Wie auch immer, mit den 121 Arten Citta, den 52 Cetasiká und wie das alles im Detail mit Mano und Viññāṇa zusammenhängt kennt sich eh fast niemand aus.
Leicht nachvollziehbare Tatsache ist dass es Bewusstsein gibt und dass es die Funktion hat, über etwas bewusst zu sein:
Zitat
Bewusstsein (citta) ist ein geistiges Phänomen mit der Funktion, sich eines Objektes bewusst zu sein. Es ist die Bewusstheit eines beliebigen Objektes. Citta ist das, was weiß oder erkennen kann.
http://www.theravadanetz.de/tx…page=2&zoom=auto,-107,813
Zu dieser Funktion des bewusst-seins kommt die Art und Weise hinzu, mit der man über ein Objekt bewusst ist - mit Behagen oder Unbehagen, Kenntnis oder Unkenntnis. Das wird von den Geistesfaktoren, den Cetasiká bestimmt. Es kann also z.B. ein Sehobjekt da sein, das Unbehagen hervorruft und über das man bestimmte Kenntnisse hat.
Nun können diese Cetasiká selber auch Objekt sein, z.B. ist das Bewusstsein über ein Gefühl bewusst, also Citta erfährt Vedanā. Es heißt Citta ist immer in Verbindung mit Vedanā, es kann gar nicht ohne Vedanā bestehen. Bewusstsein oder ein Bewusstseinsmoment hat angeblich immer nur ein Objekt zum Inhalt, das kann also auch ein Gefühl sein.
Demnach funktioniert das so: Die Wahrnehmung eines Sehobjektes (Farbe, Form) ist mit Gefühlen verbunden (angenehm, unangenehm, neutral). Das bedeutet die Bewusstseinsmomente wechseln so schnell zwischen Sehobjekt und Gefühl hin und her, dass der Eindruck entsteht diese zwei Dinge gehören zusammen. Separat betrachtet ist da ein Sehobjekt und ein Gefühlsobjekt. Angenommen das Gefühl ist unangenehm, dann ist das Sehobjekt selber nicht unangenehm, das ist nur das begleitende Gefühl.
Wenn man sich das bewusst macht, also das Gefühl beobachtet wie es aufsteigt, dann hat das Gefühl keine Nahrung mehr und verschwindet, bzw. wird neutral, dann bleibt das Sehobjekt übrig als das was es ist.
Z.B. ein Fleischklumpen ruft Ekel hervor, aber wenn der Ekel als Objekt betrachtet wird, liegt ihm keine Ablehnung (dosa) mehr zugrunde und er verschwindet. Es bleibt nur ein Klumpen Fleisch wie er eben ist. (Ein Fleischhauer oder Chirurg lernt diese Objekte ganz nüchtern zu betrachten, indem er ihnen keine Ablehnung entgegenbringt. Wenn dem aber nicht das reine Beobachten (Sati) zugrundeliegt, wird er vor anderen Dingen weiterhin Ekel empfinden).
Insofern scheint Sati die Funktion von Citta zu betreffen - über etwas bewusst sein. Bewertung kommt erst durch die Cetasiká hinzu. Und Kenntnisse über ein Objekt - woraus es besteht, wie es heißt, was es bewirkt usw. Das unterscheidet sich von Sampajañña (Wissensklarheit). Sati-sampajañña sieht die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit aller Dinge, auch von Citta.