Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens

  • Grund:

    "Etwas wollen" iSv anstreben impliziert ja bereits das Hoffen darauf, dass das Gewollte irgendwann zu haben ist.


    Wir sprechen hier von Streben im Zusammenhang mit Befreiung.
    Wenn erkannt wird, dass Unwissenheit und Leid bestehen, entsteht entweder Hoffnung auf ihre Beseitigung oder nicht. Hoffnung beinhaltet den Wunsch nach Beseitigung und den Glauben an die Möglichkeit der Beseitigung. Wenn durch entsprechende Handlungen, die vom Wunsch verursacht werden, der Glaube bestätigt, also durch Erkenntnis ersetzt wird, dann erfüllt sich die Hoffnung. Wenn Hoffnung erfüllt ist, besteht sie nicht mehr.


    Z.B. jemand hat sich im Wald verirrt. Wenn er darauf hofft eine Stadt zu finden, schlägt er einen Weg ein, von dem er glaubt dass er der Richtige ist. Während er den Weg geht, wird er in der Ferne der ersten Häuser gewahr, und nun weiß er dass er die Stadt erreichen wird, und die Hoffnung ist erfüllt, obwohl er die Stadt noch nicht erreicht hat.


    Grund:

    Es soll sich niemand vornehmen was zu sein, was er/sie nicht ist. Wem die religiösen Aspekte passen, der sollte bei denen bleiben, denn wie an anderer Stelle bereits gesagt, auch auf der Grundlage von Hoffen und einspitziger Ausrichtung auf das Erhoffte, kann die kurze Zeit zwischen Geburt und Tod relativ stressfrei werden - und das gilt für Buddhismus ebenso wie es für Christentum oder andere Religionen gilt. 8)


    Da werden zwei Dinge angesprochen: Das Leben besteht nur zwischen Geburt und Tod, was vorher war und nachher kommt weiß man nicht. Und dieses Leben beinhaltet Leid bzw. Stress, und den will man verringern (relativ bedeutet wohl im Vergleich zu größerem Leid) indem man sich mit Glaube oder Erkenntnis befasst, die aus bestimmten Überlieferungen stammen.


    Erstens kann etwas, von dem man nichts weiß, trotzdem vorhanden sein. Man kann sich dafür entscheiden, das Leben als etwas zu sehen, das nur zwischen Geburt und Tod stattfindet. Oder dafür, dass das Leben aus einem vorangehenden Leben entstanden ist und ein Weiteres verursacht. Beides ist ein Glaube oder eine Theorie, für die man jeweils Hinweise oder Überlegungen heranzieht, die die Eine oder die Andere Version wahrscheinlicher erscheinen lassen.


    Das Zweite beruht auf einer Tatsache: Es gibt Leid oder Stress. Ich gebrauche den Begriff Leid als Synonym für Stress, wenn es gestattet ist. Kann man Leid nur verringern oder ganz beenden? Körper und Geist sind vielfachen Störungen ausgesetzt, die sich verringern, aber nicht beenden lassen. Solange Körper und Geist als Ich, meine Existenz, erfahren werden, kann Leid daher nicht beendet werden. Religion und Philosophie können eine Hilfe sein um das Leid zu verringern, indem sie z.B. Verzweiflung durch Hoffnung ersetzen, Schädliches ablegen helfen, innere Zwänge wie Zorn oder Angst beruhigen, usw. Damit kann man sich zufrieden geben, man kann durch Erkenntnis sogar eine Ebene verminderten Leids erreichen, wo die Hoffnung, Leid zu verringern, erfüllt ist und somit nicht mehr besteht. Für so jemanden gibt es im Leben nichts mehr zu erreichen.


    Oft sprechen Religion und Philosophie von der Möglichkeit, der Identifikation mit Körper und Geist zu entkommen und damit Leid ganz zu beenden. Wer sich das vornimmt, erlebt ab einem bestimmten Punkt, was ich oben beschrieben habe. Seine Hoffnung hat sich auch erfüllt, das Ziel ist erkannt und muss nicht mehr erhofft werden, die Schritte dorthin sind klar und müssen nur noch gegangen werden. Leid vermindert sich mit jedem Schritt, aber er bleibt nicht auf halbem Wege stehen, sondern geht (strebt) weiter, bis er das Ziel erreicht hat, Unwissenheit und Leid vollständig beseitigt sind.

  • mukti:
    Grund:

    Es soll sich niemand vornehmen was zu sein, was er/sie nicht ist. Wem die religiösen Aspekte passen, der sollte bei denen bleiben, denn wie an anderer Stelle bereits gesagt, auch auf der Grundlage von Hoffen und einspitziger Ausrichtung auf das Erhoffte, kann die kurze Zeit zwischen Geburt und Tod relativ stressfrei werden - und das gilt für Buddhismus ebenso wie es für Christentum oder andere Religionen gilt. 8)


    Da werden zwei Dinge angesprochen: Das Leben besteht nur zwischen Geburt und Tod, was vorher war und nachher kommt weiß man nicht. Und dieses Leben beinhaltet Leid bzw. Stress, und den will man verringern (relativ bedeutet wohl im Vergleich zu größerem Leid) indem man sich mit Glaube oder Erkenntnis befasst, die aus bestimmten Überlieferungen stammen.


    Na ja erstens ist Leben nunmal das zwischen Geburt und Tod und zweitens spreche ich von Stress, nicht von Leid. Stress ist An-Spannung oder Ver-Spannung, daraus kann sicherlich das, was man umgangssprachlich als "Leid" bezeichnet, entstehen, muss aber nicht notwendigerweise. 8)


    mukti:


    Erstens kann etwas, von dem man nichts weiß, trotzdem vorhanden sein. Man kann sich dafür entscheiden, das Leben als etwas zu sehen, das nur zwischen Geburt und Tod stattfindet. Oder dafür, dass das Leben aus einem vorangehenden Leben entstanden ist und ein Weiteres verursacht. Beides ist ein Glaube oder eine Theorie, für die man jeweils Hinweise oder Überlegungen heranzieht, die die Eine oder die Andere Version wahrscheinlicher erscheinen lassen.


    Du kannst es drehen und wenden wie du willst, Leben ist das zwischen Geburt und Tod und es gibt nur eines, das "vorhanden" ist, um mit deinen Worten zu sprechen. In diesem gibt es aber sehr viele Vorstellungen, so auch etwaige Vorstellungen von früheren oder späteren Leben, Vorstellungen von Gott, dem Weihnachtsmann oder was auch immer. 8)



    mukti:


    Das Zweite beruht auf einer Tatsache: Es gibt Leid oder Stress. Ich gebrauche den Begriff Leid als Synonym für Stress, wenn es gestattet ist.


    Ja, mir bedeuten die Begriffe anderes, siehe oben.


    Die Bedeutung von "stressfrei" die ich meine ist die, dass sich Spannungen auflösen, nachdem sie entstanden sind und dass sie sich nicht aufbauen und zu weiteren Verwicklungen führen. Aber "stressfrei" bedeutet nicht, dass keine Spannungen entstehen, denn Spannungen entstehen solange der Körper lebt und solange der Körper lebt, kommt es zu bewußt-Werden und bewußt-Sein. Letzteres kann aber domestiziert werden bzw richtiger: kann sich selbst domestizieren (das "Entknoten" oben), so dass die Spannungen, die der Körper hervorbringt, sich nicht mehr oder nur mehr sehr marginal mental auswirken. 8)


    Neben diesen Spannungen, die auch als solche wahrgenommen werden können, gibt es noch Phänomene, die wolken- oder blasengleich aufsteigen ... oder wie Nebenschwaden ... das ist höchstinteressant ... ich würde das als "Stimmungsnebel" bezeichnen ... deren Aufsteigen ist deutlich schwieriger zu beobachten ... haben aber fast sone Art "Umriss" oder "Begrenzung", wenn sie vorbeiziehen


    Du siehst es wird nie langweilig, auch wenn es nichts zu tun gibt :lol: