Beiträge von accinca im Thema „Anatta“

    Es gibt aber auch ein reales Selbst, das dem physischen Zerfall, nicht unterworfen ist. kesakambalo

    Zumindest könnte sowas für ein "reales Selbst" gehalten werden.

    Und sowas, das dem körperlichen Zerfall nicht unterworfen ist gibt

    es auch nach der Lehre des Buddha aber es ist nur ein vermeintlich

    "reales Selbst" den auch so ein Selbst ist der Unbeständigkeit unterworfen.

    (Während Raum oder Zeit keine Phänomene sind)

    Raum und Zeit (Vergänglichkeit) sind Phänomene.

    In der Physik wird Raum sogar gedehnt oder gestaucht

    relativ zu der Zeit die ein Körper braucht um sich im Raum zu

    bewegen und auch Zeit ist kein statisches Phänomen wie der

    langsame Mensch meinen könnte.

    Alle Phänomene sind vergänglich und alle sind bedingt.

    Wie diese Bedingungen aufzulösen sind lehrte der Buddha.

    Die beständigen Phänomene sind die Nicht-Produkte, also all die Phänomene, die nicht kausal enstanden sind, aber trotzdem abhängig bestehen, weil sie abhängig von ihren Teilen und ihrer Benennung sind.

    Da haben wir wohl eine andere Vorstellung von "Phänomene".

    Der Körper empfindet sich aber als ein abgeschlossenes Wesen. Es ist auch so gestaltet. Die Zellen agieren im Zusammenhang. Dieses "Viele" wird im Kopf zu "Einem" zusammengerechnet.

    Das wollte ich nicht bezweifeln, nur da es eben nicht viele Ichs im Körper gibt.


    Zitat

    Das Ich gibt es schon, als Empfinden. Aber es ist keine feste Entität, sondern entsteht dauernd neu als Vorstellung. Diese Vorstellung ist richtig und nützlich.

    Ja, für die Triebe und Begierden, für ihre Erhaltung und ihre Ziele ist

    es schon richtig und nützlich. Für die Befreiung vom Anhaften am Leiden aber nicht.

    Vllt wäre das kulturell verständlicher.

    Irgendwie glaube ich das nicht.

    Ich glaube nicht das es sich dabei um

    ein kulturell begrenztes Problem handelt.

    Ich glaube das war bei allen Menschen zu allen Zeiten so.

    ODER: Ich habe Dich falsch verstanden, und Du meinst das gar nicht ontologisch, sondern wörtlich "woher kommt das Gefühl eines Selbst".

    Alles zusammen: Das Gefühl, die Überzeugung, das Empfinden, die Wahrnehmung,

    das Bewußtsein, die Illusion usw. usw.

    Ein wirklich wahres Selbst gibt es ja nicht. Allerdings wird

    diese Idee für die Befriedigung der Triebe als heftigen Vorteil gesehen,

    denn ohne Begehren, ohne Anhaften, ohne Nichtwissen kann die Ich-einbildung nicht bestehen.

    Damit alle an einem Strang ziehen, habe ich weiter oben erwähnt, wird aus dem "Wir", das wir eigentlich sind, ein "Ich".

    Da es nirgends ein Ich gibt, gibt es natürlich auch kein Wir.

    Wäre ja auch unmöglich.

    Ich frage mich, wenn es kein Selbst auch kein zusammengesetztes gibt und überhaupt kein selbst oder kein nicht-selbst gibt. Wenn es nichts gibt, nicht mal ein atom, das selbst(ständig existiert) ist., woher kommt das Ding, Energie oder Gefühl eines Selbst (selbstständig existieren) Wie kommt so etwas zustande? Es ist doch im Grunde völlig unnötig. (im Grunde alles, das da ist):?

    Gute Frage. Wer die Antwort erkennen kann löst die Fesseln.

    Die Antwort wird erlangt durch Beobachtung und Durchschauung.

    Der Buddha lehrte deswegen die Übung in rechter Achtsamkeit.

    Es können aber nur die Dinge beobachtet und durchschaut werden

    die auch bewußt sind oder bewußt gemacht werden können.

    Solange also der Vorgang wie das Ich-Bin- Erleben zustande kommt

    noch unter der Achtsamkeit und Aufmerksamkeit Schwelle liegt, kann

    es auch nicht durchschaut und erkannt werden.

    Wenn aber durch die Übung die Bedingtheit aller (geistigen) Vorgänge

    erkannt wird, dann wird klar das dazu keiner (zusätzlich) sein muß und

    wie es zustande kommt. Diese Ansicht wird zunächst nur unter günstigen

    Umständen auftreten und nur sehr kurz sein, aber durch weites Üben

    sollte es sich erweitern und das ist der Sinn.

    Ist diese Selbstlosigkeit der Person kausal entstanden oder nicht? Kausal entstanden heißt ja, etwas entsteht aus Ursachen und Umständen, so wie zum Beispiel eine Blume aus einem Samen und anderen Umständen entsteht. Ein kausal entstandenes Phänomen unterliegt dadurch dem Entstehen, Bestehen, Altern und Vergehen. Ist dies auch bei der Selbstlosigkeit der Person der Fall? Ist die Selbstlosigkeit der Person morgen eine andere als heute?

    Alle Dinge sind ohne ein Selbst und etwas das es nicht gibt ist

    selbstverständlich weder kausal noch akausal vorhanden.

    Da es kein also Selbst gibt, gibt es auch keine Person welche

    aus so einem Selbst bestehen würde. Daher sind alle Erscheinungen

    in Wahrheit unpersönlich und tot. Wo der Geist alle Dinge so sehen kann,

    Und diesen Anblick langfristig aufrecht erhalten kann, sieht er die Dinge

    richtig und der Wahrheit gemäß und in diesem Anblick kann Anhaften

    nicht bestehen.

    Nehmen wir die Selbstlosigkeit der Person. ...Ist die Selbstlosigkeit der Person kausal entstanden, also aus einer vergänglichen Ursache heraus entstanden oder nicht?

    Gibt es denn nach deiner Meinung Personen oder unpersönliches das nicht Selbstlos ist?

    Tut mir leid, aber ich habe überhaupt nichts verstanden, jedenfalls

    nichts was irgend einen Sinn machen könnte. z.B. Phänomene die

    nicht kausal bestehen aber trotzdem bestehen. Ich habe keine Idee

    was du meinst und du verrätst es ja auch nicht.

    Definiere das Gegenteil bitte.

    Das die Qualität eines Buddha nur von einem Buddha erreicht wird.

    Was aber das selber Herausfinden der Lehre anbelangt kappt das natürlich

    nicht mehr wenn er sie schon von einem anderen mitgeteilt bekommen hat.

    Unabhängig von der Lehre des Gautama Buddha. Der konnte ja auch ohne die Lehre des Buddha. Er hatte auch keine Lehre anderer Buddhas zur Verfügung, sondern hat sich an seinem Kopfknoten selbst aus dem Schlamm gezogen.

    In der Tat, solche Ausnahmen gibt es, wenn auch äußerst selten.

    Im laufe langer, langer Zeiten kann es mal einen geben der selber

    drauf kommt. Ein Solcher wird dann "Buddha" genannt.

    Von einem Seegen in absoluter Hinsicht kann da auch nicht die Rede sein, aber für ein leidendes Wesen ist es ein Seegen zu wissen, dass die Befreiung vom Leiden möglich ist.

    Genau, aber durch den Buddha und die Lehre kann er das wissen.

    Das Potential der Lehre wurde von mir nicht bezweifelt.

    Es geht um die Möglichkeit zur Befreiung. Und die Möglichkeit besteht duch Selbstlosigkeit, Vergänglichkeit und auch durch das Leiden. Gäbe es ein festes unveränderliches Selbst, ein Atta, wäre eine Befreiung nicht möglich. Durch die Vergänglichkeit aber wird Befreiung erst möglich. Auch ergibt sich die Möglichkeit zur Befreiung erst durch das Leiden ( Was Lebewesen von bloßen Dingen unterscheidet), denn wovon sollte sich befreit werden, wenn da gar kein Leiden ist ?

    Hätten sie dann ja auch gar nicht nötig.

    Niemand braucht ein Leiden um befreit zu sein vom Leiden.

    Besser wäre es doch sowieso ohne Leiden zu sein. Das Leiden

    ist doch kein Segen den man zur Befreiung brauchen würde.

    Im Gegenteil, gäbe es kein Leiden wäre doch alles in Ordnung.

    Es hieße ja die Dinge auf den Kopf zu stellen wenn man Leiden

    brauchen würde um Leid frei zu sein. Haben das nicht die nackten

    Büßer geglaubt, sie müßten Leiden auf sich nehmen und sich kasteien

    damit sie davon befreit würden? Ebenso mit Vergänglichkeit oder

    anderen Dingen. Gäbe es ein Atta brauchte man keine Befreiung usw.

    Das kommt mir gerade sehr wortklauberisch vor, lieber accinca. Bedeutet Buddhanatur nicht genau das, was Du gesagt hast: Dass jeder, der ernsthaft den Pfad geht, die Chance auf Befreiung hat? Unabhängig von seinem Geburtsstatus, seiner Stellung, usw.

    Ich bezweifle das jeder die gleiche Chance auf Befreiung hat.

    Die Lehre ist keine Demokratie und selbst da klappt es ja nicht

    mit der Chancengleichheit unabhängig von Geburtsstatus und seiner Stellung.

    Aber die Lehre hat das Potenzial einen Menschen mit geeigneten Fähigkeiten

    zur Befreiung zu führen. Nur so macht es für mich Sinn die Lehre zu verstehen.
    Ich würde aber nicht soweit gehen z.B. allen Katholiken eine "Buddhanatur"

    unterschieben zu wollen. Soweit zu mein Verständnis.

    ja, wenn man sie falsch auffasst. Buddhanatur meint nur, dass durch das bedingte Entstehen, bzw. sich aus anatta, anicca, dukkha das Potenzial der Befreiung aller Lebewesen ergibt.

    Na, na, na. Das Potenzial zur vollständigen Befreiung ergibt sich nicht

    aus einer ominösen sog. "Buddhanatur" sondern nur aus der Lehre des Buddha!!

    Denn das ist ihr Sinn. Aber auch da ist das nicht für alle Lebewesen so, sondern nur

    für diejenigen welche die Lehre "recht anfasse" wie der Buddha ja erklärt hat.

    Alle anderen träumen nur immer weiter von ihrer "Buddhanatur" was immer das auch sein mag.

    In der Sichtweise, die sich auch in den Kayas darlegt, könnte man sagen, dass die Buddhanatur mit dem Dharmakaya gleichzusetzen ist. Wahrheit ohne Form. Und die Kayas sind von der gleichen Natur, d.h. letztlich sind auch die Ausdrucksformen von dieser Wahrheitsnatur, d.h. v.a.: leer.


    Es bleibt ein Mysterium, wie aus Leere Form werden kann und Form Leere bleibt. ;)

    Eijeijeijeijei fällt "mir" dazu ein.

    Abhängiges oder bedingtes Entstehen hat ja drei Aspekte:
    kausale Abhängigkeit
    Abhängigkeit von Teilen
    Abhängigkeit von Benennungen

    Auf alle Produkte treffen alle drei Aspekte zu. Auf die beständigen Phänomene nur die letzten beiden.


    Gruß Helmut

    Was sind denn die "beständigen Phänomene"?

    Da braucht man doch nicht viel zu erklären. Wenn ich gehe, wenn ich stehe, wenn ich esse, wenn ich Gefühle habe, wenn ich einkaufen gehe, wenn ich Urlaub mache, wenn ich schnarche,...

    Wenn du das weisst, dass du das tust, dann ist das (imho) die höchste Wahrheit.

    Da kannst du mal sehn....

    Natürlich "funktioniert" die konstruierte Ich-bin Vorstellung eben durch Anhaften und

    Nichtwissen geht es immer weiter. (zweite Wahrheit)