Beiträge von fotost

    Liebe Grüße Yakira,


    eine der Besonderheiten des Buddhismus liegen darin, daß sich die einzelnen Schulen wegen ihrer Sonderheiten niemals bekriegt haben http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg. Wir kommen ganz gut miteinander zurecht, (egal wie albern die Meinung Anderer sein mögen :lol: ).


    Lass Dir Zeit.


    Ein Kern-Element der Lehre besteht darin. am Ende nicht irgendwelchen Lehren oder heiligen Büchern zu vertrauen, sondern nur sich selbst und den eigenen Erfahrungen.

    Shiva:

    ...
    Ich für meinen Teil fühle mich weitestgehend firm in der Anwendung und dem Verständnis häufiger Begriffe. Ich war nur unsicher, ob hier eine Sprech-/Sprachvariante bevorzugt wird. Nicht, dass der Klingonen-Buddha sauer wird, wenn ich die Begriffe in Sanskrit nutze ;)


    Ich mag irgendwie den Begriff Klingonen-Bhudda. Falls irgendwann ein Kontakt mit außerirdischen intelligenten Lebensformen entstehen mag wird ihre erste Frage nicht sein 'was haltet ihr von der Jungfrauen-Geburt von Jesus?' sondern eher 'wie seht ihr die 27 edlen Wahrheiten?' [die Zahl hängt von der Komplexität der Entwicklung ab] :D


    Grüße im Forum btw.

    MonikaMarie1:

    ..
    Geschmeidig muss der Geist werden und offen, so sehe ich das.


    _()_ Monika


    Bitte nicht zu geschmeidig. Einiges an Akrobatik hier entsteht aus zu viel nicht gebändigter Geschmeidigkeit... :roll:

    accinca:

    ...
    Anatta heißt ja "ohne-Selbst" und daher ist es unpassend wenn von einem "ohne -Selbst" gesprochen würde.
    Zwar lehrte der Buddha das alle Dinge ohne-Selbst sind aber nicht das es ein "ohne-Selbst" geben würde.


    Kein Problem. Wie so oft geht es um Sprache. Ich verstehe, weshalb ein Begriff wie 'ein nicht-Selbst' keinen Sinn macht.
    Vielleicht ist diese Zusammenfassung und Substantivierung sprachlich schlecht. Am besten ist sicher das ganz einfach auszudrücken:


    Das bin nicht Ich! Das ist nicht das Selbst!

    Zitat

    Anatta (Pali) oder Anātman (Sanskrit) bedeutet „Nicht-Selbst“, „Nicht-Ich“ oder auch „Unpersönlichkeit“. Damit ist grob gemeint, dass keine Existenz ein festes Selbst hat.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Anatta


    Liebe Grüße accinca,


    der übliche Begriff ist nicht-Selbst. Ich habe nicht-Ich verwendet in Bezug auf den Titel dieses Threads 'Loslösung vom Ich' und den Beitrag zur Ich-Psychologie. Das sollte aber inhaltlich kein Problem darstellen.



    PS.:
    Ich lese zu viele Beiträge hier. Langsam fange ich auch schon an, so ein wunderliches Deutsch zu schreiben. 'erkenne das nicht-Ich' (und der Zentralbegriff natürlich kursiv) soll also in vernünftiger Sprache etwa heißen: 'Mach' Dir klar, daß es kein unveränderliches Selbst gibt'. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? :lol:


    aus dem PK :

    S.22.59. Die Merkmale des Nicht-Ich


    http://www.palikanon.de/samyutta/sam22_060.html#s22_59

    Liebe Grüße Markus,


    den Hinweis auf die westliche Ich-Psychologie finde ich an dieser Stelle ungünstig. Eine Gegenüberstellung/Nebeneinanderstellung der beiden Konzepte in einem eigenen Thread ist bestimmt interessant. Ich vermute, daß es dazu viele gute Beiträge geben würde.


    Im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage von Schnolsch hier führt das vom Ziel weg. Der westliche Ansatz 'erkenne dein Ich; was Es war, soll Ich werden' steht dem buddhistischen 'erkenne das nicht-Ich' direkt gegenüber. Dieser Teil der westlichen Psychologie ist aus buddhistischer Sicht (soweit ich diese verstehe) höchstens für das zu gebrauchen, was Schnolsch als nützliches Ich bezeichnet hat.

    Onda zitiert in diesem Thread http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=12&p=92051 einen Text


    Thich Nhat Hanh, Schlüssel zum Zen,
    S.115-116, 120-121,
    Herder Verlag, Freiburg, 1996.


    Kenn' ich nicht, kann ich nichts zu sagen, aber vielleicht auf Deinem Weg. Möglicherweise auch Teile hiervon http://www.palikanon.com/visuddhi/vis21_01.htm


    Schreib mal, ob was dabei gewesen ist, falls später noch mal jemand sucht. Und schreib besonders, falls es für Deinen Zweck nichts taugt ;)

    Peeter:

    ..
    Am Anfang war kein Denken und kein Anhaften, keine Begierden, kein Hass, keine Wut.
    ..
    Wir kommen nicht als dukkha-Menschen auf die Welt, sondern werden ins dukkha hineingepflanzt


    Am Anfang sind entsetzliche Schmerzen, ist Kälte, sind unendliche Mengen angsteinflößender Eindrücke, ist die Angst zu ersticken.

    Peeter:


    dukkha gibt dem Menschen doch "nur" einen Fingerzeig hin zur Veränderung, dem 8fachen Pfad folgend.


    Dukkha hat es vor Buddha gegeben und wird es immer geben. Für die allermeisten gibt dukkha eben keinen Fingerzeig zum mittleren Weg und sie versuchen, das Leiden zu betäuben oder in Aktionismus zu vergessen.


    Selbst diejenigen, die sich mit dem existentiellen Leiden nicht abfinden benötigen einen Lehrer wie Buddha, weil sie aus eigener Bemühung den Weg nicht finden

    Turmalin:

    ...
    Ich erinnere mich noch genau, wie das Ringu Tulku Rinpoche beschäftigt hat, als die Ansage kam. Ringu Tulku war da so fast 60. Er erzählte eine Story, wie da die höchsten Würdenträger am Tisch saßen mit dem Karmapa, brav wie Schuljungs und auf das vegetarische Essen warteten, was der Karmapa angeordnet hatte. Sie waren wohl seht skeptische, wie das wohl schmeckt, haben sich aber nichts anmerken lassen.


    Na, und..? Hat es ihnen jetzt geschmeckt oder nicht? Ist bekannt, was es zu Essen gab?


    (Das ist nicht ironisch gemeint - einfach nur Interesse. Mir fehlt die Auflösung der Geschichte.)

    Die Zahlen für Vegetarier in unterschiedlichen Gesellschaften sind extrem uneinheitlich und wenig zuverlässig.


    Rein auf die sozialen und ökologischen Aspekte bezogen ist das Problem im Moment, daß sehr große Gruppen von Menschen von fast-Vegetariern zu intensiven Fleischessern 'aufsteigen'. Die Mittelschicht in China und zum Teil in Indien, das sind zum großen Teil Menschen die sich bisher rein aus wirtschaftlichen Gründen kein Fleisch leisten konnten, konsumiert plötzlich pro Kopf halb so viel Fleisch wie Europäer, Tendenz schnell steigend.


    Wenn man sich klar macht, daß das einige hundert Millionen sind, werden die Schwierigkeiten damit klar. Ich gönne jedem Chinesen und jedem Inder sein Steak oder seinen Broiler und auch seinen Mittelklassewagen vor der Tür, aber die Weltressourcen sind endlich (und natürlich nicht Europäern und US Amerikanern vorbehalten).


    Das sind Themen, die es zur Zeit Buddhas einfach noch nicht gab.

    Liebe Grüße sarvamitra,


    nein, ich unterschätze bestimmt die Haltung vieler Bauern nicht. Die sind tatsächlich in der Zwickmühle zwischen Discountern, Lebensmittelindustrie und Brüssel und mit der jeweiligen Größe ihrer Betriebe das schwächste Glied der Kette.


    Es gibt sicher viele, die gerne anders arbeiten würden aber zum Beispiel die Kosten für eine Umstellung nicht erwirtschaften können.


    Aber das führt immer weiter vom Ausgangspunkt des Threads weg. Das Thema war Buddhismus und der Verzehr von Fleisch.

    Matthias65:
    Volki:

    Was natürlich nicht heisst, dass es solche Leute nicht auch gibt.


    Ich bin mir sicher es gibt sie :) Im Verhältnis sind es vermutlich weniger Menschen wie im Westen. Wäre mal interessant zu hinterfragen warum das so ist. Eine alternativ - ökologische Bewegung gab es in den buddhistisch geprägten asiatischen Ländern wohl nicht. Vielleicht ist das ein Grund ?


    Ein denkbarer Grund ist auch die viel spätere Tendenz zur Verstädterung. In Ländern wie Thailand ist der Anteil der Städter erst in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Selbst viele Menschen, die jetzt in der Stadt leben haben persönliche mit Nutzvieh und zB. Schlachtungen.


    Vegetarismus scheint mir gelegentlich eine Sache zu sein, die mit zunehmendem Verlust direkten Kontakts zu Nutztieren wächst. Personen, die eng mit Nutztieren leben haben (so sie sich überhaupt für Tierschutz interessieren) eher die Tendenz für eine artgerechte Haltung zu kämpfen und 'sach'gerechte Schlachtungen.

    Ist es ok zu sagen, daß in den buddhistischen Urtexten der Begriff 'Jenseits' häufig verwendet wird, es aber eine ähnliche begriffliche Problematik gibt wie beim Begriff 'Heiligkeit'?


    Der 'Jenseits' Begriff im Buddhismus hat wenig zu tun mit dem normalerweise im Deutschen gebrauchten Begriff. Selbst für Nicht-Christen ist das Wort Jenseits geprägt von christlichen Vorstellungen also etwa eine durch den Begriff Seele gestützte Fortexistenz einer Persönlichkeit. Für Buddhisten alles unbekannte (und unnötige) Ideen.

    Erdmaus:
    Zitat

    Sollte man denn Salat oder anderes Gemüse essen, wenn bei der Ernte viele andere Kleinstlebewesen ums Leben kommen ?


    Hi Matthias,


    auch dieser Punkt lässt sich aus Sicht eines Vegetariers rational abhandeln. Um 1kg Fleisch zu produzieren müssen etwa 10 kg Pflanzennahrung angebaut werden, welche anschließend durch Verfütterung in Fleisch umgewandelt werden. Das bedeutet, dass 10 mal mehr Kleinstlebewesen und Pflanzen umkommen als wenn man die Pflanzen direkt isst.


    Liebe Grüße Erdmaus,


    ich kann den Argumenten für eine vegetarische Ernährung viel abgewinnen, mich stört in diesem Thread die Verquickung sozialer, praktischer und moralisch/ethischer Ansätze. Um es an Deinem Beispiel klar zu machen. 'Um 1kg Fleisch zu produzieren müssen etwa 10 kg Pflanzennahrung angebaut werden' - stimmt bei Schweinen in Massenhaltung in Deutschland. Wenn dafür Regenwälder abgeholzt werden, um Soja als Schweinefutter anzubauen, schlimm. Stimmt nicht bei Rindfleisch aus Argentinien, die Tiere leben draußen auf riesigen Weiden, die schlecht extensiv genutzt werden können. Ich kann kein Gras verdauen, Du auch nicht.


    Also praktisch - Schwarzwälder Schinken nicht ok, Argentinisches Corned Beef ok? Nur ethisch ist es doch eigentlich ziemlich egal, ob ein Schwein oder ein Rind geschlachtet wird.


    Von einem buddhistischen Standpunkt aus - es gibt da in der Realität einiges an Heuchelei. Sehr viele buddhistische Laien haben kein Problem mit dem Konsum von Fleisch, überlassen aber (in asiatischen Ländern) das Schlachten gerne nicht-buddhistischen Minderheiten wie etwa Chinesen.

    Hallo Rasmuss,


    da das ja nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit dem Besuch des Dalai Lama stand, habe ich aus der Frage nach dem Begriff 'Heiligkeit' ein eigenes Thema gemacht http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=11838


    Ein paar (für mich) sehr gute Antworten darin :) Vielleicht magst Du ja mal reinsehen. Obwohl wir bei dem Wetter in Hamburg besser draußen sein sollten :lol:



    Hallo Matthias,


    natürlich :D Ich hoffe, Du hast meinen Beitrag nicht anders gesehen.

    Schnolsch:


    ....
    Die Radikalität der Aussage "Löse dich vom Ich" halte ich für schlecht, denn das Ich-Konzept ist nunmal nützlich, z. B. wenn ich einkaufen gehe.
    Wer geht denn einkaufen, wenn nicht ich? Ohne Ich gibt es auch kein er, sie es und alles versinkt im Chaos.


    Liebe Grüße Schnolsch,


    die Aufgabe des Ichs ist sicher eines des komplexeren Themen der Lehre. Wer weiß, was xxx davon verstanden habe :lol:


    Vielleicht ist es für den Anfang ganz gut, nicht gleich auf ein Endziel los zu gehen, sondern ein paar Zwischenschritte einzulegen.


    • Dein 'Ich' als etwas Unstetes, Wechselhaftes, auch Vergängliches zu begreifen und damit weniger wichtig nehmen. Bist Du jetzt ein anderer als Du es gewesen bist, bevor Du Dich mit der Lehre beschäftigt hast? Bist Du jetzt ein anderer als Du es als Säugling gewesen bist? Bist Du jetzt ein anderer als heute Nacht, als Du geschlafen hast? Bist Du jetzt ein anderer als Du in 20 Jahre sein wirst?
    • Dein 'Ich' nicht als etwas Trennendes, Absonderndes zu anderen 'Ichs' begreifen. Auch Ich bin heute schon zum Einkaufen gegangen. Auch ich habe gefrühstückt... Kennst Du die metta bhavana Meditation? Es gibt im Net viele geführte Formen davon, auch auf deutsch. Der Zweck ist zwar ein anderer als die Loslösung vom Ich, aber die Richtung ist ähnlich.
    • Die nächsten Schritte kommen dann fast von allein..


    Bitte entschuldige, daß ich nicht alle Beiträge im Thread gelesen habe und vielleicht Dinge wiederholt habe. Und mach' Dir keinen Kopf, für praktische Dinge ist ein Ich-Konzept absolut nützlich. Sag' xxx jetzt mal so :D


    Dir eine gute Woche 8)


    Danke dafür - Stoff zum Nachdenken 8) Das klingt logisch und irgendwie 'vernünftiger' als eine reine Opferhaltung.


    @loslassen,


    der zentrale Kern der Lehre ist für mich die Freiheit/Befreiung vom Leiden. Das ist sicher philosophisch gemeint, aber Kindern gegenüber kann man auf ganz reale Leiden eingehen. Gehänselt werden und/oder daran zu leiden ist nicht buddhistisches Ideal.


    Schau' Dir die Shaolin Mönche an :D