Beiträge von EinGedanke

    Hallo Sascha,


    mach dir keine Sorgen. Lass den Atem einfach wie er ist (dabei bewusst und sehr genau wahrnehmen wie er ist). Während wir schlafen machen wir uns ja auch keine Sorgen darüber, dass der Körper irgendwie vergisst wie es funktioniert :) Wenn der Körper ruhig wird und stark entspannt ist es normal, dass der Atem so unglaublich fein werden kann. Diese Angst die aufsteigt ist auch nur ein weiteres Hindernis (in diesem Fall Unruhe oder Zweifel), nur ein weiterer Gedanke. Du merkst ja selbst, dass es dem Körper gut geht, leichte physische Erregung steigt auf (nicht sexuell) und langsam kommt Freude auf. Ist nur eine Frage der Gewöhnung, weil wir sowas unter normalen Umständen auf eine solche Weise nicht erleben.

    Ein letztes mal, die Antworten stehen in den Links. Berzin ist im stande es besser erklären zu können als ich. Wenn du es nicht lesen willst/kannst/was auch immer, nicht mein Problem. Wozu soll ich mir die Mühe machen wenn es das steht?


    In diesem Sinne, alles Gute.

    Sieh doch einfach darüber weg und lies weiter, vielleicht ist es doch nicht sinnlos? Ich habe erklärt warum die Wiedergeburt-Sichtweise für mich Sinn macht und sinnvoll erscheint. Was aus deiner Sicht keinen Sinn macht, da du zwischen Dukkha und Wiedergeburt einen fetten Strich machst.


    Ein Gespräch auf der konventionellen Ebene kann sich versteifen wenn man fest an irgendwelchen Sutten hängt. Ich bin ein pragmatischer Mensch der mehr Wert auf die eigene und die Erfahrung meiner Mitmenschen (lebende Leute die praktizieren) setzt, denen ich vertrauen schenke.


    Wenn ich neue Begriffe einführe dann nur wenn man Sätze auf eine bestimmte Weise erfasst wie "man" oder "wir uns", denen etwas substantielles zugesprochen wird indem man sie nicht als das begreift was sie sind, relative Mittel zur Kommunikation.

    Zitat

    Bitte? was meinst du mit "konkret"?


    Der Unterschied zwischen inhärent und nicht inhärent ist wie Tag und Nacht. Wiedergeburt erfolgt im übrigen nur bei aktivem Nicht-Wissen.



    Sorry Bel, wenn man dermaßen engstirnig ist und über keinen Funken Offenheit verfügt, machen Gespräche auf einer solchen Basis keinen wirklichen Sinn:


    Zitat

    Aha, und das "relative Selbst" wäre also kein Etwas?


    Richtig, im absoluten Sinne ist etwas relatives nie in Erscheinung getreten. Seine Existenz ist und bleibt eine relative Konvention.


    Der Unterschied zwischen Erkennen und Nicht-Erkennen macht Vidya und Avidya aus. Aus er Avidya Perspektive sind "Dinge" die in wirklichkeit nur relativ sind, inhärent und damit substantiell aus sich selbst existierend, was nicht der Realität "wie sie ist" entspricht.

    Zur Wiederholung, "Man" ist ein relativer Begriff, eine Konvention die zur Kommunikation dient, darüber hinaus jedoch über keine inhärente existenz verfügt.

    Was soll man dazu sagen wenn du nur in der Lage bist zum Vorwort zu lesen?


    Zitat

    Wir uns


    Falls sich jemand wundert warum ich es bevorzuge von relativer und absoluter Wahrheit zu sprechen, sieht man es an Beispielen wie diesem. Du verwechselst hier eine relative Ebene (konventionelle Schablone) mit einer absoluten (leer) (was nicht bedeutet, dass es "Stockwerke der Realität" gibt).


    Zitat

    Und Du denkst, das ist wer andereres :LOL:


    In einem der Links wird dies angesprochen. Es geht um das "Erfahren von etwas", was immer individuell ist.


    Zitat

    Was soll denn das nächste Leben Sein? Es wäre schön, wenn man einsehen würde, daß das "Geisteskontinuum" kein idividuelles ist, aber das scheint mir bei den einleitenden Worten Berzins nicht gegeben.


    Individuell ohne zu etwas konkretem zu gehören. Ja, sowas ist möglich. Geistiges Kontinuum nennt es sich, ohne etwas konkretes zu sein.


    Was bringt es überhaupt einzelne Zitate zu bringen? Das bringt absolut gar nichts, wenn du mich fragst.

    Punk


    Aus ganzem Herzen, mach das. Bändige deinen Geist. Alles steht und fällt damit ob man das wirklich tut oder nicht. Ich selbst begann einen großen Fehler damit, dass ich anfing Samatha zu ignorieren, nach einem Kensho, zu gunsten von Weisheit. Man kann mit einem Flügel nicht fliegen, das ist meine Erfahrung. Deswegen reagiere ich allergisch wenn ich sehe wie Leute "relative Praxis" schlecht reden.

    @ °°°


    Diese Links sind wirklich empfehlenswert. Wir sprechen hier von etwas, das weder wirklich als existent noch als nicht-existent bezeichnet werden könnte. Wir müssen uns auch im klaren sein, dass wir hier Sprache zur Kommunikation von Dingen nutzen, die sehr schwer "kommunizierbar" sind. D.h. das ganze hat so seine Grenzen.


    Es ist so, dass das bedingte Enstehen das Hauptprinzip ist. Das bedeutet, dass so etwas wie "Dinge" (darunter fällt wirklich jedes Substantiv, auch Bewusstsein, Selbst und Kontinuum) keine isoliert existierenden Erscheinungen sein können, da sie nicht für sich selbst stehen können (Was ja zunächst verständlich ist, oder?). Sie sind auch gleichzeitig impermanent. Jedoch zerfällt Realität ja nicht nach einer Erscheinung in ein schwarzes Nichts. Es ist wie eine lückenloser Fluss aus Erscheinungen. Wie du selbst sagst, es gibt keinen Handelnden, es gibt keinen Wahrnehmenden usw. Trotzdem gibt es verschiedene Erfahrungen die selbstklar sind (da es keinen Wahrnehmenden gibt), es gibt also eine ununterbrochene Abfolge von klaren Momenten in denen etwas erfahren wird, in denen gehandelt wird.


    Wir können dies also nicht wirklich als absolut nicht existent bezeichnen, oder? Dann sagen wir ,,es ist wirklich existent". Ist das wirklich der Fall? Wenn ja, was soll das sein, was ist existent? Lässt sich eine eindeutige Plattform ausmachen die Licht auf andere Dinge wirft? Nein, es sind nur Erscheinungen, in Form von Gedanken, visuellen Eindrücken, Geräuschen usw. die absolut nicht permanent sind. Zwischen all diesen Erfahrungen gibt es kein Bindeglied, kein Zentrum. Wir können über "das was ist" keine absolute Aussage treffen. Alles was uns bleibt ist konzeptuelle Benennung, jede Aussage, jedes Wort ist nur relativ, da es sich nicht auf "wirklich existente Dinge" beziehen kann. Es sind Schablonen die sich auf nichts wirkliches beziehen. Jedoch wird es von keinem "Jemanden" benannt. Der "Benenner" ist auch etwas "benanntes". Verstehst du, Realität ist keine Illusion, es ist aber wie eine Illusion. Unser gesammtes Leben von A bis Z ist genau so. Traumartig. Das lässt sich so leicht sagen, jedoch ist der springende Punkt, dass wir diese Dinge nicht als relativ erkennen. Für uns gewöhnliche Menschen haben "Dinge" die nur diese geistigen Etiketten tragen, einen absolut existsierenden Wert. Absolut substantiell und aus sich selbstexistierend.


    Nun ist es so, dass es zwei Arten von bedingtem Enstehen gibt. Natürliche Formation zum einen, was man auch als Weisheit bezeichnen könnte die von niemanden gemacht wurde und der zwölfgliedrige Porzess der auf Nicht-Wissen beruht. D.h. wenn es uns wirklich gelingt Ignoranz bezüglich inhärentem Selbst- und Objekt-Glaube zu beenden, bedeutet es nicht, dass es anfängt dunkel zu werden. Das was bleibt ist die natürliche Kontinuität von Erfahrungen, aus der Sicht eines Buddhas. Aus dieser Perspektive wird die bedingte Soheit der Realität ganzheitlich durchdrungen. Bedingtes Enstehen ist aus dieser Perspektive keine intellektuelle Abstraktion, sondern Realität wie sie ist, selbsterklärend und natürlich.


    Die Perspektive die auf dem zwölgliedrigen Prozess beruht wirft ein völlig anderes Bild, was zunächst vor allem auf geistige Virtualität beruht die so ziemlich jeden Scheiß projizieren kann. Aus dieser Perspektive kann auch bedingtes Enstehen auf andere "unnatürliche" Weisen interpretiert werden. Der Geist der auf diese Weise wahrnimmt wirkt wie eine ontologische Maschine die alles auf eine künstliche Weise wahrnimmt, bzw. interpretiert. Es ist Wissen "über Realität", nicht Wissen "durch Realität". Es ist also eine letztendlich falsche Fabrikation. Jedoch manifestiert sich das ganze nicht einfach nur als Vorstellung, Gedanke oder Glaube. Diese Sichtweisen haben Konsequenzen in Form von energetischen Veränderungen, Geisteszuständen, physischen muskulären Verspannungen, Gefühl von fester Verkörperung und fester Identität und Lokalität hinter den Augen. Und genauso manifestiert sich dieser feste Selbst-Glaube in Form von Verhalten, Intention und Handlung.
    Diese Tendenzen wiederum verstärken die "echtheit" einer solchen Realität (Samsara) und schaffen "Eindrücke" im geistigen Kontinuum die sich nicht umbedingt im nächsten Moment manifestieren. Sie bleiben in Form von Potentialen, die nicht umbedingt in diesem Leben in Erscheinung treten. Es hängt von den richtigen Bedingungen ab ob der Samme anfängt zu sprießen.


    Solange also der Prozess der auf Ignoranz beruht aktiv ist, haben all diese Impulse den Effekt sich unter den richtigen Bedingungen zu manifestieren. Und da, wie es Dr. Berzin erklärt, im Falle eines geistigem Kontinuums von Erfahrungen um ein Phänomen handelt, das zwar von Nahrung und Körper abhängt, jedoch in der Zwischenphase des Bardo eine Bedingung findet die es zur nächsten physischen Basis führt, in die es seine ignoranten Tendenzen wieder keimen lässt und diese "Eindrücke" weiter eine illusorische substantzielle Kontinuität von einem "Etwas", die als solche nicht erkannt wird, manifestiert.


    Deswegen ist es aus buddhistischer Sicht wichtig die Konsequenz karmischen Dukkhas ernst zu nehmen. Es ist nicht sicher, dass man in diesem Leben den Level eines Arahat, Bodhisattvas, geschweige denn volle Buddhaschaft erlangen kann. Wenn man den Stormeintritt nicht schafft in diesem Leben ist es zumindest wichtig nicht unterhalb der Ebene eines Menschen wiedergeboren zu werden. Wir können uns also von der Weisheit Buddhas und lebender Meister insperieren lassen und mit der gewißheit, dass Samsara zu 100 % unzufriedenstellend ist, uns der Intention zu widmen unser bestes zu geben.

    @Sohai
    Man kann es ja z.B. auch mit Meditation vergleichen, Samatha. Wenn man fleissig übt kann man sehr deutlich sehen wie die fünf Jhana-Faktoren die fünf Hindernisse überkommen und danach der Einstieg ins erste Jhana erfolgt. Dann sieht man wie die Faktoren je nach Stufe verschwinden. Dann sieht man welche Auswirkungen dies auf meine Wahrnehmung außerhalb der Meditation hat und wie die fünf Hindernisse wieder enstehen. Ich kann sehen, dass ich in einem ruhigen und konzentrierten Geisteszustand sehr viel reflektierter mit anderen umgehe, wie ich Tendenzen unfreundlich zu sein vermeiden kann. Wie sich das dann auf die zwischenmenschliche Beziehung auswirken kann usw. Man sieht die Beziehung dieser Kausalitäten sehr deutlich.


    Genauso sieht man es an Realisationen oder temporären Erfahrungen. Wenn man z.B. das erste mal Anatta nicht-konzeptuell versteht, wie es wirklich ist wenn diese falsche Ansicht aufgrund von Erkenntnis inaktiv wird und sich damit Realität glänzlich verändert. Alles Dinge die empirisch von verschiedenen Leuten bestätigt werden. Meiner Erfahrung nach sprechen wir hier von Dingen die nicht nur Theorie bleiben müssen.


    Wenn man z.B. Realität aus einer Atman Perspektive (kein kleines Ego-Selbst, sondern das wirklich göttliche Selbst) erlebt hat und dann später aus einer Anatta Perspektive, dann fängt man an deutlich zu sehen wie Ursachen und Bedingungen maßgeblich Einfluss auf die eigene wahrgenommene Realität haben. Man fängt an die Wahrheit in Buddhas Worten zusehen.
    Dass Realität eine gänzlich andere Angelgenheit ist als das was man zunächst anhand seiner eigenen intellektuellen und konzeptuellen Erklär-Modelle verstanden hat, eröffnet einem eine Perspektive die zunächst total absurd erschien. Es fängt an wirklich Sinn zu machen. Aber das ist nunmal der Punkt, darüber zu spekulieren ist und bleibt ein Gedankenspiel, man muss diese Dinge direkt austesten.

    Kontinuum bedeudet nunmal nicht Kontinuität von einem "Etwas" und nein, damit auch kein Atta. Wenn man in diesem Zusammenhang relatives Selbst nennt, sollte man zumindest verstehen was damit gemeint ist.. Für die Upanishaden existiert ein absolutes Selbst... "Fiktive ethische Ursache und Wirkungs-Ding" lässt sich empirisch an der unmittelbaren Erfahrung erleben.., kein "persönlicher Sinn" sondern relativ beschreibbare Erfahrungen..
    Bedingtes Enstehen im Buddhismus hat nichts mit einer methaphysischen Mechanik zu tun..

    Zitat

    wer nicht an seine eigene physische Wiedergeburt glaubt


    Um eine physische Wiedergeburt ging es auch nie, steht auch in den Links. Mit diesen Dingen verhält es sich anders. Wiedergeburt hat sehr viel mit Dukkha zu tun wenn du mich fragst. Du denkst, dass nach dem Tod nur die eigene Wirkung weiter durch andere Lebewesen vor sich hinrotiert, es dann sozusagen das Problem derer ist die noch leben.
    Dabei ignorierst du die Bhavanga/Alaya die in Form einer Geist-Kontinuums karmische Samen ins nächste Leben transportiert, sofern Ignoranz nich beendet worden ist. Hat nichts mit einem indivduellen Selbst zu tun, immer noch bedingtes Enstehen.
    Das was Berzin geschrieben hat in den Links ist sehr aufschlußreich, es ist wichtig zu verstehen was für ne Art von Phänomen Geist ist und welche Arten von Kontinua es geben kann, auf welche Weise ein Kontinuum mit oder ohne karmischen Tendenzen bestand hat. Ob es Anfang und Ende wirklich gibt oder überhaupt geben kann was manche Phänomene betrifft. Natürlich muss man schon einen gewißen Grad an Offenheit haben um einfach mal überhaupt theoretisch anzunehmen, dass es sich mit diesen Dingen so verhalten könnte.


    "umgedeutete Fremd-Konzepte aus dem damaligen Kulturraum" ist auch nichts weiter als eine Theorie die du vertrittst.
    Ich will auch weder sagen, dass die buddhistische Theorie stimmt oder nicht stimmt. Da ich jedoch kein Buddha bin, habe ich was meine Wahrnehmung betrifft Grenzen und verwerfe Dinge nicht leichtfertig die für mich zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht verständlich sind.

    Ist mir nicht ganz verständlich wo hier das Problem liegt.


    Wenn von Karma im Buddhismus gesprochen wird dann natürlich immer im Zusammenhang mit dem bedingten Enstehen. Nichts kann für sich selbst stehen, auch Karma nicht.
    Karmisch geprägte Handlung ensteht durch Intention die auf Nicht-Wissen basiert und enfaltet sich bei gewißen Bedingungen; diese Samen halten Samsara am Laufen.


    Wozu Dharma praktizieren wenn man denkt, dass Samsara sowieso mit dem Tod endet? Kann man wirklich wissen, dass es so ist oder nicht?


    Selbst wenn man sich absolut nicht vorstellen kann oder möchte, dass es Wiedergeburten geben könnte, so hat das Ernstnehmen dieser möglichen Konsequenz den Effekt wirklich mit ganzem Herzen dabei zu sein und nicht nachlässig zu werden.

    @thigels Dann eben doch nochmal..


    Inwieweit es bei dir aussieht, kann ich letztendlich nicht beurteilen. Ich würde ein bloßes "Nichts-Tun" nicht grundsätzlich mit Rigpa gleichsetzen. Es kann eventuell dazu führen, eventuell. Muss es jedoch nicht. Es kann ein bloßes ruhen in indifferenter, relativer Klarheit bleiben, was gleichbedeutend mit Ignoranz ist bzw. zu einem ruhen im brahmanischen One-Mind mutieren kann. Im Dzogchen wird es als Alaya bezeichnet.


    Das ist jedoch das Ziel des Aufzeigens, Weisheit von Ignoranz zu trennen und deswegen ist es auch entscheidend. Man muss wissen wie dieses Alaya ist.


    Dalai Lama

    Zitat

    Here [Dzogchen], the alaya is distinguished from dharmakaya [der Geist der Dharmadhatu kennt], and when this distinction is made, alaya must be understood as referring to a neutral state of mind. Alaya is also said to be quiet calm and steady. …calm, placid or undisturbed…


    Der blinde, indifferente Aspekt muss verschwinden, was nicht umedingt durch "Nichts-Tun" erreicht wird.


    Alexander Berzin

    Zitat

    Das Alaya für Gewohnheiten ist im Wesentlichen dasselbe wie grundlegendes Rigpa. Das Alayavijnana ist nicht dasselbe wie der wahre Raum des Geistes [dharmadhatu]. Die beiden sind miteinander vermischt wie Milch mit Wasser. Mit dem Erlangen der Befreiung trennt sich das Alayavijnana aus dem reinen Raum des Geistes, wie Milch, die gerinnt, und seine Kontinuität ist beendet.


    Wie gesagt, es ist neutral, klar und nicht-konzeptuell. Es "tut" nicht wirklich etwas.
    A.B.

    Zitat

    Der Alaya für Gewohnheiten lässt das Sehen und Hören sowie die Vorstellung und das verbale Denken entstehen. Vorstellung und verbales Denken geben Dingen mentale Bezeichnungen wie ‚Dieses’ und ‚Jenes’ und verfolgen sie weiter. Sehen und Hören versehen die Dinge nicht mit mentalen Bezeichnungen und verfolgen sie nicht weiter.
    Wie das Sehen und Hören versieht der Alaya für Gewohnheiten die Dinge nicht mit Namen und verfolgt sie nicht weiter, doch er ist subtiler als das Sehen und Hören. Der Alaya liegt ihnen zugrunde, wie auch der Vorstellung und dem verbalen Denken.


    Zitat


    Sie ist ruhig, beständig, verfolgt Objekte nicht weiter und bezeichnet nichts im Geiste als ‚Dieses’ oder ‚Jenes’. Trotzdem ist der Alaya für Gewohnheiten immer noch Sem (begrenztes Gewahrsein) und als solches hat er einen Faktor der Benommenheit oder der Verwirrung, die darin besteht, dass er sein eigenes Angesicht nicht kennt.



    Darin zu ruhen kann bestenfalls als Shamatha bezeichnet werden:
    B. Alan Wallace

    Zitat

    Thoughts and mental images gradually unravel and dissipate, and the space of the mind becomes more sparsely populated. Eventually, the psyche settles and dissolves into the silent, luminous, blissful substrate consciousness. The achievement of shamatha is like falling deep asleep while remaining wide awake – your only awareness is of a luminous vacuity called the space of the mind, or substrate.


    "Non-Dualität"

    Zitat

    The conceptual mind is quiet, so there is no sense of separation between awareness and its object. This is the experience of the unity of the substrate and consciousness.


    Zitat

    Das Alaya der Gewohnheiten lässt sechs Arten von Primärbewusstsein entstehen sowie die kognitiven Erscheinungen ihrer kognitiven Objekte. Die sechs Arten von Primärbewusstsein sind die fünf Arten von Sinnesbewusstsein, die immer nichtkonzeptuell sind, sowie das geistige Bewusstsein, das sowohl konzeptuell als auch nichtkonzeptuell sein kann.


    Solange es präsent ist, ist auch ein Ich-Bezug da:


    A.B.

    Zitat

    Störendes Gewahrsein (tib. nyon-yid, getäuschtes Gewahrsein, mit Makeln behaftetes Gewahrsein) begleitet das Alaya der Gewohnheiten, und beide werden als Arten des Primärbewusstseins betrachtet. In der Nyingma-Tradition beinhaltet Sem daher acht Arten von Primärbewusstsein – fünf Arten von Sinnesgewahrsein, ein geistiges Gewahrsein, ein störendes und das Alaya für Gewohnheiten.
    Störendes Gewahrsein: Dieser Begriff versteht das Alaya der Gewohnheiten als ein unbeeinflusstes, monolithisches, unabhängig existierendes ‚Ich’, das über die Sammelfaktoren der Erfahrung, also über Körper und Geist, gebietet. Dies führt zu der störenden Einstellung, dass man ‚ Ich’ begreift als ‚ich, der alles, was erkannt wird, erfährt, besitzt und kontrolliert’.
    Genauer betrachtet dauert eine nichtkonzeptuelle Wahrnehmung mittels der sechs Arten von Bewusstsein nur eine Millisekunde. Störende Wahrnehmung hat dann noch nicht eingesetzt. Unmittelbar nach dieser Millisekunde jedoch lässt störendes Gewahrsein mit konzeptuellem (geistigem) Bewusstsein die Erscheinung, die Wahrnehmung und das Greifen nach einem (den Glauben an einen) unabhängigen Boss namens ‚Ich’ entstehen. Als nächstes lässt es die duale Erscheinung entstehen von „ich, demjenigen, der eine Erfahrung macht, dem Besitzer, dem Kontrollierenden“ und „dem Objekt, das ich erfahre, besitze, kontrolliere“. Auf dieser Grundlage machen wir die Erfahrung störender Emotionen und Einstellungen, der Impulse des Karma und Leid.


    Hindus halten die Alaya auch für Weisheit, obwohl sie aus buddhistischer Sicht Ignoranz ist:

    Zitat

    Wir müssen uns davor hüten, das Erkennen des Alaya für Gewohnheiten mit dem Erkennen von Rigpa zu verwechseln.


    "Tu-Praktiken" können sehr nützlich sein:

    Zitat

    Weil wir die Pfade unserer Energiekanäle mit vorangegangener Anuyoga-Praxis „geschmiert“ und die Winde mit Mantra-Rezitation synchronisiert haben, lösen sich im Prozess dieser Meditation alle gröberen Ebenen geistiger Aktivität – und speziell der Alaya für Gewohnheiten – automatisch auf.


    Wenn Rigpa nicht enblößt wurde, was beim indifferenten "Nichts-Tun" sehr wohl der Fall sein kann, ist Achtsamkeit sehr wichtig. Außerdem, Non-Meditation wird es erst wenn Rigpa entblößt wurde und man *darin* und nicht in Ignoranz ruht:


    Zitat

    Finden wir Zugang zu Rigpa, haben wir auch Zugang zu seiner gleichzeitig auftretenden Eigenschaft ursprünglicher Vergegenwärtigung, dass man zum natürlichen Zustand herabgefallen ist, auch tiefe Vergegenwärtigung, die daraus entsteht, dass man herabgefallen ist genannt. Die Aufmerksamkeit hält automatisch an Rigpa fest oder hält sich selbst in Rigpa aufrecht. Als Folge wird Dzogchen-Meditation mühelose Meditation, Nicht-Meditation oder absichtslose Meditation genannt.
    Das bedeutet nicht, dass wir, bevor wir Zugang zu Rigpa haben und somit den Pfad des Sehens erreichen, ohne Vergegenwärtigung meditieren. Meditieren wir mit Sem und ohne jegliche Vergegenwärtigung, erleben wir geistige Flatterhaftigkeit (geistige Aufgeregtheit) und geistige Dumpfheit. Praktiziert man Dzogchen, ist es wesentlich, die spezifischen Instruktionen nur auf die Ebene der Meditation und des Verhaltens anzuwenden, für die sie vorgesehen sind.


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    Bezüglich Essenz-Mahamudra und Trekchöd-Dzogchen sagen einige Meister unter anderem folgendes:

    Zitat


    Dzogchen and Mahamudra, the Great Perfection and the Great Seal, are powerful meditative systems for revealing the nature of mind, explains Adeu Rinpoche. While their methods may differ, their essence is the same.


    Dalai Lama

    Zitat

    Although ultimately the practice of Mahamudra and Dzogchen come down to the same point, at the initial stages there do seem to be certain differences in emphasis on particular aspects of the practice.


    Zitat

    Ultimately, the practice of Mahamudra also comes down to the fundamental innate mind of clear light.


    Tulku Urgyen Rinpoche

    Zitat

    Sutra Mahamudra is the same as the Mahayana system describing progressive stages through the five paths and ten bhumis. That definitely differs from Dzogchen, and therefore it is not simply called Mahamudra, but Sutra Mahamudra… Essence Mahamudra is the same as Dzogchen, except that it doesn´t include Tögal.



    Tsele Natsok Rangdrol

    Zitat

    Dzogchen of the natural state (gnas lugs rdzogs pa chen p). Same as "trekchö", the view of Cutting Through and identical to "Essence Mahamudra.


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    Also, verständlich was ich sagen wollte? Es kann sehr leicht sein in einer Sackgasse zu landen wenn man Dinge zu stark simplifiert.


    raterz
    Da stimme ich dir zu 100 % zu.

    @shankar und thigels


    Die Mühe zu antworten könnt ihr euch sparen. Ich habe mehrmals zu den jeweiligen Themen meine Sichtweise hier und an anderen Stellen erläutert, an einer weiteren Diskussion mit euch habe ich kein Interesse. Der Verlauf wäre absehbar, also in diesem Sinne:





    Zitat

    Im Gegensatz zu Dir und Deinen Kumpanen pisse ich niemals Dharmalehrer und Praktiken an.


    Wo habe ich Dharmalehrer oder Praktiken verunglimpft?


    Zitat

    Ich habe Respekt für echte Übende!


    Deinem Geschreibsel nach zu urteilen hast du vor gar nichts Respekt.


    Zitat

    überholter und faktisch wiederlegter Dogmen und Lehrmeinungen


    Was soll faktisch widerlegt worden sein? Von wem? Du behauptest es immer wieder ohne wirklich konkret zu werden.


    Zitat

    zwei Reiche-Lehre


    Wenn du es nicht verstehst und nicht verstehen willst, ist dir nicht zu helfen.


    Nichts als Unterstellungen und Blödsinn. Willst anderen helfen indem du als Spiegel fungierst, dabei verbreitest du nur Gift. Du wirkst wie ein astreiner Psychopath, Shankar. Vielleicht solltest du es lieber mit Psychotherapie als Dharma versuchen. Letzteres hat dir offensichtlich nicht geholfen.

    @thigels


    Oho, hier haben wir anscheinend einen erleuchteten Dzogchen-Meister.


    Sehr geehrter Meister, da du ja Mengagde lehrst, zu welcher Tradition gehörst du? Wer war dein Lehrer? Oder hast du ne Menge gelesen + eigene Erfahrungen zusammengewürfelt und bist jetzt der Ansicht über Dzogchen-Mengagde und jedes andere Yhana Bescheid zu wissen?
    Verstehst du, ich mag ja selbst dieses ganze Theater was Meister und Linie angeht nicht wirklich, wenn jedoch jemand damit anfängt krude Behauptungen bezüglich der Madhyamaka-Ansicht (die identisch mit der Dzogchen-Sicht ist, nur anders präsentiert wird) zu machen, den gesamten Kontext der Lehre missachtet und als sinnloses "religiöses Anhängsel" verunglimpft, den Sinn von jeder Art von relativer Praxis wie Shamatha nicht erkennt, dann bleibt einem keine andere Wahl als diese Person als merkwürdigen Scharlatan zu betrachten der zu viel Kunjed Gyialpo + Mengagde-Texte gelesen hat und den Kontext der gesamten Lehre in keinster Weise versteht.


    Zudem sieht der große Meister in anderen die Gier nach "speziellen Bewusstseinszuständen" und verwechselt Soto-Zen mit anderen Lehren. Nur zur Erinnerung, das erste was in Dzogchen kommen muss ist das direkte Aufzeigen von Rigpa. Erst wenn dieses tatsächlich entblößt und erkannt wurde beginnt die Umsetzung, falls nicht werden andere Versuche unternommen bis Erkenntnis da ist. Da wird nichts dem Zufall überlassen, außerdem wird von allem Gebrauch gemacht was hilft und was dies angeht, oh großer Dzogchen-Meister, bist du der einzige "Lehrer" da draußen, der es anders sieht als der Rest. Aber dir muss man natürlich Glauben schenken, hast ja sicher jahrzehntelange Erfahrung in der Praxis und jahrzehntelange Erfahrung im Lehren von Schülern mit den unterschiedlichsten Problemen und Ausgangssituationen.


    Die Art von Weisheit die du an den Tag legst, ist nichts weiter als ein fehlgeleitetes Extrem, dass die konventionelle Realität nicht versteht, den relativen Wert von Pfad und Upaya negiert (was ohnehin bizarrer nonsense ist) und damit nihilistisch ist, nichts mit Dzogchen, Mahamudra, Prajnaparamita zu tun haben kann. Also bitte, verarsche nicht die Leute.


    Longchenpa:
    "To reject practice by saying, 'it is conceptual!' is the path of fools. A tendency of the inexperienced and something to be avoided."

    Denke auch, dass du da etwas gänzlich falsch verstanden hast, Bakram.


    Das konventionelle Selbst loszuwerden wäre in der Tat der Akt eines Irren. Dies wäre Nihilismus pur und Annihilation. Das was in der Psychologie als gesundes Ego bezeichnet wird, ist nichts anderes als dieses konventionelle Selbst.
    Das Problem das für Leid verantwortlich ist, ist eine ganz bestimmte Form des Selbstes, welches wir dummer Weise mit dem Konventionellen verwechseln.
    Die Art und Weise wie wir dieses falsche Selbst sehen und erleben korreliert nicht mit der Realität. Es kann schlicht und ergreifend nicht auf diese unmögliche Weise existieren. Wir glauben trotzdem fest daran ohne es wirklich zu überprüfen, nicht umsonst wird dies auch als Ignoranz bezeichnet.
    Darauf zielt die Anatta Lehre ab.
    Klingt sehr simpel, der Unterschied zwischen Einsicht oder nicht ist jedoch wie Tag und Nacht.

    Du hast gar nicht erwähnt über was für einen Mahamudra Text du überhaupt sprichst. Ganz allgemein solltest du dir bewusst sein, dass manche Lobpreisungen mancher Meister in Form von z.B. Liedern, aus der Perspektive eines Buddha geschrieben sind. In diesen wird das System der Praxis nicht wirklich erwähnt, es wird vor allem von der Frucht gesprochen.


    Das große Symbol des Mahamudra steht für Perfektion, der Mahamudra Prakizierende selbst ist weit davon entfernt. Auch wenn in den Texten davon gesprochen wird, dass es z.B. keine Basis, keinen Pfad und keine Frucht gibt, wird trotzdem eine Basis, Pfad und Frucht gelehrt. Und ohne Pfad kommt man aus der Ignoranz nicht raus. Von selbst macht es also nicht wirklich Sinn über solche Texte und den Zusammenhang der Praxis zu spekulieren. Wie gesagt gibt es verschiedene Mahamudra Systeme und in der Regel wird mit der Situation des Praktizierenden gearbeitet, d.h. es können auch Dinge zum Einsatz kommen die nicht direkt etwas mit dem jeweiligen System zu tun haben. Gut ist was hilft und darunter können auch z.B. Praktiken fallen die mit Visualisierung und dem Energie-System des Körpers arbeiten.

    Hallo Arnold,


    versuche neben deiner allgemeinen Achtsamkeits-Praxis auch so etwas wie Anapanasati jeden Tag regelmäßig zu praktizieren. Damit raubst du negativen Tendenzen langsam den Nährboden auf der einen Seite, auf der anderen wird dadurch auch deine Achtsamkeit gestärkt, die wiederum frühzeitig solche Muster erkennt. Auf diese Weise ist es möglich aus der negativen Schleife auszusteigen noch bevor es zu spät ist und sich diese voll manifestiert.
    Konzentriere dich nicht so stark auf negative Regungen, bleibe stattdessen gegenwärtig bei dem was du tust. Entspanne dich und atme achtsam.
    Bleibe am Ball, diese Gewohnheiten werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Nimm ihnen durch deine bloße, nicht eingreifende Präsenz langsam den Wind aus den Segeln.

    ^Das siehst du falsch.


    @thigels
    Du scheinst da ne Menge hineinzuprojizieren. Ist mir ein großes Rätsel wie man Mahamudra-Meistern eine derartige Inkompetenz ankreiden kann. Zwischen Essenz-Mahamudra und dem Trekchöd Aspekt des Dzogchen gibt es keinen wirklichen Unterschied. Das was du als "praktiziertes Sitzen" bezeichnest ist Shamatha ohne Bezugspunkt, wenn jedoch jemand nicht durch Zufall "faktisches Sitzen" erlebt hat, wird er nicht wirklich verstehen was du damit meinst und auf welche Weise es sich vom "praktizierten Sitzen" unterscheidet. So kann man dann Jahrzehnte sinnlos vor sich rum sitzen, wie es bei manchen Zen Leuten nicht selten der Fall ist.

    KarlderFuchs:

    Oder ist darin lediglich die Ablehnung eines Lebensstiles zu sehen, "der mit dem Leid andere handel treibt und Geld verdient"?


    Genauso sieht es damit aus, denke ich. Wenn du konzentriert auf die Zielscheibe schießt, dann tust du es ja nicht mit Hass oder der Absicht jemanden zu töten. Auch denke ich nicht, dass du jemals auf die Idee kommst Probleme "so" zu lösen :P
    Nicht gut wäre, wenn du dabei einer Phantasie des Tötens nachgehst oder bei Heckler und Koch arbeitest und Werbung für Waffen machst usw. Würde ich jedenfalls mal so spontan dazu sagen.