Beiträge von Andi

    Guten Morgen,


    nachdem die Eindrücke sich jetzt ein paar Tage gesetzt haben, wollte ich noch abschließend berichten wie es mir ergangen ist :)


    Es war eine sehr harmonische Beerdigung, viel Emotionalität auf allen Seiten, aber die Grundstimmung war doch sehr mitfühlend. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich Menschen durch meine relativ gelassene Art verstört oder verletzt habe. Auch bei mir kullerten ein paar Tränen der Rührung, absolut in Ordnung.


    Ich finde es auch immer faszinierend wie schnell die Menschen generell umschalten können. Minuten nach der Beerdigung wandelte sich Tiefe Trauer bei vielen schon wieder in herzhaftes Lachen. Die Vergänglichkeit von Emotionen par excellence :)


    Der Tip mit dem authentisch sein, ist wirklich der Beste. Instinktiv habe ich auch manche katholische Riten vollzogen (aus meiner persönlichen Perspektive ist die urchristliche Weisheit die gleiche wie die Buddhas). Bezeichne mich auch immer mit Humor als katholischen Buddhisten. Dann habe ich aber vor der Urne zum Abschied ganz instinktiv und von Herzen den Anjali-Gruß für meinen Vater gemacht.


    Ich danke Euch auf jeden Fall für Eure Ratschläge und Ansichten.


    Liebe Grüße und viel Meta


    Andi

    Vorab erstmal vielen lieben Dank für Eure netten Worte und vielen Dank, dass Ihr mir Eure Ansichten geteilt habt.

    Ich erkenne, dass es wirklich ein Balance-Akt wird und es vermutlich keine perfekte Lösung zu dem Thema gibt. Jeder ist zunächst für sich selbst verantwortlich, dass ist in erster Linie mein Kredo. Daher werde ich nicht schauspielern.

    Dennoch versuche ich an dem Tag mein Bestes zu geben und Mitgefühl zu spenden.

    Falls ich doch Menschen verletzen sollte, durch meine gelassene Art, so ist es nicht meine Absicht.


    Ich kann ja auch nicht wirklich absehen, wie es mir in der Situation tatsächlich gehen wird. Ich lasse mich überraschen...versuche authentisch zu sein, ohne andere zu verletzen.


    Was mir derzeit auch auffällt...Ihr habt darüber ja auch ein wenig weiter geschrieben: Die Beileidsbekundungen. Ich freue mich darüber, wenn jemand an mich denkt...dennoch...Jedesmal wenn ich die Worte "Mitleid" oder "Beileid" höre, denke ich mir: "ich möchte kein "Mit-Leid"".

    Der Begriff ist wirklich kurios und genau da liegt auch das Spannungsfeld.

    Viele Leute erwarten, dass ich leide und wollen scheinbar auch mitleiden...

    Das ich nicht "leide", können sie so gar nicht "leiden" (man verzeihe die Wortspiele).


    Danke Euch für das Verständnis und die Anregungen :)
    Wenn sich die Eindrücke was gesetzt haben nach dem Donnerstag, berichte ich nochmal, wie es mir ergangen ist :)


    Liebe Grüße


    Andi

    Hallo liebes Forum,


    ich war schon sehr lange nicht mehr aktiv, habe mich in den letzten Jahren aber meiner persönlichen buddhistischen Praxis gewidmet.


    Jetzt ist eine Situation eingetreten, zu der ich bisher nie etwas gelesen oder gehört habe, zu der ich einmal Euren Rat wissen möchte.


    Mein Vater ist letzte Woche nach langer Leidenszeit (ca. 1 Jahr) verstorben. Ich habe ihn oft besucht, ihm Trost gespendet. Ich bin mit meinem Gewissen, mir Selbst und der Welt im Reinen.
    Da ich mich fast täglich mit der Vergänglichkeit auseinandersetze (seit 5 Jahren) ist das Ereignis für mich absolut nichts Erschreckendes oder Trauriges (zudem meine Weltsicht, Karma, Wiedergeburt usw.). Soweit alles in Ordnung :)

    Da wir aber ja in Deutschland leben...und meine Familie unglaublich groß ist....
    Ich verstöre ganz offensichtlich meine ganze Familie und auch meinen Freundeskreis mit meinem Weltbild.

    Letzte Woche wurden die Totenglocken in der Kirche zu Ehren meines Vaters geläutet. Da hatte ich seit Jahren das erste Mal Tränen in den Augen, absolut schön. Es waren aber Tränen der Rührung und des Mitgefühls, der Freude...keine Trauer (bzw. keine Ablehnung).

    Ich möchte auf der Beerdigung nächste Woche nicht heucheln oder schauspielern...
    Wenn ich mit einem Lächeln dort sitze, wird die Verstörung aber noch zunehmen, so fürchte ich.

    Auf jeden Fall eine interessante Lernsituation.
    Ratschläge und Eure Ansichten würden mich freuen :)

    Liebe Grüße und viel Meta

    Andi

    Ich habe gerade meine Frage von damals von Ayya Khema noch einmal gut beantwortet bekommen :)
    Mein "Denkfehler" der immer noch existiert (sonst wär ich wohl erleuchtet) liegt in meiner Anfangsfrage "mein Bewusstseinsstrom, ist er vergänglich oder nicht"...er existiert in Wirklichkeit gar nicht :roll:


    Im letzten Kapitel von "Komm und sieh selbst" analysiert sie die
    "Prajna-Paramita-Sutra" - Das Herz der vollkommenen Weisheit.


    Darin geht es nochmal ausführlich erläutert um die zwei Gleise der absoluten Wirklichkeit und der relativen Wirklichkeit.
    Hier wird versucht die Substanzlosigkeit in Worten zu beschreiben, aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man es mit dem Verstand nicht erfassen kann.


    In der Leere, dem Nirvana, der absoluten Wirtklichkeit (ich vergleiche das für mich immer mit der wissensschaftlich nachgewiesenen reinen Energie die die Grundlage des Kosmos/Universums bildet) gibt es keine Vergänglichkeit und kein Dukkha, da alles halt leer/substanzlos ist. Alles ist Nichts, das Nichts ist alles. etc.


    Logisch falsch...ich versuch es verstandesgemäß für mich selbst zu erfassen... :D
    Vielleicht komme ich ja in diesem Leben oder in den nächsten über die 8te Vertiefung hinaus und kann es "erleben" :D Aber keine Eile, alles relativ ;)

    Ich glaube auch, er hat diese Zusammenfassungen einfach dazu genutzt, dass man es sich besser merken kann.


    Es kommt dabei auch wirklich nicht auf die Worte an, sondern man muss die Herzensbotschaft verinnerlichen. Mit sich selber im Reinen sein.
    Alleine dass man über z.B. den eigenen Daseinstrieb überhaupt mal nachdenkt, bringt einen geistig schon weiter.


    Im Achtfachen Pfad sind eigentlich alle wichtigen Punkte enthalten, wenn man fähig ist weiter zu denken.
    Gegenteil von Lügen --> sich selbst gegenüber und allen anderen absolut wahrhaftig sein.


    Bei Ayya Khema seh ich aber nix dogmatisches, sie betont in den Audiovorträgen immer wieder: Jeder soll machen wie er für richtig hält. Man soll nur ehrlich sich selbst gegenüber sein.
    Um ehrlich sich selbst gegenüber zu sein, braucht man natürlich die Achtsamkeit (um überhaupt mal zu verstehen was im eigenen Kopf vorgeht). Die kann man wiederum trainieren durch Meditation.


    Manchmal wenn ich ganz besondere Momente des Klarblicks habe, kommt mir die Buddhalehre so simpel vor :)
    Die Quintessenz lässt sich aber leider nicht einfach in Worte packen.
    Die 100.000.000 geschriebenen Worte über 2500 Jahre verwirren da manchmal eher nur :D


    Das ist eine sehr gute Beschreibung :)


    Meine Gedanken bocken wirklich, das ist der Grund warum ich wahrscheinlich auch noch oft zu faul bin mich zum meditieren hinzusetzen :D
    Wenn ich es aber geschafft habe ca. 10 Minuten mich richtig auf den Atem zu konzentrieren, fühl ich mich danach entspannt und erfrischt. Das ist nicht die Hauptmotivation (die ist wirklich einfach mal nix zu denken und in mein inneres zu horchen, inkl. der Gefahr von Jucken/etc...aber mit der Chance auf Erlebnisse)...der Nebeneffekt der geistigen Frische danach ist aber auch sehr schön :)
    Ich merk für mich selber aber, dass das Loslassen von den gedanklichen Reaktionen auf z.B. Jucken mit Musik im Hintergrund besser funktioniert.


    Die Wasserbüffel sind einfach was zahmer mit den richtigen energetischen Strömungen die in harmonischer Musik schlummern :D

    Sollte auch nicht abwertend sein,


    ich such ja nur nach Sichtweisen bzw. Erfahrungen :)
    Wenn es da keine eindeutigen Empfehlungen gibt, ob man akustische Reize bewusst weglassen sollte oder nicht, dann versuch ich es einfach ne Weile weiter mit entspannender Musik.
    Ich setz mich immer relativ spontan hin, wenn ich gerade die Eingebung dazu habe. Bzw. wenn ich merke:
    "Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt die Gedanken mal zur Ruhe kommen zu lassen"
    Eine Gruppe mit fixen Uhrzeiten und Terminen wäre derzeit für mich nichts.

    Stimme Dir zu, dass ist das richtige "erdulden".
    Vorher sollte man aber mit Wissensklarheit analysieren, ob man die Situation ändern kann.
    Die eigene Sichtweise kann man ja immer ändern.
    Nur erkennen das die meisten Menschen selten. Nach dem Motto: "ich erdulde meine Chef...aber ärgere mich nonstop innerlich über ihn".
    Hier hat man ja viele Optionen:
    z.B. mit Mitgefühl, oder wenn man es nicht aushält den Job wechseln.
    Meistens fühlt man sich aber ja in der Situation gefangen und erkennt seine Möglichkeiten nicht.


    Für mich persönlich hat "erdulden" immer einen Beigeschmack des "sich unwohl fühlens".
    Und das sollte ja vermieden werden. Durch akzeptieren z.B. von Schmerzen verliert man ja zumindest das geistige Unwohlsein.

    Danke für die Rückmeldungen :)


    Also zum Tagträumen setz ich mich nicht hin :D
    Genau das versuch ich ja...achtsam meine Gedanken zu beobachten bzw. auf dem Atem zu bleiben und nicht in Tagträume zu geraten ;)


    Ich wunder mich halt nur.
    https://www.youtube.com/watch?v=BIRJMESl4U8
    Gerade die buddhistischen Mönche singen ja ihre Mantren und nutzen Klangschalen, quasi den ganzen Tag...
    Das ist ja akustische Berieselung nonstop...
    Die würden das ja nicht machen, wenns kontraproduktiv wäre :D

    Hallo,


    versuche mich gerade was ernsthafter und disziplinierter mit der "Ruhemeditation".
    Nun ist mir aufgefallen, dass die Konzentration auf den Atem bei absoluter Stille am schwierigsten scheint.
    In manchen Büchern steht, man soll versuchen möglichst alle störenden Sinneswahrnehmungen vorab zu meiden. Augen zu, und natürlich auch keine ablenkenden Geräusche.


    Wenn wirklich absolute Stille herrscht, dann sind es weniger die Gedanken die mich ablenken. Jedes kleine Körpergefühl nehm ich dann extrem stark wahr (Jucken, leichter Tinnitus, etc :D). Und das macht es mir schwerer beim Atem zu bleiben.
    Ist ein wenig so, als würde die Musik den Körper wirklich "entspannen" und der Geist hat mehr Raum zum "atmen"....schwer zu beschreiben ;)


    Bei harmonischer Meditationshintergrundmusik (buddhistische Klangschalen, Flöten, Wasserplätschern etc) habe ich den Eindruck dass dieses Fallenlassen der Gedanken und die Konzentration besser möglich ist.
    Ich frage mich zudem, warum es soviel Mediationsmusik gibt, wenn man sie eigentlich gar nicht hören sollte :D
    Zumindest bei der Ruhemediation (Einsichtsmeditation gehe ich gezielter ran, wenn ich meine Gedanken ein wenig im Zaum halten kann und einspitziger bin).


    Ich hab auch mal gelesen, dass man statt dem Atem wirklich die Konzentration auf Geräusche lenken kann. Also wäre eine starke Konzentration auf die Musik auch eine Art Meditation?


    Meditiert Ihr alle in absoluter Stille?
    Oder auch mit entspannender Musik im Hintergrund?

    Klingt verwirrend...aber denke das ist auch der Sinn.
    Zu erkennen und erahnen, dass der Verstand die Absolute Wahrheit hinter den Dingen nicht in Worte packen kann bzw. dass die Wahrheit nicht definierbar ist.


    Darum schmunzel ich auch immer in letzter Zeit, wenn ich die kölschen Grundgesetze lese die bei mir an der Wand hängen:


    Zitat

    Artikel 1: Et es wie et es.
    („Es ist, wie es ist.“)
    Sieh den Tatsachen ins Auge, du kannst eh nichts ändern.


    Artikel 2: Et kütt wie et kütt.
    („Es kommt, wie es kommt.“)
    Füge dich in das Unabwendbare; du kannst ohnehin nichts am Lauf der Dinge ändern.


    Haben einen Kern Weisheit in sich und helfen im Alltag...aber jetzt nach Beschäftigung mit der buddhistischen Lehre seh ich das alles einiges relativer.


    1. Man kann seine Sichtweise ändern...immer
    2. Man kann sein Bestes geben, immer nur erdulden und fügen muss auch nicht richtig sein :D (wobei man sich natürlich in seinen Tod fügen muss...dennoch kann man achtsam mit seinem Körper umgehen und ihn wertschätzen)


    Viele benutzen diese Zeilen in Momenten des Selbstmitleids bzw. hab ich lange Zeit.
    Nach dem Motto: "Ja...musst Du halt jetzt leiden, Du armer Kerl, alles schrecklich"...da war mir nicht "bewusst" dass man seines eigenen Glückes Schmied ist.

    Ich seh das als einzig legitimen Wunsch des Egos: Sich selbst loswerden zu wollen, also sich selbst loslassen und dem spirituellen Weg zuwenden :D


    Wenn "mein Ego" erkennt, dass es aus sich heraus das übergeordnete Bewusstsein immer wieder unglücklich macht, warum nicht ;)
    Wichtig ist, dass keine negativen unheilsamen Absichten dahinterstehen.
    Mein Ziel:
    Mit Ich Nr. 1, 2, 3 dem inneren Frieden zuarbeiten und Dukkha soweit minimieren wie möglich :D Ständiges kontrollieren und grübeln ob jetzt mein Bewusstsein den Liebevollen Gedanken hat, oder mein Ego...wär mir zu anstrengend.
    Die heilsame Emotion bzw. Absicht ist entscheidend ;)


    Der Dalai Lama hat das in nem Buch auch mal "weisen Egoismus" genannt. Wenn man altruistisch handelt, hat man persönlich nachweislich viel mehr Vorteile :)
    Wie man in den Wald hineinruft...
    Wie man sät, so wird man ernten...
    Etc.


    Da verschwimmen die Grenzen irgendwann halt und das Ego wird automatisch minimiert...Läuterungsprozess laut Ayya Khema
    Entscheidend ist das kein "Resultatdenken" dabei ist...nach dem Motto: "Ich will liebevoll sein, um Liebe zu bekommen"...das wäre unheilsam und falsch gedacht. Egoismus pur.


    Das finde ich (das kleine funktionale) sehr gut erklärt.
    Punkt 1 setze ich mit dem Bewusstsein was die Achtsamkeit erzeugt gleich...
    Nr. 1 kann mit viel Achtsamkeit und Übung Nr. 2 von Außen "beobachten" und dadurch zeitweise auflösen. Und um dieses Nr. 1 dreht sich dann auch die Wiedergeburtsdiskussion (in meinen Augen). Nr. 2, die Illusion verschwindet.

    Fernsehen und Medien nutze ich auch nur noch möglichst achtsam und deutlich seltener.


    Kommt wie bei allem auf die Absicht dahinter an. Wenn ich wirklich mal erschöpft und geistig träge bin, keine Kraft zu lesen habe, such ich mir gezielt was aufbauendes.
    Beispielsweise Naturdokumentationen oder aber auch mal einen schönen beruhigenden Film (meistens welche die ich schon kenne, bei denen ich positive Emotionen habe).
    Zeitung hab ich vor paar Monaten abbestellt und es ist super ohne.
    Ich möchte die Augen nicht vor Krieg und Elend verschliessen, das ist nicht die Absicht. Aber ich finds viel sinnvoller sich auf beeinflussbare Probleme zu richten. Wenn in Taiwan ein Flugzeug abstürzt ist das schlimm, ohne Frage. Aber ändern kann ich null komma nix und negative Emotionen dadurch sind echt unnötig.
    Durch die heutigen Medien wird man eher zum mit"leiden" erzogen bzw. konditioniert...alternativ zur Gleichgültgkeit. Für mich selber hab ich bemerkt, dass ich mein natürliches Mitgefühl echt verlernt hatte (und echt schwierig das wieder zu erlernen).
    Diesen Anschlag in Paris hab ich z.B. nur nebenbei mitbekommen. Resultat der Medien gestern durch Zufall mitbekommen: "60% der Deutschen fürchten einen Anschlag in nächster Zeit"....Super gemacht liebe Medien :D
    Oder dieses Je suis Charlie...Das die verblendeten hasserfüllten Handlungen abzulehnen sind...absolut klar. Aber das eine Satiregruppe Millionen religiöser Menschen durch den Kakao zieht und vor den Kopf stösst...ebenso falsch. Aber natürlich alles nur Ansichten die im Fluss sind :).


    Der Aspekt findet sich auch im 8-fachen-Pfad:
    "Rechte Unterhaltung"...das kann man auf Gespräche beziehen, aber ebenso auf Medien und halt "Unterhaltung" des Geistes.


    Ich schick Dir ganz viel Willenskraft und Freude. Setz Dich einfach in die Natur und geniess mal paar Vögel, fahr ein wenig Fahrrad und versuch zu staunen. Diese leicht depressiven Tendenzen hab ich auch zwischendurch. Vorher hatte man die sicher auch, da man aber von Vergnügen zu Vergnügen gehetzt ist und nie achtsam war, hat man sie nicht mitbekommen.


    Das ist mir in der Theorie bewusst. Aber es steht ja auch überall, dass man das nur mit Übung erkennen kann. Und im Normalfall reden wir hier von Jahren.
    Mag natürlich auch Leute geben, die in ner Woche zur Erleuchtung finden :D


    Darum steht Geduld und Willenskraft ja auch so hoch in den wichtigen Tugenden. Wenns so einfach wäre, wäre ja jeder im Nu ohne Dukkha :D
    Dieser "Ich-Schleier" lüftet sich immer öfter. Zwischendurch habe ich wenn ich achtsam bin, ne Ahnung, kleine Erlebnisfetzen.

    Noch ein spannender Nachtrag...
    lese gerade ein altes "Geo Wissen" zu "Erkenntnis - Weisheit - Spiritualität" (Nr. 29...gibts noch bei Ebay...ganz interessante Artikel)


    In dem Artikel "Die Physik, die Kunst und der Geist der Zeit" steht was, was mir spontan zu unserer Fragestellung ins Hirn brannte:


    Als Werner Heisenberg den Durchbruch zu seiner Atomtheorie fand ist er "zutiefst erschrocken".
    Er schreibt in seinem Tagebuch: "Ich hatte das Gefühl, durch die Oberfläche der atomaren Erscheinungen hindurch auf einen tief darunter liegenden Grund von merkwürdiger innerer Schönheit zu schauen".
    Heisenberg fühlt sich schwindelig und kann vor Erregung nicht schlafen, er kommt sich vor wie der glücklichste Mensch auf Erden.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg


    Quasi wie eine Erleuchtungsbeschreibung :D

    Stimme Dir in vielen Punkten zu :)


    Der Dalai Lama und Ayya Khema und andere buddhistische Meister sagen jedoch alle:
    Man soll nicht einfach nur glauben, sondern es selbst "erleben" bzw. "prüfen".


    Das sind die hohen Stufen der Meditation (Stufe 5-9) in denen man angeblich diese Universalität des Kosmos "erlebt" indem man sein "Ich" komplett transzendiert (Für ein Weile).
    Nach der höchsten Stufe kommt die Erleuchtung...der Buddha hatte nach seiner Erleuchtung ja auch weiter körperliche Bedürfnisse...er hatte aber nach seiner Aussage kein Dukkha mehr.
    So wird es jedenfalls beschrieben, von Ayya Khema auch sehr ausführlich.
    Wenn ich das lese, dann mutet es quasi wie Science Fiction an :D
    Im kleinen Rahmen kann man durch die Übung des Pfads aber schon erkennen, wie das Dukkha merklich zurückgeht. Viele viele Situationen in letzter Zeit, in denen ich über mich selber erstaunt bin, wie wenig Dukkha sie im Vergleich zu früher erzeugen. Tendenz stimmt also :D


    Ich würde nie unterstellen, jemand wie der Dalai Lama "lügt" absichtlich, viele scheinen so etwas persönlich "erlebt" zu haben. Da ich diesen buddhistischen Meistern "vertraue", "glaube" ich im Herzen dran.
    Der Verstand kann es nicht/nie erfassen.
    Selber bin ich noch weit weit von diesem spirituellen Erkenntnissen entfernt, die sich der absoluten Wirklichkeit annähern :D
    Bisher hat sich die Theorie des achtfachen Pfads aber in so vielen Punkten bestätigt (Training von Willenskraft und positiven Emotionen etc), dass ich dann einfach mal weiter schaue was passiert (ohne danach zu gieren).

    Der Vergleich der Wiedergeburt mit dem Aufwachen am Morgen gefällt mir auch sehr gut bzw. übertrage ich das manchmal morgens.
    Schwer bzw. verwirrend finde ich jedoch immer Träume. Manchmal positiv, manchmal konfus und negativ, aber die beeinflussen sehr oft meine Gemütsstimmung am Morgen. Manchmal dauert es sehr lange um wieder zur Achtsamkeit im Jetzt zurückzufinden.
    Aber selbst das ist ja realistisch. Auch in einer hypothetischen Wiedergeburt nach dem Tod, muss das Bewusstsein sich ja jahrelang erstmal wieder zurechtfinden im neuen Körper.

    Ok, ich denke ich kann Deine Sichtweise besser verstehen :)
    Danke für die Ausführungen :)


    Das mit den Lebewesen/fühlenden Wesen...ich könnte mir auch sehr gut fühlende Wesen aus reiner Energie vorstellen, die in 20 Milliarden Jahren wenn die Thermodynamik das Universum weiterentwickelt hat, durch die Unendlichkeit huschen :D
    Früher viel Science-Fiction gelesen :badgrin:
    Aber das find ich gerade so Klasse am Buddhismus, es gibt keine Dogmen :)
    Und in jeder Weisheit findet man sich irgendwie wieder, nur jeder irgendwie anders :D

    Ich vermute jeder beantwortet sie für sich anders und das ist auch gut so :)


    Darum habe ich ja nach Euren Meinungen zu der Thematik gefragt.
    Ich bin mir aber unschlüssig, was jetzt genau Deine Meinung zu der Thematik ist :)
    Du schreibst weiter oben, dass das Bewusstssein bedingt ist. Also Deiner Meinung nach ist wirklich alles vergänglich? Auch das Bewusstsein, die Kraft der Liebe, die Energie, einfach alles?
    Gerade das Bewusstsein wird in allen Büchern die ich zum Buddhismus gelesen habe, als reine Klarheit, reines Licht definiert. Jeder gläubige Buddhist (ich halt mich nicht für gläubig derzeit) hält eine Wiedergeburt des Bewusstseins für möglich. Das Ego/Ich verschwindet, logisch. Mich würde da wirklich Deine Sichtweise zum Buddhismus interessieren, was ist Dein Ziel im Buddhismus? Immherin sind wir hier in einem buddhistischen Forum :D
    Mein Ziel ist aktuell noch ganz materiell gedacht: "Besserer Mensch werden, weniger negative Emotionen"...es läuft noch nicht gespürt auf ein loswerden des Ich hinaus, aber auf eine Minderung von Dukkha. Alles im Fluss :D


    Das Ayya Khema in Bezug zur Quantenphysik und Psychologie falsch liegt...möglich ist alles.
    Aber der Dalai Lama vertritt genau die gleiche Sichtweise:


    http://www.amazon.de/Die-Regel…eywords=cutler+dalai+lama
    In dem Buch bestätigt ein Psychologe der mit dem Dalai Lama das Buch verfasst hat, den Aspekt mit der transpersonellen Psychologie


    und in dem Buch/Hörbuch:
    http://www.amazon.de/Der-Weg-z…s=dalai+lama+h%C3%B6rbuch


    sagt der Dalai Lama quasi das gleiche zur Quantenphysik wie Ayya Khema in den 90er Jahren.


    Jetzt kann man das ganze natürlich wie Du für Quatsch halten...aber wenn zwei bedeutende Buddhisten (aus zwei verschiedenen Schulen) die wirklich ihr Leben lang den Weg weisen, solche Meinungen vertreten, würde ich es nicht einfach so pauschal vom Tisch fegen :D

    Danke Euch :)


    Ihr habt Recht...der Buddha betont ja auch oft, dass alleine eine 4-Zeilige-Aussage von ihm "richtig verinnerlicht und umgesetzt" schon zur Erleuchtung führen würde.
    Ich bin jedoch ein analytisch veranlagter Mensch, Ayya trifft da auch mit einer Aussage voll ins schwarze.
    Ich sammle Einsichten um Einsichten und komme erst dadurch zur Ruhe.
    Emotionale Menschen kommen vielleicht leichter zur Ruhe und gewinnen dadurch Einsichten.


    Ich sauge die Lehre in mich auf, gleichzeitig schaff ich es oft nicht mich zu zügeln und mit Gelassenheit auch zu praktizieren.
    Der Effekt meiner Methode des erstmal "lernens"...:
    Vor 2 Monaten hatte ich die 4 edlen Wahrheiten und den 8-fachen Pfad zwar desöfteren gelesen, aber erst durch wirklich 50mal wiederholen ist er "in der Theorie" in meinem Geist verankert.
    Langsam könnte man mich nachts wecken und ich kann den 8-fachen Pfad auswendig.
    Ihn umzusetzen ist natürlich eine ganz andere Sache :D Das erfordert wirklich viel Übung. Zumindest fällt mir das Wissen um die Lehre im Alltag auch öfter wieder ein.


    Ja, solche Schaubilder mach ich für mich desöfteren. Ich fasse auch die meisten Bücher für mich persönlich zusammen. Vom Volumen schon deutlich mehr als meine Abschlussarbeit :D
    Begeisterung für die Lehre ist ja angeblich der erste Schritt :D

    Man sollte meinen der 8-fache Pfad zur Überwindung des Dukkhas wäre relativ eindeutig,
    da lese ich gerade von Ayya Khema das erste mal über die 7 Wege und die 7 Erleuchtungsfaktoren.


    Im Endeffekt sind keine Widersprüche vorhanden, aber langsam verwirren mich diese Aufzählungen doch ein wenig. :cry:
    Ich habe mal ihre Buchpassage dazu in ein Schaubild gepackt.


    Was mich wundert, warum im achtfachen Pfad nicht bereits alles enthalten sein kann. Mit viel Kreativität lassen sich so Punkte wie "Erdulden" auch herleiten.
    Dennoch "verkompliziert" es ein wenig die Lehre :D


    Für den praktischen Tagesgebrauch finde ich es am schwierigsten zu entscheiden, wann ich eine Situation "erdulde" oder sie einfach "ändere".
    Dieses Spannungsfeld kann natürlich nur jeder für sich entscheiden (z.B. verlasse ich jetzt den Raum?).

    Eben im Auto auch nochmal von Ayya die Erklärung "gehört":
    http://tondaten.jhanaverlag.de/su_01.mp3


    Ab Minute 3 zieht sie auch mal Vergleiche zur Wissenschaft (Quantenphysik, Einstein etc)


    Leider bleibt das tatsächlich nicht wirklich in meinem Alltagsleben präsent, weil ich es halt noch nicht wirklich "erlebe".
    Stufe 5-8 der Meditation ist ja ne Hausnummer ;)
    Bilde mir ein paarmal Stufe 1 "erlebt" zu haben...leichtes Entzücken beim paar Sekunden Nicht-Denken :D


    Daher bleibt mir aktuell nur der Glaube an die Aussagen von spirituellen Meistern wie dem Buddha und den anderen Meistern der letzten 2500 Jahre :D
    Intelektuell machts aber Sinn und ist ne schöne Vorstellung :P

    Aiko:
    Andi:


    Und wer weiß...vielleicht wartet in 3000 Leben wirklich das Nirvana :D


    Ich bin da ganz gut dran - ich habe nur 1 Leben.


    Da bin ich mir auch sicher: "Ich" habe nur ein Leben :)
    Da kommt der Kern des spirituellen Glaubens auch wieder durch...der Buddha sagt auf die Frage wer wiedergeboren wird:
    Weder Ich noch Nicht-Ich


    Ayya Khema vergleicht die Wiedergeburt oft mit dem Schlaf. Man kann das auch auf eine Sekunde beziehen.
    Mit dem Schlaf ist es aber einfacher. Man legt sich hin, es fehlen paar Stunden weil man nicht denkt und man wacht als anderer Mensch auf. Die Resultate seiner Handlungen vom Vortag nimmt "man"/"nicht-man" mit. (Karma-Prinzip)
    Nun stelle man sich den größeren Zeitraum vor und die Tatsache das man mangels Erinnerungsspeicher (körperliches weltliches Gehirn) nach dem Tod ohne Erinnerung aufwacht.
    So ungefähr verstehe "ich" aktuell den Wiedergeburtskreislauf. Kann natürlich auch sein das Jesus und die Kirche Recht hat: "Ich" lande mit allen Erinnerungen bei meinen alten Freunden im Himmel. Wäre noch schöner, zumindest fürs Ego :D
    Oder Variante 3: "Ich" verschwindet und geht wieder als Energie im Kosmos auf. Auch ne Form der Unsterblichkeit.


    Die buddhistische Variante klingt für mich persönlich derzeit aber am logischsten, zudem die zahlreichen Berichte von Erinnerungsfetzen an vorherige Leben (Namen, Orte, etc), die vor allem bei Lama-Wiedergeburten angeblich immer wieder auftauchen. Findet man ja viel drüber im Internet. Wenn nur 0,1% wahr ist, wäre das ja schon Beweis genug :D
    http://www.zeitenschrift.com/a…-fruher-als-ich-gross-war
    Die Komplexität des menschlichen Bewusstseins und die Fähigkeiten auf energetischer Ebene überzeugen mich zudem, dass wir nicht nur einfach vergängliche Energie sind. Mittels der spirituellen Qualitäten kann mit Übung die weltliche Umwelt beeinflusst werden:
    https://www.youtube.com/watch?…YZKLxnHJ2ALCxUCXY8BTU8Rvy (Beispiel zur Heilung)
    http://www.zdf.de/terra-x/supe…sfaehigkeit-35755080.html (ab Minute 15 zur Einflussfähigkeit vom eigenen Geist auf den Körper)