an der Wahrnehmung arbeiten

  • Hi Sumedha,
    ich muss meinem Beitrag noch wieder weitere "Gedankengänge" anschließen :D .


    Die Wahrnehmung ist ja nicht das Ziel, zumindest nicht für mich. Das Verlöschen und somit die Befreiung ist mein Ziel. Somit ist die Befreiung der beispielhafte Kuchen (Buddha spricht vom Brotbacken, hab ich mal gelesen, weiß aber nicht, wo das steht). Ist aber die Befreiung das Ergebnis, so ist die Wahrnehmung ein Teil der Zutat, die dieses gewünschte Ergebnis verhindern könnte. Um beim ursprünglichen Thema zu bleiben: Wenn ich also durch meine Konditionierung etwas wahrnehme, was nicht der Wirklichkeit entspricht, dann bleibe ich verblendet, wenn ich nicht an meiner Wahrnehmung "arbeite".


    Wenn ich jemanden als Troll (Ursprung dieser Diskussion) wahrnehme, so kann es durchaus sein, dass ich der Troll bin, ohne mir dessen bewusst zu sein. Wie also bekomme ich das hin, mir dieses Irrtums bewusst zu werden?
    _()_

  • Die Frage ist doch, woher kommt der Geschmack (des Kuchens) - ist er eine Eigenschaft des Kuchens oder ist es eine Wahrnehmung des Schmeckens?
    Selbstverständlich hat der Kuchen irgendwelche Eigenschaften, die mit der Zusammensetzung auch bedingt sind und diese kann ich ändern - Rezept. Aber um den Geschmack zu erkennen, muss ich den Kuchen probieren - schmecken. Und daher ist der Geschmack des Kuchens etwas was jemand fühlt, wahrnimmt und sich dessen bewusst ist.
    Denn Geschmack entsteht durch Gefühl - Berührung von angenehm, unangenehm, weder-noch - .


    In M 43 heißt es,

    Zitat

    "Dieses Gefühl, o Bruder, diese Wahrnehmung und dieses Bewußtsein: diese drei erscheinen verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, sie zu sondern und ihren Unterschied anzugeben. Denn:


    * was einer fühlt, Bruder, das nimmt er wahr, und
    * was er wahrnimmt, dessen ist er bewußt;


    darum erscheinen diese Dinge verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich sie zu sondern und ihren Unterschied anzugeben."


    Wenn ich nun das Rezept, also den Kuchen verändere, dann doch nur deshalb, weil ich ein angenehmes Gefühl erzeugen will.


    Betrachtet man dann die Geschmackswahrnehmung, dann erkennt man, sie ist durch Berührung, durch Gefühl, durch Bewusstsein entstanden und vergeht auch wieder, wenn Berührung vergeht. Damit ist sie vergänglich.
    Da sich die Geschmackswahrnehmung verändern kann, sie hängt nämlich nicht von einem Ich ab, sondern z.B. auch davon, was vorher geschmeckt wurde, aber auch vom Bewusstsein.


    Die Wahrnehmung ist also nicht getrennt von Gefühl und Bewusstsein. Gefühl ist bedingt durch Berührung und wenn Wahrnehmung also aufgelöst wird, bedeutet das, dass der Berührungseindruck aufgelöst wird.
    Um da bei dem Beispiel zu bleiben - der Kuchen schmeckt dem einen gut, dem anderen gar nicht, und dem dritten ist es egal - weil der macht sich nichts aus Kuchen.
    Und genau darum geht es doch - angenehme Gefühle sind angenehme Gefühle - genau wie unangenehme Gefühle, unangenehme Gefühle sind. Weshalb will man nun unbedingt das eine, dem anderen vorziehen? Genau das ist doch Anhaften an Gefühl.

  • monikamarie:

    Wenn ich jemanden als Troll (Ursprung dieser Diskussion) wahrnehme, so kann es durchaus sein, dass ich der Troll bin, ohne mir dessen bewusst zu sein. Wie also bekomme ich das hin, mir dieses Irrtums bewusst zu werden?
    _()_


    In dem ich diesen Bewusstseinseindruck los lasse.
    Ich erleichtere mir ja die Wahrnehmung durch Markierung - Troll ist eine Markierung. Der Ursprung dieser Markierung ist aber mein Gefühl - meine Gefühlswahrnehmung. Da ist Ärger z.B. - ich muss also diese ärgerliche Seite von mir integrieren. Der Troll, den ich außen identifiziert habe, ist nichts anderes als der Troll, der in mir als Ärger (z.B.) oder Provokateur hockt.
    Der Troll ist ja jemand, der Foren-Kommunikation zerstört - diese Seite, dass die Kommunikation durch meine Art der Kommunikation gestört/zerstört wird, nehme ich bei mir selbst nicht wahr.

  • siehe nächsten Beitrag

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Takumi:
    monikamarie:

    Wenn ich jemanden als Troll (Ursprung dieser Diskussion) wahrnehme, so kann es durchaus sein, dass ich der Troll bin, ohne mir dessen bewusst zu sein. Wie also bekomme ich das hin, mir dieses Irrtums bewusst zu werden?
    _()_


    In dem ich diesen Bewusstseinseindruck los lasse.
    Ich erleichtere mir ja die Wahrnehmung durch Markierung - Troll ist eine Markierung. Der Ursprung dieser Markierung ist aber mein Gefühl - meine Gefühlswahrnehmung. Da ist Ärger z.B. - ich muss also diese ärgerliche Seite von mir integrieren. Der Troll, den ich außen identifiziert habe, ist nichts anderes als der Troll, der in mir als Ärger (z.B.) oder Provokateur hockt.
    Der Troll ist ja jemand, der Foren-Kommunikation zerstört - diese Seite, dass die Kommunikation durch meine Art der Kommunikation gestört/zerstört wird, nehme ich bei mir selbst nicht wahr.


    Ja, genau. So gesehen arbeite ich also an meiner Wahrnehmung?

  • es geht darum um alles was ich im laufe meines lebens an die Whrnehmung gekoppelt habe, zu erkennen und zu entkoppeln, was übrig bleibt ist "die dinge so sehen wie sie sind".
    nun sind die muster der verkopplungen vielfältig, das was uns davon bewust wird, ist die spitze des eisberges.
    durch stetige praxis verändern sich einige muster ohne unser zutun da sie teil eines noch rafinierten musters sind. es ist eine sache der prioritäten und ich weiss nicht wer die festlegt, mein bewustsein oder mein "unterbewustsein".
    so sehe ich es.
    .

  • sumedhâ:

    es geht darum um alles was ich im laufe meines lebens an die Whrnehmung gekoppelt habe, zu erkennen und zu entkoppeln, was übrig bleibt ist "die dinge so sehen wie sie sind".
    nun sind die muster der verkopplungen vielfältig, das was uns davon bewust wird, ist die spitze des eisberges.
    durch stetige praxis verändern sich einige muster ohne unser zutun da sie teil eines noch rafinierten musters sind. es ist eine sache der prioritäten und ich weiss nicht wer die festlegt, mein bewustsein oder mein "unterbewustsein".
    so sehe ich es.
    .


    Drei Dinge:
    Alle Phänomene sind vergänglich, leidvoll und nicht-Selbst. Ich bin vergänglich, leidvoll und nicht-Ich.
    Ich kann darüber jammern, aber das ist nutzlos.

  • Takumi:

    Drei Dinge:
    Alle Phänomene sind vergänglich, leidvoll und nicht-Selbst. Ich bin vergänglich, leidvoll und nicht-Ich.
    Ich kann darüber jammern, aber das ist nutzlos.


    richtig !!! :D


    und wer jammert?
    ,

  • sumedhâ:

    es geht darum um alles was ich im laufe meines lebens an die Whrnehmung gekoppelt habe, zu erkennen und zu entkoppeln, was übrig bleibt ist "die dinge so sehen wie sie sind".
    nun sind die muster der verkopplungen vielfältig, das was uns davon bewust wird, ist die spitze des eisberges.
    durch stetige praxis verändern sich einige muster ohne unser zutun da sie teil eines noch rafinierten musters sind. es ist eine sache der prioritäten und ich weiss nicht wer die festlegt, mein bewustsein oder mein "unterbewustsein".
    so sehe ich es.
    .


    _()_

  • sumedhâ:
    Takumi:

    Drei Dinge:
    Alle Phänomene sind vergänglich, leidvoll und nicht-Selbst. Ich bin vergänglich, leidvoll und nicht-Ich.
    Ich kann darüber jammern, aber das ist nutzlos.


    richtig !!! :D
    und wer jammert?,


    Wer immer auch jammerte, das Jammern alleine änderte die Umstände nicht.
    Trotzdem könnte das erlittene Leiden doch ein Grund aus dem Leiden einen Ausweg zu finden.

  • accinca:
    sumedhâ:


    richtig !!! :D
    und wer jammert?,


    Wer immer auch jammerte, das Jammern alleine änderte die Umstände nicht.
    Trotzdem könnte das erlittene Leiden doch ein Grund aus dem Leiden einen Ausweg zu finden.


    klingt ganz vernünftig :)
    .

  • sumedhâ:
    Takumi:

    Drei Dinge:
    Alle Phänomene sind vergänglich, leidvoll und nicht-Selbst. Ich bin vergänglich, leidvoll und nicht-Ich.
    Ich kann darüber jammern, aber das ist nutzlos.


    richtig !!! :D


    und wer jammert?
    ,


    Ich bin eher der Ärger-Typ. Also Ärger treibt mich - und insofern ist es richtig, was accinca schrieb.
    Leidenserfahrung ist schon mal ein Anfang. Aber dass da ein Ausweg erkannt wird, dazu braucht es noch neben dem Leiden auch den Pfad. Sonst endet es eben in der Depression - oder vor der Wand. Ich hatte da die Wand gewählt.
    :D

  • Hallo Sumedhâ,


    mein Training der Wahrnehmung hat eine ganz praktische Seite: Ich schärfe meine Sinne - Hören, Sehen, Schmecken, Tasten, Riechen, Denken. Das nenne ich "an der Wahrnehmung arbeiten".


    Gruß Jōshū

  • Joshu:

    Hallo Sumedhâ,


    mein Training der Wahrnehmung hat eine ganz praktische Seite: Ich schärfe meine Sinne - Hören, Sehen, Schmecken, Tasten, Riechen, Denken. Das nenne ich "an der Wahrnehmung arbeiten".


    Gruß Jōshū


    verstehe....
    .

  • sumedhâ:

    es geht darum um alles was ich im laufe meines lebens an die Whrnehmung gekoppelt habe, zu erkennen und zu entkoppeln, was übrig bleibt ist "die dinge so sehen wie sie sind".
    nun sind die muster der verkopplungen vielfältig, das was uns davon bewust wird, ist die spitze des eisberges.
    durch stetige praxis verändern sich einige muster ohne unser zutun da sie teil eines noch rafinierten musters sind. es ist eine sache der prioritäten und ich weiss nicht wer die festlegt, mein bewustsein oder mein "unterbewustsein".
    so sehe ich es.
    .


    Man kann dieses Muster nicht willentlich lösen. Denn wir haben sie nicht erschaffen.
    Die Wahrnehmung ändert sich erst grundlegend durch Erleuchtung.
    Es ist müßig sich damit zu beschäftigen, was uns konditioniert hat, geschweige denn wie oder warum.
    Egal wie man ist- damit geht man in die Meditation.
    Die Konditionierung findet sich immer in einem oder mereren Aspekten der nivarana wieder.
    Es genügt das zu wissen.
    Sowohl im Alltag und fokusiert in der Medi kommt dieses nivarana zu tragen, aber es schleift sich ab.

  • Ja, ein Wille, im Sinne von Verkrampfen und Zielstrebigkeit, muss in diesem Feld hinderlich sein.
    Aber die Wahrnehmung distanziert wahrnehmen :lol: ist sicherlich nützlich. Und außerdem spannend manchmal - DIESE Gaukelei .... mit etwas Abstand lustig zu beobachten.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onyx9:
    sumedhâ:

    es geht darum um alles was ich im laufe meines lebens an die Whrnehmung gekoppelt habe, zu erkennen und zu entkoppeln, was übrig bleibt ist "die dinge so sehen wie sie sind".
    nun sind die muster der verkopplungen vielfältig, das was uns davon bewust wird, ist die spitze des eisberges.
    durch stetige praxis verändern sich einige muster ohne unser zutun da sie teil eines noch rafinierten musters sind. es ist eine sache der prioritäten und ich weiss nicht wer die festlegt, mein bewustsein oder mein "unterbewustsein".
    so sehe ich es.
    .


    Man kann dieses Muster nicht willentlich lösen. Denn wir haben sie nicht erschaffen.


    kann man nicht, tut man auch nicht, denn wenn sie enttarnt sind verändern sie sich von selbst. woher ich das weiss? ich habs erlebt.

    Zitat

    Die Wahrnehmung ändert sich erst grundlegend durch Erleuchtung.


    das sehe ich estwas anders, denn ohne das sich die wahrnemung verändert gibt es kein erwachen, die zwei sind die zwei seiten einer medalie.

    Zitat

    Es ist müßig sich damit zu beschäftigen, was uns konditioniert hat, geschweige denn wie oder warum.


    genau, aktiv lässt sich keine wahrnehmung verändern

    Zitat

    Egal wie man ist- damit geht man in die Meditation.


    genau! und da passiert was oder auch nicht...ich rufe es nicht herfor ich lasse es geschehen

    Zitat

    Die Konditionierung findet sich immer in einem oder mereren Aspekten der nivarana wieder.


    für mich ist nirvana im moment nicht mehr als ein begriff, dazu kann ich nichts sagen.
    .

  • Maybe Buddha:

    Was du liest sind nie "mehr" als Worte...


    deswegen ist für mich "nirvana" auch nur ein wort.
    .

  • sumedhâ:
    Maybe Buddha:

    Was du liest sind nie "mehr" als Worte...


    deswegen ist für mich "nirvana" auch nur ein wort.
    .

    Hast du den Link überhaupt angeklickt?
    Ich wollte dich damit nur darauf aufmerksam machen,
    das Onyx nicht von NIRVANA gesprochen hat, sondern von NIVARANA.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    sumedhâ:


    deswegen ist für mich "nirvana" auch nur ein wort.
    .

    Hast du den Link überhaupt angeklickt?
    Ich wollte dich damit nur darauf aufmerksam machen,
    das Onyx nicht von NIRVANA gesprochen hat, sondern von NIVARANA.


    _()_ danke MB _()_
    .