Es gibt kein erleuchtete, erwachte oder im Nirvana erlöschte Buddhisten !

  • Selbst Buddha hält das so. Warum sollte er sonst die 6 Sinnesbewusstsein des Körperlichen zu einem Bewusstsein des Geistigen zusammenfassen.

    Wie oben erwähnt, verstehe ich Bewusstsein nur als einen Teil des "Geistigen" und keine Zusammenfassung.

    Das ist eben nicht korrekt, denn die Objekte der Sinne, die Sinnesobjekte und das Sinnesbewusstsein ist Körperlich. Damit gibt es nicht nur ein Bewusstsein des Geistigen: Wahrnehmen, Empfinden, Gestalten, Bewusstsein.

    Wir haben ein unterschiedliches Verständnis. Für mich ist Bewusstsein nicht Wahrnehmung und auch nicht Intention ( fällt bei den 5 Aggregaten auch unter Gestaltungen) und auch nicht Gefühl, aber alle diese sind "geistig". Bewusstsein muss einen Inhalt haben m.M.n. * Das kann für mich Gefühl, Wahrnehmung oder "äußerliches" sein wie z.B. der Körper selbst oder ein Gedanke (als Geistobjekt).

    *Jetzt in Verbindung mit einer Sutta, wird Vipassi (DN15) erwähnt, der erkennt, dass Bewusstsein bedingt ist durch Nama-Rupa (das ich hier einfach allgemein als ein Phänomen verstehe) und Nama-Rupa durch Bewusstsein. Eins kann nicht ohne das andere sein. Oder wie Sariputta erwähnt in der Rohrbündel-Sutta, wenn eines von den beiden fällt, fällt auch das andere. Samyutta Nikaya 12.61-70 (hier wird nama-rupa als Körper-Geist interpretiert, finde ich persönlich nicht so glücklich beschrieben. )

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon ()

  • Ich würde Wahrnehmung "vor" das Bewusstsein stellen (zumindest in der Theorie), zum Beispiel: Wenn wir etwas erfahren, mit dem Bewusstsein, dann ist da ein (bewusster?) Verarbeitungsschritt. Beim Wahrnehmen können wir (häufig) gar nicht entscheiden ob wir etwas wahrnehmen wollen oder nicht. Da wir Sinne haben nehmen wir es wahr. Durch den Verarbeitungsschritt des Bewusstseins verinnerlichen wir das Wahrgenommene bzw. eigentlich viel mehr das was wir aus dem Wahrgenommenen gemacht haben.

    Aber das hat mich in Verwirrung gestoßen über Jahrzehnte. Es gab da keine Lösung. Buddha hat sie mir geliefert.

    Es gibt Bewusstsein des Körperlichen und Bewusstsein des Geistigen.

    Das Körperliche Sinnesbewusstsein ermöglicht das geistige Bewusstsein.

    Die Arbeit an z.B. Shobogenzo werden gerade durch diese Klärung beeinflußt. Es findet eine Feinjustierung bei mir statt. Die endlich funktioniert und auch mit den Wissenschaften in Einklang ist.

    Wahrnehmen mit dem Geistigen ist doch erst möglich, wenn es ein Sinnesbewusstsein des Körperlichen gibt. Darum findet bei Buddha im Körperlichen keine verarbeitende Wahrnehmung statt. Erst das Geistige kann Verarbeiten.

  • In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.

    Bewusstsein ist imho über das Fühlen, Sehen, Hören usw. bewusst, es ist sozusagen die höchste Instanz des Geistes ohne die gar nichts wäre. Es gibt laut Tipitaka die sechs Arten des Bewusstseins - über die fünf Sinne sind die Sinnesobjekte bewusst und über den Geistsinn sind die Geistestätigkeiten bewusst, das Denken oder auch Gefühle die nicht von Sinneseindrücken stammen.

  • In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.


    Manchmal verstehe ich die Übersetzungen nicht so 100%ig.

    "Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr," - was ist der Unterschied zwischen erfahren und wahrnehmen? Gibt es irgendeine Erfahrung, die nicht wahrgenommen wird? Gibt es irgendeine Wahrnehmung, die nicht erfahren wird?

    Ich verstehe es auch nicht ganz.

    Zum einen wird es als erkennen von etwas beschrieben, was woanders dem Bewusstsein zugeschrieben wurde. Das irritiert mich auch oft. Zudem gibt es viele Sutten, die mit Wahrnehmungen "spielen" , z.B. Wahrnehmung von dem Unschönen, von Raumunendlichkeit, vom Wald oder Kasinas z.B., da weiß ich auch nicht ob man nur wahrnimmt oder auch erfährt. Es wird vermutlich je nach Kontext auch unterschiedliche Bedeutungen haben. Es ist zum Teil dadurch sehr schwammig finde ich. Da hilft es nur sich selbst immer wieder damit auseinanderzusetzen, ob man es da und da auch richtig verstanden hat, oder revidieren.

  • In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.

    Bewusstsein ist imho über das Fühlen, Sehen, Hören usw. bewusst, es ist sozusagen die höchste Instanz des Geistes ohne die gar nichts wäre. Es gibt laut Tipitaka die sechs Arten des Bewusstseins - über die fünf Sinne sind die Sinnesobjekte bewusst und über den Geistsinn sind die Geistestätigkeiten bewusst, das Denken oder auch Gefühle die nicht von Sinneseindrücken stammen.

    Ja. Das Negativ zum Positiven.

  • Manchmal verstehe ich die Übersetzungen nicht so 100%ig.

    "Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr," - was ist der Unterschied zwischen erfahren und wahrnehmen? Gibt es irgendeine Erfahrung, die nicht wahrgenommen wird? Gibt es irgendeine Wahrnehmung, die nicht erfahren wird?

    Ich verstehe es auch nicht ganz.

    Zum einen wird es als erkennen von etwas beschrieben, was woanders dem Bewusstsein zugeschrieben wurde. Das irritiert mich auch oft. Zudem gibt es viele Sutten, die mit Wahrnehmungen "spielen" , z.B. Wahrnehmung von dem Unschönen, von Raumunendlichkeit, vom Wald oder Kasinas z.B., da weiß ich auch nicht ob man nur wahrnimmt oder auch erfährt. Es wird vermutlich je nach Kontext auch unterschiedliche Bedeutungen haben. Es ist zum Teil dadurch sehr schwammig finde ich. Da hilft es nur sich selbst immer wieder damit auseinanderzusetzen, ob man es da und da auch richtig verstanden hat, oder revidieren.

    Kapier ich auch nicht so recht. Saññā-khanda bezieht sich z.B. auf Formwahrnehmung und viññāna-khandha auf Sehbewusstsein. Also Form wird wahrgenommen und so ist eben das Sehobjekt bewusst... wenn da ein Unterschied ist dann ist er so gering dass mich wundert warum es zwei verschiedene khandha sein sollen.

    • Offizieller Beitrag

    Kapier ich auch nicht so recht. Saññā-khanda bezieht sich z.B. auf Formwahrnehmung und viññāna-khandha auf Sehbewusstsein. Also Form wird wahrgenommen und so ist eben das Sehobjekt bewusst... wenn da ein Unterschied ist dann ist er so gering dass mich wundert warum es zwei verschiedene khandha sein sollen.

    Neben den Sache, die mir in duiesm Moment bewußt sind ( die Tastatur ) gibt es doch im Hintergrund ganz viele Dinge, die ich zwar wahrnehme, die mir aber nicht bewußt sind. All die Bücher im Regal, die Bäume im Hintergrund. Ich bin sicher, dass der Geist all dies wahrnimmt und wenn da irgendwas Spannendes wäre ( eine Elster landet im Baum) würde es bewußt. Ist es aber im allgemeinen nicht.


    Während es andertsum trivial ist - natürlich nehme ich alles was mir bewußt ist auch wahr.


    "viññāna". Bewußtsein hat mit Wissen zu tun. Eine "Erfahrung" ist etwas an was ich mich einnern kann - etwas Gewußtes , das etwas Bewußtes war.


    Ich kann aber - gerade wenn ich in einer hektischen Stadt unterwegs bin - ganz viel wahrnehme, was nie zu Bewußtsein kommt und zu "Wissen" wird. Im Allgeminen kann ich mich an das, was mir bewußt war, eher erinnern, während es auch immer ganz viel gibt was nur wahrgenommen aber nie "bewußt" wird.


    Der Unterschied ist also glechzeitig groß und "hauchdünn". Weil ja eben auch Sachen, die man wahrnimnmt verarbeitet werden und damit zu Objekten im Geist werden. Autos werden als "Autos" kategorisiert, Frauen in der Menge als" Frauen", Wolken als "Wolken". Sie werden aufgenommen aber müssen nicht weitergereicht werden.


    So verstehe ich das. Wobei ich nicht wiß, ob das jetzt eher einer ladläufigen Verständis von "bewußt" entstammt oder die buddhitische Bedeutung trifft.

  • Ja, wenn man einmal anfängt....Muss mich korrigieren, geht leider nicht mehr im Beitrag selber. Ich meinte DN14 und nicht DN15.

    in Verbindung mit einer Sutta, wird Vipassi (DN15) erwähnt, der erkennt, dass Bewusstsein bedingt ist durch Nama-Rupa und Nama-Rupa durch Bewusstsein.


    Zur Wahrnehmung habe ich mal gehört, dass es eine aktivere Form sein soll im Gegensatz zu Bewusstsein. Dem müsste ich aber , wenn ich Zeit habe, einmal genauer nachgehen.

  • Zur Wahrnehmung habe ich mal gehört, dass es eine aktivere Form sein soll im Gegensatz zu Bewusstsein. Dem müsste ich aber , wenn ich Zeit habe, einmal genauer nachgehen.

    Das wäre jetzt das Umgekehrte zu dem was void sagt - Bewusstsein wäre eher aktiv und Wahrnehmung eher peripher oder passiv. Ich sollte mich damit auch mal genauer auseinandersetzen.

  • "viññāna". Bewußtsein hat mit Wissen zu tun


    Ähm ich meine in DN9 fragt der Buddha Pottapadha, was ist zuerst Wahrnehmung oder Wissen. Auf jedenfall ist Wahrnehmung demnach zeitlich dem Wissen voraus in der Abfolge. Denn er sagt Wahrnehmung ist zuerst da, dann ist Wissen. Wahrnehmung bedingt WIssen. Lehrrede an Poṭṭhapāda

  • Und was denkst Du dazu:


    Nur, was ich weiß, kann ich auch wahrnehmen.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zur Wahrnehmung habe ich mal gehört, dass es eine aktivere Form sein soll im Gegensatz zu Bewusstsein. Dem müsste ich aber , wenn ich Zeit habe, einmal genauer nachgehen.

    Das wäre jetzt das Umgekehrte zu dem was void sagt - Bewusstsein wäre eher aktiv und Wahrnehmung eher peripher oder passiv. Ich sollte mich damit auch mal genauer auseinandersetzen.

    Hm ja. Ehrlich gesagt habe ich mich damit nicht allzu sehr beschäftigt. Würde das ja jetzt auch selber gerne besser verstehen. Sorry, bin im Moment aber leider anderweitig beschäftigt.

  • Ich denke, dass ihr da noch den Bewusstseins-Faktor: Aufmerksamkeit oder Konzentration hinzuziehen müsst.

    Meiner Ansicht nach ist Wahrnehmung immer Bewusstsein, eine Sinneswahrnehmung oder ein Denken. das sind die Sechs Sinnesfelder = Sechs Bewusstseinsarten.

    Mit der Aufmerksamkeit oder Konzentration richte ich mein Bewusstsein auf ein Objekt, dass ich dann deutlicher wahrnehme als die anderen Objekte in dessen Umgebung.

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Und was denkst Du dazu:


    Nur, was ich weiß, kann ich auch wahrnehmen.

    Nach unserem Lexikon, ist "Wahrehmeung" ein "Erkennen als etwas". Also das etwas, ein Etikett angehängt wird. Du gehst durch die Menge und ohne dass es dir bewußt sein muß, werden den Dingen Etkette zugeorndet. "Mann", "Frau", "Auto", "Terrier". Diese Wahnemung basert auf Wissen. Wenn du nicht weßt, was ein Terrier ist, kannst du ihn nach wahrnehmen, weil du das Etikett nicht. Nur das was ich kenne, kann ich wahrnehmen.


    Dies bedeutet aber nicht, dass alles was ich wahrehme auch bewußt und gewußt wird. Die Dinge mit ihren Etiketten können einfach über die Promenade dahinflißen ohne dass das Bewußtsein es erfasst. Wenn das Bewußtsein etwas erfasst, dann kann damit etwas getan werden. Man kann den Terrier anschauen, mit der Besitzerin über ihn sprechen, sich später an ihn erinnern u.s.w.


    Es sind zwei verschiedene Arten von Wissen. Das Wissen das der Warnhemung voraus geht, wäre hier das Wissen über das Etikett "Terrier", während das Wissen das der Wahnmeung folgt, das Wissen ist, das aus der Wahnmeung stammt. "Ich habe auf der Promenade einen terrier gesehen".

  • Und was denkst Du dazu:


    Nur, was ich weiß, kann ich auch wahrnehmen.


    _()_


    Hier kommt es darauf an, was du unter "ich weiß" verstehst.

    Ein technisches Ding, irgendein technisches Ersatzteil einer Maschine, das auf einem Tisch liegt, nimmst du wohl wahr. du weißt aber nicht was das ist, wie das heißt und wie das funktioniert.

    :rainbow:

  • Bei den Geistobjekten ist es ja z.B. so dass man eine Lehrrede wahrnehmen kann aber nicht über ihren Sinn bewusst ist. So kann man auch z.B. ein Sehobjekt wahrnehmen ohne darüber bewusst zu sein was das ist. Wenn man etwa einen Baum wahrnimmt sieht man Form und Farbe, sonst nichts. Erst durch die Erinnerung was man alles über Bäume weiß werden die Eigenschaften dieses Objekts bewusst.

    • Offizieller Beitrag

    Das verstehe ich nicht ganz,.

  • Die Bedeutungen

    1.Wahrnehmung (sañ-ñā),

    2.Bewußtsein (vi-ññāna)

    3.Wissen (pa-ññā)


    würde ich in unsere deutsche konventionelle Sprache übersetzen in:

    1.sinnliches Wahrnehmen des Objekts

    2.Erkennen der leicht verborgenen Eigenschaften des Objekts

    3.vollkommenes Durchdringen des Objekts und entsprechendes Handeln

    :rainbow:

  • Naja wenn die Daseinsmermale durchdrungen bzw. voll bewusst sind dann wäre das wohl dasselbe wie Weisheit bzw. Verwirklichung hätte ich gedacht. Und dass der Akt des Erklennens eben zu diesem Bewusstsein hinführt.

  • Das verstehe ich nicht ganz,.

    Ich auch nicht. Aber so geht es mir bei all den vielen Diskussionen um Begriffe. Deshalb diskutiere ich nicht mehr gerne mit.


    So kann ich nur schreiben "was ich verstanden habe, kann ich eigentlich nicht mehr in Worte fassen".

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zitat

    Visuddhi Magga XIV:
    2. In welchem Sinne ist Wissen zu verstehen?

    Wissen (paññā) hat den Sinn von 'scharfem Erkennen' (pajānana).
    Und was ist dieses scharfe Erkennen?

    Es ist das sich von den Wissensarten des Wahrnehmens (sañ-jānana) und des Bewußtwerdens (vijānana) Unterscheidende vielartige Erkennen (nānappakārato jānana).

    Denn obgleich Wahrnehmung (sañ-ñā), Bewußtsein (vi-ññāna) und Wissen (pa-ññā) im Sinne von Erkennen sich gleich sind.

    So besteht doch die Wahrnehmung (saññā) bloß im Erkennen der Objekte als blau, gelb (usw. ohne Bewertung, Benennung), vermag aber die Durchdringung der Daseinsmerkmale, wie Vergänglichkeit, Leiden und Unpersönlichkeit nicht herbeizuführen.

    Das Bewußtsein (viññāna) dagegen erkennt sowohl das Vorstellungsobjekt, als auch führt es die Durchdringung der Daseinsmerkmale herbei, nicht aber vermag es die Verwirklichung des Pfades herbeizuführen.

    Das Wissen (paññā) aber erkennt in der besagten Weise sowohl das Objekt als auch führt es die Durchdringung der Merkmale herbei, als auch bringt es bei Anstrengung die Verwirklichung der Pfade (des Stromeingetretenen, Einmalwiederkehrenden, Niewiederkehrenden und Heiligen) zustande.

    Angenommen, drei Menschen -


    ein geistig noch unentwickeltes Kind, (Wahrnehmung)

    ein Bauer und (Bewusstsein)

    ein Geldwechsler -
    (Wissen)


    betrachten einen auf dem Wechslertische liegenden Haufen Geldstücke.

    Von diesen Dreien nun erkennt das Kind bloß, daß die Geldstücke bunt, schön, lang, viereckig oder rund sind, nicht aber weiß es, daß sie für die Menschen von Vorteil und Nutzen sind und von ihnen als wertvoll betrachtet werden.

    Der Bauer aber erkennt sowohl, daß sie bunt, schön u. dgl. sind, als auch weiß er, daß sie für die Menschen von Vorteil und Nutzen sind und von ihnen als wertvoll betrachtet werden, nicht aber weiß er sie zu unterscheiden: 'Dieses Stück ist echt, dieses falsch, dieses hat nur halben Wert.'

    Der Geldwechsler aber erkennt alle diese Dinge; aber außerdem erkennt er auch, wenn er ein Geldstück betrachtet oder anschlägt oder seinen Klang hört, seinen Geruch und Geschmack empfindet oder es in der Hand hält: 'In dem und dem Dorfe oder Marktstädtchen oder der und der Stadt oder an dem und dem Berge oder Flußufer wurden diese hergestellt; auch erkennt er genau, daß es von dem oder dem Meister hergestellt wurde.

    Genau so hat man diese Sache hier zu betrachten.

    Die Wahrnehmung nämlich ist wie das Anblicken der Geldstücke durch das geistig noch unentwickelte Kind, insofern die Wahrnehmung bloß die äußere Erscheinung des Objektes als blau usw. erfaßt.

    Das Bewußtsein ist wie das Anblicken der Geldstücke durch den Bauer (gāmika-purisassa), insofern das Bewußtsein nicht nur die äußere Erscheinung des Objektes als etwas Blaues usw. erfaßt, sondern auch außerdem noch die Durchdringung der Daseinsmerkmale herbeiführt.

    Das Wissen ist wie das Anblicken der Geldstücke durch den Wechsler, insofern nämlich das Wissen nicht nur die äußere Erscheinung des Objektes als etwas Blaues usw. erfaßt und die Durchdringung der Daseinsmerkmale herbeiführt, sondern auch außerdem noch die Verwirklichung der Pfade zustande bringt.

    Somit hat man das sich von den Wissensarten des Wahrnehmens und Bewußtwerdens unterscheidende vielartige Erkennen als das 'scharfe Erkennen' (pajānana)
    aufzufassen.

    Aus diesem Grund eben wurde gesagt, daß 'Wissen' (paññā) im Sinne von 'scharfem Erkennen' zu verstehen sei.

    Nicht ist aber, wo immer Wahrnehmung und Bewußtsein bestehen, auch immer jenes Wissen anzutreffen. Ist es aber da, so kann man es von jenen Dingen nicht trennen. Da man aber jene Dinge nicht absondern und nicht sagen kann: 'Dies ist die Wahrnehmung (saññā), dies das Bewußtsein (viññāna), dies das Wissen (paññā)', so ist eben das Wissen, weil man es von jenen Dingen nicht trennen kann, gar subtil und schwer zu erkennen.

    Darum auch sagt der ehrwürdige Nāgasena (Mil.I.p.263, Ny.): "Etwas Schwieriges, o König, hat der Erhabene vollbracht." "Was ist aber, ehrwürdiger Nāgasena, das Schwierige, das der Erhabene vollbracht hat?" "Etwas Schwieriges, o König, hat der Erhabene vollbracht, indem er die bei ein und demselben Objekte entstehenden unkörperlichen Dinge, wie Bewußtsein und geistige Erscheinungen, festgelegt hat:


    • Dies ist der Bewußtseinseindruck (phassa)
    • dies das Gefühl (vedanā)
    • dies die Wahrnehmung (saññā)
    • dies der Wille (cetanā)
    • dies das Bewußtsein (viññāna)


    So verstehen kann ich das jetzt was es letztendlich für Wirkungen hat ist noch nicht bekannt. Aber es ist auch ein ganz feines Aufspalten von nicht spaltbarem. Nicht vergessen darf ich das Wahrnehmen, Bewusstsein, Wissen eigentlich eins sind, doch erst durch Wissen, das es Bewusstsein und Wahrnehmung in verschiedenen Erfahrungsebenen vorliegt ist wenigstens klar geworden. Die Pfade werden als Einer gegangen, ohne Ich, ohne Mein, ohne Selbst. Nicht zwei, Einer ohne "Einer".

    void Danke für diesen Hammer.

  • Das verstehe ich nicht ganz,.

    Ich auch nicht. Aber so geht es mir bei all den vielen Diskussionen um Begriffe. Deshalb diskutiere ich nicht mehr gerne mit.


    So kann ich nur schreiben "was ich verstanden habe, kann ich eigentlich nicht mehr in Worte fassen".

    _()_

    Das geht mir auch so.


    Ich vergleiche die Entwicklung/Befreiung des Geistes mit einer spontanen Reise.


    Diese Reisen führen mich jeweils an Orte, die noch nie besuchte und deshalb neue Einsichten und Wahrheiten beherbergen als auch an bereits bekannte Stellen, die ich jedoch auch gerne mal erneut aufsuche.


    Die meisten Erlebnisse, die diese Orte vermitteln, kann mein Verstand allein nicht vollständig erfassen und kann deshalb auch nicht davon berichten, die Worte fehlen, die Reise führt an Orte ohne Worte !


    Die Reise, die die ich meine ist in diese hier:


    • Da wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    • wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    • wacht beim Gemüte über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    • wacht bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.


    Wenn ich nach einer solchen Reise im Palikanon lese, erscheint mir vieles was dort steht plötzlich sehr vertraut weil ich es auf einer meiner Reisen selber erfahren durfte, anderes wiederum bleibt mir weiterhin fremd und unverständlich, da ich es (noch) nicht kenne.

    Das Fremde und Unverständliche beachte ich deshalb gar nicht gross, denn ich bin mir bewusst: "Ich kann es noch nicht verstehen weil mich meine Reisen noch nicht dorthin führten !"


    Der Palikanon dient mir also nicht als führender Lehrer sondern als bestätigender Freund. Aus diesem Grund lese ich die Sutten des Palikanons lieber erst nach einer Reise als vorher.


    In dem Sinne betrachte ich meine spirituelle Entwicklung als spontane Individualreise, die jedes mal sowohl angenehmere als auch unangenehmere Überraschungen bereithält.


    Kürzlich durfte ich auf einer solchen Reise ein Hochgefühl (piti) erleben, welches gemäss Palikanon beim Übergang der zweiten zur dritten Vertiefung auftauchen würde. Dieses Erlebnis verleitete mich schliesslich diesen Thread zu eröffnen.

    Ich fühlte mich einen Moment lang tatsächlich frei von allen Anhaftungen auch frei vom "Buddhist-sein."


    Unter diesem Aspekt versprühen manche Diskussionen ihren ganz eigenen Charme, den Charme der Daheimgebliebenen ;)

    6 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Ich frage mich in letzter Zeit öfters: Was ist eigentlich "Bewusstsein"? Interessant, hier taucht der Begriff natürlich auch auf.


    Mir ist aufgefallen, dass ich das Wort Bewusstsein in verschiedenen Zusammenhängen benutze, und offenbar nicht immer genau dasselbe damit meine.


    Ich versuche, das für mich etwas klarer zu bekommen. Und zwar ohne mir jetzt die Definitionen aus philosophischer, psychologischer, biologischer oder buddhistischer Sicht anzuschauen. Das würde mich vermutlich eher wieder verwirren, das unterscheidet sich nämlich alles ein bisschen voneinander. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung.


    Meine bisherigen letzten Gedanken gehen so, dass ich Bewusstsein als einen Raum / ein Feld bezeichnen würde. Und es ist an ein Lebewesen gekoppelt: ohne eine Lebensform, kein Bewusstsein.

    Und in diesem Bewusstsein(-sfeld) tauchen dann die verschiedenen Dinge auf wie Sinneswahrnehmungen, Gedanken, Gemütszustände.


    So in etwa sehe ich das im Moment.