Posts by Markus Bertulat
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Quote from Mirco
In meinem Beispiel wird die Wurzel nicht bewertet.
Sie steht neutral da in ihrer Funktion als Organ der Nahrungsaufnahme und Standfestigkeitsgeber. Wo hinein ich sie schlage, bleibt mir über lassen, bilde ich mir ein. Saufe, lüge, betrüge, stehle, schlage und schände ich mich durch's Leben, wird die Pflanze dementsprechend aussehen. Wenn ich als als Buddhist in einem buddhistisch orientierten Forum von Tugend(en) schreibe, meine ich die vorgeschlagenen Verhaltensempfehlungen des Buddha, auch als Sila bekannt.
Also, egal was in irgendwelchen buddhistischen Texte steht. Ich betrachte Dich und mich und alle die das hier lesen, sinnbildlich als eine Pflanze. An unseren Wurzeln kann niemand etwas ändern (Vergangenheit). Die fünf Silas sind eigentlich die Voraussetzung sich Buddhist zu nennen. Schwieriger wird es bei den Verweilzustände: Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut.
Niemand schlägt seine Wurzeln in Alkohol, Lüge, Diebstahl, Gewalt und Vergewaltigung. Das sind die Resultate von unheilsamen Geisteszuständen. Wer seine Bemühung auf heilsame Dinge richtet - braucht sich über Verhaltensregeln (Sila) keine Gedanken machen. Also ich zumindest, stehe morgens nicht auf und sage mir: Heute stehle ich nicht. Heute lüge ich nicht. Heute schlage ich nicht. Heute töte ich nicht. Heute vergewaltige ich nicht. Üben muss ich mich in den Verweilzustände.
Die Wurzel steht immer im Zusammenhang mit einem Geisteszustand und unterliegt somit einer Bewertung. Der Samen ist neutral. -
Quote from Buddhaghosa
Der Buddhismus kennt 6 Wurzeln (mula), die in heilsam und unheilsam eingeteilt werden. Die 3 heilsamen Wurzeln sind: Gierlosigkeit, Haßlosigkeit, Unverblendung (alobha, adosa, amoha).
Danke! Habe ich auch hier nochmal gut erklärt gefunden. http://www.palikanon.com/buddhbib/11wurzeln/wuzeln03.htm
Ein schönes Zitat aus dem Text: "In den relativ wenigen Momenten stolzen Gipfelgefühls glaubt der Mensch, er sei ein frei Handelnder, sei der Meister seines Lebens und sogar der Natur, sei der Höhepunkt der Entwicklung. Doch in Wirklichkeit ist er in einem geistig unentwickelten Zustand und spielt überwiegend eine passive Rolle, hin- und hergezerrt und herumgestoßen von inneren Kräften, Trieben, Leidenschaften und Gewohnheiten, die er nicht kontrollieren kann. Gezerrt von seiner Gier und gestoßen von seinem Haß, sieht er in seiner Blindheit nicht, daß der Hebel zum Anhalten dieser zwanghaften, rasenden Bewegung in seiner Reichweite liegt, nämlich innerhalb seines eigenen Herzens."Egal, Wurzeln sind nicht auschließlich negativ assoziiert. Auf jeden Fall nicht von Aquarianer.
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Quote from Mirco
Sollte ich meine Wurzeln in die Tugenden schlagen?
Die Wurzeln sind eigentlich das Sinnbild der Anhaftung. Von der Anhaftung soll man sich geistig befreien - zumindest den Abstand vergrößern. Das Lotos-Beispiel: "Verwurzelt im trüben Schlamm, im Dunklen, nicht Sichtbaren, wächst er dem Licht entgegen an die Wasseroberfläche, um in vollendeter Blüte seine Schönheit zu entfalten."
Im asiatischen Bereich gibt es auch das Beispiel mit dem Baum. Auch dieser ist verwurzelt in der Erde und strebt dem Himmel, Licht entgegen. "Je höher man steigt, umso reiner wird die Luft."
In der christlichen Terminologie besitzt der Begriff "Wurzel", eine positive Assoziation: als Sinnbild für Standfestigkeit.
In der buddhistischen Terminologie besitzt der Begriff "Wurzel", eine negative Assoziation: als Sinnbild für Anhaftung.Sollte ich meine Wurzeln in die Tugenden schlagen?
Der Begriff Tugend kommt aus der vorchristlichen griechischen Philosophie. Genannt werden die Kardinaltugenden:
Weisheit oder Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, und Mäßigung.
Man(n) sollte standhaft in der Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung sein, aber ein Anhaften dabei vermeiden.Freeman meint: Ich glaube, der moderne Mensch hat zu einem Großteil das Bewusstsein jenes "Sosein" verloren.
Das sah Buddha vor 2500 Jahren wohl ähnlich, deswegen hat er sich auch mit dem Thema beschäftigt.
Der Mensch (im Allgemeinen) war schon immer so. Das Auswirkung auf die Natur, auf die eigene Lebensgrundlage ist größer geworden. Der Buddha sah damals nur die Wirkung von Mensch auf Mensch, oder von Mensch auf Tier.
Wenn der damals von den heutigen Zuständen, auch nur annähernd eine Vorahnung gehabt hätte?
Spielsucht, Konsumsucht, Vergnügungssucht, ... ist lediglich eine Kanalisierung dem Leiden aus dem Weg zu gehen. Der gegenwärtige Mensch hat erhebliche Probleme mit dem Nichts-Tun. Sobald Ruhe ihn umgibt, kommt Unruhe in ihm auf. Wer beschäftigt ist, ist abgelenkt von sich und seiner Umwelt. Der Mensch (im Allgemeinen) ist auf der Flucht vor sich selbst. -
Wenn ich die Aussagen bisher richtig erfasse...
Es geht Sabeth darum: Nicht weiter zu helfen. Das hat sie bisher getan. Ihre Toleranzgrenze ist verständlicherweise erreicht. Sie möchte diese Person nicht immer und immer wieder vor der Türe vorfinden. Durch ihre bisherige Hilfe und Verständnis, hat sie aber zu der gegenwärtigen Situation, aus Mitgefühl, beigetragen.
Ihr Konflikt besteht anscheinend jetzt darin, aus der Bitte gegenüber dem Mann: "Warum suchen Sie sich nicht eine andere Schlafstelle?" Eine klare Aufforderung zu formulieren: "Steh auf und geh!"
"Steh auf und geh!", ist eine imperative Formulierung und dieser Situation angemessen.
Buddha lehrte angemessen zu handeln. Der Buddha sagt: "Harte Rede meidet der Asket" -
"Verzieh Dich endlich, Du arbeitsloser und wohnungsloser Penner!" Das wäre eine unangemessene und herablassende Äußerung.
Der von Buddha gelehrte mittlere Weg ist demnach, eine angemessene Handlungsweise auf eine bestehende Situation.
Dieser Situation ist angemessen: "Steh auf und geh!"(Zitat aus: Dhammapada - die Weisheitslehren des Buddha, Dr. Munish B. Schiekel)
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Quote from Sabeth
Sondern um das, was sich da eigentlich in mir abspielt.
Hallo Sabeth!
Erstmal: Es ist mutig von Dir, eine Problematik öffentlich anzusprechen. So ziemlich jeder Mensch besitzt mindestens eine Problematik. Bei mir sind es sogar mehrere - meine Selbsteinschätzung und die meiner Mitmenschen. Was daran jedoch wahr ist versuche ich immer noch zu ergründen.
Jeder hat seine Stolpersteine im Leben. Was für den einen leicht ist und nur so floppt, ist für einen anderen schwer oder nicht erreichbar. Was würde Buddha sagen? Keine Ahnung. Die alten Griechen sagen jedoch: Erkenne Dich selbst.
Man denkt oft man wäre glücklich, wenn man jede Hürde im Leben nehmen könnte. In Wahrheit ist man wohl glücklich, weil es nur dann und wann gelingt eine Hürde zu nehmen. Sonst wäre man erfolgsverwöhnt.
Eine Hürde hast Du schon genommen! Hier im Forum.
Liebe Grüße -
Praktischer Tipp: Vergessen wir mal kurz das buddhistische Forum hier.
Geh den Rechtsweg. Lass die lästige Person durch staatliche Gewalt entfernen. Denk danach nicht weiter daran.Mal ein anderes heutiges Beispiel:
Seit Monaten klingelt eine mir unbekannte Frau bei mir und geht anschließend zur Nachbarwohnung. Sinngemäßer Dialog:
"Haben Sie bei mir geklingelt?"
"Ja."
"Unterlassen Sie das, wenn Sie nicht zu mir möchten?"
"Die Klingel des Herrn Funktioniert nicht."
"Das ist nicht mein Problem."
"Der Herr hat soziale Probleme. Er hat die Leitung der Klingel gekappt. Ich kümmere mich um ihn."
"Das ist nicht mein verschulden. Sagen Sie der Hausverwaltung es soll die Klingel repariert werden."
"Die Hausverwaltung kümmert sich nicht darum."
"Verständlich, wenn der Herr sich so verhält."
"Wie soll ich sonst hier rein kommen."
"Setzen Sie sich für den Herrn bei der Hausverwaltung ein, dass die Klingel repariert wird. Bei mir klingeln Sie bitte nicht mehr."
Bin ich deswegen jetzt spießig? Nein, ich habe zum einem Rechte und seh zu, dass ich durch die Problematik anderer Menschen nicht belästig werde. -
Quote from Matthias65
"Distanziertes" Mitgefühl kenne ich nicht.
Seltsam? Das ist eine mir aus mehreren Quellen bekannte praktische Anwendung der buddhistischen Lehre.
Bekannt aus dem Zen, Aussagen des Dalai Lama, Beschreibungen des Buddhismus aus unterschiedlichen Quellen im Allgemeinen.
Das ist der bekannte mittlere Weg. Wenn aus Mitgefühl, Mitleiden wird, weil einem eine Sache zu "nah" geht, dann geht man geistig auf "Distanz". Wer mit einer Sache zu sehr verbunden ist, verliert die Objektivität. Die Empfindung von Leid ist immer subjektiv. Ob der Buddha dies jemals wörtlich gesagt hat, ist ohne Bedeutung. Es ist eine praktische Interpretation seiner Aussagen im Ganzen. -
Ich habe zu dem Thema folgende Aussage gefunden:
"Buddha lehrt - distanziertes - Mitgefühl." -
Quote from SabethQuote
Ich hab es ganz ehrlich satt, dass er alle Möglichkeiten ausschlägt...
"Ich habe es satt!" Das höre ich immer wieder von anderen Menschen.
Manchmal tappe ich auch in "die Falle", dass ich jemanden helfe der gar nicht nach Hilfe gefragt hatte.
Das sind oftmals einfach nur Kleinigkeiten im Leben. Ich helfe dann mal hier und da einem Arbeitskollegen, weil ich gerade sehe, dass er sich mit einer Tätigkeit abmüht.
Wenn ich dann auch eine helfende Hand brauche... Alle haben zu tun. Keiner hat Zeit.
Ich könnte genug Beispiele nennen. Im Grunde hoffe ich, wenn ich helfe nach einer Gegenleistung.
Entweder: Eine Hand wäscht die andere. Oder: Der andere das als Starthilfe betrachtet
Also nach dem Motto: Mein Handeln muss Früchte tragen.
Wenn ich mich dann bei jemanden auslasse, dann höre ich: Du bist halt ein netter Kerl, oder, du bist ein sozialer Typ.
Mein Kommentar dann oft: Schön, davon kann ich mir auch nichts kaufen.
Generell behilflich zu sein, entspricht wohl meiner Natur. Das soll auch so bleiben.
Ich sollte mich allerdings darin üben, dass ich keine Gegenleistung von anderen erwarte, obwohl ich stets behilflich bin und selbst Gegenleistungen bringe. Eigentlich sollte ich das Wort Gegenleistung aus meinen Wortschatz und Gedanken entfernen. -
Ich vermute, dass der Gedanke evtl. da ist, ob man helfen sollte, kann?
Zum einen gibt es das Mitgefühl, zum anderen gibt es das Gewissen. Einen Kaffee anzubieten wäre eine gute Möglichkeit, sowohl Mitgefühl zu zeigen, wie auch sein Gewissen zu beruhigen. Wenn er nur seine Ruhe möchte, dann lass sie ihm.
Nimm Dir aber die Situation des Mannes nicht so zu Herzen.Letztes Jahr fand ich einen Obdachlosen mit einer Kopfverletzung ich rief den Rettungsdienst. Ich wartete am Unfallort bis die Rettungskräfte eintrafen. Aufgrund der schweren Verletzung und weil der Mann nicht ansprechbar war, traf etwas später die Polizei ein. Die Polizei bat mich mitzukommen und eine Aussage zu machen. Einen Tag später meldete sich die Polizei wieder bei mir wegen weiteren Fragen. Der Mann war an seiner Verletzung verstorben und es waren weitere Recherchen notwendig um ein Fremdverschulden auszuschließen. Der Polizist auf der Wache meinte zu mir, ich sehe sehr gefasst aus, obwohl ich dem Obdachlosen helfen wollte und dieser verstarb. Ich meinte zu ihm: Verstehen Sie das nicht falsch. Sein Leiden ist jetzt vorbei. - Bei der Ermittlung stellte sich heraus, dass der Obdachlose schwer betrunken gestürzt war und mit dem Kopf aufschlug.
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Mal ganz allgemein!
Was hat der Buddha eigentlich genau getan?
Er hat eine bestehende Lehre reformiert, auf Fehler überprüft und nach seiner aktuellen Erkenntnis verbreitet.
Was sollte ein gegenwärtiger Buddhist tun?
Das gleiche. -
Quote from Sumedhâ
"so viel zufälle kann es gar nicht geben" und war überzeugt es war Vorbestimmung.
Einen fiktiven Dialog zu dieser Aussage zwischen dem Dalai Lama und Einstein zu lesen, wäre bestimmt interessant.
Ob ein Mensch zufällig glücklich oder vorbestimmt glücklich ist... Hauptsache er ist glücklich. -
Quote from Sumedhâ
Es gibt auch keine Vorbestimmung.
Wenn jemand um 5:32 Uhr am Bahnhof steht und um 5:35 Uhr die S-Bahn kommt... Ist das Zufall?
Wenn jemand bei Facebook seine Traumfrau findet, halte ich dies natürlich nicht für eine Vorbestimmung - aber auch nicht für einen Zufall. - Damit können sich dann Mathematiker oder Esoteriker beschäftigen. -
Quote from brigittefoe
Verstehe ich das richtig,
daß ich dann ein Opfer von eines anderen sein Karma
werden kann ?
Nach meinem Verständnis sagt der Begriff Karma zwei Dinge aus:
1. Es gibt keinen Zufall
2. Alles hat einen Grund und steht in einer Verkettung von Ereignissen (Karma)zu 1) Niemand begegnet sich auf der Straße zufällig. Jeder von beiden hat seinen Grund zu dieser Zeit an diesem Ort zu sein, somit ist dieses Treffen ein vorherbestimmtes Ereignis. (Aus der Perspektive eines Dritten betrachtet)
zu 2) Hier verwende ich den Begriff Karma ethisch . Jeder von uns kennt Menschen die einen nerven, oder die man aus guten Grund nicht leiden kann. Vereinfacht gesagt Menschen die lügen, stehlen, einen stets verarschen.
Um Mitgefühl für diese Menschen zu entwickeln brauche ich eine Erklärung. An dieser Stelle setzt bei mir Karma ein. Das Handeln der Menschen die lügen, stehlen usw. ist das Ergebnis einer Verkettung von Handlungen oder Umständen denen diese Menschen ausgesetzt waren.
Vereinfacht gesagt. In Gedanken spreche ich diese Menschen für unfähig und meide diese nach Möglichkeit.
Als Beispiel: Wenn ein kleines Kind auf dem Spielplatz andere Kinder tritt und schlägt, dann sage ich mir: Das Kind kann nichts für die mangelnde Erziehung. Dies ist eine Verkettung (Karma) der schlechten Erziehung.
Würde dieses Kind jetzt mein eigenes Kind treten, dann würde ich es natürlich zurechtweisen. Weil ich aber weiß, dass das Kind für sein tun nichts kann, bleibe ich ruhig (denn es lohnt sich nicht aufzuregen).
Schwieriger ist es dieses Denken auf einen Erwachsenen anzuwenden, aber auch das geht mit Übung.
Man kann Karma sicherlich auch weiter anwenden. Ich nutze den Begriff nur praktisch für den alltäglichen Gebrauch. -
Quote from freeman
1.Wenn ich auf die Strasse gehe und mir fällt ein Ast auf den Kopf, dann ist der Ast aufgrund des Kausalitätsgesetzes vom Baum gefallen. Aber die Art und Weise, wie ich dann damit umgehe, das ist bestimmt durch mein eigenes Karma.
2. Ich glaube z.B., daß das Kastensystem in Indien Unrecht ist (nicht nur in Indien gibt es große soziale Ungerechtigkeit). Ein Mensch, der in die unterste Kaste geboren wird, ist für dieses soziale Elend nicht verantwortlich, man kann nicht sagen, es sei sein Karma.
3. Das, was einem Menschen von aussen widerfährt, das nenne ich Kausalität. Die Art und Weise, wie ein Mensch auf das reagiert, was ihm widerfährt, das nenne ich Karma.Genau diese freidenkerische Spielerei mit dem Begriff Karma gilt wohl als verkehrt (obwohl ich die auch praktiziere). Alles ist Karma und nichts ist Karma.
Wenn wie bei 1. der Ast auf den Kopf fällt, dann liegt das daran das
a) der Ast morsch ist
b) Wind den Ast in Schwingung versetzt
c) dieser bricht und Aufgrund der Schwerkraft fällt.
Wenn dies einem kleinen Kind passiert, welches zuvor unartig war, dann sagt man gerne: "Kleine Sünden bestraft Gott sofort." Diese Aussage wäre nicht logisch.
2. Objektiv betrachtet gibt es kein Recht oder Unrecht. Es gibt ein persönliches Empfinden . Wenn wir Indien betrachten ist dies nicht objektiv, sondern subjektiv. Kaum einer von uns möchte in dieser Gesellschaft leben, weil wir ein Gefühl von Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsrecht haben. Deswegen empfinden wir den Zustand in Indien als ungerecht. Dieses Denken ist allerdings typisch europäisch. Die eigenen Belange durchzusetzen und Egoismus zu verwirklichen. Objektiv betrachtet ist Indien selbst an seinen Zustand schuld, weil die Menschen nicht in der Lage sind (in der Gesamtheit) diesen Zustand zu ändern. Dies ist das Ergebnis wozu diese Gesellschaft fähig ist.
Ich würde auch hier nicht den Begriff Karma verwenden, weil dies menschenunwürdig ist. Dies wäre allerdings dann ein sehr europäisches Denken.
3. Genauso ist es -
Ich China gibt es ein Gesetz, welches verbietet jemanden vor dem Ertrinken zu retten. Weil man dadurch in sein Schicksal eingreifen würde. Habe ich mal in diesem Buch hier gelesen http://www.amazon.de/Nackt-dus…ten-Gesetze/dp/3809421847 Warum es in China aber sonstige Rettungskräfte im Einsatz gibt? Bitte nicht mich fragen.
Es ist verständlich das im Tibetischen Buddhismus ausgiebige Diskussionen über die Karmalehre geführt werden. Ich habe einmal dazu eine Erklärung vom Dalai Lama gelesen. Es beinhaltet keine Logik. Es ist widersprüchlich. Konstruiert.
Zur Beweisführung erklärt der Dalai Lama folgendes: "In der buddhistischen Beweisführung gilt etwas als erwiesen, wenn mehr Gründe für eine Sache sprechen als dagegen." - Ich habe dies jetzt aus der Erinnerung zitiert. Befindet sich aber in seinem Buch "Einführung in den Buddhismus".
Demnach ist die buddhistische Beweisführung also "demokratisch" und nicht wissenschaftlich (im westlichen Sinne).
(Die Beweisführung im Tibetischen Buddhismus ist gemeint) -
Quote from GMC
Ich beschäftige mich seit kurzem intensiv mit dem Dharma und habe die Angst, dass sich mein Beruf mit dem Buddhismus nicht vereinbaren lässt. Ich bin Profi-Kampfsportler.
Durch die Kampfkunst bin ich zum Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus und Zen gekommen.
Eine genauere Anwendung der Ethik in der Kampfkunst findet sich im Begriff "Budo", der vom Begriff "Bushido" stammt. Im feudalen Japan hatte nämlich ein Samurai das Recht eine respektlose Person auf der Stelle zu töten. Also einmal Zunge-Raus-Strecken und Rübe ab. Der Verhaltenskodex der Samurai wird in der "Hagakure" beschrieben. Es wurde zum zügeln der Affekte auch das Studium des Buddhismus angeraten. Einige bekannte Samurai widmeten sich hauptsächlich dem Zen. Die Zen-Lehre beeinflusste stark die japanischen Kampfkünste. Im Karate fand man die Formulierung "Karate Ni Sente Nashi" - Im Karate gibt es keinen Angriff. Dadurch entstand der heutige Budo-Kodex dem sich viele andere Kampfkünste anschlossen. Der Kodex besteht aus Zehn Geboten. Um sich von eventuellen Gewissenskonflikten zu lösen. Ich kenne dieses Buch und das ist sehr gut http://www.weltbild.de/3/16396…weg-der-kampfkuenste.html -
Quote from Mirco
Erwachen hat wohl nichts mit einem Höhepunkt zu tun, den man Erreichen könnte.
Es geschieht, wenn die Bedingungen dafür die rechten sind (Bedingtes Entstehen).
Ich würde das Erwachen schon als einen geistigen "Höhepunkt" bezeichnen. Das sollte lediglich dem Vergleich dienen.
Der Lotos möchte schließlich aus dem Schlamm ans Licht. -
Quote from Joram
Ich würde behaupten, dass die Suche nach „Höhepunkte“, das ist, was einem vom Erwachen abhält.
Genau das sagte ich in der Gesamtheit aus. Der Themeneröffner wollte ein einfaches Beispiel:
"Wer sich mit dem Buddhismus, gegebenenfalls, nur beschäftigt um zu erwachen, ist wie jemand der Sex ausschließlich unter dem Aspekt praktiziert um zum eigenen Orgasmus zu kommen."
Wer so in einer Beziehung verfährt, wird schnell Solo sein und ewig scheitern.
"Das Erwachen ist letztlich der Höhepunkt den man erreichen kann, nachdem man auch die Bedürfnisse des anderen berücksichtigt hat."
So sehen die Chancen besser aus.
Sich über das Erwachen "keine bewusste" Gedanken zu machen, es kommt (wie der sexuelle Höhepunkt) von alleine, wenn man es richtig (den Buddhismus) praktiziert. - Das ist meine persönliche Meinung, Mutmaßung -
Wenn man am ersten Arbeitstag fragt:"Wie kann man hier am schnellsten der Chef werden?" "Bring mal den Müll raus!" -
Quote from Buddhina
Ich bin selber ehemalige Christin. So eine dreißig Jahre lang gelebte Weltanschauung läßt sich ja nicht so einfach über Nacht ablegen. Wie seid ihr damit umgegangen / geht ihr damit um?
Ich wurde katholisch getauft, ging zur Kommunion, war Messdiener und später ehrenamtlich beim Katholischen Jugendamt tätig. Im Gegensatz zu manch anderen Menschen bin ich jedoch nicht im Konflikt mit der Katholischen Kirche oder den monotheistischen Religionen, sondern vertrete lediglich eine andere Meinung. Man kommt im Abendland schlecht umher sich keine Gedanken zu den Begriff Gott zu machen. Auch ich habe eine Vorstellung was man mit dem Begriff Gott zum Ausdruck bringen möchte bzw. kann. Ich versuche auch nicht mich christlichen Einflüssen zu entziehen. Wenn ich dies täte, dürfte ich meine Eltern nicht zu Weihnachten besuchen. Bei Hochzeiten, Taufen etc. gehe ich auch in Kirche (wenn ich eingeladen werde). Ich knie aber weder nieder, noch bete ich (die mir bekannten Gebete) oder bekreuzige mich. Ich sehe mich auch nicht in einem Widerspruch, im Gegenteil, ich bleibe bei meiner Gesinnung. In den alltäglichen Handlungen steht man selten im Konflikt mit anderen Menschen, sondern mehr mit sich selbst.
Es gibt auch keinen (rationalen) Grund z.B. nicht den Kölner Dom aufzusuchen und Fotos zu machen. Ein Besuch des Kölner Dom zeigt geschichtliches und kulturelles Interesse. In anderen Ländern würde ich auch religiöse Stätten wie Moscheen besichtigen. Das sind oftmals die kulturellen Highlights und offenbaren durch die Konstruktion, Bilder und Symbolik viel über das Denken der Menschen. -
Quote from lorenlai
Vielleicht kann jemand mir hier in ganz einfach und vielleicht mit Beispiele erklären, oder auf diese Fragen antworten. Frage: Was passiert dann mit mir bzw. mit meinem Wesen in diesem Moment?
Die Frage was während des Erwachens geschieht, hat sich wohl jeder einmal gestellt der sich mit dem Buddhismus beschäftigt. Mit ein wenig Menschenkenntnis kann man auch mutmaßen, dass diese Frage impliziert:
Erkennen auch andere Menschen das ich erwacht bin?
Hat eigentlich damals der Buddha verlauten lassen, ich bin erwacht?
Oder haben die anderen Mönche die Veränderung bemerkt und sagten, er ist erwacht?
Im Zen hört man die Aussage, nur ein Erwachter erkennt einen Erwachten. Der Umkehrschluss wäre demnach.
Man ist erwacht, wenn man einen Erwachten erkennt. Über die Veränderungen kann man sich dann untereinander austauschen.
Wer sich mit dem Buddhismus, gegebenenfalls, nur beschäftigt um zu erwachen, ist wie jemand der Sex ausschließlich unter dem Aspekt praktiziert um zum eigenen Orgasmus zu kommen.
Das Erwachen ist letztlich der Höhepunkt den man erreichen kann, nachdem man auch die Bedürfnisse des anderen berücksichtigt hat. -
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"Ein Säugling ist noch vergleichsweise 'rein' (im Geist, nicht in den Windeln), aber die Wurzel für Gier, Hass & Verblendung ist dennoch vorhanden. Welche 'Pflanze' daraus wächst ist noch unklar. Das Entfernen der Wurzel (Eintreten in den Zustand eines Buddha) findet erst durch wirkliches Wissen & Weisheit statt."
Das wollte ich damit auch ausdrücken. (Im Zen gibt es allerdings den Vergleich das man als "Buddha" geboren wird, dann geht es wie von Dir beschrieben fort.) -
Quote from accinca
Nach kurzer Kontemplation vermute ich jetzt Dich zu verstehen. Meine Autoritätenhierarchie ist:
1.Naturgesetz 2. Deutsche Rechtssprechung 3. Eltern 4. Buddha (Religion)
Du betrachtest anscheinend den "Buddha" als ein Wesen über bzw. außerhalb der Naturgesetze, ähnlich wie im Tibetischen Buddhismus. Oder als einen "normalen Menschen" der lediglich erleuchtet ist? Oder einfacher formuliert gibt oder gab es nur den einen "Buddha", der das Privileg erreichte aus dem Kreis der Wiedergeburt zu scheiden? - Das wäre dann die Ansicht die ich persönlich vertrete. Es gibt weise und erleuchtete Menschen, aber es gibt/gab nur einen Buddha. (Im Sinne wie es gab nur einen Jesus, Mohammed oder Moses.) Somit befinde ich mich im ewigen Kreislauf der Wiedergeburt (ähnlich wie im Hinduismus), was mich persönlich nicht stört. Deswegen strebe ich auch nicht nach Nirwana. Ich betrachte dies aber nicht als eine Strafe, sondern als ein Naturgesetz im Kreislauf zu sein. (Zu einem Christen würde ich an dieser Stelle sagen, es gibt kein Paradies). Entweder hört mit dem Tod die Existenz vollkommen auf, oder es geht immer wieder weiter. (Es gibt nämlich auch in der Geschichte des Buddhismus ausreichend Hinweise, dass man den Buddha nötigte eine Erlösungslehre zu verkünden. Der Buddha davon selbst aber wohl nicht so überzeugt war.)