Humor im Buddhismus

  • TMingyur:

    Wobei sich für einen Praktizierenden natürlich die Frage des "wozu" stellt: Wozu neue Beziehungen aufbauen und wozu vorhandene festigen?
    Was ist schlicht "gefallen wollen", was die Motivation dafür und wozu soll das dienen?


    Schlicht dazu ein "normales" Leben führen zu können. "Gefallen wollen" hört sich negativ an, ist aber ein nicht unwesentlicher Bestandteil von Beziehungen. Ich will meinem Nachbarn gefallen, damit er auch meine Mülltonne reinstellt wenn ich auf der Arbeit bin. Ich will den Lehrern meiner Kinder gefallen, damit sie sich möglichst frühzeitig mit mir in Verbindung setzen wenn irgend etwas im Argen liegt.


    All das wird unwichtig, wenn ich in die Hauslosigkeit gehe oder wenn ich ganz bewusst das Haushälterleben beibehalte, mich aber 24/7 mit dem Dharma und nur mit dem Dharma beschäftige.


    TMingyur:
    Bambus:


    Der normale "Zufallsleser" hier im Forum sollte aber wissen, dass es auch von Nutzen ist mit kleinen Schritten anzufangen und nicht gleich alles zu ernst zu nehmen.


    Natürlich. Mit dem Lesen von Beiträgen geht niemand eine Bindung oder Verpflichtung ein und alle Beiträge sind schlicht als Anregung zu verstehen, so verstehe ich zumindest meine.


    Sicher ist jeder selbst verantwortlich was er wie liest. Was er daraus für sich an Denkanstöße annimmt und vielleicht sogar umsetzt.


    Ich habe aber den Eindruck, dass manchmal der "Gesamttenor" in Richtung Abschneiden/Verzichten geht. Eine Sicht, die für einen Anfänger schnell in Selbstkasteiung und Freudlosigkeit umschwenken kann. Es ist eben nicht selbstverständlich auf Anhieb zu erkennen, dass Dein Zitat an Mönche gerichtet ist. Und es ist nicht selbstverständlich, dass jeder Leser hier Buddhismus wirklich ernsthaft als Lebenseinstellung angenommen hat. Es gibt sicher viele, die sich nur die "Rosinen" rauspicken und sonst ihr normales Leben führen. Und für diese "Anfängern" finde ich es wichtig ein ausgewogenes Bild zu liefern und nicht nur das Extrem der Mönchsempfehlungen.


    Versteh mich nicht falsch - poste weiter wie bisher. Ich will Dich nicht kritisieren. Jede Meinung ist wichtig. Ich wollte nur ein wenig dagegen halten um das Bild wieder etwas mehr in die Mitte zur rücken :D

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Bambus:

    Versteh mich nicht falsch - poste weiter wie bisher. Ich will Dich nicht kritisieren. Jede Meinung ist wichtig. Ich wollte nur ein wenig dagegen halten um das Bild wieder etwas mehr in die Mitte zur rücken :D


    Ich halte mich an das, was der Buddha lehrt und du willst doch nicht behaupten, dass er nicht den mittleren Weg lehren würde?
    Natürlich mag für den an der Welt anhaftenden uninformierten Weltling, der in den Extremen von Sinnesfreude und Gesellschaft lebt, die Lehre des Buddha "extrem" erscheinen. Aber das ist nur die Wahrnehmung, welche aus unangenehmenem Gefühl bei Kontakt mit bestimmten Begriffen und Formulierungen resultiert.


    Bambus:


    Ich habe aber den Eindruck, dass manchmal der "Gesamttenor" in Richtung Abschneiden/Verzichten geht.


    Da hast du den Gesamttenor der Lehre des Buddha richtig erfasst, vernachlässigst aber, dass das Abschneiden/Verzichten auch eine "natürliche" Folge von Einsicht ist.


    Bambus:


    Eine Sicht, die für einen Anfänger schnell in Selbstkasteiung und Freudlosigkeit umschwenken kann.


    Das kann passieren, wenn Methode als Selbst-Zweck und nicht als Weg zur Einsicht wahrgenommen wird.


    Bambus:


    Es ist eben nicht selbstverständlich auf Anhieb zu erkennen, dass Dein Zitat an Mönche gerichtet ist. Und es ist nicht selbstverständlich, dass jeder Leser hier Buddhismus wirklich ernsthaft als Lebenseinstellung angenommen hat. Es gibt sicher viele, die sich nur die "Rosinen" rauspicken und sonst ihr normales Leben führen. Und für diese "Anfängern" finde ich es wichtig ein ausgewogenes Bild zu liefern und nicht nur das Extrem der Mönchsempfehlungen.


    Zu dem was dir als "Extrem" erscheint siehe oben.
    Ein ausgewogenes Bild kann nur das Gesamtbild sein, denn sonst werden die "Rosinen" ja nicht als das Stückwerk erkannt, welches nie und nimmer zum Ziel führen kann.



    Grüße
    TM

  • Auch wenn sich die Begriffe Humor, Witz, Komik etc. überschneiden, so bezeichnen sie doch unterschiedliche Dinge.
    So ist Humor eher eine Haltung, eine Einstellung zum Leben, die auch die Kunst beihaltet, über sich selbst lachen zu können. Humor in dieser Bedeutung ist dem Gleichmut verwandt (upeksha). Wer Humor hat, kann eine gelassene Distanz wahren. Das ist nicht zu verwechseln mit einem, der andauernd Witze reißt.


    LG
    Onda

  • Welche Distanz haltet man, wenn man humorvoll ist? Wie geht das Distanz zu halten, wenn da z.B. lachen aufkommt. Selbst bei einem Verrückten, der stets lacht ohne sich dessen bewusst zu sein, kann man wohl nicht von Distanz sprechen. Seinen Film, oder das Objekt des Spaßes hält er felsenfest. *schmunzel*


    Sicher ist es gut, wenn Freude im Sinne des Dharmas aufkommt und vielleicht gerade eine Frucht am reifen ist. Aber ich denke auch dann hat es wenig mit Humor zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • TMingyur:
    Bambus:

    Versteh mich nicht falsch - poste weiter wie bisher. Ich will Dich nicht kritisieren. Jede Meinung ist wichtig. Ich wollte nur ein wenig dagegen halten um das Bild wieder etwas mehr in die Mitte zur rücken :D


    Ich halte mich an das, was der Buddha lehrt und du willst doch nicht behaupten, dass er nicht den mittleren Weg lehren würde? (Bambus: Natürlich nicht)
    Natürlich mag für den an der Welt anhaftenden uninformierten Weltling, der in den Extremen von Sinnesfreude und Gesellschaft lebt, die Lehre des Buddha "extrem" erscheinen. Aber das ist nur die Wahrnehmung, welche aus unangenehmenem Gefühl bei Kontakt mit bestimmen Begriffen und Formulierungen resultiert.


    Der von Buddha gelehrte Weg war einer der Selbsterkenntnis. Nicht glauben, sondern selber erkennen. Alle Lehren sind nur Hilfe und Denkanstöße auf dem Weg.


    Und der Weg beginnt nun mal für den durchschnittlichen Westeuropäer in einer von Überfluss und Sinnesfreuden dominierten Welt. Da sind Buddhas Lehren ein Extrem. Das ist einfach eine Tatsache. Letztendlich ist diese gefühlte Extrem der mittlere Weg. Bis zu dieser Erkenntnis müssen sich Ziel und Startpunkt aber gegenseitig annähern um einen Einstieg zu erlauben. "Nur" mit dem Ziel vor Augen, was so weit weg ist, können nur wenige dem Weg folgen.


    Ich sollte hier aufhören zu diskutieren. Zum einen bin ich offenbar nicht in der Lage Dir mit Worten klar machen was ich meine. Zum anderen versuche ich anderen zu "schützen". Weil ich meine es würde ihnen helfen. Auch eine Art von Verblendung, die ich ablegen sollte.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Bambus, ich denke solange wir pendeln ist das lockern der festgerosteten Gelenke immer gut, so kann "Opposition" stets nur von Vorteil sein, wenn man auch immer darüber reflektiert, also nimm das ganze ein bisschen mehr mit HUMOR *Schmunzel*


    Auch sonst, ist da nicht viel falsch an dem was du sagst und es geht nur Schritt für Schritt, das ist auch klar, aber zumindest die Richtung sollte man kennen, und dazu hilft schon mal ein klares Wort. *schmunzel* Wir kriechen sonst immer wieder in unseren Misthaufen zurück.

  • Bambus:

    Ich sollte hier aufhören zu diskutieren. Zum einen bin ich offenbar nicht in der Lage Dir mit Worten klar machen was ich meine. Zum anderen versuche ich anderen zu "schützen". Weil ich meine es würde ihnen helfen. Auch eine Art von Verblendung, die ich ablegen sollte.


    Ich versteh dich schon und deine Motivation andere zu "schützen" ist lobenswert. Es ist nur meine Art der Kommunikation hier, dass ich Perspektiven darlege. Je Beitrag idR eine der möglichen Perspektiven, manchmal sogar mehr als eine je Beitrag. Und wenn möglich versuche ich mich am "Gesamtbild" zu orientieren.


    Grüße
    TM

  • Hanzze:

    Welche Distanz haltet man, wenn man humorvoll ist? Wie geht das Distanz zu halten, wenn da z.B. lachen aufkommt. Selbst bei einem Verrückten, der stets lacht ohne sich dessen bewusst zu sein, kann man wohl nicht von Distanz sprechen. Seinen Film, oder das Objekt des Spaßes hält er felsenfest. *schmunzel*


    Sicher ist es gut, wenn Freude im Sinne des Dharmas aufkommt und vielleicht gerade eine Frucht am reifen ist. Aber ich denke auch dann hat es wenig mit Humor zu tun.


    Warum schmunzelst du? Auch eine Form des Humors...
    Bitte recherchiere doch einmal kurz zum Begriff "Humor", bevor du hier schreibst.
    Meine Darstellung ist völlig korrekt und im Einklang mit den gängigen Definitionen des Wortes.
    LG
    Onda

  • Ja, nur ist das nicht ein Wikipedia und Definitionsforum, sondern ein Buddhistisches *schmunzel* das *schmunzelnd* vielleicht deine Gefühle anregt, so das man sie eines Tages zu betrachten beginnt und merkt wo her sie kommen, ohne sie be-greifen, begrifflichen zu wollen, ohne eine Gedankenfestung um eine Emotion zu basteln und bauen.


    Also wie ist das jetzt mit der Distanz beim Humor oder Nicht-Humor? Von was distanziert? Von unangenehmen oder neutralem (diffusen), das ist dann distanziert?
    *schmunzel*

  • Ein großer deutscher Humorist ist gestorben: Loriot.


    Er geht, seine Gabe an uns und das Lachen, das er uns schenkte, wird bleiben.


    LG
    Onda


  • Hier wird von >Etwas< gesprochen, was nicht vergeht:



    Quelle


    Ob die Quelle des Lächelns dazu gehört? - Wer weiß . . .


    _()_

  • Maybe Buddha:

    Was von dem Dort genannten vergeht denn nicht?


    Nichts von dem was dort >genannt< wird.


    _()_

  • Lauscher:
    Maybe Buddha:

    Was von dem Dort genannten vergeht denn nicht?


    Nichts von dem was dort >genannt< wird.


    _()_


    Du sagtest doch: Hier wird von"Etwas" gesprochen das nicht vergeht... :oops:


    Auf welchem Schlauch steh ich denn grade ;) ?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Auf dem gleichen Schlauch, auf dem alle stehen, die das Geschehen aus der >Ich-Perspektive< anschauen.
    Wenn du den Text liest, ohne dein >Ich< dazwischen, ohne alles zu >verdinglichen<, wirst du das erkennen.


    _()_


  • Manche Dingen lassen sich mit dem Vergehen verdammt viel Zeit. Z.B. der Buddha-Dharma, der heute auf einen rund 2500-jährigen Fortbestand zurückblicken kann.


    LG
    Onda


  • Tja ... damit wirst du dich wohl abfinden müssen. Ist ne harte Konkurrenz für dich ich weiß, aber so isses nun mal.



    Grüße
    TM

  • TMingyur:

    Tja ... damit wirst du dich wohl abfinden müssen. Ist ne harte Konkurrenz für dich ich weiß, aber so isses nun mal.


    Grüße
    TM


    meinst du, das aggressive Affentheater, das du hier veranstaltest, hat irgend etwas mit Buddha-Dharma zu tun?
    Als Werbeveranstaltung für eine segensreiche Lehre der reinste Flop.
    LG
    Onda

  • Kommt immer auf den Standpunkt an... Wenn man bedenkt das diese Erde seid zich Millionen Jahren Fortbestand hat, was sind da schon 2500 Jahre?


    Das sind nur unsre Unterscheidungen die Etwas als absolut oder beständig vorgaukeln.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Beleidige mir ja nicht den Schmunzelaffen :lol:

  • Onda:
    TMingyur:

    Tja ... damit wirst du dich wohl abfinden müssen. Ist ne harte Konkurrenz für dich ich weiß, aber so isses nun mal.


    Grüße
    TM


    meinst du, das aggressive Affentheater, das du hier veranstaltest, hat irgend etwas mit Buddha-Dharma zu tun?


    Ich kann in der Darlegung und Interpretation des Buddha-Dharma in strenger Anlehnung an die Überlieferung keinerlei Aggressivität erkennen. Es gibt schließlich nur eine Überlieferung. Es gibt aber zahlreiche Abspaltungen und Hinzufügungen und Änderungen und Änderungsbegehren bzgl. dieser Überlieferung.


    Onda:


    Als Werbeveranstaltung für eine segensreiche Lehre der reinste Flop.


    Werbung ist etwas das im weltlichen Bereich seinen Platz hat. Buddha-Dharma ist wirklich "zum abgewöhnen" und das kannst du wörtlich nehmen. Dass dies für manche nicht werbewirksam ist, versteht sich von selbst.



    Lauscher:

    Oh, jetzt wird es hier witzig :oops:


    Onda:


    Das Wort „Witz“ ist etymologisch verwandt mit dem englischen wit „Gewitztheit, Esprit“, leitet sich jedoch vom althochdeutschen wizzi „Wissen“, „scharfe Beobachtung“ zu „wissan“, „gesehen haben“ ab (vergl. englisch wit auch: „geistige Wendigkeit“, witness „Zeuge“, „etw. miterleben“). Erst im 19. Jahrhundert wurde es üblich, das Wort „Witz“ auf die Produkte witziger Veranlagung zu beziehen.


    Wikipedia




    Grüße
    TM