Beiträge von mukti im Thema „Es gibt kein erleuchtete, erwachte oder im Nirvana erlöschte Buddhisten !“

    Die vierte Grundlage dieses Satipatthana Pfades ist die Betrachtung der Lehrglieder, nämlich die fünf Hemmungen, die fünf Gruppen des Anhaftens, die sechs inneren und äußeren Gebiete, die sieben Erwachungsglieder, die vier edlen Wahrheiten mit dem achtfachen Pfad. Und zum besseren Verständnis gibt es in der Lehre dazu noch detaillierte Erklärungen in verschiedenen Zusammenhängen. Das muss man hören oder lesen damit man es kontemplieren kann.

    Der Palikanon dient mir also nicht als führender Lehrer sondern als bestätigender Freund. Aus diesem Grund lese ich die Sutten des Palikanons lieber erst nach einer Reise als vorher.

    Es geht aber auch andersherum. Ein gutes Beispiel sind all die Sutten zu Samadhi. Experimentell, mehr oder weniger, habe ich dann die Vorgehensweise ausprobiert wie in den Sutten beschrieben. Am Anfang also mit den "Hindernissen "gearbeitet", vitakka vicara mehr oder weniger eher beobachtet und tatsächlich geben die Hindernisse nach bzw. sie werden"überwunden". Und es trat auch diese Freude ein z.B.. So habe ich z.B. gemerkt, das die Sutten auch eine wirkliche Richtlinie sein können, die auch genau das bewirken.

    Für mich ist im Palikanon beides wichtig, die Erklärung von etwas was ich noch nicht weiß und die Bestätigung von etwas das ich selber schon vermutet oder erkannt habe.

    Jedenfalls ist Erleuchtung oder Erwachen ein Bewusstseinszustand, man ist darüber bewusst dass alles vergänglich ist, daher begehrt man nichts. Einen vergänglichen Erwachten gibt es dann auch noch.


    Ansonsten ist es wohl mit dem Übersetzen etwas problematisch, man kann einige Paliwörter nicht mit einem deutschen Wort übersetzen das genau dasselbe bedeutet. "Bewusstsein" gibt wohl nicht genau wieder was "viññāna" bedeutet, dann gibtl es auch noch verschiedene Auffassungen darüber was Bewusstsein eigentlich ist. Ebenso wird es mit "Wahrnehmung" (saññā) sein. Man müsste herausfinden was genau diese Paliwörter bedeuten, wobei sie eventuell in dem Zusammenhang in dem sie stehen jeweils eine etwas andere Bedeutung haben.

    Naja wenn die Daseinsmermale durchdrungen bzw. voll bewusst sind dann wäre das wohl dasselbe wie Weisheit bzw. Verwirklichung hätte ich gedacht. Und dass der Akt des Erklennens eben zu diesem Bewusstsein hinführt.

    Bei den Geistobjekten ist es ja z.B. so dass man eine Lehrrede wahrnehmen kann aber nicht über ihren Sinn bewusst ist. So kann man auch z.B. ein Sehobjekt wahrnehmen ohne darüber bewusst zu sein was das ist. Wenn man etwa einen Baum wahrnimmt sieht man Form und Farbe, sonst nichts. Erst durch die Erinnerung was man alles über Bäume weiß werden die Eigenschaften dieses Objekts bewusst.

    Manchmal verstehe ich die Übersetzungen nicht so 100%ig.

    "Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr," - was ist der Unterschied zwischen erfahren und wahrnehmen? Gibt es irgendeine Erfahrung, die nicht wahrgenommen wird? Gibt es irgendeine Wahrnehmung, die nicht erfahren wird?

    Ich verstehe es auch nicht ganz.

    Zum einen wird es als erkennen von etwas beschrieben, was woanders dem Bewusstsein zugeschrieben wurde. Das irritiert mich auch oft. Zudem gibt es viele Sutten, die mit Wahrnehmungen "spielen" , z.B. Wahrnehmung von dem Unschönen, von Raumunendlichkeit, vom Wald oder Kasinas z.B., da weiß ich auch nicht ob man nur wahrnimmt oder auch erfährt. Es wird vermutlich je nach Kontext auch unterschiedliche Bedeutungen haben. Es ist zum Teil dadurch sehr schwammig finde ich. Da hilft es nur sich selbst immer wieder damit auseinanderzusetzen, ob man es da und da auch richtig verstanden hat, oder revidieren.

    Kapier ich auch nicht so recht. Saññā-khanda bezieht sich z.B. auf Formwahrnehmung und viññāna-khandha auf Sehbewusstsein. Also Form wird wahrgenommen und so ist eben das Sehobjekt bewusst... wenn da ein Unterschied ist dann ist er so gering dass mich wundert warum es zwei verschiedene khandha sein sollen.

    In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.

    Bewusstsein ist imho über das Fühlen, Sehen, Hören usw. bewusst, es ist sozusagen die höchste Instanz des Geistes ohne die gar nichts wäre. Es gibt laut Tipitaka die sechs Arten des Bewusstseins - über die fünf Sinne sind die Sinnesobjekte bewusst und über den Geistsinn sind die Geistestätigkeiten bewusst, das Denken oder auch Gefühle die nicht von Sinneseindrücken stammen.

    Wäre schön, erwacht zu sein. Ich arbeite noch daran. :)

    Für jemand der mittels der Lehre des Buddha daran arbeitet zu erwachen passt meines Erachtens die Bezeichnung "Buddhist" ganz gut. Wenn das Ziel erreicht ist, ist die Lehre nicht mehr nötig und damit kann auch diese Bezeichnung wegfallen. Demnach gibt es Erwachte, aber keine erwachten Buddhisten. Das wird es wohl sein, was du sagen willst :?