Gottheiten im Buddhismus?

  • Stimmt es, dass in buddhistischen Schulen Gottheiten visualisiert werden? Bisher dachte ich, im Buddhismus geht man davon aus, dass es gar keinen Gott gibt und dann sicher auch keine Gottheiten. Weiß jemand etwas darüber? Diejenigen, die dem tibetischen Buddhismus angehören, frage ich ganz besonders.



    Und eine zweite Frage habe ich gleich auch noch: Ist der innere Guru dasselbe wie die Buddha-Natur?


    Ich hoffe, ich war jetzt nicht unverschämt, gleich zwei Fragen zu fragen.


    LG
    WD

  • Winddancer:

    Stimmt es, dass in buddhistischen Schulen Gottheiten visualisiert werden?


    Ja.


    Winddancer:


    Bisher dachte ich, im Buddhismus geht man davon aus, dass es gar keinen Gott gibt und dann sicher auch keine Gottheiten.


    Es existieren auch keine, auch wenn sie visualisiert werden.


    Winddancer:


    Und eine zweite Frage habe ich gleich auch noch: Ist der innere Guru dasselbe wie die Buddha-Natur?


    In gewissem Sinne ja. Aber "Buddha-Natur" ist ein extrem inflationär und daher missbräuchlich verwendeter Begriff. Deshalb ist bei dem immer Vorsicht angebracht. Am besten man verwendet ihn erst gar nicht.


    VG
    K

  • Ich bin zwar kein "Tibeter" aber hier mal ein paar Zitate/Links dazu:

    Zitat

    Der Buddhismus ist wahrscheinlich die toleranteste Religion der Welt und kann mit jeder anderen Religion koexistieren. Es ist den Anhängern nicht einmal verboten, gleichzeitig irgendeiner anderen Religion anzuhängen. Der Grund dafür ist, dass der Buddhismus im Grunde eine gottlose Religion ist - blasphemisch wie sich das für den Besucher aus dem Westen anhören mag. Der Buddhismus stellt sich über jegliches Gott-Verständnis. Gottheiten aller Religionen werden als Bestandteil der diesseitigen Welt aufgefasst. Die buddhistische jenseitige Welt, das Nirwana, steht über jeglicher Gottheit, und nach buddhistischem Verständnis unterliegen Gottheiten genauso den Erkenntnissen des Buddha wie jeder Mensch. Man könnte sagen, das Nirwana ist jenseits von Gut und Böse, während die Gottheiten anderer Religionen immer stets die gute Kraft verkörpern und deshalb diesseits von Gut und Böse sind.


    Quelle:http://www.clickthai.de/Kultur/Religion/religion.html


    Zitat

    Gott, Götter, Gottheit. Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott. Ist im Buddhismus von Gott (deva) oder Gottheiten (devatā) die Rede, so sind damit Wesen gemeint, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Auch Götter leben nicht ewig, sondern unterliegen – gleich allen Erscheinungen der Daseinswelt – dem Gesetz des ständigen Wandels (samsāra). Demnach sind Götter weder absolut noch allmächtig. Im Übrigen gilt auch für göttliche Wesen, dass ihre Existenz letztlich nur subjektiv »real« ist, denn auch sie sind, wie alles auf dieser Welt, bloße Zustände des Bewusstseins, Ideationen des Geistes und »wirklich« nur im Erleben der menschlichen Psyche.


    Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/P…uddhismus/Kleines_Lexikon


    Ausserdem noch:
    http://www.tibet-galerie.de/gottheiten.html


    http://de.wikipedia.org/wiki/K…ie:Buddhistische_Gottheit

  • Knoedel:
    Winddancer:


    Bisher dachte ich, im Buddhismus geht man davon aus, dass es gar keinen Gott gibt und dann sicher auch keine Gottheiten.


    Es existieren auch keine, auch wenn sie visualisiert werden.


    Sind das dann nur Vorstellungen von Göttern, damit man besser meditieren kann?


    Knoedel:

    Aber "Buddha-Natur" ist ein extrem inflationär und daher missbräuchlich verwendeter Begriff. Deshalb ist bei dem immer Vorsicht angebracht. Am besten man verwendet ihn erst gar nicht.


    Ok. Werde ihn dann nicht verwenden, wenn es Dich stört.


    Danke für Deine Antwort


    Winddancer

  • Wobei man hierzu anmerken muss, dass es bei den - sicherlich gutgemeinten - Definitionen drunter und drüber geht.
    Denn diese "Gottheiten"

    nikaya:
    Zitat

    Gott, Götter, Gottheit. Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott. Ist im Buddhismus von Gott (deva) oder Gottheiten (devatā) die Rede, so sind damit Wesen gemeint, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Auch Götter leben nicht ewig, sondern unterliegen – gleich allen Erscheinungen der Daseinswelt – dem Gesetz des ständigen Wandels (samsāra).



    haben z.B. mit jenen

    nikaya:


    nichts zu tun. Mal wieder eine Vermengung, die auf die Übersetzung unterschiedlicher Original-Begriffe mit ein und derselben deutschen Begrifflichkeit zurückzuführen ist.


    Mann muss also z.B. unterscheiden zwischen den "Göttern" als Wesen der Daseinsbereiche (neben Tieren, Menschen, usw)
    und den sog. "Gottheiten", den Schützern der Lehre und den Yidams, die beim sog. Gottheiten-Yoga Anwendung finden.


    VG
    K

  • Knoedel:

    Wobei man hierzu anmerken muss, dass es bei den - sicherlich gutgemeinten - Definitionen drunter und drüber geht.
    Denn diese "Gottheiten"
    [...]
    haben z.B. mit jenen
    [...]


    nichts zu tun. Mal wieder eine Vermengung, die auf die Übersetzung unterschiedlicher Original-Begriffe mit ein und derselben deutschen Begrifflichkeit zurückzuführen ist.


    Ich weiss. ;)
    Die Götterwelt des Mahayana/Vajrayana hat meistens eine ganz andere Bedeutung wie die im früheren Buddhismus.Da sollte man klar differenzieren.Es ging mir eher um Hinweise auf die verschiedenen "Götterwelten".


    But not really my cup of tea.Da können andere sicherlich klärendere Beiträge posten. ;)

  • nikaya:

    Ich bin zwar kein "Tibeter" aber hier mal ein paar Zitate/Links dazu:

    Zitat

    Der Buddhismus ist wahrscheinlich die toleranteste Religion der Welt und kann mit jeder anderen Religion koexistieren. Es ist den Anhängern nicht einmal verboten, gleichzeitig irgendeiner anderen Religion anzuhängen. Der Grund dafür ist, dass der Buddhismus im Grunde eine gottlose Religion ist - blasphemisch wie sich das für den Besucher aus dem Westen anhören mag. Der Buddhismus stellt sich über jegliches Gott-Verständnis. Gottheiten aller Religionen werden als Bestandteil der diesseitigen Welt aufgefasst. Die buddhistische jenseitige Welt, das Nirwana, steht über jeglicher Gottheit, und nach buddhistischem Verständnis unterliegen Gottheiten genauso den Erkenntnissen des Buddha wie jeder Mensch. Man könnte sagen, das Nirwana ist jenseits von Gut und Böse, während die Gottheiten anderer Religionen immer stets die gute Kraft verkörpern und deshalb diesseits von Gut und Böse sind.


    Quelle:http://www.clickthai.de/Kultur/Religion/religion.html


    Danke und das war schon einmal sehr hilfreich!


    nikaya:
    Zitat

    Gott, Götter, Gottheit. Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott. Ist im Buddhismus von Gott (deva) oder Gottheiten (devatā) die Rede, so sind damit Wesen gemeint, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Auch Götter leben nicht ewig, sondern unterliegen – gleich allen Erscheinungen der Daseinswelt – dem Gesetz des ständigen Wandels (samsāra). Demnach sind Götter weder absolut noch allmächtig. Im Übrigen gilt auch für göttliche Wesen, dass ihre Existenz letztlich nur subjektiv »real« ist, denn auch sie sind, wie alles auf dieser Welt, bloße Zustände des Bewusstseins, Ideationen des Geistes und »wirklich« nur im Erleben der menschlichen Psyche.


    Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/P…uddhismus/Kleines_Lexikon


    Da muss ich noch drüber nachdenken. Sind es nun Wesen oder sind es nur Bewusstseinszustände? Auf jeden Fall gibt es eine enorme Menge davon. Wow!


    http://www.tibet-galerie.de/gottheiten.html


    http://de.wikipedia.org/wiki/K…ie:Buddhistische_Gottheit


    Vielen Dank nikaya!

  • Winddancer:
    Knoedel:


    Es existieren auch keine, auch wenn sie visualisiert werden.


    Sind das dann nur Vorstellungen von Göttern, damit man besser meditieren kann?


    In gewissen Sinne ist die Visualisierung als solche eine Form der konzentrativen Versenkungsmeditation. Aber dies ist nur ein Aspekt in der ersten Phase des Gottheiten-Yogas. Das eigentliche Gottheiten-Yoga zielt auf vollkommen andere Bereiche ab als Versenkungsmeditation. Auch gibt es unterschiedlichen Klassen von Gottheiten-Yoga, die äußeren und die inneren Tantras. Diese Praktiken können ganz grundsätzlich nur durch qualifizierte Lehrer und nach gründlicher Vorbereitung der Schüler unterwiesen werden. Öffentliche Diskussion darüber verbietet sich.


    VG
    K

  • Knoedel:

    Öffentliche Diskussion darüber verbietet sich.


    Ok. Ich habe auch erstmal genug Stoff jetzt. Namenlos hat auch noch eine Anfängerfrage gestellt. Vielleicht kennst Du Dich ja da auch aus und kannst ihm weiterhelfen?


    WD

  • Habe hier bei Wikipedia ( unter dem Stichwort "Vajrayana") eine schöne, klare Formulierung gefunden:


    Yidam [Bearbeiten]
    Vajrasattva. Die Praxis von Vajrasattva als Meditationsgottheit wird als besonders wirksam zur Reinigung von negativem Karma angesehen.
    Vajrasattva. Die Praxis von Vajrasattva als Meditationsgottheit wird als besonders wirksam zur Reinigung von negativem Karma angesehen.


    Yidam - Meditations-Gottheiten (vgl. Visualisierung) dürfen im Vajrayâna nicht dem europäischen Kontext gemäß als Schöpfergott/-götter oder vom Praktizierenden unabhängige Wesenheiten missverstanden werden. Sie müssen auch von den Devas (weltlichen Göttern) der indischen Tradition unterschieden werden. Es handelt sich hierbei vielmehr um die Sambhogakaya-Form verwirklichter Wesen. Mit Hilfe von Meditations- und Visualisationspraktiken in Verbindung mit diesen Gottheiten ruft der Praktizierende die ihm innewohnende erleuchtete Natur wach.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Folgende Erklärung finde ich sehr eingängig:


    "Unter Gottheit versteht man im trantrischen Buddhismus eine überweltliche Erscheinungsform eines vollkommen erwachten Buddha. In keinem Fall sollte man die Gottheit oder Meditationsgottheit als einen allmächtigen Schöpfergott begreifen, der ohne Ursachen und seit anfangloser Zeit existiert,..."


    Aus dem Anhang von "Geshe Thubten Ngawang - ein Leben in Weisheit und Güte"


    Viele Grüße
    nanni

  • nikaya:
    Zitat

    Gott, Götter, Gottheit. Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott. Ist im Buddhismus von Gott (deva) oder Gottheiten (devatā) die Rede, so sind damit Wesen gemeint, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Auch Götter leben nicht ewig, sondern unterliegen – gleich allen Erscheinungen der Daseinswelt – dem Gesetz des ständigen Wandels (samsāra). Demnach sind Götter weder absolut noch allmächtig. Im Übrigen gilt auch für göttliche Wesen, dass ihre Existenz letztlich nur subjektiv »real« ist, denn auch sie sind, wie alles auf dieser Welt, bloße Zustände des Bewusstseins, Ideationen des Geistes und »wirklich« nur im Erleben der menschlichen Psyche.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/P…uddhismus/Kleines_Lexikon


    Ziemlich widersprüchlich, diese Aussage: Einerseits sollen die Gottheiten nur "wirklich" im Erleben der menschlichen Psyche sein aber gleichzeitig auch Wesen, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Mit anderen Worten: Die Gottheiten erfreuen sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeiweilig höheren Existenzstufe im Erleben der menschlichen Psyche. :lol: Außerdem soll alles auf dieser Welt nur subjektiv "real" sein, also real nur für das Subjekt, in dessen Bewusstsein es erscheint. Bewusstsein ist aber laut dem Buddha eben nicht "ich" und nicht "mein", also auch nicht das Bewusstsein eines Subjekts. Alles in allem finde ich deshalb die obige Aussage bei Wikipedia eher verwirrend als zur Klärung beitragend.

  • Vinnana:
    nikaya:


    Ziemlich widersprüchlich, diese Aussage: Einerseits sollen die Gottheiten nur "wirklich" im Erleben der menschlichen Psyche sein aber gleichzeitig auch Wesen, die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen. Mit anderen Worten: Die Gottheiten erfreuen sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeiweilig höheren Existenzstufe im Erleben der menschlichen Psyche. :lol: Außerdem soll alles auf dieser Welt nur subjektiv "real" sein, also real nur für das Subjekt, in dessen Bewusstsein es erscheint. Bewusstsein ist aber laut dem Buddha eben nicht "ich" und nicht "mein", also auch nicht das Bewusstsein eines Subjekts. Alles in allem finde ich deshalb die obige Aussage bei Wikipedia eher verwirrend als zur Klärung beitragend.


    Vinanna,
    die Welt der Götter ist genauso eine durch den Geist projezierte Welt, wie alle Welten. Lies mal im Totenbuch der Tibeter, dann erfährst Du mehr über diese Welt.
    Lieber Gruß,
    WitjaKarmaDorje

  • Zitat

    witjaKarmaDorje hat geschrieben:
    die Welt der Götter ist genauso eine durch den Geist projezierte Welt, wie alle Welten.


    wobei dabei ganz wichtig ist zu wissen dass auch unsere Person, also unser erlebtes ich , da keine Ausnahmen macht und ebenso zu dieser Projektion gehört wie die Welt(en) um uns herum.
    Wir sind es nicht, die dies alles Wahrnehmen, wir gehören zu dieser Wahrnehmung dazu.


    Gruß

    Wir sind Leben das leben will inmitten von Leben das leben will.

  • WitjaKarmaDorje:

    Vinanna,
    die Welt der Götter ist genauso eine durch den Geist projezierte Welt, wie alle Welten. Lies mal im Totenbuch der Tibeter, dann erfährst Du mehr über diese Welt.


    Das habe ich gelesen, aber wie es aussieht, kam bei Dir leider nicht an, was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, nämlich ziemlich genau das, was Amsel Dir geantwortet hat:


    Amsel:

    wobei dabei ganz wichtig ist zu wissen dass auch unsere Person, also unser erlebtes ich , da keine Ausnahmen macht und ebenso zu dieser Projektion gehört wie die Welt(en) um uns herum.
    Wir sind es nicht, die dies alles Wahrnehmen, wir gehören zu dieser Wahrnehmung dazu.


    Bewusstsein/Wahrnehmung/Geist sind Nicht-Ich. Aber das wird verschleiert, wenn (so wie in dem Artikel bei Wikipedia) gesagt wird, alles sei "nur subjektiv real".


  • ja, verstehe. natürlich hat amsel recht
    witjakarmadorje

  • Natürlich gibt es auch im Buddhismus Götter, aber keine Gottheiten.
    Das bedeutet, dass man durch sehr viel gutes Karma als Gott wiedergeboren werden kann. Diese Götter werden allerdings nicht als "allmächtige Schöper" verehrt, sondern sind dem Samsara immer noch genauso unterworfen wie etwa ein Mensch oder ein Tier.

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • berbahagia13:

    Natürlich gibt es auch im Buddhismus Götter, aber keine Gottheiten.
    Das bedeutet, dass man durch sehr viel gutes Karma als Gott wiedergeboren werden kann. Diese Götter werden allerdings nicht als "allmächtige Schöper" verehrt, sondern sind dem Samsara immer noch genauso unterworfen wie etwa ein Mensch oder ein Tier.


    Und diese können dann auch durch schlechte Verhaltensweisen, negatives Karma anhäufen, was dann zu einer schlechten Wiedergeburt führen würde..?

  • Man muss da sicher unterscheiden.


    Es gibt die Vorstellung der Existenzbereiche, die aus dem hinduistischen Denken übernommen wurden. Da gibt es auch den Existenzbereiche der Götter. Ich denke, daß man im 21. Jahrhundert diese Lehren nur noch als Symbol sehen kann, nicht als etwas faktisch existentes.


    Dann gibt es den Begriff der Gottheiten. Eigentlich sind es ein seltsamer Begriff für verschiedene Buddhas, Bodhisattvas, Meditations"gottheiten" (Yidams), Dharmaschützer (Wesen, oftmals tibetische Berggottheiten oder hinduistische Götter) die von magiemächtigen Yogis gezwungen wurden, den Dharma zu beschützen) und Dakinis (Himmelstänzerinnen, ursprünglich Schamaninnen (und Priesterinnen der Kali), später auch mächtige weibliche transzendente Wesen).
    Ein großer Pantheon von erleuchteten oder schützenden und mächtigen Wesen, mit denen oft auch die Vorstellung von verschiedenen Eigenschaften verbunden ist. (Avalokiteshvara (Chenrezig, Kuan Yin, Kannon) - Mitgefühl, Tara - Schutz, weiße Tara und Amithayus - langes Leben, Vajrapani - Macht, Kurukulla - Liebe und Anziehung, Dzambala - Reichtum etc. außerhalb des tibetischen Buddhismus z.B. Kṣitigarbha (Jizo) - Schutz für Kinder).


    (Erinnert manchmal ein wenig an die katholischen Heiligen). Aus meiner Sicht keine existenten Wesen, eher so etwas wie Archetypen.

  • Rasmuss:
    berbahagia13:

    Natürlich gibt es auch im Buddhismus Götter, aber keine Gottheiten.
    Das bedeutet, dass man durch sehr viel gutes Karma als Gott wiedergeboren werden kann. Diese Götter werden allerdings nicht als "allmächtige Schöper" verehrt, sondern sind dem Samsara immer noch genauso unterworfen wie etwa ein Mensch oder ein Tier.


    Und diese können dann auch durch schlechte Verhaltensweisen, negatives Karma anhäufen, was dann zu einer schlechten Wiedergeburt führen würde..?


    Ja, denn sie sind ja nicht unberührbar, nicht wahr?
    Sie sind genauso Wesen die sich um die Erleuchtung bemühen müssen wie die Menschen.

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • Jinen:

    Man muss da sicher unterscheiden.


    Es gibt die Vorstellung der Existenzbereiche, die aus dem hinduistischen Denken übernommen wurden. Da gibt es auch den Existenzbereiche der Götter. Ich denke, daß man im 21. Jahrhundert diese Lehren nur noch als Symbol sehen kann, nicht als etwas faktisch existentes.


    ich denke gerade im 21. jahrhundert sollte man diese sachen wieder als faktisch existent ansehen. der reine materialismus hat ausgedient wir können viel lernen von den noch wenigen vorhandenen naturvölkern.
    die ethnologen sind die philosophen des 21. jahrhunderts!


    da buddhas aber keine devas sind, frage ich mich trotzdem, wie sie einfluss nehmen können. die trikaya lehre ist mir noch ein rätsel.. da bodhisattvas aber eh noch nicht erwacht sind, können sie aufjedenfall einfluss nehmen, und die praktizierenden ganz real vor schwierigkeiten beschützen usw.

  • Habe mir aus Zeitgründen leider nicht den gesamten thread durchlesen können, aber eine Frage bleibt mir dennoch,
    auch wenn dieser thread ja scheinbar schon etwas länger eingetrocknet zu sein scheint:)
    Ich dachte immer, wenn von Gottheiten gesprochen wird, sind im Buddhismus
    damit Visualisierungen eigener Geisteszustände gemeint - Wenn es also nun doch Gottheiten gibt, ( wenn auch
    ohne Macht, wie sie einem Gott im Christentum oder Islam etc. zugeschrieben werden) wo existieren diese dann,
    welche Funktion haben sie?
    Mir gefällt die Vorstellung besser, dass es keine Götter im Buddhismus gibt, denn ich habe mich vom Christentum gelöst,
    weil mir genau das nicht mehr plausibel erschien und mir die Identifikation mit diesem Gedanken fehlte.
    Aber gut, das Leben ist ja kein Wunschkonzert.
    lg,
    dennis.

  • Doch, ist es. Man kann es theoretisch-psychologisch schon ganz gut so erklären, dass die visualisierten Gottheiten Ausdruck eigener Geisteszustände seien. Das ist richtig, nicht gelogen.


    Aber um eine Meditation mit Visualisierung korrekt durchzuführen, stellt man sich vor, dieser visualisierte Buddha sei tatsächlich anwesend. Wenn man kann. Denn dann funktioniert die Meditation besser.


    Philosophisch betrachtet, ist ja alles, was man "wirklich" sieht, nur vorgestellt.
    Von daher ist die Diskussion, ob die Gottheiten real oder vorgestellt seien, müßig.
    Ganz sicher jedenfalls werden die buddhistischen Gottheiten nicht als solches betrachtet wie ein christlicher Gott. Die Unterschiede in der christlichen und der buddhistischen Betrachtungsweise erkennt man immer feiner, je länger man sich damit befasst.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Beim Buddha-Dhamma geht es aber letztendlich darum, die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind und sich nicht in weiteren Vorstellungen zu ergehn.


    ()

  • Ja, da bleibt dann aber wirklich nicht mehr viel übrig, wenn man ehrlich ist und Einsicht hat.
    Solange man denkt "Mein Buddhadhamma ist richtiger" ergeht man sich in Vorstellungen und gibt es noch nicht einmal zu.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: