Za-Zen ähnliche Praktiken vor Buddha

  • Die gab es ja sicherlich, da Meditation, Atemachtsamkeit und Verweilen im Hier und Jetzt seit vielen Jahrtausenden gepflegt wurden. Aber würde diese Dinge allein zum endgültigen Frieden führen, dann hätte es ja nie eines Buddha und seiner Lehre benötigt. Der Buddha betonte ja immer wieder, das Versenkung allein nicht reicht, das die gesamte Praxis von der Rechten Ansicht durchdrungen sein muss, das sie zur höchsten Freiheit führt. Und diese Ansicht entwickelt sich eben nicht einfach so aus der Praxis heraus. Wäre es so, wären die Vertiefungen ja alles was nötig wäre. Ich werde mal ein paar geeignete Stellen im Kanon raussuchen, zu gegebener Zeit. Jetzt hat erst einmal diese hier meine Aufmerksamkeit geweckt:


    M8


    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Ja die Praktiken gab es schon vorher, Quellen sind denke ich die Upanishaden, obwohl im frühen Taoismus oder Schamanismus Kontemplation und Meditation angewandt wurden.


    In deinem Auszug geht es um "Selbstentsagung", Buddha meint damit eher so etwas wie richtige Tugend im Leben als Meditationszustände.


    Allerdings ist auch die Meditation ein direkter Weg von Vielen. In anderen Texten erreicht man nach der Weder Wahrnehmungstufe die Auflösung der Wahrnehmung und damit die Befreiung von den Trieben.
    Und der Beginn der 7 Erleuchtungsfaktoren hat als Grundlage die Achtsamkeit, über die alle anderen Faktoren aufgebaut werden.


    Böse könnte man sagen, dass die verschiedenen Meditationsmeister zu unterschiedlichen Interpretationen in ihren Meditationserfahrungen kommen und nur der Schüler des Meisters erleuchtet ist, der die eigene Meinung übernimmt :lol:


    Alle anderen Meinungen kommen aus einer falschen Praxis...

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Zitat

    Der Buddha betonte ja immer wieder, das Versenkung allein nicht reicht, das die gesamte Praxis von der Rechten Ansicht durchdrungen sein muss, das sie zur höchsten Freiheit führt.


    Eben! Es gibt eine Lehrrede von der "Häutung" oder "Ablösung", hab sie gerade nicht parat (vielleicht kann jemand die Quelle nennen ?), wo der Erwachte die Praktiken aufzählt die zur Branderlöschung führen.
    Eine interessante Lehrrede ist die UD:4.1 http://www.palikanon.com/khuddaka/udana/ud_4.htm wo der Mönch Meghiyo sich zur Meditation hinhockt und nichts auf die Reihe kriegt. Dieses Problem ist vielen Meditierenden bekannt. Der Erwachte weist auf die notwendige Vorbereitung hin und sagt auch was zur Branderlöschung führt.


    Zitat

    Wer die Unbeständigkeit wahrnimmt, Meghiyo: wenn bei dem das Bedünken 'Ich bin' aufgehoben ist, dann erreicht er noch zu Lebzeiten die Brandlöschung."[56]


    Liebe Grüsse


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Mabuttar:

    Allerdings ist auch die Meditation ein direkter Weg von Vielen. In anderen Texten erreicht man nach der Weder Wahrnehmungstufe die Auflösung der Wahrnehmung und damit die Befreiung von den Trieben.


    Aber nur temporär.


    Der Buddha lernte die Jhanas bei seinem Lehrer Alāra Kālāma. Diesen verließ er da er bemerkte, dass dies nicht zur endgültigen Befereiung führt und die Jhanas eben noch nicht alles sind.


    Erst durch Samādhi (Versenkung, Konzentration, Andacht, Meditation) einhergend mit samatha (Gemütsruhe), die durch Achtsamkeit und Gewissenruhe entsteht ist Vipassana (Klarsicht) möglich. Der Buddha lehrte Samādhi + Vipassana sind zielführend.


    Sila - Samadhi - Panna


    Unter Samadhi fallen beim Edlen Achtfachen Pfad
    Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit und Rechte Geistessammlung


    Zur Erinnerung:



    Mabuttar:


    Böse könnte man sagen, dass die verschiedenen Meditationsmeister zu unterschiedlichen Interpretationen in ihren Meditationserfahrungen kommen und nur der Schüler des Meisters erleuchtet ist, der die eigene Meinung übernimmt


    Das ist tatsächlich leider oft so.


    Die meisten lehren das was sie selber gelehrt bekommen haben und was bei ihnen "gewirkt" hat. Jeder Mensch ist aber anders und bringt unterschiedliche Grundvoraussetzungen (Charakter, Lebensumstände, Intellekt usw.) mit.


    Deswegen sollte man sich einen Lehrer suchen, der sich mit allen (40 in den Lehrreden beschriebenen) "Objekten" auskennt und gemäß dem Edlen Achtfachen Pfad die jeweils passende Anweisung gibt, so wie es der Buddha auch tat.


    ()

  • Mabuttar:

    In deinem Auszug geht es um "Selbstentsagung", Buddha meint damit eher so etwas wie richtige Tugend im Leben als Meditationszustände.


    Klar, aber es geht ja auch darum, das meditative Versenkung nicht alles ist, wie Sukha sehr schön ausgeführt hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)