Die zwei Wahrheiten

  • Elliot:

    Genau, das ist es. Jemand der beispielsweise aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit frei von Gier, Hass und Verblendung ist, ist deswegen nicht frei Unwissenheit, hat nicht automatisch das Wissen von den vier edlen Wahrheiten. Dein Trugschluss ist, dass jeder, der nicht befreit ist, in irgendeiner Form unter Gier, Hass oder Verblendung leiden muss. Elliot


    Ein Glück das ich nicht auch noch deine Illusionen habe.

  • Man sollte sich immer vor Augen halten, dass es sich bei allem um bloße Prozesshaftigkeiten handelt, die man nicht subjektiv bewerten sollte, nur weil es z.B. ein ach so "süßer" Säugling ist.


    Erst jemand, der dies erkannt hat wie es funktioniert kann samsara, die Prozesshaftigkeiten von stetiger Geburt, von Moment zu Moment, verursacht durch GHV durchbrechen.


    Vom Groben ins Feine


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Onda:


    Erlär doch mal, worin die Verblendung bei den Kindern besteht.Onda


    Ich erkläre es dir mal was du eigentlich selber wissen solltest:
    Die Verblendung (und nicht nur beim Kleinkind) liegt im
    mangelnden Klarblick und dem vorhandenen Unwissen.

  • Kusala:

    Man sollte sich immer vor Augen halten, dass es sich bei allem um bloße Prozesshaftigkeiten handelt, die man nicht subjektiv bewerten sollte, nur weil es z.B. ein ach so "süßer" Säugling ist.


    Erst jemand, der dies erkannt hat wie es funktioniert kann samsara, die Prozesshaftigkeiten von stetiger Geburt, von Moment zu Moment, verursacht durch GHV durchbrechen.


    Liebe Grüße
    Kusala


    Du hast offensichtlich keinen blassen Schimmer von der kindlichen Entwicklung. Weisst du wie lange es dauert, bis sich beim Kind so etwas wie ein Ich-Gefühl entwickelt? Fast zwei Jahre!


    Mit der GHV-Begriffskeule kannst du nicht alle Phänome plattklopfen.


    LG
    Onda

  • Onda:

    Weisst du wie lange es dauert, bis sich beim Kind so etwas wie ein Ich-Gefühl entwickelt? Fast zwei Jahre!


    Das sagen die Psychologen von heute (ist mir bekannt), deren Wissen aber morgen Schnee von gestern ist.
    Beobachte doch einfach mal Kinder genauer über längere Zeit mit Deinem Buddhistischen Grundwissen.
    Vor allem in Anbetracht von Paṭiccasamuppāda .


    Sieh einfach nur die immerweiderkehrenden Prozesse. Kannst Du auch in der Tierwelt beobachten.


    ()

  • Kusala:


    Das sagen die Psychologen von heute (ist mir bekannt), deren Wissen aber morgen Schnee von gestern ist.


    Das ist auch ein interessantes Phänomen. Diese arrogante Geringschätzung westlicher Wissenschaften, die man bei manchen Buddhisten beobachten kann. Woher kommt das eigentlich? Erinnert mich an diese Christen-Fundis in Amerika, die behaupten, die Welt sei nicht älter als 6000 Jahre...


    LG
    Onda

  • In der kindlichen Entwicklung findet eine intensive Prägung der den an den fünf Sinnen aktiven Grundbausteine statt (Farben, Töne, Aromen, Geschmäcker und Tastsinn). Denn ohne Farben kein sehen, ohne Töne kein hören, usw.
    Außerdem wird die Begrifflichkeit (Ball, Haus usw.) bereits von Geburt an aufgebaut und das ganze Dasein lang erweitert oder ergänzt.


    Das „Ich“ ist m.E. schon von Geburt an „Qualitativ“ vorhanden, was sich im Laufe des Lebens verändert ist die „Quantität“ der Objekte oder Situationen, die mit einem „Ich“ betrachtet werden.


    hedin

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Lieber Onda,
    warum machst Du Dir nicht mal die Mühe selber hinzuschauen?
    Wissenschaftler haben auch mal gesagt die Erde sei eine Scheibe und es wurden Menschen verbrannt dafür, dass sie sagten die Erde sei rund.


    Der Buddha hat alle Werkzeuge gelehrt wie man selber sehen/erkennen kann wie die Dinge denn tatsächlich funktionieren.
    Unzuverlässige Emotionen, die sich stetig verändern, sollte man da vielleicht als erstes mit zur eigenen zu bearbeitenden Baustelle machen. Die sind nämlich äußerst störend. Auch bei wissenschaftlichen Analysen. ;)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Kusala:

    Lieber Onda,
    warum machst Du Dir nicht mal die Mühe selber hinzuschauen?


    Im Ggs. zu dir hab ich zwei kleine Monster zu Studienzwecken zu Hause.


    Zitat

    es wurden Menschen verbrannt dafür, dass sie sagten die Erde sei rund.


    Da sieht man mal wieder, wie charmant die "Religiösen" (in diesem Falle die lieben Christen) sein können...


    Zitat

    Unzuverlässige Emotionen, die sich stetig verändern, sollte man da vielleicht als erstes mit zur eigenen zu bearbeitenden Baustelle machen. Die sind nämlich äußerst störend. Auch bei wissenschaftlichen Analysen. ;)


    Von der Wissenschaft kann man das nüchterne Betrachten lernen. Wie bei der Achtsamkeit. Da gibt es große Schnittmengen. Von den Entwicklungspsychologen können auch Buddhisten etwas lernen, entsprechende Offenheit einmal vorausgesetzt.


    LG
    Onda

  • Kusala:
    Onda:

    Im Ggs. zu dir


    Reine Spekulation :lol:


    Hast du nun zwei kleine Monster zu hause oder nicht?
    LG
    Onda

  • accinca:

    Die Verblendung (und nicht nur beim Kleinkind) liegt im mangelnden Klarblick und dem vorhandenen Unwissen.


    Ja, das ist halt Deine - recht beschränkte - Definition von Verblendung. Du ignorierst die Unterscheidung zwischen Verblendung und Unwissenheit. Jemand kann der Verblendung unterliegen, das Opfern von Tieren sei karmisch heilsam und er kann diese Verblendung aufgeben. Aber letzteres führt ihn nicht automatisch zur Einsicht in die vier edlen Wahrheiten, was wiederum als Aufgeben von Unwissenheit bezeichnet wird. Und selbst wenn er durch das Aufgeben aller möglichen Ansichten, Spekulationen und Überzeugungen frei von sämtlicher Verblendung wäre, würde dies allein nicht das Aufgeben von Unwissenheit bedeuten. Stattdessen wendest Du den Begriff Verblendung auf Wesen an, die gar nicht zu irgendeiner reflektierten Auffassung fähig wären, weder zu richtiger Ansicht, noch zu Verblendung. Und heraus kommt dann so eine verquere Auffassung:


    accinca:

    Es ist mir ganz egal ob er Almosen sammeln will oder nicht. ob einer Faul ist oder nicht. Das Begehren äußert sich in dem Wunsch etwas haben zu wollen. Wir reden hier vom Willen. Den hat ein Säugling und das ist Verlangen und deswegen begehrt er nach etwas was dieses Verlangen befriedigt. So einfach ist das.


    Also ist nach Deiner Auffassung dann ein Arahant, der seine Almosenschale mit der Absicht Nahrung zu erhalten durch die Straßen trägt, aufgrund der Tatsache dass er willentlich und wissentlich ein Bedürfnis befriedigt sicher noch viel schlimmer von Hass, Gier und Verblendung befallen, als ein Säugling, der kaum eine andere Wahl hat, als nach Milch zu schreien, oder wie ist das?


    Angenommen, jemandem gelingt dies her:


    Zitat

    ... Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren. Dies ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m064z.html)


    Was bedeutet aus Deiner Sicht nun "Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln"? Ist dieser jemand damit dann frei von Gier und Hass? Falls nein: Worin besteht stattdessen die Vernichtung von Sinnesbegierde und Übelwollen? Falls ja: Was für eine Verblendung verbleibt danach noch? Du sagtest ja:


    accinca:

    Was heißt "die Neigungen"? Das sind die Neigungen, die Neigung zu Gier, die Neigung zu Haß und die Neigung zu Verblendung treten immer zusammen auf.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot ()

  • Zitat

    Kusala: Geburt wird von den meisten gefeiert. Was entsteht aber aus Geburt?


    Wenn du nach einem danach fragst als - "Was entsteht aber aus Geburt" - dann ist es konsequenter weise notwendig zu fragen, was ging dann dieser Geburt voraus.


    Zitat

    Kusala: Was geboren wird, wird krank, alt, stirbt.


    Wer nimmt dies wahr, durch bzw. mittels "durch" was ?


    Zitat

    Kusala: Das wird natürlich verdrängt.


    Wer nimmt das wahr ? Und wer ist der, der dies verdrängt?


    Zitat

    Kusala: Alle anderen bekommen Krebs, alle anderen sterben.


    Wer sind denn alle die anderen ohne Dein vermeinendes Selbst [Ich]?


    Zitat

    Kusala: Natürlich gibt es auch freudvolle Phasen im Leben.


    Alle fühlenden Wesen sehnen sich nach Glück nicht ein einziges möchte [will] Leiden.
    Die Ursache für Leid ist Leid und die Ursache für Glück ist Glück, Glück kann niemals die Ursache für Leid sein.
    Zumindest ist das widersinnig, das Leid als Ursache für Glück angenommen wird.


    »Süße Samen haben süße Früchte
    Scharfe Samen haben scharfe Früchte
    Bittere Samen haben bittere Früchte
    «


    Zitat

    Kusala: Das macht das menschliche Dasein ja auch so ausgewogen, sodass es die beste Geburt ist um etwas zu ändern.


    Für wen? Wer ist so autonom dies für sich bestimmen zu können? »Oh Ich Bewusstsein wann wirst du jeh vergehen → Shantideva «


    Zitat

    Kusala: Es bietet sich die Möglichkeit auszusteigen aus diesem Daseinskreislauf genannt Samsara.


    Ohne Samsara ist Nirvana nicht denkbar. "Was entsteht aber aus Geburt?" Werte Kusala ...


    Zitat

    Kusala: Aber letztendlich sind auch die freudvollen Dinge für einen "ungeübten Weltling" leidhaft, da sie veränderlich/vergänglich sind.


    Wo sind sie wenn sie vergangen sind, die freudvollen Dinge ? Wer ist dieser "ungeübte Weltling" - von wem wird dieser mittels was wahrgenommen ?


    Zitat

    Kusala: Wer sagt, er habe keine Angst (liegt im Hass durch Verblendung begründet) vor Krankheit oder Tod, dem "unterstelle" ich erst einmal, dass ihm nicht bewusst ist, was das bedeutet.


    Oh welch unschöne Projektion. Vielleicht liegt`s auch daran das der, -wer auch immer-, durchschaut hat das all die Dinge nur dem bloßen Anschein nach 'existieren' und findet das sehr beruhigend und entspannend als ob er einer Theateraufführung zuschaut ?


    Zitat

    Kusala: Außer er hat sich schon ausreichend mit dem eigenen Sterben beschäftigt (Todesbetrachtung).


    Niemand stirbt wirklich um dann schlussendlich tot zu sein,
    Je nachdem, ist da niemand der stirbt und Tod ist. » - - "Was entsteht aber aus Geburt?"- - « Welche wirksame Wirklichkeit du ihr zuschreibst mittels sinnlicher Wahrnehmung liegt inwiefern allein bei dir.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Onda:

    Weisst du wie lange es dauert, bis sich beim Kind so etwas wie ein Ich-Gefühl entwickelt? Fast zwei Jahre!


    Dann frage ich mich aber, warum die von Anfang an rumplärren, so ganz ohne "ich-gefühl" ;)


    Grüße
    TM

  • TMingyur:
    Onda:

    Weisst du wie lange es dauert, bis sich beim Kind so etwas wie ein Ich-Gefühl entwickelt? Fast zwei Jahre!


    Dann frage ich mich aber, warum die von Anfang an rumplärren, so ganz ohne "ich-gefühl" ;)


    Grüße
    TM


    Sie haben ein ich-gefühl. Es ist genau das ich-gefühl um dessen Erkennen es Buddha geht. Das frei von jeder Vorstellung ist in der Hülle des Ich's das nicht ohne Vorstellungen ist, in der Umhüllung des Ich's das nur aus Vorstellungen besteht von denen die stärkste ist das es DAS ich ist.

  • Die zwei Wahrheiten aus einer anderen Perspektive:


    Es gibt die Welt der konventionellen Terminologie (relative Wirklichkeit) und die Welt der paramattha dhamma (letztendliche Wirklichkeit). Normalerweise denken wir von der Welt in Begriffen wie: „Mensch, Tier, Gegenstand“ und wir benennen sie mit verschiedenen Namen.
    Wissen wir auch, was die Dinge wirklich sind: nur nama und rupa, die vergänglich sind.
    Die Welt der paramattha ist wirklich, paramattha dhamma sind nama und rupa. Nama und rupa, die in unserem täglichen Leben erscheinen, können von uns unmittelbar durch die fünf Sinnentore und das Geisttor erfahren werden. Es hat nichts zu sagen, wie wir sie benennen. Dies ist die Welt die wirklich ist. Wenn wir sehen, existiert die Welt der Farben. Wenn wir hören, existiert die Welt der Töne. Wenn wir denken, existiert die Welt der Gedanken usw.
    Farbe und Sehen sind wirklich, ihre Eigenschaften können erfahren werden. Es ist von keinerlei Bedeutung, ob wir „Farben“ und „Sehen“ benennen, oder ob wir sie überhaupt nicht benennen. Solange wir den konventionellen Begriffen (relative Wahrheit) wie „Baum oder „Stuhl“ anhaften, erfahren wir nicht das Charakteristische der Wirklichkeit (letztendliche Wahrheit). Wenn wir einen Baum sehen, ist es Farbe, welche tatsächlich gesehen wird. Farbe ist ein paramattha dhamma, eine Art von rupa, die durch das Auge erfahren werden kann. Farbe ist wirklich. Wenn wir einen Baum berühren, können wir Härte fühlen. Es ist eine Art von rupa, welche durch den Körpersinn erfahren werden kann. Härte ist wirklich. Paramattha dhamma wie Farbe und Härte können erfahren werden. Es ist unbedeutend, wie man sie benennt.
    Die Welt, die durch die sechs Tore erfahren werden kann ist wirklich, aber sie ist nicht dauerhaft, sie ist vergänglich. Wenn wir sehen, existiert die Welt der Farben, aber sie verschwindet sofort wieder. Das gleiche gilt für die Welt des Tones, des Geruchs, des Geschmackes, der Körpereindrücke und der Welt der Gedanken.
    Wie auch immer, wir scheinen nur die Welt der konventionellen Begriffe (relative Wahrheit) zu kennen, weil Unwissenheit und falsche Ansicht akkumuliert worden sind. Wir können noch nicht erfahren, dass nama und rupa entstehen und sofort wieder vergehen.
    Unwissenheit über die Welt der paramattha dhamma ist die Unwissenheit welche ausgemerzt werden soll, denn sie bringt „Leiden


    Die Welt im Sinne der paramattha dhamma (letztendliche Wahrheit) wird in der Lehre des Buddha „Die Welt der vorzüglichen Disziplin“ genannt.


    hedin