Hallo Raphy,
ich würde in dem Zitat aus
A.X.91 Die weltlich Genießenden - 1. Kāmabhogī Sutta:
auch noch diese blaue Markierung einfügen:
Zitat Daß er, während er sein Vermögen genießt, nicht daran hängt, nicht davon betört wird, nicht davon eingenommen ist, da er das Elend merkt und den Ausweg kennt, aus diesem vierten Grunde ist er zu loben.
Weil ich mich frage, was meint der Buddha in diesem Fall mit "sein Vermögen genießt"?
Sicher nicht die sinnende Lust:
Zitat - Falsche Gesinnung gewahrt man als falsche Gesinnung,
- rechte Gesinnung gewahrt man als rechte Gesinnung:
das gilt einem als rechte Erkenntnis.
Was ist nun, ihr Mönche, falsche Gesinnung?
- Sinnende Lust,
- sinnender Groll,
- sinnende Wut:
das ist, ihr Mönche, falsche Gesinnung.
Majjhima Nikaya 117
Für uns noch nicht Leidenschaftslose besteht immer der Zweifel: wo gibt es noch (subtile) Anhaftung und wo nicht? Vielleicht glauben (fälschlicherweise) wir nur, dass wir gerade mal ohne Anhaftung genießen, wenn wir gelegentlich Schokolade oder ein Eis essen: "Schmeckt ganz gut, kann ich genießen, aber muss nicht sein, genauso gut könnte ich jetzt aufhören, Eis zu essen." (ja, klar, nachdem wir aber unsere Portion gegessen haben und dem Überdruß vorbeugen)
Ich denke, dass der Buddha im Zitat aus A.X.91 mit sein Vermögen genießt etwas anderes meint als den gewöhnlichen Sinnengenuss, da er ja gleichzeitig sagt: da er das Elend merkt.
Merken wir das Elend beim Eis essen?
Vielleicht könnte man auch übersetzen mit "sein Vermögen benutzt".
Ich denke es ist besser zu sagen: wir sind noch nicht so weit: wir haben noch Begierden, mal stärker, mal schwächer ... und deswegen wollen wir noch genießen, d.h. mit Anhaftung.
Wie sollen wir einen großen Schub Anstrengung in Richtung Nirvana anstreben bekommen, wenn wir immer wieder feststellen könnten, dass echter Genuss, sinnliches Glück ohne Anhaftung, auch in Samsara möglich sei?
Und dann ist da dieses Zitat, dass mukti eingestellt hatte:
Zitat
Wer sich, ihr Jünger, des Körperlichen erfreut oder der Gefühle, der Wahrnehmungen, der Geistformationen oder des Bewusstseins, der erfreut sich des Leidens; und wer sich des Leidens erfreut, der wird von Leiden nicht erlöst. S.22.29