Beiträge von Markus Bertulat

    freeman:

    Zeige mir jemand auch nur einen einzigen Menschen, der dem Verrecken, dem Abkratzen mit oder ohne Meditation entgeht und ich überleg mir das mit dem Karma.


    Keiner entgeht dem Tod. Das sollte aber auch nicht das Ziel eines Meschen sein. Das wäre wohl ehr etwas für Okkultisten.
    Ich sage es mal so: Abergläubische Menschen denken, durch gewisse Praktiken einer "wirklichen" Wiedergeburt entgehen zu können. Im Angesicht des eigenen Leid und des Leidens anderer, versuchen diese durch unterschiedlichen Praktiken (in diversen Religionen, Sekten) eine "wirkliche" Wiedergeburt zu verhindern. Diese Menschen haften sehr an einer esoterischen Karma-Lehre.
    Ich sehe im Karma lediglich: Gutes Denken führt zu guten Handeln. Schlechtes Denken führt zu schlechten Handeln.
    Da es die Möglichkeit gibt den Begriff Karma unterschiedlich zu interpretieren...
    Ich glaube nicht an Wiedergeburt. Ich glaube nicht an vorherige Leben. Alles was für Esoteriker. ;)
    Meine persönliche Meinung ist. Mit dem Tod endet alles. Dann ist Flatline in allen Bereichen. Dann kommt das Nichts.
    Ob man gut oder schlecht war. Moslem, Christ, Buddhist, oder BDSM praktiziert. Für alle geht das Licht aus. Niemand wird anders behandelt. Alle sind gleich. Weder eine gute noch eine schlechte Tat wird vergolten.
    Ich kann mit dieser Vorstellung Leben, andere wiederum nicht. Die brauchen etwas was danach kommt, weil sie ihre Angst vor der Vergänglichkeit nicht ertragen können, oder sich eine Belohnung erhoffen.
    Was ich dann mit dem Buddhismus anfangen will? An mir arbeiten...
    Weil ich wahrheitsgemäß erkenne: Es ist Fehl in mir.

    freeman:

    Zeige mir jemand auch nur einen einzigen Menschen, der dem Verrecken, dem Abkratzen mit oder ohne Meditation entgeht und ich überleg mir das mit dem Karma.


    Ich verstehe das ganz subtil. Durch Hilfe der Meditation (und weiteren Übungen) kann man Erwachen. Man wäre dann dies was Nietzsche (er war dem Buddhismus verbunden) als "Homo Superior" bezeichnet.
    Deswegen sagte auch Nietzsche: Der Mensch ist etwas das überwunden werden muss. (Also sprach Zarathustra)
    Auch der Erwachte (Homo Superior) erkennt das Leid. Aber er verursacht kein Leid. Ziel ist es also dem eigenen Leid zu entgehen und zugleich kein Leid zu erzeugen. Die eigene Vergänglichkeit empfindet man dann auch nicht mehr als Leid.
    http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbermensch

    freeman:

    Nichtmal Gott oder die Götter entgehen dem Karma.


    Jetzt kommt aber Nietzsche durch... :lol:
    JHVH - Das Wesen das war. Das Wesen das ist. Das Wesen das sein wird.
    So heißt es zumindest in der babylonischen Mythologie. Jeder Gott ist ein Mythos.
    So sagte doch Buddha (angeblich am Sterbebett): Betet keine Götter an!
    Er sagte aber auch: Macht euch kein Abbild von mir!
    - Die Menschen machen es halt, wie es ihnen beliebt. :)

    freeman:
    Markus Bertulat:


    Grüß dich Freemann!
    Ziel ist es kein Karma zu erzeugen...
    Sitzen, sitzen, sitzen. ;):lol:


    Hiho Markus,


    Das mag vielleicht für Buddhisten zutreffen, aber nicht für mich :)


    Also ich "sitze" vor dem PC, und du? :lol:


    Die Meditation ist eine Möglichkeit gegenwärtig kein Karma zu erzeugen.

    Kainer Wahr:

    Die Diskussion "Karma, die unliebsame Diskussion" im Forum des Tibetischen Zentrums Hamburg ist wohl einigen zu viel geworden.


    Meine Anspielung auf Kamasutra (Sexualität) galt eigentlich dem Tibetischen Buddhismus. Der Tibetische Buddhismus war lange ein Lesehobby von mir. In seinem Buch "Einführung in den Tibetischen Buddhismus" beschreibt der Dalai Lama auch weitere Richtlinien für den Laienanhänger. Darunter fallen auch Richtlinien für die Sexualpraktiken.
    Was hat das mit Karma zu tun?
    Ein Praktizierender schafft sich auch ein schlechtes Karma wenn er gegen Laienrichtlinien verstößt. Dies sind schließlich weitere Empfehlungen um den Buddha zu folgen.


    Also gilt es beim Thema Karma auch die unterschiedlichen Laienrichtlinien mit einzubeziehen!


    Ich möchte an dieser Stelle keine Sexdebatte führen, sondern nur auf weitere Empfehlungen von Verhaltensweisen für Laien hinweisen, die bei Nichteinhalten das Karma negativ beeinflussen.


    Somit ist Karma nicht nur eine persönliche Reflexion der eigenen Taten, sondern auch als Bewertungssystem der Anhänger innerhalb der Sangha anwendbar. Um dies verständlich zu machen: Wenn ein Mönch tötet kann er durch diese Tat nicht das Nirwana erreichen (persönlich schlechtes Karma). Deswegen wird er (Karma - Bewertungssystem) ausgeschlossen.


    Zur Sexualethik im Buddhismus hatte ich auch folgendes gefunden:
    http://www.berzinarchives.com/…ddhist_sexual_ethics.html

    Ich war früher auf Wettkämpfen. Ich stand aber bisher niemals einen auf Leben und Tod gegenüber. ;)
    Wer weiß ob die Ruhe der alten Samurai nicht vielleicht eine verschwiegene Todessehnsucht war? Daher der Gleichmut.
    Nach einem Sake ist mir auch alles egal... :D

    Geronimo:

    Hierzu sei insbesondere das Leben des Musashi und sein Buch der 5 Ringe empfohlen.


    Das Buch fehlt mir noch. :D Wenn ich mich richtig erinnere, hat Musashi, der Legende nach, fünfzig Mal ein Duell bestritten und hat alle (oder etliche davon) getötet.
    Für die buddhistische Praxis ist allerdings interessant: Das er fünfzig Mal in vollkommener Ruhe dem Gegner gegenüber gestanden haben soll. - Das soll dem Samurai mal einer nachmachen. ;)

    freeman:

    Ich bin keinesfalls der Ansicht, daß man durch Sex die höchste Befreiung erlangen kann. Wäre ich dieser Ansicht, dann wäre ich jetzt nicht hier, sondern ganz woanders.... :grinsen:


    Im Kamasutra hatte ich auch einige praktische Tipps gefunden. ;):lol:
    Gibt´s hier Meinungen, dass gewisse Stellungen die im Kamasutra vermittelt werden, für die buddhistische Praxis hinderlich sind?
    (Ich meine jetzt nicht den textlichen Inhalt, die Philosophie, des Kamasutra der vermittelt wird. Falls der einigen bekannt ist.)


    Hallo Geronimo!
    Ich war zur Vertretung Mitfahrer in einem Schulbus für behinderte Kinder und kann das auch nur bestätigen.

    tobias:
    Zitat

    Ich habe auch schon mit ihnen gearbeitet. Tatsächlich gibt es natürlich zum Teil intellektuelle Schwierigkeiten beim Verständnis eines komplexen Syxtems und der tib. Buddhismus ist vielleicht auch komplex.


    Hallo Tobias!
    Danke! Das wollte ich eigentlich nur wissen.
    Auch der Dalai Lama betrachtet den tibetischen Buddhismus für geistig behinderte Menschen als zu komplex, von daher dürfen diese den tibetischen Buddhismus nicht praktizieren. (Zum Karma dieser Menschen hat sich der Dalai Lama jedoch nicht im Buch geäußert.)
    Was, wie Du bestätigt keine grundsätzliche Einstellung im Buddhismus ist.

    Tashili:

    Deine Frage bezüglich Behinderter Menschen und deine Unterscheidungen bezüglich des Kulturraumes verstehe ich daher nicht.


    Hallo Tashili!
    Das war eigentlich eine ethische Frage an die Experten für Karma-Lehre. Die zu beantworten wäre eigentlich interessant,
    weil es eine Stellungsnahme wäre, wie der Buddhismus zu geistig behinderten Menschen steht.
    Der Dalai Lama sagt: Ein geistig behinderter Mensch darf nicht den (tibetischen) Buddhismus praktizieren.
    Meine Frage war jetzt: Erzeugt dieser ein Karma? Einfacher. Kann gemäß der buddhistischen Lehre ein geistig behinderter Mensch das Nirwana erreichen? In einem der nächsten Leben? Oder hat ein geistig behinderter Mensch keine Aussicht das Nirwana zu erlangen?
    (Ich habe meine eigene Theorie) Mich würde allerdings eine buddhistische Stellungsnahme interessieren.

    Mirco:

    Ich meine eine Art von intuitiver Grundtugend, die unabhängig von Konzepten in jedem Menschen angelegt ist.


    Hallo Mirco!
    Das war schon klar... :D
    Mir fällt nur immer wieder auf (auch in anderen Foren), dass dem Karma sehr viele Beiträge gewidmet werden.
    Dies ist zwar ein wesentlicher Bestand im Buddhismus, aber man sollte sich nicht bei dem Thema selbst "verrückt" machen.
    Es geht nicht darum es wissenschaftlich zu begründen oder wissenschaftlich zu widerlegen. Entweder man glaubt daran, oder man versteht es. Wären wir alle mit der Karma-Lehre aufgewachsen, würde es nicht so ein Un(fehl)verständnis geben.
    Allerdings können auch Diskussionen zum Glauben oder Verstehen führen. :)


    Gruß
    Markus


    Ein guter Christ kommt ins Paradies, ein guter Freimaurer in den Ewigen Osten, ein guter Buddhist ins Nirwana, ...
    Jeder auf seine Art und Weise. Es gibt unterschiedliche Wege zum ewigen Frieden...


    Vor einiger Zeit sah ich, wie ein Hund eine Kirche anpinkelte. Ich zum Hund: "Dafür kommst Du in die Hundehölle!"
    Sein Frauchen (zum Hund): "Nein, kommst Du nicht." Ich zum Frauchen: "Da wäre ich mir nicht so sicher!" :D

    Mirco:

    So ist uns das Grundgrüst in die Wiege gelegt worden.


    Grüß Dich Mirco!
    Ich nehme das jetzt mal im Bezug zu meinem vorherigen Beitrag wörtlich.
    Ein richtig buddhistisches Gewissen (Karma-Feeling) hat man, wenn einem der Pali-Kanon schon als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen wird. Deswegen fällt das Verstehen der Karma-Lehre in späteren Jahren schwerer, weil man (in Deutschland) in der Kindheit, Jugend, ... anders geprägt wurde.

    accinca:

    Du scheinst das Gewissen aber sehr negativ zu sehen.


    Hallo Accinca!
    Soweit ich weiß kommt ein Mensch ohne Gewissen zur Welt. Das entwickelt sich erst später. Das Gewissen wird durch die Norm (und vielen weiteren Faktoren) des sozialen Umfeld beeinflusst.
    Wer als Kleinkind unter Eltern und Geschwistern aufwächst die zu Tisch immer rülpsen, wird vielleicht erst im Kindergarten durch seine Andersartigkeit auffallen und ein schlechtes Gewissen verspüren. :D
    Da die Natur dem Mensch ein Gewissen gegeben hat und alles naturgegebene gut ist...
    Liegt es an jedem Menschen mit den natürlichen Dingen umzugehen.


    Mal im Ernst: Es gibt keine Menschen ohne Gewissen. (Geisteskrankheit ausgenommen)


    Da fällt mir ein. Der Dalai Lama schreibt, das geistig behinderte Menschen nicht den (tibetischen) Buddhismus praktizieren können. Ernsthafte Frage: Haben diese Menschen in der buddhistischen Ethik ein Karma, oder nicht?

    freeman:

    Entsprechendes Karma kann zweifellos Höllenqualen verursachen, das weiss ich nicht zuletzt aus eigener Erfahrung. Ich bin dem Karma unterworfen, kann dem Karma nicht entgehen. Ist das bei Dir nicht so? Bist Du von allem Karma frei?


    Könnte man Karma nicht auch mit Gewissen oder Über-Ich erklären?
    Wer sein eigenes Karma (Gewissen) betrachtet erkennt lediglich seine Verfehlungen. Man kann schließlich nicht das Karma eines anderen Menschen betrachten. Wer im Leben ohne Fehl handelt hat kein schlechtes Karma (kein schlechtes Gewissen).
    Meine gegenwärtige These: Durch die Karmalehre schaffte man ein Über-Ich (Gewissen). Der Mensch versucht sich vom Leid zu befreien. Von seinem Gewissen (Karma)
    Das würde allerdings bedeuten: Ein Mensch ohne Gewissen hat kein Karma. ;)

    Kainer Wahr:
    Markus Bertulat:

    Psychoanalyse und Meditation. Theorie und Praxis von B. S. Goel


    Hallo Markus, klingt interessant. Kannst du was über den Inhalt sagen?


    Das Buch hatte ich mal vor 10 Jahren ... (fand es aber sehr interessant)


    Der Autor ist indischer Psychologe. Er fasst am Anfang die europäische Psychologie zusammen und erklärt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Hinduismus und Buddhismus. Er berichtet sowohl über eigene Erfahrungen, wie auch von Patienten. Auf Träume und Angstzustände wird am Anfang des Buches intensiv eingegangen. Neurosen und Psychosen. Keine Traumdeutung, sondern das festhalten von Träumen und deren Betrachtung. Es gibt Zeichnungen über das Gehirn mit Erklärungen. Den praktischen Teil fand ich sehr gut beschrieben. Es gibt keine (klischeehafte) Step-By-Step-Anleitung zur Erleuchtung. Aber ein Stufen-Programm wird vorgestellt, dass man praktizieren kann.
    Mir war der Autor damals sympatisch weil irgendwo im dem Buch sinngemäß steht: Es kann sein, dass man während der Meditation auf Gott trifft. Dies sei eine Täuschung und man sollte die Meditation fortsetzen. :D

    Ellviral:

    Nach meiner BWZeit habe ich keine Waffe mehr angefasst und ich werde es auch nicht mehr tun. Sie werden mich erschießen müssen wenn sie wollen das ich als Soldat Menschen erschießen/töten soll.


    Auch ich hatte nach der Bundeswehr kein Interesse mehr an Waffen. Ich würde allerdings Frau und Kind dem Feind nicht ohne Widerstand überlassen. ;)
    Ich beziehe in der Betrachtung des Buddhismus auch die Praktizierenden mit ein. Also auch den gesamten asiatischen und indischen Raum. Ein Großteil der Bevölkerung dieser Länder nennt sich Buddhist. Sicherlich werden einige von diesen auch im Militärdienst sein oder Polizist. Anscheinend richtet sich die Auslegung der Karmalehre an die Lebensumstände, der Praktizierenden. (Ich würde sogar behaupten, dass die Karmalehre ihren Ursprung in den Lebensumständen hatte).
    Da der Buddhismus hier relatives Neuland ist, stellen sich die Praktizierenden zum Teil ethisch relevante aber auch kindisch dumme Fragen: Darf ich als Buddhist Tiere halten? Darf ich als Buddhist rauchen? Darf ich als Buddhist onanieren? Darf ich als Buddhist Sex vor der Ehe haben? Habe ich ein schlechtes Karma, wenn ich lüge?
    Jeder der einst in Deutschland für die Trennung von Kirche und Staat gekämpft hat, müsste eigentlich Magengeschwüre bekommen. ;)
    Ob ich nun sage: "Unrecht Gut gedeiht nicht.", oder von Karma rede. Die Botschaft ist gleich.
    Ob Goethe sagt: "Denn alles was entsteht; ist wert, dass es zugrunde geht", oder "Alles ist vergänglich." Die Botschaft ist gleich.
    Wen interessiert eigentlich ob Lügen ein schlechtes Karma erzeugt? Doch wohl nur dem Lügner? Wer nicht lügt - braucht sich die Frage nicht stellen. Wer nach der Lehre handelt, muss sich über negative Konsequenzen doch keine Gedanken machen. Tue wie Dir geheißen! Mehr muss man nicht tun. :)

    freeman:

    Wie siehst DU persönlich denn diese Angelegenheit des Tötens?


    Es kommt auf die Geisteshaltung beim Töten an?
    Kein schlechtes Karma erzeugt wer:
    1. In Notwehr (ohne Absicht) tötet
    2. Ein Soldat (wenn die Tötung auf Schießbefehl erfolgt)
    3. Sondereinsatzkommando der Polizei (Finaler Schuss), Notwehr, Nothilfe


    Das mit dem Dalai Lama war natürlich Ironie. ;) Ich denke der Dalai Lama sagt damit aus:
    Würde man ähnlich wie bei den Juden versuchen die Buddhisten auszurotten. Dann heißt es "Schützt die Lehre!"


    Was der Dalai Lama aber definitiv damit meinte, habe ich bisher nicht erfahren.

    freeman:

    Was würde wohl ein Staatsanwalt oder Richter dazu sagen, wenn jemand einen anderen Menschen tötet und diese Tat damit rechtfertigt, dass er doch "in einer neutralen Geisteshaltung" getötet hätte?!


    Hier geht es um Sutren nicht um die "Deutsche Rechtssprechung". ;)
    Keiner von uns kennt alle 80.000 Sutren, keiner von uns kennt den kompletten Inhalt der Lehre. Gearbeitet wird nur mit dem Material welches uns zur Verfügung steht.
    Angeblich werden gewisse Informationen im Buddhismus nur von Meister zu Meister vermittelt. Von Patriarch zu Patriarch. Keiner von uns weiß - was das ist. :)
    Ich habe nur zitiert, nichts behauptet...
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. :D

    Ich habe nur zitiert, nichts behauptet... ;)
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. ;):D

    Die typisch mahāyānistische Idee der „angemessenen Mittel“, die theoretisch jede (und damit sogar verbotene) Handlung in Hinblick auf das angestrebte Ziel der Erlösung aller Lebewesen teleologisch legitimieren kann, bringt uns in Verbindung mit dem Zusatz der „üblen Absichten“, der jede der Nebenregeln des Fanwang jing begleitet, zu einer gewissen
    Ambivalenz der Mahāyāna-Ethik. Diese äußert sich darin, daß es unter bestimmten Umständen eben doch „angemessen“ sein kann, zu töten – etwa, um jemanden vor der Anhäufung schlechten Karmas zu schützen. Es kommt eben immer auf die Geisteshaltung an, mit der ein Mönch eine Handlung ausübt:
    „Weiterhin ist es so, daß nicht nur das Töten eines leidenden Wesens [an sich]
    eine Sünde begründet, sondern die üble Geisteshaltung schafft die Ursache für eine Sünde.
    Warum ist das so? Wenn man zwar ein Lebewesen tötet, dies aber in einer neutralen Geisteshaltung
    tut, dann ist dies keine Sünde.“
    https://mahara.uni-leipzig.de/….php?file=17417&view=1063
    Buddhismus und Gewalt, Magisterarbeit eingereicht von Nikolas Broy am 09.11.2006


    Alles ist relativ! ;):D

    Wenn ich wirklich weich bin, kann mir eh niemand etwas anhaben, also brauche ich auch keinen Sarkasmus, um mich zu schützen.
    Hallo Mirco!
    Ich setze das mal gleich mit:
    "In eine Seele, die frei ist von Gedanken und Empfindungen, kann selbst ein Tiger seine grimmigen Krallen nicht hineinschlagen." - Lee Yuen Kam
    So meinte ich doch mal selbst in der Jugend: Menschen die sarkastisch reden, sind verbittert. ;)
    Danke, für das Erinnern!

    Mirco:

    Was ist bei Dir der neutrale Samen?


    Hallo Mirco!
    Natürlich werde Ich Deinem Thema hier folgen.
    Sinnbildlich verfolgte ich mit meinem Pflanzenbeispiel folgendes: Wir alle sind Pflanzen mit einer Wurzel. Von dieser alten Wurzel sollte man sich in der buddhistischen Praxis trennen. Es sei denn man ist als Heiliger auf die Welt gekommen und hat niemals etwas zum Nachteil seiner Umwelt getan. Man sollte sich dem eigenen Geisteszustand zu liebe z.B. von negativen Erfahrungen lösen. Wenn man eine oder mehrere Handlungen in der Vergangenheit begannen hat die unheilsam sich selbst oder gegen andere waren – sollte man sich davon lösen.
    Im Zen gibt es die Aussage: „Man wird jeden Tag neu geboren.“ Das verstehe ich dann „unter dem neutralen Samen“ den man jeden Tag neu pflanzen kann. Man kann sich also jeden Tag von der Wurzel des vorherigen Tages trennen. Das ist meine persönliche Eselsbrücke.
    Die buddhistische Praxis wird nicht ausschließlich von der eigenen Person erschwert, sondern auch durch das soziale Umfeld. In der Praxis einfache Beispiele:
    Man hatte am vorherigen Tag ein Streitgespräch mit dem Partner. Man selbst steht morgens auf und sagt sich: „Heute werde ich nicht streiten.“
    - Das sieht der Partner aber anders und wartet schon mit der Faust in der Hüfte, um den gestrigen Dialog fortzusetzen.
    Am vorherigen Tag hat man sich auch mal kurz am Lästern über einen Kollegen beteiligt. Man selbst steht morgens auf und sagt sich: „Heute werde ich nicht lästern.“
    - Das sieht der Kollege aber anders und möchte die spaßige Lästerei vom Vortag fortzusetzen.
    Meine alltägliche Achtsamkeit richtet sich stark darauf, mich nicht selbst oder von anderen wieder in den gestrigen Tag, in den letzten Monat oder in vergangene Jahre versetzen zu lassen.
    Es ist immer wieder ratsam anderen Menschen mit Sarkasmus zu begegnen.
    Wenn jemand sagt: „Gestern hast Du aber noch anders geredet.“ „Ja, gestern war ich dumm, heute bin ich weise.“
    Eine weitere Eselsbrücke ist bei mir die Selbstbeherrschung. Diesen Begriff machte ich mir schon vor 25 Jahren zum Dogma. Niemand anderes beherrscht meinen Geist. Niemand anderes beherrscht mein Handeln. Niemand anderes beherrscht mein Reden. (Das ist eine Strategie die ich aus der asiatischen Kampfkunst übernommen hatte.)
    Es ist klar, dass dies nicht 100 % funktioniert. Aber man filtert über die Jahre oder täglich damit einiges.
    Meditation ist gut um den Geist zu leeren. Ein persönliches Dogma zum Schutz des eigenen Geistes ist Gold wert.


    Gruß
    Markus