Beiträge von Markus Bertulat

    dermatze:

    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die Aussage: "selbstverständlich gehört Wiedergeburt zum Buddhismus", ohne das aus Erfahrung sagen zu können, letztlich eine Art von "Glauben" ist, den man im Buddhismus doch eigentlich nicht pflegen will.


    Grüß dich!
    Ich halte mich beim Thema Wiedergeburt lediglich an:
    "Richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach einer bloßen Behauptung, nicht nach der Mitteilung sogenannter heiliger Schriften, nicht nach logischen Deduktionen, nicht nach methodischen Ableitungen, nicht nach dem auf Augenschein beruhenden Denken, nicht nach lang gewohnten Ansichten und Vorstellungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, ob ein Asket oder Lehrer es gesagt hat; wenn ihr hingegen selbst erkennt: diese Dinge sind verkehrt, diese Dinge sind nicht einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Unheil, zum Leiden für uns und andere, dann verwerft sie. Erkennt ihr dagegen: diese Dinge sind recht, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Heil und Glück für uns und andere, dann nehmt sie an und lebt danach."
    http://www.palikanon.com/diver…x_ladn2/lehrebuddhas1.htm

    Mirco:

    Laut Überlieferung konnte der historische Buddha da mit mit mehr Wissen aufwarten.
    Aufgrund seiner Veranlagung konnte er seine vorangegangenen Erscheinungsformen sehen.
    Solange ich selber noch nicht an der Stelle der Entwicklung bin, wo dies möglich würde,
    brauche ich mir den Kopf darüber zum Glück nicht grüblerisch zu zerbrechen.


    Grüß dich Mirco!


    Aber es ist doch interessant, dass sich viele Menschen die nicht die Erkenntnisstufe des Buddha haben, über die Wiedergeburt Gedanken machen. Wenn man zu diesem Erkennen, der vergangenen Erscheinungsformen, lediglich ab einer gewissen Erkenntnisstufe gelangen kann, ist das Nachdenken über die Wiedergeburt sinnfrei.


    Deswegen würde ich auch niemals behaupten, das es die Wiedergeburt gibt. Ich müsste:
    a) es entweder beweisen können
    b) aus meiner Erfahrung berichten können


    freeman:

    Also hat sie quasi als neugeborener Säugling im Moment ihrer Geburt realisiert: "Ha, dies ist meine erste Geburt! Also gibts keine Wiedergeburt!" ?!, und sie kann sich da heute noch an diese Erfahrung erinnern?


    So in etwa stelle ich mir das vor... Vielleicht ist ihr das auch etwas später aufgefallen? :D
    Mehr Erfahrung habe ich ja auch nicht. Ich kann mich nicht an vorherige Leben erinnern. Bist das nicht passiert, gehe ich davon aus zum ersten mal geboren zu sein.


    Gruß
    Markus

    freeman:

    Wie ist es es möglich, die Erfahrung zu haben, daß es Wiedergeburt nicht gibt? Das raff ich nicht... kann mir das mal jemand erklärn...?!


    Hallo Freeman!


    Wahrscheinlich in dem man die Erfahrung macht, "zum ersten mal geboren zu sein". :D
    Dieser These würde ich mich doch glatt anschließen... ;)


    Liebe Grüße
    Markus

    Sarah29:

    War meine Annahme, Reinkarnation metaphorisch zu sehen und die Vorstellung, dass schlechtes Karma die direkte Wiedergeburt z.B. als Otter oder Schlange bedeutet, eher eine Fabel ist, etwa falsch?


    Hallo Sarah!


    Ich sehe das mit der Wiedergeburt so:
    "Wenn man mit einer fast abgebrannten Kerze eine neue entzündet brennt das Feuer weiter. Es ist Dasselbe und doch ein Anderes." - aus dem Zen.


    Aber besser ist:
    "Meister gibt es die Wiedergeburt?" - "Woher soll ich das wissen?" - "Aber Du bist doch Meister?" - "Aber kein toter Meister!" :D


    Vor ein paar Tagen klingelte es bei mir an der Tür. Als ich öffnete, standen dort eine Dame und ein Herr. Der Herr meinte: "Oh, ich hatte eine andere Person erwartet." Darauf ich: "Ich auch." Wie dem auch sei...
    Die beiden Zeugen Jehovas versuchten mich zu überzeugen ihnen ins Paradies zu folgen. Dies sei doch besser als wiedergeboren zu werden. Ich sollte doch bedenken, dass die Welt immer mehr verschmutz wird und der Selbstzerstörung nahe ist...

    FelidaeCat:

    1. Ich denke viel zu viel an alles und jeden. Egal ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.
    2. Ich würde das so gerne abstellen, weil ich so oft unvernünftig handel oder auf falsche Wege gelenkt werde...
    3. Kann man das mit Meditationen abstellen? Es wäre schön wenn ich es kontrollieren und unnütze dinge ausblenden könnte.


    Hallo Felidae Cat!


    Zu 1) "Die buddhistische Tradition vergleicht den ungeschulten Geist respektlos mit einem wilden, von Ast zu Ast hüpfenden Affen! Wer sein eigenes Leben entschiedener in die Hand nehmen möchte, muss sich also mit seinem Geist befassen. In der Meditation geschieht genau das: Der Meditierende lernt seine eigenen Bewusstseinsprozesse wesentlich besser kennen und lernt sie bewusster auszurichten. Grob kann man die Fülle verschiedener Meditationstechniken in zwei Bereiche unterteilen: Samata-Meditation beruhigt und sammelt den Geist, damit er geschmeidig und lenkbar wird. Vipassana-Meditation führt den so vorbereiteten Geist zu einer genaueren Betrachtung der Wirklichkeit hin."
    http://www.meditationshaus-sundern.de/index.php?id=13


    Zu 2) Wenn ich darauf eine Antwort hätte, würde ich Bestseller-Bücher schreiben. :lol:


    Zu 3) Damit eine spirituelle Methode, wie die Meditation, auch Gewinn bringt, ist es hilfreich im Leben Regeln aufzustellen. Die sehen bei jedem Menschen anders aus. Wenn Dein Leben Dich zur Zeit sehr in Anspruch nimmt, dann ist ein durchdachtes Zeitmanagement ratsam.


    Was kann man mit der Meditation erreichen? - Einen gesunden Schlaf! :)


    Mit einiger Übung, bin ich der Meinung, kann man die Meditationszeit verkürzen. (Liegt aber auch daran, was man erreichen möchte.) Meine abendliche Meditation dauerte etwa 15 - 20 Minuten. Ich leerte nur den Geist von Gedanken die im Kopf noch herumschwirrten. Danach konnte ich wesentlich besser und schneller (ein)schlafen. Das bedeutet, ich bin am folgenden Morgen ausgeruht. Ich passe Meditationsübungen an meine Verhältnisse an. Bei Bedarf mache ich davon Gebrauch.

    freeman:

    Ich sitz hier und setz mich für interreligiöse Verständigung ein, ohne selbst auch nur irgendeiner Lehre, Philosophie oder Religion anzugehören... :)


    Das ist auch gut so...
    Denn in der Geschichte der Menschheit haben selten die Anhänger einer Religion oder Philosophie etwas bewegt. Die meisten Anhänger einer Religion oder Philosophie sonnen sich lediglich im "Schein" des Stifters, weil es an Persönlichkeit - dem ICH fehlt. Sobald jemand ICH sagt... Versuchen die anderen diese "ICH" zu töten.
    Bringen "Beweise", dass dieses ICH nicht existiert. ;)


    Wenn ich Buddha damals gefragt hätte: "Bin Ich, ICH?" Er hätte geantwortet: "Wer sonst?"
    Wenn ich dann zu den anderen Mönche gesagt hätte: "Ich bin, ICH!" Dann hätten die geantwortet: "Bist Du nicht!"


    Wie Buddha schon sagte: "Ich streite nicht mit der Welt. Die Welt streitet mit mir."


    "Meine Ex-Frau war Professorin für Philosophie an der New Yorker Universität - wir hatten immer intensive philosophische Diskussionen, in denen sie den Nachweis führte, dass ich nicht existiere." - Woody Allen

    freeman:

    Allerdings kann es ohne die Anerkennung gewisser Sachverhalte kaum Verständigung geben.


    Hallo Freeman!
    Da stimme ich gerne zu...
    Ein Philosoph würde das wohl als "Begriff" bezeichnen.
    Dabei geht es nicht um die Anerkennung einer Person, sondern um die Anerkennung (Definition) eines Begriffs.
    Zur Fehlkommunikation, Missverständnis, zwischen Menschen kommt es, weil Menschen oft (vielleicht sogar in der Regel) unterschiedliche Vorstellung von einem Begriff haben.
    Desweiteren enthält die Sprache verschiedene Funktionen...
    Sachebene: Da ist was Grünes.
    Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.
    Beziehung: Du wirst es wissen.
    Appell: Sag mir, was es ist!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell


    "Kein Selbst" oder "Nicht-Selbst"?
    Worin besteht der Unterschied zum Strukturmodell der Psyche? http://de.wikipedia.org/wiki/Strukturmodell_der_Psyche

    freeman:

    Immer wieder begegnen mir Buddhisten, welche die Anatta- bzw. Anatman-Strategie des Buddha fäschlicherweise gleichsetzen mit der Behauptung, es gäbe überhaupt kein Selbst (oder Ich/Ego).


    Hallo Freeman!
    Arthur Schopenhauer hat dies mal schön formuliert: "Philosoph kann man nur werden, aber nicht sein. Wer glaubt etwas zu sein, hört auf etwas zu werden."
    In der Praxis soll man sowohl auf Ich-Bin wie Du-Bist-Aussagen verzichten. Also weder sich selbst, noch jemand anderen beurteilen.

    accinca:
    vimokkha:

    Man muß trotzdem nicht immer alles glauben. In der Lehre des Buddha gibt es jedenfalls den Begriff der Schuld und auch die Möglichkeit sich etwas zu schulden kommen zu lassen. Und es sei besser sich seiner Schuld bewußt zu sein, als seine Schuld nicht einmal zu merken.


    Hallo Accinca!
    Den Satz gibt es wohl vom Dalai Lama. Ich kann mir das vielleicht gut erklären:
    Wahrscheinlich gibt es im Tibetischen nur einen Begriff wie Verursacher. Ein Verursacher wird bei uns auch mit Schuldiger bezeichnet. Weil die Tibeter aber nur das Wort Verursacher haben und nicht Schuldiger, haben die auch keine Schuld.
    Mehr sagt der Dalai Lama auch nicht: Die tibetische Sprache kennt keinen Begriff für »Schuld«. Der ist clever! :D

    accinca:
    peeter:

    Die Enthaltsamkeit des Buddha bezieht sich nicht nur auf das eine mal Essen am Tag.
    Aller weltlichen und sexuellen Vergnügungen hat er sich immer enthalten und deswegen
    war er die Askese auch niemals aufgegeben.


    Danke Accinca! Ich wollte schon gerade meine (gekürzte) Fassung vom Pali-Kanon wegwerfen, in der Buddha immer wieder sagt: Der Asket übt sich in...
    In meiner Ausgabe des Dhammapada, wird das Wort Asket allerdings nicht einmal verwendet.

    Sukha:

    Die von mir gewählte Textpassage war nur ein Beispiel.


    Liebe Sukha!
    Ich erkläre das mal...
    Die Textpassage ist von tibet.de. Die bezieht sich auf die Aussage des Dalai Lama, dass es im Tibetischen keinen Begriff für Schuld gibt. tibet.de beschreibt in dieser Passage das Christentum. Damit möchte tibet.de zum Ausdruck bringen wie "schuldvoll" sich doch Christen fühlen müssen, gegenüber dem Tibetischen Buddhismus. Weil die ganze christliche Terminologie immer das Wort "Schuld" verwendet, dieses aber im Tibetischen Buddhismus nicht vorkommt.
    Zusammengefasst: Werde Tibetischer Buddhist und Du hast keine "Schuld" mehr. Ich habe hier nur mal aufgeführt, wie der Dalai Lama für den Tibetischen Buddhismus wirbt.
    Liebe Grüße

    Sukha:
    Markus Bertulat:

    Der Mensch könnte durchaus den Willen Gottes erkennen, aber er will es nicht. Aus einem Grund, der letztlich nicht benannt werden kann, hat sich das Böse in seinem Willen eingenistet. Das führt dazu, daß der Mensch sich gegen seinen Ursprung, gegen Gott, auflehnt. Diese Schuld trägt er mit sich. Deshalb ist das Heilmittel gegen diese Schuld der Gehorsam, die Hingabe des Willens an Gott."


    Lieber Markus, bist Du ein christlicher Missionar?


    Bitte den Beitrag aufmerksam lesen dann erübrigt sich die Frage. Dem Link unter dem Text folgen...

    Geronimo:
    Markus Bertulat:

    Seitdem ich mein gefasst-sein aufgeben hatte, nur noch durch die Welt schlendere, ist vieles leichter geworden. ;)

    Musashi's Feststellung bezog sich darauf das er sich trotz all seiner Erfahrung und Erfolge noch als getrennt von der Umgebung wahrnahm, und das die Umwelt entsprechend darauf reagierte.


    Hallo Geronimo!
    Ich würde so formulieren: Mit dem auf-alles-gefasst sein, hat man schnell eine negative Aura um sich, weil man evtl. angespannt wirkt; wenn man schlendert wirkt dies friedlich. Wenn der alte Musahi immer noch mit "scharfen Blick" seine Umwelt durchbohrt, macht auch die Schlange einen Bogen. --- Mit dem schlendern meine ich - einen friedvollen Blick!

    Siduchna:

    Dürfen dann überhaupt noch Verbrecher bestraft werden?


    Hallo Siduchna! Willkommen im Forum!
    Die (buddhistische) Strafe findet im Jenseits statt: http://www.buddhismuskunde.uni…/Bd2-K01Schmidthausen.pdf
    Der Buddha war Asket und hat sich von diesen weltlichen Belangen entfernt.
    Ich denke aber das eine Strafverfolgung durch die Polizei, Richterspruch und Gesetzgebung notwendig ist.
    Das schließt natürlich auch eine angemessene Wiedergutmachung bzw. Haftmaß des Täters mit ein.
    Zur Begründung: Der Buddhismus ist eine Religion/ethische Lehre, aber keine Staatslehre.
    Der Bürger sorgt für den Staat. Der Staat sorgt für den Bürger.
    Der Bürger haftet für den Staat. Der Staat haftet für den Bürger.
    Der Bürger schützt den Staat. Der Staat schütz den Bürger.


    Hier findet man das Zitat:
    http://www.aphorismen.de/suche…smen&neuezuerst=1&seite=9


    Vielleicht ist das vom Dalai Lama auch ein Ellenbogenstoß gewesen...


    "Ganz anders ist die Vorstellung in der von Jesus rezipierten, jüdisch geprägten Religiosität, wie sie das Christentum weiter überliefert hat. Dort ist die Situation des Menschen durch Schuld gekennzeichnet. In der jüdischen Theologie bedeutet Schuld die Übertretung des göttlichen Gebotes. Am Anfang der hebräischen Bibel, etwa in den Kapiteln 1-11 des Genesis-Buches, wird von den Geschichten der zunehmenden Übertretung, des Brudermordes und entsetzlicher Dinge, die sich abgespielt haben, der Hybris (Überheblichkeit) des Menschen, berichtet. Schuld wird verstanden als die willentliche Übertretung der Regeln durch den Menschen. Die Problematik ist nicht die, daß der Mensch etwas nicht erkennen könnte. Der Mensch könnte durchaus den Willen Gottes erkennen, aber er will es nicht. Aus einem Grund, der letztlich nicht benannt werden kann, hat sich das Böse in seinem Willen eingenistet. Das führt dazu, daß der Mensch sich gegen seinen Ursprung, gegen Gott, auflehnt. Diese Schuld trägt er mit sich. Deshalb ist das Heilmittel gegen diese Schuld der Gehorsam, die Hingabe des Willens an Gott."
    http://www.tibet.de/tib/tibu/2001/tibu58/58buddhris.html

    vimokkha:

    Mit einer Haltung, die dir nicht die geringste Blöße gibt.


    "Ein Samurai bewegt sich im täglichen Leben so, dass er nicht die geringste Blöße gibt."


    Mir gefiel immer:
    Ich habe keine Eltern; Ich mache Himmel und Erde zu meinen Eltern.
    Ich habe keine göttliche Kraft; Ich mache aus der Redlichkeit eine Kraft.
    Ich habe kein Geld; Ich mache aus der Bescheidenheit mein Geld.
    Ich habe keine Zauberkraft; Ich mache aus der Seelenstärke eine Zauberkraft.
    Ich habe weder Leben noch Tod; Ich mache das Ewige zu meinem Leben und meinem Tod.
    Ich habe keinen Leib; Ich mache aus Mut meinen Leib.
    Ich habe keine Augen; Ich mache aus dem Blitzstrahl meine Augen.
    Ich habe keine Ohren; Ich mache aus dem Verstand meine Ohren.
    Ich habe keine Glieder; Ich mache aus der Regsamkeit meine Glieder
    Ich habe keine Absicht; Ich mache aus der Gelegenheit meine Absicht.
    Ich habe keine Wundergabe; Ich mache aus der Achtung vor dem Dharma mein Wunder.
    Ich habe keinen Freund; Ich mache mir den Geist zum Freund.
    Ich habe keinen Feind; Ich mache mir die Zerstreuung zum Feind.
    Ich habe keinen Panzer; Ich mache mir aus Wohlwollen und Rechtschaffenheit einen Panzer.
    Ich habe keine Burg; Ich mache aus dem standhaften Geist meine Burg.
    Ich habe kein Schwert; Ich mache aus der Stille des Geistes mein Schwert.

    Liebe Grüße

    vimokkha:

    Generell sollten Menschen sich auf alles gefasst machen...


    Das meinte Geronimo wohl mit dem Schwertmeister und der Schlange. Man muss kein Budo-Meister sein um sich vom gefasst-sein zu lösen. Deswegen meinte ich auch weiter oben, dass viele Erwachsene nur noch zum Training gehen um fit zu bleiben und aus Gewohnheit. Seitdem ich mein gefasst-sein aufgeben hatte, nur noch durch die Welt schlendere, ist vieles leichter geworden. ;)

    Geronimo:

    Und das ist sehr viel wert und für viele Menschen vielleicht auch direkter und einfacher umzusetzen als die Lehre des Buddha, um Sicherheit und Selbstvertrauen zu erlangen. Aber der Weg des ursprünglichen Buddha verfolgt tatsächlich ein ganz anderes Ziel. Da geht es um die vollständige Überwindung von allem. Bis nichts mehr übrig bleibt, nichts zu dem man zurückkehren könnte, nichts das noch anstehen könnte.


    Wenn der Weg vom Budo nicht zum Buddha führen würde, wäre ich nicht hier. ;)
    Aber man kann schlecht einer Frau die Angst vor Überfall oder Vergewaltigung hat, den Pali-Kanon in die Hand drücken und sagen: "Gelobt sei Buddha! Trage dieses ehrenwerte Vermächtnis stehts bei Dir. Kommt ein Unhold Dir zu nahe, schlage damit zu!" :lol: Ob so ein Kurzlehrgang etwas bringt? Wenn die Frau sich sicherer fühlt...
    Das Problem, da hast Du Recht, liegt tiefer.

    vimokkha:

    Der Samurai übt sich in Gleichmut um sein Gesicht nicht zu verlieren...


    Was ich hier eigentlich nur festhalten möchte...
    Es gibt keine Samurai mehr. Nur noch in Filmen. Ob ich das oben erwähnte "Buch der fünf Ringe" lese oder "Herr der Ringe"... Es ist das gleiche. Was Geronimo vielleicht bedenklich findet, und ich übrigens auch, wenn heute jemand sein Leben nach diesem Vorbild ausrichtet. Was aber auch nicht richtig möglich wäre, weil die persönliche Unterweisung nicht gegeben ist. Vielleicht findet man diese noch in Japan im Ninjutsu? Keine Ahnung.
    Deswegen ist eine Unterscheidung zwischen der Samurai-Ethik und Buddhismus belanglos. Es gibt keine Samurai mehr.
    Ich habe früher auch Selbstverteidigung vermittelt. Was man immer wiederholt ist: "Hau ab! Bring Dich aus dem Gefahrenbereich. Flucht ist der beste Schutz und hat nichts mit Feigheit zu tun."
    Nach dieser Ansprache geht man zu den Selbstverteidigungstechniken über. In der Praxis muss jeder seine eigene Entscheidung treffen. Zu meiner Zeit gab es auch Kurzlehrgänge in Selbstverteidigung für Frauen. Wir versuchten den Frauen neben der Selbstverteidigung in erster Linie Selbstvertrauen zu vermitteln. Die hatten Angst abends im dunkeln mit dem Hund herauszugehen. Die hatten Angst alleine im dunkeln nach der Arbeit mit dem Bus nach hause zu fahren.
    Viele Menschen verlieren durch den Kampfsport ihre Berührungsängste oder auf engen Raum mit anderen zu sein.
    Da könnte man so viel zu schreiben...

    Geronimo:

    Aha.


    Einfach nur mal eine offene Rede... Gedankenaustausch...
    Glaubst Du wirklich, dass jemand der zwei oder dreimal in der Woche zum Kampfsporttraining geht kein guter Buddhist sein könnte? - Das ist quatsch. Wer in Büchern sich über Kampfkunst schlau macht erkennt nur eine theoretische Beschreibung.
    Viele denken auch: Der macht Kampfsport und ist aggressiv. Ein Schläger... Aus der Erfahrung kann ich sagen: Die meisten Kampfsportler sind Luschen. Die können nichts. Das ist wahr. Die Reden zwar überall: "Ich mache Kampfsport." Lasst den geistig armen doch ihre Illusion. Die haben nichts anderes. Dann gibt es auch noch gewisse Schläger die sich unseriös verhalten. Das hat nichts mit Kampfsport zu tun. Die prügeln auch so, ob mit Kampfsportelementen oder nicht.
    Was ich aber von jemanden der angeblich Buddhismus praktiziert verlange ist: Achtung.
    Wenn Du jemals über dieses Forum hinaus so vielen Menschen etwas vermittelst, Zeit für private Unterhaltungen hast, Dein Leben einer Sache verschreibst, Auszeichnungen bekommst, Freunde gewinnst, zumindest in Fachkreisen in Deutschland bekannt bist, wie mein alter Meister. Dann reden wir weiter.
    Du bist nur ein weiterer Internet-Guru!