Beiträge von Mentus im Thema „Alle fühlenden Wesen befreien“

    Tja. So is jeder wie er is. _()_

    Sich von allen Hindernissen zu befreien... das Ich als Hindernis... übrig bleibt nachezu nix. "Ich will frei sein" ist somit - zumindest im Zenkontext - ein Widerspruch. "Frei sein" geht anscheinend.


    Zu deinem Beispiel könnte ich noch dazureimen: Wenn ich viel esse, muss ich mich bremsen, und bin so auch wieder Sklave meiner Disziplin. Obs eine relativ harte und konsequente oder eine eher entspannte und nur im Hintergrund aktive Disziplin ist, ob man für Disziplin auch ein anderes Wort dann hernimmt, z.B. Ernährungsbewusstheit. Es bleibt doch das selbe. (Als Trainer weis ich, wovon ich rede^^).


    Jetzt kann ichs mir aussuchen, ob ich Sklave meiner Triebe bin (weil ich durch gesundheitliche Probleme weniger Essen muss, weil ich schon 150kg wiege), oder Sklave meiner "Disziplin". Oder Sklave meiner Selbst. Oder Sklave des Nicht-selbst?


    hmmm... klar. Solang ich so schreibe "muss es ja anscheinend noch irgendwo lang gehen" und "es reicht wohl noch nicht". Aber kann ich auch im Moment, wo ich ein Stück Sahnetorte vor mit habe (ugh... war ja noch nie meins^^), wirklich sagen, "okay, disziplin oder trieb, alles einerlei, einfach nur sein"? Weil zum Schluss stellt sich ja die Frage, wird die Sahnetorte (jetzt gerade, oder auch jetzt bald) gegessen oder nicht?


    Wenn ich sie esse oder auch nicht, ohne mich das Letzte zu fragen, is ja trotzdem irgendwas passiert mit der Sahnetorte. Und wer war das dann? Wenns jetzt das Nicht-ich war, kannst du ja wieder weiterlesen, wo ich geschrieben hab "Oder Sklave meiner Selbst. Oder Sklave des Nicht-selbst?"


    Frage = Ich.

    Keine Frage = Nicht-Ich.


    Wenn ich keine Frage stelle/habe (weil ich einfach im Sein oder während Zazen einfach keine mehr habe), wie weis ich (die drei worte sind wohl die einzig falschen in dem Satz), dass ich Sklave meines Nicht-Ichs bin? Das Nicht-ich und somit die Nicht-Folgen äussern sich ja nicht...


    Man kann ja jetzt schreiben "Hör auf zu denken, dann denkt sichs besser".

    für mentus 🦦

    nnnnn... die Wiese... is nicht perfekt gemäht... welch Graus -.- is ja fast nicht auszuhalten^^

    die Löwenzähne fliegen rum... angeblich muss ja bei irgendeinem Wind jeder selbst zu fliegen anfangen... sagt zumindest eine in meinem Zimmer hängende Postkarte, die ein entsprechend ähnliches Bild drauf hat. Den Würfel kann man drehen und wenden, wie man will... aber ein echter schaut ja anders aus...


    War das jetzt ein Hamster, oder doch ein Eis, dieses braune kleine Bild?


    Alle fühlenden Wesen sind immer frei von dukkha. Freiheit kann nur ein Wesen haben das Dukkha kennt, also Geistesgifte anwendet. Nur durch Geistesgifte kommt die Frage auf: Was bedeutet Freiheit. Um Freiheit geht es mir nicht.

    Mir aber schon^^ Auch wenn ich nicht weis, was es heisst - ich wills haben xD


    Ich frage mich gerade, was Freiheit bedeutet:

    Freiheit ist die Freiheit, nicht ständig tun zu müssen, was man möchte.

    Möchte man aber nicht widerrum, nicht ständig tun zu müssen, was man möchte? Oder kommt man so nur nicht weiter?


    Danke dir... ich bemühe mich darum... ein nettes Video auch... :sunny:



    Eine sehr lustige Geschichte... hat irgendwie was vom "Hasen im Mond". Geht runter wie Butter... Aber ist das nicht einfach nur eine Geschichte, gabs wirklich jemals irgendwen, der so gehandelt hat oder wird das irgendwann jemals einer so machen? Man kann doch auch die 300 Tausend nehmen und 150 Tausend davon spenden, wenn einen zu viel Geld unglücklich macht...


    Ansonsten bin ich definitiv der Fan von Entschlossenheit... vorrausgesetzt ich bin entschlossen. Aber dann bin ichs wirklich^^

    Mentus


    Alle Wesen sind von Anfang an befreit. Wozu und wovon also soll man sie befreien?

    Ich denke, wenn wir uns und den anderen in dieser Soheit erkennen, dann können wir auch uns und den anderen in dieser Soheit lassen. Und das ist dann die befreite Sicht.

    Ja, das wird immer gesagt. Ab dem Zeitpunkt, wo ich das auch so begriffen habe, und das so "erlebe" ist die Frage ja beantwortet. Es gibt ja Fragen, die man aus der Ich-Sicht und mit einem rationalen Denken nicht beantworten kann, sondern irgendwann einfach lebt. Vermutlich ist auch das so eine... wie mit der klatschenden Hand.


    Doch, ich freue mich darüber, wenn sich bei meinen Klienten positive Veränderungen einstellen. Das tut dem ganzen Prozess auch eher gut. Wenn zB jemand nach 6 Monaten ohne Wohnsitz eine eigene Wohnung bekommt, freue ich mich darüber. Die Betonung liegt aber nicht so auf ICH habe das bewirkt, mehr auf dem Vorankommen desjenigen und der positiven Auswirkung der Arbeit. Das gleiche gilt für die inneren Fortschritte bei den einzelnen. Das ist einfach mein derzeitiger bescheidener Stand - vielleicht melden sich ja noch andere, die sich über Erfolge bei der Arbeit nicht freuen, die Hoffnung und Furcht vollständig überwunden haben? ... möglich wäre es.
    gerade, weil ich bei dir so hohe Ansprüche an dich selbst rausgelesen hatte, habe ich dir meine Erfahrungen mitgeteilt. 🥀


    wenn ich deine Maßstäbe anlegen würde, dürfte ich diesen Beruf als ernsthafte Praktizierende nicht mehr ausüben, sondern sollte mir eher was sehr schlichtes in der Produktion oder als Reinigungskraft suchen...


    PS: sobald man mit Menschen in Kontakt ist, beeinflusst man sich gegenseitig, aus den Nummer kommt man evtl in einer Höhle raus.

    Da zeigt man wem ein Bild einer schönen Tulpe, wie sie vielleicht mal in seinem Garten werden soll, und dann zeigt einem wer seinen Löwenzahn im Gras und meint, dass das auch okay is. Mein Hirn mag grad nix gescheites mehr dazu sagen. Doch da gibts doch was: Woher hast du diese kleine verwelkende Blume, ich hab sie nicht unter den Smileys gefunden...


    Das is ja dann das nächste, was mich auch langsam stutzig macht, was du ab "PS:" geschrieben hast: Wenn man mit einem Menschen gerade Kontakt hat, mit ihm redet/auf ihn eingeht/ihm zuhört... das zwingt einen doch schon in eine gewisse Ich-Haltung. Ist das zwangsläufig so, oder kommt mir das eben gerade so vor? Und geht das dann später mal mit mehr Übung/Erfahrung, dass man sich darin übt, diese Distanz zu sich, während man mit wem redet, aufrecht zu halten?


    Mein erfahren des "alle Wesen befreien", ist jetzt so das ich tatsächlich erkenne das alle Wesen schon befreit sind. Das ist aber auch erst so als mir klar wurde das auch ich immer schon befreit war. Das Problem ist das erkennen des Glaubens. Alle Wesen sind befreit, da gibt ess keinen Zweifel. Menschen sind befreit. Der befreite Mensch ist unter seiner Verblendung des Glaubens mehr sein zu Müssen. Natürlich muss er Person sein. Mein ihn befreien ist ihn auf den Weg bringen genau das zu erkennen. Er ist Person und auch diese ist befreit vom befreite Wesen. Es ist das befreite Wesen. Die Persönlichkeit glaubt sich befreien zu müssen ohne zu erkennen daß sie nur die Verblendung des befreiten Wesens ist. Es gibt nicht das nicht befreit ist.

    Also zusammengefasst: Alle Wesen befreien - von sich selbst. Und so lange das Selbst sich frägt, wie es sich loswerden soll, sitzt die Maus in der Falle, die sie sich immer wieder selber aufstellt. Dann sollte die evtl mal aufhören sich andauernd Fallen zu stellen^^


    Genau. Das erinnert mich an die Metapher, dass wir in einem Gefängnis sitzen und nicht merken, dass die Tür offen ist.

    _()_

    DAS ist keine Metapher, das ist die Wirklichkeit. Der eine erkennt die Möglichkeiten in der Begrenzung und der andere die Fesselung durch Grenzen. Der eine befreite ist Person der andere hat Person , beide erkennen nicht das Befreiter und Person sich gegenseitig abhängig bedingen ohne eins sein zu können. Doch der Wunsch nach Eins sein ist fast unbändige.

    hihi... magst du das vielleicht mal in anderen Worten für andere hier erklären? Oder kapiert das jeder? Oder solls keiner kapieren? :tee:


    Ich formuliere diesen Sachverhalt anders: „Alle Wesen, die Unfreiheit erfahren, haben das Potential sich zu befreien.“

    Okay, auch ein interessanter Punkt. Aber impliziert irgendwie, dass Wesen, die keine Unfreiheit erfahren (also diese Notirischen z.B., die sprichwörtlich nicht aus ihrer Haut können), befreit sind. Meiner Ansicht nach sind die nicht befreit. Erfahren die Unfreiheit anders und somit erfährt jeder seine Unfreiheit irgendwie? Dann kann ich genauso, damit ich den Satz "...haben das Potential sich zu befreien" durchgehen lasse, sagen ok: Wesen XY hat hiermit auf Grund seiner Notorik - oder warum auch immer - 0,3% Chance, sich zu befreien und somit ein gewisses Potenzial. Is zwar nett... aber nett is die kleine Schwester von... :grinsen:

    wenn du dies als beruf ausübst dan kommen da etliche ethikansprüche an dich wie zb nicht leute in einer notlage zu einem glauben zu bekehren;).


    solange du auf eine frage antwortest darfst du also helfen...:?.... wie lange die antwort ist und wie weit sie ausholt ist da aber nicht klar deviniert oder?:erleichtert:

    Also bevor ich mir das hier zum Beruf mache, brauchts wohl noch ein paar Jahre - jetzt sollte ich erstmal schauen, dass ich mal überhaupt weis, was so los is...


    Ein lustiger Satz irgendwie "solange du auf eine frage antwortest darfst du also helfen"... hört sich zennig an... auch wenn wir ihn wahrscheinlich beide nicht kapieren. Ich schätz mal, solange man nicht "persönlich" daran interessiert ist, eine Frage zu beantworten/wem zu helfen, is alles okay... wenn irgendwo der Wunsch in mir auszumachen is/irgendein Gefühl entsteht, könnte das ein Zeichen zur Vorsicht sein?


    Nein. Ich versuche stattdessen, in jeder Situation das zu tun, was ich für das Beste halte. Manchmal erscheint es mir angemessen, einfach alles zu geben z.B. bei der Arbeit etc. Dann wieder geht es vielleicht darum, mich selbst zurückzunehmen, um anderen Zeit und Raum für eigene Erfahrungen und Erkenntnisse lassen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass nichts, was ich erleben, denken oder wahrnehmen kann, getrennt von mir ist. Die Große Befreiung selbst zu verwirklichen und alle fühlenden Wesen befreien, ist genau dasselbe.

    Verstanden. Da frägt sich jetzt (wahrscheinlich "wer") nur noch, wann es angemessen ist, irgendwo das beste zu geben... und was "angemessen" bedeutet. Weil ab dem Zeitpunkt, wo ich in einer Situation darüber nachdenke, bin ich ja schon nicht mehr authentisch... gehts dann tatsächlich doch wieder um die Authentizität? Oder meint Angemessenheit (auch?) was anderes? Oder spielt das dann keine Rolle mehr, solange man in dem Moment aufrecht praktiziert?


    Hausieren gehen hab ich in meiner öfter mal auftretenden Verwirrung langsam nicht mehr vor. Aber von positiven Erfahrungen auf Grund meiner Praxis darf also schon mit Hintergrund einer "sanften Werbung" oder Hilfe berichtet werden. ja... also... wenn ich halt danach gefragt werde, oder? Oder sehen das andere hier auch unabhängig davon so? - weil im Zweifel halt ich dann echt lieber mal die klappe.


    Danke auch für deine Links... das ist schon auch immer wieder ein Bedenken, was in mir war, dass man sich mit dem Zen vor 800 Jahren vielleicht anpassen muss an die gegenwärtige Kultur/Industrie. Gut, dass ein Soto-Meister da das selbe sagt... hmm... motiviert mich ja schon fast, mich mal auch ein bissl mehr mit Büchern von gegenwärtigen Meistern zu beschäftigen. Sicher gibts dann aber wieder andere Meister, die sagen, "back to the roots", oder?


    Es war für mich nicht so ganz klar, was die Seite Ethik-heute genau vermittelt... Achtsamkeit - auch in den Modulen... okay... ist es moderner Zen? Nur, damit nicht zu viel Durcheinander entsteht...


    Gerade im helfenden Beruf fragt ja jemand bereits nach Hilfe, in dem sie zum Beispiel Patientin im Krankenhaus wird, Klientin in der Jugendhilfe oder Nutzer einer anderen Leistung. (Weiß ja nicht, was du konkret arbeitest).

    im Hilfeprozeß selber kann man darauf achten, was man konkret für Aufträge bekommt, z.B. Sätze wie: „ich möchte nicht so werden, wie mein Vater“ oder vielleicht: „Hauptsache ich kann noch xy, dann geht es mir gut.“ Oder: „Ich wünschte, ich könnte irgendwann mal xy“. Das sind dann gute Ziele, die man so im Geschehen aufschnappen muss, weil das nicht immer vom Klienten als Ziel formuliert werden kann, wenn man fragt.


    Das Ich aus dem Helfen rauszunehmen bedeutet für mich weiterhin, dass meine Bestätigung tatsächlich im Wachstum des anderen liegt, nicht in seiner vermeintlichen Hilflosigkeit oder Abhängigkeit von meiner Unterstützung. Es geht um den Prozess des Helfens, unpersönlich.

    Bei mir ists - wars - Fitnesstrainer. Gern mal etwas oberflächlich, dieser ganze Zweig, aber viele hatten auch gesundheitliche Probleme, dafür würde ich nach wie vor aufs Schlachtfeld ziehen.


    Guter Hinweis von dir... dass die Fragenden oft nicht direkt fragen können. Muss ich mal mehr aufpassen vielleicht. Oder auch immer:lol:


    Aber bei "...dass meine Bestätigung tatsächlich im Wachstum des anderen liegt", da meinst du doch nicht die Bestätigung "okay, schön, ich hab jetzt wem geholfen, freut mich"... das Wort Bestätigung alleine impliziert ja schon ich-bezogenheit, oder wie kann ich das Wort noch verstehen?


    Viele Menschen möchten sich nicht entwickeln. Das wär jetzt, ins Bild gebracht, das nicht-annehmen wollen von deinem Geld. Weil in Wirklichkeit ist es ja nicht so, dass du ihnen was schenken kannst, so dass es ihnen "von Außen" besser geht. Sondern es wären immer Vorschläge, sich zu entwickeln, einen spirituellen Weg zu gehen. Und den müssten sie schon selbst gehen, um ihr Leid zu lindern. Und genau diese Anstrengung wollen sie nicht. Sie wollen also nicht von dir oder mir genervt werden, sich anstrengen zu sollen, sondern wollen sich tendenziell eher hängenlassen und weiter leiden. Ich bin auch selbst so.

    Das könnte man meinen, dass die Leute es nicht wollen, sich nicht anstrengen wollen, so sein wollen, wie sie sind ect. Aber soweit müsste man denen ja erstmal zutrauen, die Tragweite dieser Entscheidung zu kennen, das können ja auch von uns hier die wenigsten. Ich sehs halt so, dass die Leute es nicht sehen KÖNNEN. Die würden sicher gern das geld nehmen, aber die sehen nur einen verrückten Deppen, der selber nichtmehr weis, wer er is. Was will man von so einem vielleicht auch noch lernen, wie man auch so wird... das macht doch kein normaler Mensch. Ihnen das geld zeigen kann man nicht, es is ja unsichtbar/unzeigbar. Man kanns ihnen höchstens zufrieden und ausgeglichen vorleben... weiter is mein Horizont gerade nicht.


    Das tut, gerade bei meiner - seit ca. 3-5 monaten schon wirklich äusserst hilfsbedürftigen - Gefährtin recht weh, mir das mit anzuschauen... die nimmt depressionsbedingt schon alles mögliche an starken tabletten und hat ihre Gespräche mit weis Gott wem. Die is meiner Einschätzung nach kurz langsam vor der Anstalt... nur noch Heul- oder Fressanfälle. Eingeschlossen in ihrer Bude (wir leben separat) und monatelang im vorraus krankgeschrieben. Und jedes, wenn auch nur vorsichtige Wort von mir würde sie echt gern annehmen... aber es kommen dann nur Verwirrung und folglich daraus Ablehnung oder auch recht oft Erschöpfung zurück. "Da muss ich wohl durch." Auf andere Ansätze komme ich selber nicht mehr. Weil wie mir schon angedeutet wurde, ist das für mich ja mehr mein Problem.


    ... in manchen Berufen hat man den Auftrag, zu nerven, damit Entwicklung weiter geht und die Methoden unterscheiden sich nicht so sehr von dharmischen Ratschlägen, Turmalin. Es geht hier um jemanden in einem „helfenden Beruf“.

    Also ich hab das schon allgemein gemeint in diesem Thread hier, mit meiner beruflichen Andeutung (des Fitness-Trainers) wollte ich nur ein bissl dieses Helfersyndrom in mir erwähnen... was ja sicher einige hier auch haben. Dieser Thread kann ja meinetwegen berufliches auch umfassen - wobei so wie ichs bis jetzt verstanden habe ein Beruf/die Arbeit nur ein notwendiges Übel aus buddhistischer Sicht ist, um seinen weltlichen Bedürfnissen (essen/wohnen/auto) nachzukommen. Sollte also eher für die Disskussion hier ein unkomplizierterer Bereich sein.

    Ja, danke für deine Anteilnahme und dein Üben :D


    Genauso oder so ähnlich wars ja unterm Strich immer. Es is schon ein gewisses Paradox, wenn man wen ermutigt, Selbstmord zu begehen, das hab ich mittlerweile verstanden. Wer sagt denn in dem Moment dann das alles, wenn man die Klape aufmacht? Ein Ich kann keinem anderen Ich den Selbstmord empfehlen, weils dann dem anderen Ich zeigt, dass es Wasser predigt und Wein trinkt. Es muss wohl jeder selber finden.


    Und das ist für mich als "Helfer von Beruf" eine ziemliche Herrausforderung. Ich kann/soll einfach nichts sagen. Erst, wenn der andere frägt, und sogar dann ihm nur auf seine Fragen antworten. Ob ich allgemein einen Richtungshinweis zum Buddhismus geben kann, weis ich schon nicht mehr so recht - Wenns nicht gefragt is, wohl nicht. _()_

    Okay, danke für die rasche Antwort gleich mal...

    Ist man dabei nicht auch schon wieder beim ich, wenn man denkt, andere bräuchten die eigene Hilfe?

    Dann versuch ich mal, das zu realisieren. Habs ja schon vermutet, aber sicherheitshalber nachfragen schadet nicht. Ich hab ja sonst niemand ausser euch zum Bestätigen.


    Man hilft, wenn Hilfe gefragt und gewünscht ist und lässt es sein wenn es nicht gefragt oder nicht gewünscht ist. Nur weil man selbst denkt, man müsse eingreifen, heißt das ja nicht, dass es die Betroffenen auch so sehen.

    Ja, das hab ich auch immer wieder gemerkt... es kommt oft nicht so gut an.

    Okay, dann hilft man nur, wenns nicht der eigene Impuls war, der zu der Frage direkt beigetragen hat. Dann kann kein Ich mehr von mir dabei sein.


    Bei dem "...und lässt es sein wenn es nicht gefragt oder nicht gewünscht ist." implizierst du ja, dass das eine nicht gleich das andere sein muss. Also mit "nicht gefragt" verstehe ich: es wird mir gerade keine direkte verbale Frage gestellt. "nicht gewünscht" könnte dann noch heissen: keine andersweitige direkte verbale Interessenskundtuung/Aufforderung/Bitte, was zu sagen/zu helfen/zu reden.


    Dann hab "ich" keinen Interpretationsspielraum mehr zum es mir selber hinreden, und kann das mal ruhen lassen.

    Hallo liebe Community.


    bitte sehts einem Frischling nach oder verschiebt den Thread in den Anfängerbereich, wenns zu unpassend hier is.

    Folgende Threads kratzen das Thema schon an:


    Mitgefühl/Mitleid

    Mission Impossible?


    Der 8. Beitrag von Kilaya im letzten Thread (ich kann hier nicht Thread-übergreifend zitieren, oder?) hab ich am besten verstanden, die Frage ist nur, sieht man das im Zen auch so? Ich versuche für mich einfach nur, möglichst zum Buddha zu werden und sehe dann, dass alles genauso passt, wie es ist. Damit ist das Gelübte "alle fühlenden Wesen zu retten" erfüllt.


    Kann ich mir so irgendwie nicht vorstellen... ich mein, hier wird ja auch jedem geholfen, und jetzt merk ich langsam aber sicher, wie andere meine Hilfe brauchen, oder gut brauchen könnten. Wenigstens, wo ich sehe, dass das meisste Leid nur duch Ich-Anhaftung passiert - und ja, es gibt halt ein paar Menschen, wer hat die in seiner Umgebung nicht, die so richtig im Ich drin sind, die einfach volle Kanne ICH sind - will man/ich :roll: da nicht ab und zu mal das eine oder andere sagen und denen etwas aus der Patsche helfen oder irgendwie Beistand leisten? Jetzt, wo ich schon mal einen Meter mehr vom Fernseher weiter weggegangen bin, sehe ich ja, dass es auch viel entspannter sein kann, und nichtmehr so zwanghaft und in sich selbst gefangen. Das würde ich... :? anderen auch wünschen. Natürlich ist da erstmal von nahestehenden Menschen die Rede, wo ich :doubt: mich freuen würde, wenns denen besser geht.


    Die Sehnsucht nach Abwesenheit von Leid, is ja dann trotzdem erstmal nur mein Leid. Und Gier nach größeren Wohlergehen anderer. Und sonst nix. Gibts da wirklich nichts hinzuzufügen und ich sollte mich gefälligst um meinen eigenen Schmarrn kümmern und fertig?


    Es wird ja einen guten Grund geben, warum man nur als autorisierter zumindest im Zen eine Lehrberechtigung hat, und der Rest die Klappe halten soll.

    Und solange ich von anderen und mir rede, teile ich ja nach wie vor die Welt in aussen und innen (das verstehe ich zwar noch nicht ganz, aber bevors wer anders schreibt, schreibs lieber ich schon mal^^). Da bin ich also noch nicht viel besser.


    Aber alle Leute um sich herrum trotz einer anderen und definitiv heilvolleren Perspektive nicht daran teilhaben lassen? Fühlt sich zu egoistisch an irgendwie. Wie wenn ich im Lotto gewonnen hätte und ich geb keinem was... Aber wenn ich jetzt jedem Geld gebe, befriedige ich ebenfalls nur mein Bedürfnis, zu helfen, weils mir dann besser geht - mein ich zumindest^^ Aber es ginge dann anderen immerhin auch besser, und das meine ich jetzt echt ohne "aus meinem selbst heraus".


    Macht ihr das alle wirklich so, solange nicht irgendwer konkrete Fragen stellt, dass ihr einfach seid, so wie ihr seid, tut, was ihr tut, still/stumm und unscheinbar vor sich dahinlebend, möglichst alles annehmend? Und wenn doch mal eine Frage kommt: Einfach knapp und klar sagen/fragen, was zu sagen/fragen is. Einfach kein großes TamTam? :cry:


    Einfach nur annehmen, seinen Weg gehen und aus?


    (kleine Exkursfrage nebenbei: ist das in den meissten buddhistischen Richtungen so, oder ist das eher nur im (oder gar Soto-)Zen so?)