Kleine Zen-Geschichte:
Einst errichtete eine alte Frau auf ihrem Grundstück eine Hütte um einen heiligen Eremiten darin wohnen zu lassen. Nach zwanzig Jahren dieser Gönnerschaft beschloß sie, die Weisheit dieses Mannes einmal zu testen. Als sie wie üblich ihre Magd mit dem täglichen Proviant für den Einsiedler losschickte, hieß sie ihr, ihn diesmal auf das Innigste zu umarmen. So lief das Mädchen zu dem Manne, setzte sich auf seinen Schoß und schlang seine Arme um ihn. Da stieß der Mönch sie von sich und rief: "Ein kahler Baum am kalten Fels, im Winter kennt er keine Wärme." Die Magd lief zurück zu ihrer Herrin und berichtete ihr alles. Da erzürnte sich die Frau sehr und rief: "Zwanzig Jahre habe ich einem Blender hofiert! Gänzlich unempfindlich kann sich nur ein Heuchler geben oder ein Leichnam. " Sie vertrieb den Eremiten und brannte die Hütte nieder.