Beiträge von Markus Bertulat

    accinca:
    Markus Bertulat:

    Was natürlich bestätigt das du von einem Buddha überhaupt nichts weißt.


    Ich befürchte eigentlich nur, dass Du Dich in etwas falsches und zugleich schädliches verrannt hast. :)

    accinca:
    Markus Bertulat:

    Natürlich bin ich schlauer (ich deute es mal als Wissen) als der Buddha. )

    Wußte ich doch gleich. ;)


    Das bist Du auch. Man findet im Buddhismus nichts neues. Man findet nur was man vergessen, verdrängt hat.
    Jeder wird in dem Zustand eines "Buddha" geboren. :)

    accinca:

    Dann bist du natürlich schlauer. Das hatte ich nicht bedacht. ;)


    Natürlich bin ich schlauer (ich deute es mal als Wissen) als der Buddha. Das sollte im Jahr 20/13 eigentlich jeder von uns sein - es liegen nämlich 2500 Jahre Menschheitsgeschichte und wissenschaftlicher Fortschritt zwischen uns und Siddhartha.
    Ich nutze den Buddhismus als eine ethische Disziplin für die Lebensführung, Wissen gibt´s bei Wikipedia. ;)8)

    accinca:

    Nicht jede Erfahrung ist nach der Lehre des Buddha förderlich.


    Dann war der Buddha doch nicht so weise, wie ich erhoffte. ;):D
    Es kann natürlich auch sein, dass ich Aussagen durcheinander bringe. Im Zen heißt es: "Auch die Niederlage ist ein Sieg." Eigentlich sollten die Aussagen im Zen, wenn auch neu oder anders formuliert im Einklang mit der buddhistischen Lehre sein.
    Auch der Dalai Lama als buddhistischer Mönch vertritt die Meinung, dass eine (subjektiv) negative Erfahrung sich (subjektiv) positiv für das eigene Handeln/Bewusstsein transformieren lässt. Nach Aussage des Dalai Lama gibt er nur Lebensweisheiten weiter, die im Sinne des Buddha sind.

    accinca:

    Erfahrung wird vom normalen Menschen
    ja grundsätzlich als etwas positives gesehen was aber grundsätzlich falsch ist.


    Ist dies nicht eigentlich ein buddhistischer Grundgedanke? Jede Erfahrung als förderlich (in dem Sinne als "gut") zu bewerten?
    Es ist gut wenn ein geliebter Mensch stirbt, weil es mich an meine eigene Vergänglichkeit erinnert.
    Es ist gut das ich betrunken ausgeraubt worden bin, weil es mich an die Achtsamkeit erinnert.
    Es ist gut das mein Partner mich verlassen hat, weil es mein Fehlverhalten darlegt.
    Der Umkehrschluss wäre:
    Es ist schlecht wenn ein geliebter Mensch stirbt, weil es mich an die Vergänglichkeit erinnert.
    Es ist schlecht das ich betrunken ausgeraubt wurde, weil es mich an meine Anhaftung erinnert.
    Es ist schlecht das mein Partner mich verlassen hat, weil es mich an mein Fehlverhalten erinnert.
    Oder habe ich das falsch interpretiert?

    freeman:

    Na, dann werd ich mal, als jemand, der nie ein Buddhist geworden ist, trotzdem jedoch das Floß gewissermassen als Schwarzfahrer benutzt hat, jenes Floß einfach hier fallenlassen und zu Fuß weitergehn :)


    Was würde wohl Buddha sagen?
    "Besser als hundert Jahre lang jeden Monat tausende Opfer darzubringen, ist ein einziger Augenblick der Verehrung eines Menschen, der sich selbst geschult hat." :D

    Deswegen mag ich auch den Buddhismus, als Weisheitslehre. Nicht der einzelne Mensch ist im Focus der Betrachtung, sondern der Sachverhalt im allgemeinen. Dadurch zeichnet sich nämlich die Objektivität des Buddhismus aus.
    "Alle Dinge entstehen im Geist, sind unseres mächtigen Geistes Schöpfung." Wenn man nur diese Aussage im täglichen Leben anwenden kann. Dann kann man einiges... :)

    freeman:

    Ich fürchte, der Exklusivitätsanspruch der diversen Religionen ist einer der wesentlichen Hemmschuhe, wenn sich auf diesem geschundenen Planeten wirklich etwas zum Heilsamen verändern soll. Schade. Sehr, sehr traurig. Sehr traurig, wirklich.


    Es besteht hier kein buddhistisches Problem, sondern ein menschliches Problem. Was die ganzen Begriffe und Erklärungen im Buddhismus betrifft. Über den Buddhismus heißt es: "Buddhisten sind sich über nichts einig - außer das es Buddha gibt." ;)
    Die Aussage eines Menschen ist lediglich eine Reflexion seines Geistes. Jeder spricht für sich - niemand für alle.

    freeman:

    Im Übrigen hatte ich gedacht, dass der Buddhismus toleranter sei, als die katholische Kirche. Wenn ich nun höre, daß der Buddhismus denselben Exklusivitätsanspruch hat, wie die katholische Kirche, dann bleibe ich lieber konfessionslos. Verstehst Du, was ich meine?


    Toleranz bekommst Du nur von einem Erwachten. Alle anderen sind noch auf dem Weg. ;)
    Der Dalai Lama verglich das mal damit, dass wie alle aus demselben Fluss trinken, nur an verschiedenen Ufern sind.
    Er nannte dies interreligiöse Verständigung. :)

    accinca:
    Markus Bertulat:

    Es gibt niemanden außerhalb der Lehre der sowas auch nur
    in einer Weise anstrebt das seine Bemühungen erfolgreich sein könnten.
    Aber erst ein solcher ist ein vom Leiden des Dasein Befreiter.


    Es gab einige westliche Philosophen die in diesem Bestreben waren... Aber dann kamen die Christen. ;)
    Wenn man fragen würde: Gibt es westliche Alternativen zum Buddhismus? Ja, die gibt es. Durch das Christentum konnten diese allerdings nicht ausreifen und sich organisieren wie der Buddhismus. Wenn man es also kompakt haben möchte, ist der Buddhismus eine gute Wahl. Ansonsten muss man sich durch 2500 Jahre westliche Philosophie lesen. :)

    lorenlai:

    Frage: Was passiert dann mit mir bzw. mit meinem Wesen in diesem Moment?


    Unabhängig von anderen Meinungen verstehe ich unter dem Zustand des Erwacht-Sein, dass ein Mensch ein höheres Verständnis von den Dingen erreicht hat. In der klassischen Philosophie nennt man dies Erkenntnis bzw. Weisheit. Somit ist das Erwachen auch nicht ausschließlich Buddhisten vorbehalten. Der Buddhismus lehrt allerdings Wege, teilt dieses Wissen anderen Menschen bereitwillig mit. Unter einem Erwachten kann man sich auch den von Friedrich Nietzsche genannten "Homo Superior" vorstellen. Ich würde diesen Zustand auch Sokrates, Konfuzius, Laozi (um ein paar zu benennen) zuschreiben, auch wenn diese etwas anderes gelehrt hatten. Man findet im Buddhismus auch den Begriff Arya, einen edlen Menschen.
    Ich bin mir auch ziemlich gewiss, dass es Erwachte und edle Menschen auf der Welt gibt, ohne das diese jemals eine bewusste Übung getan haben, um dies zu sein. :)

    accinca:
    Markus Bertulat:

    Die Welt und das Leben oder das Heil von einem Gott abhängig zu machen ist falsche Ansicht.


    Im Sinne einer buddhistischen Beweisführung richtig. Dogmatik (Gottesbeweis) ist äußerst Umfangreich und nicht leicht verständlich, deswegen wird dem jungen Christ in der Schule und in der Kirche nur das Ergebnis vermittelt.

    Buddhina:

    So eine dreißig Jahre lang gelebte und mit der Muttermilch eingesogene Weltanschauung läßt sich - zumindest in meinem Fall - ja nicht so einfach über Nacht ablegen. Wie seid ihr damit umgegangen / geht ihr damit um???


    Es geht nicht darum etwas abzulegen, sondern etwas zu finden. Wer eine neue Erkenntnis findet, trennt sich automatisch vom "alten Denken". Manche Dinge sollte man auch im Buddhismus, wie im Christentum, besser als eine Metapher verstehen und nicht als eine wissenschaftliche Wahrheit. Man sollte die ethische Lehre wählen, die für einen geeignet ist. Dem einen liegt die Philosophie, dem anderen die Religion. Der eine braucht einen Gott, ein anderer wiederum nicht. Es gibt auch keinen Grund sich für "eine" Lehre zu entscheiden, diese eventuell auch noch hartnäckig zu verteidigen und als einzige und beste darzustellen.
    Der Buddhismus ist seit meiner Jugend mein "Steckenpferd". Ich beschäftige mich aber auch mit anderen Lehren. Mir persönlich gefällt für den alltäglichen Gebrauch der buddhistische Wegweiser. Der Edle Achtfache Pfad. Er beinhaltet komprimiert das wesentliche für das tägliche Leben.