es. Der Gohonzon ist eine Leihgabe der Soka Gakkai. Wenn man stirbt, gibt man ihn zurück, wenn man nicht mehr den Buddhismus der Soka ausführen möchte, gibt man ihn auch zurück, denn der Gohonzon ist "Dein" Gohonzon, Dein Spiegel. Wenn ich einen aus dem Internet ausdrucke, ist es nicht mein Gohonzon, er ist nicht mit mir - für mich einschreint worden. Meinen zu fotografieren, ist wie mich nackt zu zeigen. Der Gohonzon ist Dein Leben, und dieses sollte geschützt werden. Der Butsudan ist nichts anderes, als ein Schutzschrank. Tatsächlich kann es ein normaler Schrank sein, oder ein Bilderrahmen mit Türen... egal. Es geht auch nicht darum unbedingt einen tollen Jutsu zu haben. Jutzu ist ein Hilfsmittel, um sich besser beim chanten zu zentrieren. Und wenn man es so betrachtet, auch der Gohonzon. Denn beim Reisen trage ich den Gohonzon in meinem Herzen. Und wenn ich nach Hause komme, freue ich mich darauf. Das allerwichtigste bei all dem, ist das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo. Ob mit oder ohne Gohonzon. Denn die Buddhanatur steckt in allen von uns, ohne Ausnahme. Durch das Chanten rufen wir diese Buddhanatur wach. Es ist keine magische Formel, und in dem Sinne eigentlich auch kein Mantra. Mit Gohonzon entschliesst man sich ganz dieser Praxis zu widmen. Ohne zu mischen. Und es wird dann nicht einfacher, im Gegenteil. Kurz nachdem ich ihn erhalten habe, musste ich mich mit einer schweren Krankheit konfrontieren. Aber genau dieser Glaube hilft mir, Gift in Medizin zu verwandeln. Denn Dank den Versammlungen, des gemeinsamen Chantens für Menschen und sich selbst, egal ob mit oder ohne Gohonzon oder Jutsu, erblüht die Buddhanatur in Dir und erwacht in Deiner Umgebung. In der Soka gibt es keine Mönche aus dem einfachen Grund, weil es niemanden zwischen uns und unserem Glück stehen sollte. Das Glück entsteht in uns, das Wachstum und Lösen der Probleme auch. Nicht ausserhalb von uns. Und ich wäre der ganzen Sache sehr skeptisch geworden, wenn ich hätte für einen Gohonzon bezahlen müssen (die Mönche). Ich bin noch nicht so lange dabei, aber gerne teile ich meine ersten Erfahrungen mit Euch. In Italien gibt es schöne Butsudans und Jutzus zu kaufen. Immerhin gibt es in Iatlien 50.000 Mitglieder. Am Ende ist das was zählt, einen Glauben zu haben, egal welchen, der aber am besten täglich praktiziert wird. Ich habe meinen Frieden mit dem mystischen Gesetz gefunden. Liebe Grüsse aus Spanien.

  • Zitat

    denn der Gohonzon ist "Dein" Gohonzon, Dein Spiegel. Wenn ich einen aus dem Internet ausdrucke, ist es nicht mein Gohonzon, er ist nicht mit mir - für mich einschreint worden


    sorry, aber das ist in meinen augen unsinn. die zeremonie des öffnens der augen ist nichts anderes als eine zeremonie, die u.a. auch den beitritt zu einer glaubensrichtung darstellt. die SGI lässt ihre gohonzons auch nur in einer druckerei durch den kopierer jagen - handwerklich in einer übrigens minderen qualität.


    Zitat

    In der Soka gibt es keine Mönche aus dem einfachen Grund, weil es niemanden zwischen uns und unserem Glück stehen sollte.


    wird das noch immer in der SGI gelehrt? ich bin nicht in der nichiren shoshu aber das ist wieder unsinn. mönche/priester haben die aufgabe die lehre der jeweiligen schule weiterzugeben. die sgi kann es immernoch nicht verwinden 'rausgeschmissen' worden zu sein. wenn man die 'lehre' ikedas in der SGI in frage stellt wird man ja schon als abtrünniger angesehen. ikeda hat den hohen priester ersetzt nicht mehr nicht weniger. personenkult eben.


    ich würde dir raten mal ausserhalb von sgi-quellen etwas zum nichiren-buddhismus zu lernen. im übrigen ist der gohonzon den die sgi verteilt noch immer die eines nichiren shoshu priesters (hohen pristers) und nicht ein kopie eines gohonzons nichirens.


    Zitat

    Am Ende ist das was zählt, einen Glauben zu haben, egal welchen, der aber am besten täglich praktiziert wird.


    da hast du recht und die SGI sollte aufhören anedere nieder zu machen die eben einige dinge anders sehen und dtrotzdem nichiren-buddhisten sind.

  • Namaste!

    catflap08:
    Soundshui:

    In der Soka gibt es keine Mönche aus dem einfachen Grund, weil es niemanden zwischen uns und unserem Glück stehen sollte.


    wird das noch immer in der SGI gelehrt? ich bin nicht in der nichiren shoshu aber das ist wieder unsinn. mönche/priester haben die aufgabe die lehre der jeweiligen schule weiterzugeben. die sgi kann es immernoch nicht verwinden 'rausgeschmissen' worden zu sein. wenn man die 'lehre' ikedas in der SGI in frage stellt wird man ja schon als abtrünniger angesehen. ikeda hat den hohen priester ersetzt nicht mehr nicht weniger. personenkult eben.


    ich würde dir raten mal ausserhalb von sgi-quellen etwas zum nichiren-buddhismus zu lernen.


    Ich möchte noch folgendes ergänzen:


    Der Priester/Mönch ist im Buddhismus keinesfalls Mittler zwischem dem Laien-Gläubigen und dem Buddha oder Dharma. Die Gemeinschaft (die Sangha) besteht aus Mönchen, Nonnen und männlichen und weiblichen Laien.


    Der Unterschied zwischen einem Laien und einem Priester/Mönch besteht in der jeweiligen Lebensführung (Gelübde, Regeln, Tätigkeit, Beruf, möglicher Familienstand) und in der jeweiligen Ausbildung (Geistliche oder Weltliche).


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin