Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens


  • Vielen Dank für die Erläuterung, werte Losang Lamo, das finde ich gut verständlich. Wie man darin einen direkten Einblick haben kann, sodass die "Wolken" sofort wegfallen, ist mir zur Zeit aber nicht ganz klar. Vielleicht durch Meditation? Da braucht es dann aber auch die Voraussetzungen des achtfachen Pfades, oder was meinst du?

  • Grund:

    "Natur des Geistes" ist idR nur plakatives Daherreden von Tibetern, vergiss es. Ich geb dir den Begriff "nichts", damit kannste ebenso viel anfangen und musst nicht fragen, was "die Natur von nichts" ist. Aber wohlgemerkt: Ich rede nicht von "Dem Nichts", sondern einfach nur von nichts 8)


    Darauf kann ich nun nichts antworten...

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    "Natur des Geistes" ist idR nur plakatives Daherreden von Tibetern,


    Papapapapapa … :D



    Mamamamama 8)

  • Zitat

    Losang Lamo: Die Natur des Geistes ist wie ein klarer wolkenloser Himmel. Die Wolken, das sind Gedanken, Egoismen, Unwissenheitsschleier und andere "Verunreinigungen".
    Die Natur des Geistes ist das, was übrigbleibt, wenn alles wegfällt. ;)


    Cool. 8)
    Nur nichts für Leut`s die davon nichts verstehen :shock::lol:


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • mukti:

    Das meine ich mit "Problematik absichtslosen Strebens". Wenn es nicht um Loslösung geht, worum geht es dann? Du versuchst oft deutlich zu machen, dass es um gar nichts geht, nichts anstreben, nichts ändern, nichts wollen. Mit anderen Worten, du hast keine Motivation für deine Handlungen. Warum handelst du dann?


    Hallo,


    nach meiner Erfahrung ist absichtsloses Streben nichts worüber man nachdenken sollte. Dann wird es schräg.
    Es ist einfach nicht die Angelegenheit des Verstandes. Es liegt nicht in seinem Zuständigkeitsberreich.


    Man kann mit dem Verstand ganz wunderbar die äußeren Dinge des Alltags erledigen, man kann sich mit ihm das Leben angenehm machen. Man kann die Welt gestalten und manipulieren.
    Aber es gibt etwas wo er total machtlos ist.
    Er taugt nach meiner Erfahrung nichts, wenn ich wirklich glücklich sein will, wenn ich wirklich frei sein will, wenn ich wirklich im Frieden sein will.
    Er kann diese Probleme nicht lösen, weil es keine Probleme sind.
    Es ist eigentlich sogar das einfachste von der Welt, total simpel.
    Glücklich sein, mifühlend sein, liebevoll sein, friedvoll sein, ist meine Natur. Total natürlich, nichtmal etwas Besonderes.


    Das deckt sich zum Beispiel mit der Aussage, dass die Brahmaviharas die Grundqualtitäten unseres Geistes sind.
    Aber da gibt es nichts zum Nachdenken oder Philosophieren. Weil es ja, wie man sieht, für den Verstand ein totaler Widerspruch ist, absichtslos zu streben. Er kann nur in Gegensätzen denken.
    Jedes Wort das es gibt ist gleichzeitig die Negierung von etwas anderem, was nicht dieses Wort ist. Wenn ich "Baum" sage, ist alles andere was nicht "Baum" ist der Gegensatz.
    Und nur so kann Sprache und rationales Denken funktionieren. man muß alles in mindestens zwei Dinge aufspalten. In "Ja" oder "Nein". In "Eins" oder "Null". In "Richtig" oder "Falsch". "Wahr" oder "Unwahr". "Baum" oder "nicht Baum". Was auch immer. Es ist künstlich, eine künstliche Trennung.


    Und das ist im Grunde auch nicht wirklich ein Problem. Es darf gedacht und gesprochen werden.
    Das Problem fängt da an, wo man anfängt sich mit dem Denken und dem Verstand zu identifizieren. Sich mit der "Spaltung" zu identifizieren. Es als "ich" oder "mein" zu begreifen, was sich da im Kopf abspielt.
    Und dann glaubt man natürlich alles, was einem der Verstand so erzählt.
    Und dann kann man auch nicht glauben, dass es absichtsloses Streben gibt. Gibt es ja auch nicht. Weil das auch schon Worte sind.
    Aber mit dem Paradoxen kommt der Verstand nicht zurecht. Es kann nicht etwas gleichzeitig warm und kalt sein. Es kann sich nicht etwas bewegen und gleichzeitig bewegungslos sein. Es kann nicht gleichzeitig einen Weg geben und gleichzeitig keinen Weg geben. Es kann nicht gleichzeitig etwas wahr und unwahr sein. Der Verstand muß sich da verabschieden, weil es seiner Grundlage, der "Spaltung" widerspricht. Oder er dreht durch, wenn er versucht diese Dinge unter einen Hut zu bringen. Nach meiner Erfahrung geht das nicht. Er ist an dieser Stelle unbrauchbar.
    Und trotzdem gibt es eben Menschen die von solchen paradoxen, für den Verstand nicht greifbaren, Erfahrungen berichten.
    Totales Glück, totale Freiheit, totale Liebe, totales Mitgefühl, totaler Frieden.


    Es ist auch völlig egal ob es absichtloses Streben gibt oder nicht. Es sind nur provisorische Versuche etwas zu erklären, was nicht greifbar ist für den Verstand. Sprache ist eben das offensichtlichste was Meister benutzen können, um mit dem Finger auf den Mond zu zeigen. Irgendetwas müssen sie ja sagen. Die Leute wollen etwas hören. Es ist aber nicht dazu da um mit dem Verstand auseinandergenommen zu werden. Denn das könnte man mit allem tun.
    Es sind Hilfen.
    Wenn ich jemanden Frage stelle, wie man am schnellsten zum Krankenhaus kommt, werde ich auch nicht anfangen seine Worte anzuzweifeln, ich mache einfach was mir gesagt wurde, weil ich demjenigen vertraue.
    Wenn ich ihm nicht vertrauen würde, hätte ich ihn nicht gefragt.
    Es sei denn ich möchte gerne rumdiskutieren, dann ist aber das Krankenhaus zweitrangig und diente vielleicht nur als Aufhänger.
    Wenn man niemandem vertrauen kann ist es natürlich blöd. Dann muß man das Krankenhaus wohl allein finden. Oder man diskutiert solange bis man seinen Meister gefunden hat. :D


    Vielleicht könnte man sagen: "Es geht um nichts. Es geht um nichts, was mit dem Verstand greifbar, machbar wäre."
    Ein Tier handelt ja auch. Es ist sicher auch motiviert etwas zu tun. Also scheint es auch Motivation zu geben, die ohne viel Verstand funktioniert.
    Und genau davor habe ich doch Angst. Wer weiß was für ein Tier ich in Wirklichkeit bin, wenn ich die Kontrolle durch meinen Verstand aufgebe.
    Könnte aber auch interessant werden, das zu überprüfen. :)


    Also praktisch, nicht mit dem Verstand.


    Liebe Grüße

    4 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Grund:


    Weder geht es darum was fallenzulassen, noch sich loszulösen 8)


    Dies zu erreichen, darum geht es. Bei vollkommener Loslösung geht es nicht mehr um Loslösung. Die gilt es zu erreichen.


    Grund:
    mukti:

    Warum handelst du?


    Die Frage stellt sich nicht. 8)


    Deine Handlungen haben also keine Ursache? Oder interessiert sie dich einfach nicht?


    Grund:
    mukti:


    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen?


    ich stehe morgens auf weil ich aufwache. Wenn ich arbeiten gehe, dann weil ich es so schon seit geraumer Zeit tue.


    Aufwachen ist aber nicht die Ursache für Aufstehen, man kann ebenso liegenbleiben. Handlungen, die ohne anderen Grund nur aus Gewohnheit getan werden, nennt man Konditionierungen.


    Grund:

    Ich bin doch nicht niemand, aber ich bin auch nicht jemand. "ich bin" wird so gesagt, entsteht abhängig 8)


    Nicht niemand und nicht jemand, nicht abhängig entstanden. Das "wird so gesagt", ja, es kommt auch darauf an, von wem das gesagt wird, in dem Zusammenhang wird deutlich, ob es eine echte Verwirklichung ist, eben wenn das Sagen und das Handeln zusammenpassen.


    Grund:


    Mein sprachlicher Ausdruck war noch nie so authentisch, so perfekt. Dabei habe ich die Perfektion nicht angestrebt, sondern sie ergibt sich, wenn ich möglichst fließen lasse, was an Ausdruck abhängig entsteht. Wenn dir das unglaubwürdig erscheint, nun denn, dann sei es so. Ich mache mir nicht absichtsvoll Vorstellungen von dem was ich mir vorstellen kann, was eintreten könnte und wenn es gewohnheitsmäßig geschieht, dann schau ich es an und ich erkenne es wieder und mit dem Wiedererkennen, löst es sich auf .... und ich halt es nicht fest.


    Das gebe ich dir gerne zu, werter Grund, dass dein sprachlicher Ausdruck gelegentlich eine gewisse Perfektion aufweist. Wenn aber mit dem Wiedererkennen von Gewohnheiten sich dieselben auflösen, widerspricht das nicht deiner vorigen Feststellung, dass du nur arbeiten gehst, weil du es schon so lange tust, also aus Gewohnheit? Und wenn du Gewohnheiten erkennst, womit sie sich auflösen, dann entdeckst du also welche, und das ist doch eine Verbesserung, ein Weiterkommen? Und wenn du möglichst fließen lässt, dann ist da eine Bemühung, so gut es möglich ist. Da ist also ein Streben, eine Absicht, ein erreichen Wollen, ein Ziel hin zu dem, was kein abhängiges Ich ist, so wie es gesagt wurde?


    Grund:


    Obgleich es nichts zu verändern gibt, kann durchaus der Wunsch nach Veränderung auftreten. Warum? Aus Gewohnheit. Hier entscheidet es sich dann, ob Wissen da ist, dass es nichts zu verändern gibt, oder ob es nur Wunschdenken oder Intellektualisieren ist.


    Und wie entsteht dieses Wissen? Es kann bestehen, wenn es zuvor nicht bestanden hat, wie ist es dazu gekommen? Wir reden hier nicht von Bücherwissen, sondern von der tiefen Wahrheitserkenntnis, die völlige Gelassenheit wenn Glied für Glied mit einer Säge abgetrennt wird zum Beispiel.


    Grund:


    Angenehm, unangenehm ... es macht keinen Unterschied. Du bist ein Tüftler, ein Strategie-Ausdenker, ein "Verkopfter" ... 8)
    Du hast die Tücke des Bewußtseins noch nicht gesehen ... aber vielleicht sind die Prozesse bei dir einfach "anders", keine Ahnung ... ich biete dir nur Worte an, mach damit was du willst. Wenn ich schreibe "du bist" und "du hast" dann musst du dich davon nicht bedrängt fühlen. Ich weiß dass ich nichts von dir wissen kann. Meine Formulierungen sind halt so ... ist auch immer interessant wie man darauf reagiert, wenn man so etwas liest ;)


    Soso, vorhin war ich ein Dogmatiker für dich, jetzt bin ich also ein verkopfter Tüftler. Oder die Prozesse laufen anders bei mir, das auf jeden Fall.
    Die Tücke des Bewusstseins sehe ich, aber nicht immer deutlich, nicht tief genug, nicht in ihrer vollendeten Wahrheit, das kann ich ehrlich sagen, wenn du es schon ansprichst. Ich bin am Weg.
    Ich fühle mich nicht bedrängt, und hoffe du verstehst meine Antworten auch nicht als Bedrängnis oder Belehrung oder gar Bekämpfung. Tatsächlich will ich nichts Anderes, als den Dingen auf den Grund gehen, und da eignet sich ein philosphisches Gespräch sehr gut dazu. Und ja...man kommt auch auf allerhand dabei drauf, wenn man beobachtet was in einem selber vorgeht bei solchen Gesprächen, warum man so und so reagiert, und kann sich ständig prüfen, ob es einem auch wirklich um die Wahrheit geht.


  • Hallo Raphy,


    klar, mit dem Verstand kann man das Wesen des absichtslosen Strebens nicht erkennen, also ist es sinnlos, darüber nachzudenken. Das bedeutet aber nicht, dass der Verstand für alles völlig unbrauchbar ist. Er kann z.B. bei eine Rolle spielen bei der Frage, ob man jemandem vertrauen kann. "Nehmt nur an, was ihr nachvollziehen könnt" sagte in Kurzform sinngemäß der Buddha. Das ist schon ein Hinweis auf seine Vertrauenswürdigkeit.


    Motivationen die ohne viel Verstand funktionieren gibt es z.B. beim Tier, und es macht schon Sinn, diese Motivationen in uns selbst aufzuspüren und sich davor nicht zu scheuen, meine ich.


    Praktisch soll auch das Denken sein, mit dem Handeln übereinstimmend. Nur ein paar Worte dazu, ich hab grade was zu tun.


    Liebe Grüße, mukti


    D



  • Hallo mukti,


    sehe ich alles auch so. :)



    Liebe Grüße

  • mukti:
    Grund:


    Weder geht es darum was fallenzulassen, noch sich loszulösen 8)


    Dies zu erreichen, darum geht es. Bei vollkommener Loslösung geht es nicht mehr um Loslösung. Die gilt es zu erreichen.


    Keine Ahnung was "dies gilt es zu erreichen" bedeutet und woher das kommt, wenn man eine solche Vorstellung hat. Als Hobby-Psychotherapeut denke ich da an spontan "Neurose". Nimms mir nicht übel, aber das liest sich für mich halt sehr zwanghaft.



    mukti:
    Grund:


    Die Frage stellt sich nicht. 8)


    Deine Handlungen haben also keine Ursache? Oder interessiert sie dich einfach nicht?


    Solche Fragen interessieren mich nicht, wenn sie über das Offensichtlichste wie essen, schlafen, aufs Klo gehen hinausgehen. Ich kann dir sagen warum ich esse, schlafe oder aufs Klo gehe. Aber deine Frage, in dieser abstrakten allgemeinen Form hervorgebracht, mutet mir fast metaphysisch an, so wie "Was ist der Sinn des Lebens?"
    Schau, es gibt soviele Menschen die stellen Fragen, die nicht meine Fragen sind. Es würde mich viel Anstrengung kosten, mir diese Fragen anzueignen. 8)



    mukti:
    Grund:


    ich stehe morgens auf weil ich aufwache. Wenn ich arbeiten gehe, dann weil ich es so schon seit geraumer Zeit tue.


    Aufwachen ist aber nicht die Ursache für Aufstehen, man kann ebenso liegenbleiben. Handlungen, die ohne anderen Grund nur aus Gewohnheit getan werden, nennt man Konditionierungen.


    Ich denk da nicht drüber nach. Falls du denkst, dass ich etwas gegen Konditionierungen hätte, dann hast du mich falsch verstanden. Essen, schlafen und aufs Klo gehen sind sehr konditioniert. Kein Problem.


    mukti:
    Grund:

    Ich bin doch nicht niemand, aber ich bin auch nicht jemand. "ich bin" wird so gesagt, entsteht abhängig 8)


    Nicht niemand und nicht jemand, nicht abhängig entstanden. Das "wird so gesagt", ja, es kommt auch darauf an, von wem das gesagt wird, in dem Zusammenhang wird deutlich, ob es eine echte Verwirklichung ist, eben wenn das Sagen und das Handeln zusammenpassen.


    Die Vorstellung "echte Verwirklichung" interessiert mich nicht.



    mukti:
    Grund:


    Mein sprachlicher Ausdruck war noch nie so authentisch, so perfekt. Dabei habe ich die Perfektion nicht angestrebt, sondern sie ergibt sich, wenn ich möglichst fließen lasse, was an Ausdruck abhängig entsteht. Wenn dir das unglaubwürdig erscheint, nun denn, dann sei es so. Ich mache mir nicht absichtsvoll Vorstellungen von dem was ich mir vorstellen kann, was eintreten könnte und wenn es gewohnheitsmäßig geschieht, dann schau ich es an und ich erkenne es wieder und mit dem Wiedererkennen, löst es sich auf .... und ich halt es nicht fest.


    Das gebe ich dir gerne zu, werter Grund, dass dein sprachlicher Ausdruck gelegentlich eine gewisse Perfektion aufweist. Wenn aber mit dem Wiedererkennen von Gewohnheiten sich dieselben auflösen, widerspricht das nicht deiner vorigen Feststellung, dass du nur arbeiten gehst, weil du es schon so lange tust, also aus Gewohnheit? Und wenn du Gewohnheiten erkennst, womit sie sich auflösen, dann entdeckst du also welche, und das ist doch eine Verbesserung, ein Weiterkommen? Und wenn du möglichst fließen lässt, dann ist da eine Bemühung, so gut es möglich ist. Da ist also ein Streben, eine Absicht, ein erreichen Wollen, ein Ziel hin zu dem, was kein abhängiges Ich ist, so wie es gesagt wurde?


    Du bist sehr verkopft in diesem Kontext. Du jagst da irgendeinem ausgedachten vorgestellten Prinzip hinterher. Merkst du das? Du nimmst Begriffe auf und schmiedest Prinzipien draus und dann vergleichst du weitere Vorstellungen mit diesen Prinzipien. Das ist das Konditionieren durch Denken. Das ist die Tätigkeit des Bewußtsein: Verdinglichung und papanca (zusätzliches Hinzudichten).
    Der Punkt ist, dass ich nicht in Prinzipien rede. Das was du als Widerspruch feststellst, nachdem du Prinzipien konstruiert hast und andere weitere Vorstellungen damit vergleichst, erkenne ich nicht als Widerspruch, weil es (für mich) keine Prinzipien gibt. Aber ich kenne dieses Prinzipien-Spiel des Bewußtseins. Sobald das Bewutßsein dieses gewohnheitsmäßige Prinzipien-Spiel spielt, wird es erkannt und es löst sich auf. Außerdem habe ich doch niemals geschrieben, dass ich (alle) Gewohnheiten auflösen will.
    Du schreibst "dann ist da eine Bemühung" ... aber auch hier kann ich nur sagen: wenn so ein Bemühungsimpuls auftritt, dann wird dieses Spiel des Bewußtseins erkannt und es löst sich auf und wenn du schreibst "Da ist also ein Streben, eine Absicht, ein erreichen Wollen, ein Ziel hin zu dem" dann erwidere ich das gleiche.
    Die ganze Zeit sage ich doch nichts andere als "Es gibt nichts loszuwerden, nichts fallenzulassen, lass alles wie es ist, schau nur hin". und du machst daraus "Aha du willst also hinsehen, du hast das ziel hinzusehen und unternimmst die Anstrengung hinzusehen, weil du dies und jenes willst etc etc und das ist ein Widerspruch." Darauf kann ich dann nur erwidern "Wenn erkannt wird, dass da Wollen, Zielsetzung, Anstrengung sich untermischen, dann wird das gelassen wie es ist, es ist überhaupt kein Problem, es wird nur als Gewohnheit bzw 'Spiel des Bewußtseins' erkannt und es löst sich auf."


    Ich rede hier als "Hobby-Psychotherapeut" der sich der Techniken des Buddhismus bedient. Diese Sprachregelung ist mir neulich als angemessen eingefallen, weil mir daran liegt Triviales als Triviales zu kommunizieren und mir liegt nicht dran ein "mystisches Hokuspokus" draus zu machen, mit Heiligen, heiligem Lebenswandel und dem ganzen Kram. Es ist alles ganz einfach, machs dir nicht unnötig kompliziert. 8)



    mukti:
    Grund:


    Obgleich es nichts zu verändern gibt, kann durchaus der Wunsch nach Veränderung auftreten. Warum? Aus Gewohnheit. Hier entscheidet es sich dann, ob Wissen da ist, dass es nichts zu verändern gibt, oder ob es nur Wunschdenken oder Intellektualisieren ist.


    Und wie entsteht dieses Wissen? Es kann bestehen, wenn es zuvor nicht bestanden hat, wie ist es dazu gekommen? Wir reden hier nicht von Bücherwissen, sondern von der tiefen Wahrheitserkenntnis, die völlige Gelassenheit wenn Glied für Glied mit einer Säge abgetrennt wird zum Beispiel.


    Der letzte Satz, woher stammt der? Wie kommst du auf solche Vorstellungen von "tiefen Wahrheitserkenntnis, die völlige Gelassenheit wenn Glied für Glied mit einer Säge abgetrennt wird zum Beispiel."? Mich interessieren solche Vorstellungen nicht. Du kannst dich aber gerne in welchen Vorstellungen auch immer verstricken 8)



    mukti:
    Grund:


    Angenehm, unangenehm ... es macht keinen Unterschied. Du bist ein Tüftler, ein Strategie-Ausdenker, ein "Verkopfter" ... 8)
    Du hast die Tücke des Bewußtseins noch nicht gesehen ... aber vielleicht sind die Prozesse bei dir einfach "anders", keine Ahnung ... ich biete dir nur Worte an, mach damit was du willst. Wenn ich schreibe "du bist" und "du hast" dann musst du dich davon nicht bedrängt fühlen. Ich weiß dass ich nichts von dir wissen kann. Meine Formulierungen sind halt so ... ist auch immer interessant wie man darauf reagiert, wenn man so etwas liest ;)


    Soso, vorhin war ich ein Dogmatiker für dich, jetzt bin ich also ein verkopfter Tüftler. Oder die Prozesse laufen anders bei mir, das auf jeden Fall.
    Die Tücke des Bewusstseins sehe ich, aber nicht immer deutlich, nicht tief genug, nicht in ihrer vollendeten Wahrheit, das kann ich ehrlich sagen, wenn du es schon ansprichst. Ich bin am Weg.
    Ich fühle mich nicht bedrängt, und hoffe du verstehst meine Antworten auch nicht als Bedrängnis oder Belehrung oder gar Bekämpfung. Tatsächlich will ich nichts Anderes, als den Dingen auf den Grund gehen, und da eignet sich ein philosphisches Gespräch sehr gut dazu. Und ja...man kommt auch auf allerhand dabei drauf, wenn man beobachtet was in einem selber vorgeht bei solchen Gesprächen, warum man so und so reagiert, und kann sich ständig prüfen, ob es einem auch wirklich um die Wahrheit geht.


    Grund:

    Wenn ich schreibe "du bist" und "du hast" dann musst du dich davon nicht bedrängt fühlen. Ich weiß dass ich nichts von dir wissen kann. Meine Formulierungen sind halt so ... ist auch immer interessant wie man darauf reagiert, wenn man so etwas liest ;)


    8)

  • mukti:
    Losang Lamo:

    ...
    Die Natur des Geistes ist wie ein klarer wolkenloser Himmel. Die Wolken, das sind Gedanken, Egoismen, Unwissenheitsschleier und andere "Verunreinigungen".
    Die Natur des Geistes ist das, was übrigbleibt, wenn alles wegfällt. ;) ...


    Vielen Dank für die Erläuterung, werte Losang Lamo, das finde ich gut verständlich. Wie man darin einen direkten Einblick haben kann, sodass die "Wolken" sofort wegfallen, ist mir zur Zeit aber nicht ganz klar. Vielleicht durch Meditation? Da braucht es dann aber auch die Voraussetzungen des achtfachen Pfades, oder was meinst du?


    Der Einblick mag wie ein Lösen des Rucksackes sein. Ich vermute, das kann man nicht "machen", sondern das kommt einfach so, wenn man sich vom Rucksack trennen mag.
    Auf jeden Fall durch Meditation - wodurch denn sonst? *mich wunder* Und achtfacher Pfad - natürlich! Der ganze Dharma, die gesamte Lehre des Buddha führt dort hin. Dafür gehen wir doch, oder nicht?
    Ich staune immer wieder, wie verschieden die Auffassungen in den verschiedenen Traditionen sind. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Ich staune immer wieder, wie verschieden die Auffassungen in den verschiedenen Traditionen sind.


    Traditionen? Es sind einfach ganz verschiedene Menschen…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Losang Lamo:
    mukti:

    Vielen Dank für die Erläuterung, werte Losang Lamo, das finde ich gut verständlich. Wie man darin einen direkten Einblick haben kann, sodass die "Wolken" sofort wegfallen, ist mir zur Zeit aber nicht ganz klar. Vielleicht durch Meditation? Da braucht es dann aber auch die Voraussetzungen des achtfachen Pfades, oder was meinst du?


    Der Einblick mag wie ein Lösen des Rucksackes sein. Ich vermute, das kann man nicht "machen", sondern das kommt einfach so, wenn man sich vom Rucksack trennen mag.
    Auf jeden Fall durch Meditation - wodurch denn sonst? *mich wunder* Und achtfacher Pfad - natürlich! Der ganze Dharma, die gesamte Lehre des Buddha führt dort hin. Dafür gehen wir doch, oder nicht?
    Ich staune immer wieder, wie verschieden die Auffassungen in den verschiedenen Traditionen sind. :)


    Also ich hatte geschrieben, dass Loslösung allmählich eintritt, wenn man die Mittel dazu praktisch anwendet. Doris hat daraufhin eingeworfen, dass wir das schneller haben können, durch direkte Einsicht in die Natur des Geistes.
    Wenn man nun durch Meditation und gehen des achtfachen Pfades zu dieser Einsicht gelangt, wie du sagst, dann geht Loslösung ja nicht schneller, es ist derselbe allmähliche Vorgang den ich angesprochen habe, das praktische Anwenden der Mittel, eben Meditation und achtfacher Pfad.


    Die Auffassungen in den Traditionen sind verschieden, aber oft komme ich bei genauerem Hinsehen dahinter, dass es auf dasselbe hinausläuft, was oberflächlich betrachtet so gegensätzlich erschien. Es gibt eben mehrere Blickwinkel um dieselbe Sache zu betrachten, mehrere Standpunkte, um darauf zuzugehen. Vielfalt ist ja etwas Schönes, und man sieht etwas noch deutlicher, wenn man es von mehreren Blickwinkeln aus betrachtet.

  • Ja. :)


    "Meditation und Gehen des achtfachen Pfades" sehe ich als unabdingbaren Teil des Pfades. Als einzige Elemente ist das ja aber ein bisschen spärlich. Auch im Theravada kommen ja die Paramitas dazu, die Unermesslichkeiten ( Metta, Karuna, Mitfreude und Gleichmut) und, und, und, und...
    Ob es wirklich mit Techniken schneller geht, oder ob das sowieso nur Karma ist, wie schnell es geht - ich hab keine Ahnung. Gesagt wird ja viel.
    Mein Pfad ist wirksam und schnell, das sehe ich, aber das liegt nicht allein am tibetischen Buddhismus, sondern an allem was mir so begegnet.
    Und schnell heißt ja nicht besser. Wichtig und gut ist es , eine feste Grundlage unter den Füßen zu haben. Ich hab den Eindruck, was immer man schult, man nimmt es irgendwie mit und es ist nicht verloren. Also ist die Betrachtung, ob man große oder kleine Schritte macht vielleicht wieder völlig müßig. :) Hauptsache man fällt nicht zurück. Und dafür ist die Ethik essenziell notwendig. Es gehört also alles in den Pfad.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo miteinander,


    Die "Natur des Geistes" bedarf hier eventuell eines externen threads denn hierzu müsste erst einmal geklärt werden was denn bitte die "Natur des Geistes" meint :?::idea:


    „just my two cent“


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Grund:


    Keine Ahnung was "dies gilt es zu erreichen" bedeutet und woher das kommt, wenn man eine solche Vorstellung hat. Als Hobby-Psychotherapeut denke ich da an spontan "Neurose". Nimms mir nicht übel, aber das liest sich für mich halt sehr zwanghaft.


    Nehm ich dir nicht übel, es ist deine Sache wie du andere Sichtweisen beurteilst. Ich versuche hier nur dahinterzukommen, wie deine Sichtweise ist, ob die Behauptung, es gäbe für dich keine Zwänge, keine Bedingtheiten, den Tatsachen entspricht oder ob sie nur einer Vorstellung entspringt.


    Grund:
    mukti:


    Deine Handlungen haben also keine Ursache? Oder interessiert sie dich einfach nicht?


    Solche Fragen interessieren mich nicht, wenn sie über das Offensichtlichste wie essen, schlafen, aufs Klo gehen hinausgehen. Ich kann dir sagen warum ich esse, schlafe oder aufs Klo gehe. Aber deine Frage, in dieser abstrakten allgemeinen Form hervorgebracht, mutet mir fast metaphysisch an, so wie "Was ist der Sinn des Lebens?"
    Schau, es gibt soviele Menschen die stellen Fragen, die nicht meine Fragen sind. Es würde mich viel Anstrengung kosten, mir diese Fragen anzueignen. 8)


    Gut, wenn Fragen über den Sinn von Handlungen, die über das Lebensnotwendige hinausgehen, eine unnötige Anstrengung für dich bedeuten, dann stelle ich sie dir nicht weiter. Die Beschäftigung mit diesen Fragen hat für mich eine praktische Bedeutung, weil sie einen Einfluß auf die Handlungen hat, es ist kein verkopftes Tüfteln.


    Grund:

    Die Vorstellung "echte Verwirklichung" interessiert mich nicht.


    Alles klar.


    Grund:

    Du bist sehr verkopft in diesem Kontext. Du jagst da irgendeinem ausgedachten vorgestellten Prinzip hinterher. Merkst du das? Du nimmst Begriffe auf und schmiedest Prinzipien draus und dann vergleichst du weitere Vorstellungen mit diesen Prinzipien. Das ist das Konditionieren durch Denken. Das ist die Tätigkeit des Bewußtsein: Verdinglichung und papanca (zusätzliches Hinzudichten).


    Ich rede immer nur von Tatsachen, nicht von Vorstellungen und Abstraktionen.


    Grund:

    Der Punkt ist, dass ich nicht in Prinzipien rede. Das was du als Widerspruch feststellst, nachdem du Prinzipien konstruiert hast und andere weitere Vorstellungen damit vergleichst, erkenne ich nicht als Widerspruch, weil es (für mich) keine Prinzipien gibt. Aber ich kenne dieses Prinzipien-Spiel des Bewußtseins. Sobald das Bewutßsein dieses gewohnheitsmäßige Prinzipien-Spiel spielt, wird es erkannt und es löst sich auf. Außerdem habe ich doch niemals geschrieben, dass ich (alle) Gewohnheiten auflösen will.


    Ein Prinzip (Plural: Prinzipien; von lat. principium = Anfang, Ursprung) ist das, aus dem ein anderes seinen Ursprung hat. Es stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, die anderen Gesetzmäßigkeiten übergeordnet ist, wobei der Begriff Gesetzmäßigkeit ersetzbar ist durch die Begriffe Gesetz, Naturgesetz, Regel, Richtlinie, Verhaltensrichtlinie, Grundsatz, Postulat. (Wikipedia)


    Prinzipien sind also nicht etwas das man sich selber zusammenkonstruiert, was man haben oder nicht haben kann. Es sind bestehende Gesetzmäßigkeiten, die man entdecken kann.


    Grund:

    Du schreibst "dann ist da eine Bemühung" ... aber auch hier kann ich nur sagen: wenn so ein Bemühungsimpuls auftritt, dann wird dieses Spiel des Bewußtseins erkannt und es löst sich auf und wenn du schreibst "Da ist also ein Streben, eine Absicht, ein erreichen Wollen, ein Ziel hin zu dem" dann erwidere ich das gleiche.
    Die ganze Zeit sage ich doch nichts andere als "Es gibt nichts loszuwerden, nichts fallenzulassen, lass alles wie es ist, schau nur hin". und du machst daraus "Aha du willst also hinsehen, du hast das ziel hinzusehen und unternimmst die Anstrengung hinzusehen, weil du dies und jenes willst etc etc und das ist ein Widerspruch." Darauf kann ich dann nur erwidern "Wenn erkannt wird, dass da Wollen, Zielsetzung, Anstrengung sich untermischen, dann wird das gelassen wie es ist, es ist überhaupt kein Problem, es wird nur als Gewohnheit bzw 'Spiel des Bewußtseins' erkannt und es löst sich auf."


    Für mich und die allermeisten Menschen gibt es Anhaftungen. Wenn keine da sind, dann braucht freilich nichts losgelassen zu werden. Wenn jemand behauptet, für mich gibt es keinerlei Anhaftungen, dann darf man sich erlauben, das genau auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen, denn das ist schon eine sehr bedeutende Behauptung.
    Für mich bleibt sie in deinem Fall rätselhaft, es scheint mir dass du immer irgendwie ausweichst wenn es auf den Punkt kommt. Jetzt könntest du z.B. antworten, Anhaftungen gibt es gar nicht, weil...dieses und jenes. Perfekter sprachlicher Ausdruck, aber steckt da Erleuchtung dahinter? Die gibt es ja auch nicht. Schließlich wird das absurd, man lässt es sein als ein Kuriosum, es führt zu nichts, Zeitverschwendung.


    Grund:

    Ich rede hier als "Hobby-Psychotherapeut" der sich der Techniken des Buddhismus bedient. Diese Sprachregelung ist mir neulich als angemessen eingefallen, weil mir daran liegt Triviales als Triviales zu kommunizieren und mir liegt nicht dran ein "mystisches Hokuspokus" draus zu machen, mit Heiligen, heiligem Lebenswandel und dem ganzen Kram. Es ist alles ganz einfach, machs dir nicht unnötig kompliziert. 8)


    Bei dir erlebe ich keinen Therapieerfolg :lol: Ich hab ein klares Ziel, und einen klaren Weg, ganz einfach. Man muß ja nicht Alles und Jeden verstehen.

  • mukti:
    Grund:


    Keine Ahnung was "dies gilt es zu erreichen" bedeutet und woher das kommt, wenn man eine solche Vorstellung hat. Als Hobby-Psychotherapeut denke ich da an spontan "Neurose". Nimms mir nicht übel, aber das liest sich für mich halt sehr zwanghaft.


    Nehm ich dir nicht übel, es ist deine Sache wie du andere Sichtweisen beurteilst. Ich versuche hier nur dahinterzukommen, wie deine Sichtweise ist, ob die Behauptung, es gäbe für dich keine Zwänge, keine Bedingtheiten, den Tatsachen entspricht oder ob sie nur einer Vorstellung entspringt.


    Ich habe niemals behauptet, dass es für mich keine Zwänge gibt. Ebenso wenig habe ich behauptet, dass es für mich Zwänge gibt.


    mukti:
    Grund:


    Solche Fragen interessieren mich nicht, wenn sie über das Offensichtlichste wie essen, schlafen, aufs Klo gehen hinausgehen. Ich kann dir sagen warum ich esse, schlafe oder aufs Klo gehe. Aber deine Frage, in dieser abstrakten allgemeinen Form hervorgebracht, mutet mir fast metaphysisch an, so wie "Was ist der Sinn des Lebens?"
    Schau, es gibt soviele Menschen die stellen Fragen, die nicht meine Fragen sind. Es würde mich viel Anstrengung kosten, mir diese Fragen anzueignen. 8)


    Gut, wenn Fragen über den Sinn von Handlungen, die über das Lebensnotwendige hinausgehen, eine unnötige Anstrengung für dich bedeuten, dann stelle ich sie dir nicht weiter. Die Beschäftigung mit diesen Fragen hat für mich eine praktische Bedeutung, weil sie einen Einfluß auf die Handlungen hat, es ist kein verkopftes Tüfteln.


    Okay. Dann ist ja alles In Ordnung.



    mukti:
    Grund:

    Du bist sehr verkopft in diesem Kontext. Du jagst da irgendeinem ausgedachten vorgestellten Prinzip hinterher. Merkst du das? Du nimmst Begriffe auf und schmiedest Prinzipien draus und dann vergleichst du weitere Vorstellungen mit diesen Prinzipien. Das ist das Konditionieren durch Denken. Das ist die Tätigkeit des Bewußtsein: Verdinglichung und papanca (zusätzliches Hinzudichten).


    Ich rede immer nur von Tatsachen, nicht von Vorstellungen und Abstraktionen.


    Gut, dann sind deine "Tatsachen" für mich eben nur als Vorstellungen zu bestätigen und für dich sind sie mehr als nur Vorstellungen. So ist dann also für jeden von uns beiden alles in Ordnung.



    mukti:
    Grund:

    Der Punkt ist, dass ich nicht in Prinzipien rede. Das was du als Widerspruch feststellst, nachdem du Prinzipien konstruiert hast und andere weitere Vorstellungen damit vergleichst, erkenne ich nicht als Widerspruch, weil es (für mich) keine Prinzipien gibt. Aber ich kenne dieses Prinzipien-Spiel des Bewußtseins. Sobald das Bewutßsein dieses gewohnheitsmäßige Prinzipien-Spiel spielt, wird es erkannt und es löst sich auf. Außerdem habe ich doch niemals geschrieben, dass ich (alle) Gewohnheiten auflösen will.


    Ein Prinzip (Plural: Prinzipien; von lat. principium = Anfang, Ursprung) ist das, aus dem ein anderes seinen Ursprung hat. Es stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, die anderen Gesetzmäßigkeiten übergeordnet ist, wobei der Begriff Gesetzmäßigkeit ersetzbar ist durch die Begriffe Gesetz, Naturgesetz, Regel, Richtlinie, Verhaltensrichtlinie, Grundsatz, Postulat. (Wikipedia)


    Prinzipien sind also nicht etwas das man sich selber zusammenkonstruiert, was man haben oder nicht haben kann. Es sind bestehende Gesetzmäßigkeiten, die man entdecken kann.


    Gut, dann siehst du das auf eine Art und Weise, dass du das so ausdrückst.



    mukti:
    Grund:

    Du schreibst "dann ist da eine Bemühung" ... aber auch hier kann ich nur sagen: wenn so ein Bemühungsimpuls auftritt, dann wird dieses Spiel des Bewußtseins erkannt und es löst sich auf und wenn du schreibst "Da ist also ein Streben, eine Absicht, ein erreichen Wollen, ein Ziel hin zu dem" dann erwidere ich das gleiche.
    Die ganze Zeit sage ich doch nichts andere als "Es gibt nichts loszuwerden, nichts fallenzulassen, lass alles wie es ist, schau nur hin". und du machst daraus "Aha du willst also hinsehen, du hast das ziel hinzusehen und unternimmst die Anstrengung hinzusehen, weil du dies und jenes willst etc etc und das ist ein Widerspruch." Darauf kann ich dann nur erwidern "Wenn erkannt wird, dass da Wollen, Zielsetzung, Anstrengung sich untermischen, dann wird das gelassen wie es ist, es ist überhaupt kein Problem, es wird nur als Gewohnheit bzw 'Spiel des Bewußtseins' erkannt und es löst sich auf."


    Für mich und die allermeisten Menschen gibt es Anhaftungen. Wenn keine da sind, dann braucht freilich nichts losgelassen zu werden. Wenn jemand behauptet, für mich gibt es keinerlei Anhaftungen, dann darf man sich erlauben, das genau auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen, denn das ist schon eine sehr bedeutende Behauptung.
    Für mich bleibt sie in deinem Fall rätselhaft, es scheint mir dass du immer irgendwie ausweichst wenn es auf den Punkt kommt. Jetzt könntest du z.B. antworten, Anhaftungen gibt es gar nicht, weil...dieses und jenes. Perfekter sprachlicher Ausdruck, aber steckt da Erleuchtung dahinter? Die gibt es ja auch nicht. Schließlich wird das absurd, man lässt es sein als ein Kuriosum, es führt zu nichts, Zeitverschwendung.


    Wen du meine Worte aufmerksam liest, dann kannst du feststellen, dass ich weder behaupte, dass es für mich keine Anhaftungen gibt, noch dass ich das Gegenteil behaupte. Ich sage nur, dass sie (Anhaftungen in Form von zielgerichteter Bemühung oder Streben oder Wollen oder Zielsetzung) sich auflösen wenn sie erkannt werden.



    mukti:
    Grund:

    Ich rede hier als "Hobby-Psychotherapeut" der sich der Techniken des Buddhismus bedient. Diese Sprachregelung ist mir neulich als angemessen eingefallen, weil mir daran liegt Triviales als Triviales zu kommunizieren und mir liegt nicht dran ein "mystisches Hokuspokus" draus zu machen, mit Heiligen, heiligem Lebenswandel und dem ganzen Kram. Es ist alles ganz einfach, machs dir nicht unnötig kompliziert. 8)


    Bei dir erlebe ich keinen Therapieerfolg :lol: Ich hab ein klares Ziel, und einen klaren Weg, ganz einfach. Man muß ja nicht Alles und Jeden verstehen.


    "Hobby-Psychotherapeut" ist mir ein Begriff, der das was ich schreibe der Sphäre des Religiösen entrückt und einfach nur auf ganz triviales Beobachten von trivialen Regungen, die jeder an sich selbst beobachten kann, abhebt. Deswegen verwende ich diesen Begriff. Dem Beobachten gilt mein Interesse. Mein Interesse gilt darüberhinaus nicht irgendeiner Erkenntnis, sondern dem das dazu führt, dass jemand erkennen will und in welchem Rahmen jedwedes Erkennen sich nur abspielen kann. Mein Interesse gilt nicht einer Befreiung, sondern dem, was dazu führt, dass jemand glaubt eine Befreiung anstreben zu müssen und woher das Gefühl von Unfreiheit kommt. Mein Interesse gilt religiösem Glauben. Mein Interesse gilt Leben und Tod und "ich" und "mein" und wie das bewußt-Sein davon weiteres bewußt-Sein konditioniert. Mein Interesse gilt bewußt-Sein und bewußt-Werden.
    Das ist der Kontext in dem sich meine Erzählungen abspielen und bei diesen verwende ich die Worte, die mir angemessen erscheinen. 8)

  • Was soll denn dabei rauskommen, wenn es nicht auf ( Hobby- ) Erkenntnis rauswill ?
    Oder ist das wie bei den Autisten, die mit ihren rituellen Beschäftigungen
    ihre störenden Regungen in Schach halten wollen ?

  • Onyx9:

    Was soll denn dabei rauskommen, wenn es nicht auf ( Hobby- ) Erkenntnis rauswill ?


    Keine Ahnung was "sollen" könnte, wo es endet kann ich dir sagen: im Tod. 8)


    Onyx9:


    Oder ist das wie bei den Autisten, die mit ihren rituellen Beschäftigungen
    ihre störenden Regungen in Schach halten wollen ?


    Keine Ahnung wie was bei Autisten sein könnte 8)

  • hast Du da gerade deine frischgeborenen reflexartigen gedanken aufgeschrieben ?
    interessant :D

  • Onyx9:

    hast Du da gerade deine frischgeborenen reflexartigen gedanken aufgeschrieben ?
    interessant :D


    Mein Gedanken kann ich gar nicht aufschreiben 8)

  • Grund:
    Onyx9:

    hast Du da gerade deine frischgeborenen reflexartigen gedanken aufgeschrieben ?
    interessant :D


    Mein Gedanken kann ich gar nicht aufschreiben 8)


    Was schreibst Du denn auf ?

  • Onyx9:
    Grund:


    Mein Gedanken kann ich gar nicht aufschreiben 8)


    Was schreibst Du denn auf ?


    Ich tippe Buchstaben ... Im Umfeld der Entstehtung der Tippbewegungen sind Gedanken/Vorstellungen involviert. 8)

  • Vertiefen wir das doch bitte ein mal :?:


    Buchstaben bestehen durch und aus was :?::idea:


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad