wenn du dies als beruf ausübst dan kommen da etliche ethikansprüche an dich wie zb nicht leute in einer notlage zu einem glauben zu bekehren.
solange du auf eine frage antwortest darfst du also helfen....... wie lange die antwort ist und wie weit sie ausholt ist da aber nicht klar deviniert oder?
Also bevor ich mir das hier zum Beruf mache, brauchts wohl noch ein paar Jahre - jetzt sollte ich erstmal schauen, dass ich mal überhaupt weis, was so los is...
Ein lustiger Satz irgendwie "solange du auf eine frage antwortest darfst du also helfen"... hört sich zennig an... auch wenn wir ihn wahrscheinlich beide nicht kapieren. Ich schätz mal, solange man nicht "persönlich" daran interessiert ist, eine Frage zu beantworten/wem zu helfen, is alles okay... wenn irgendwo der Wunsch in mir auszumachen is/irgendein Gefühl entsteht, könnte das ein Zeichen zur Vorsicht sein?
Nein. Ich versuche stattdessen, in jeder Situation das zu tun, was ich für das Beste halte. Manchmal erscheint es mir angemessen, einfach alles zu geben z.B. bei der Arbeit etc. Dann wieder geht es vielleicht darum, mich selbst zurückzunehmen, um anderen Zeit und Raum für eigene Erfahrungen und Erkenntnisse lassen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass nichts, was ich erleben, denken oder wahrnehmen kann, getrennt von mir ist. Die Große Befreiung selbst zu verwirklichen und alle fühlenden Wesen befreien, ist genau dasselbe.
Verstanden. Da frägt sich jetzt (wahrscheinlich "wer") nur noch, wann es angemessen ist, irgendwo das beste zu geben... und was "angemessen" bedeutet. Weil ab dem Zeitpunkt, wo ich in einer Situation darüber nachdenke, bin ich ja schon nicht mehr authentisch... gehts dann tatsächlich doch wieder um die Authentizität? Oder meint Angemessenheit (auch?) was anderes? Oder spielt das dann keine Rolle mehr, solange man in dem Moment aufrecht praktiziert?
Solange ich nicht beginne, von Stufen zu schwatzen, die ich nur vom Hören-Sagen kenne, sehe ich kein Problem, damit dezent (!) hausieren zu gehen. Ich kann von positiven Erfahrungen mit der Lehre des Buddha berichten. Das Paramita der Freigebigkeit bezieht sich nicht zuletzt auf das Geben der Lehre des Buddha
Robert Aitken plädiert für einen westlichen, demokratisch organisierten Zen-Buddhismus, der von den traditionell starren Hierarchien Abstand nimmt und die Lehre in Diskussion, Gespräch und auf Augenhöhe vermittelt. Anderes, so seine Ansicht, würde aus westlicher Sicht einen Rückschritt darstellen.
-> Die Ethik des Zen
*****
Auch ohne viele Worte und narzisstische Ich-Inszenierung kann ich einen Ort schaffen, wo Leute sich wohl fühlen und Meditation kennenlernen können. Unser Zen-Meister im Elsass, Olivier Reigen Wang-Genh, ermutigt in seinem Buch ausdrücklich zu niederschwelligen Angeboten, in denen Menschen Meditation und Buddhismus kennenlernen können.
Display More
Hausieren gehen hab ich in meiner öfter mal auftretenden Verwirrung langsam nicht mehr vor. Aber von positiven Erfahrungen auf Grund meiner Praxis darf also schon mit Hintergrund einer "sanften Werbung" oder Hilfe berichtet werden. ja... also... wenn ich halt danach gefragt werde, oder? Oder sehen das andere hier auch unabhängig davon so? - weil im Zweifel halt ich dann echt lieber mal die klappe.
Danke auch für deine Links... das ist schon auch immer wieder ein Bedenken, was in mir war, dass man sich mit dem Zen vor 800 Jahren vielleicht anpassen muss an die gegenwärtige Kultur/Industrie. Gut, dass ein Soto-Meister da das selbe sagt... hmm... motiviert mich ja schon fast, mich mal auch ein bissl mehr mit Büchern von gegenwärtigen Meistern zu beschäftigen. Sicher gibts dann aber wieder andere Meister, die sagen, "back to the roots", oder?
Es war für mich nicht so ganz klar, was die Seite Ethik-heute genau vermittelt... Achtsamkeit - auch in den Modulen... okay... ist es moderner Zen? Nur, damit nicht zu viel Durcheinander entsteht...
Gerade im helfenden Beruf fragt ja jemand bereits nach Hilfe, in dem sie zum Beispiel Patientin im Krankenhaus wird, Klientin in der Jugendhilfe oder Nutzer einer anderen Leistung. (Weiß ja nicht, was du konkret arbeitest).
im Hilfeprozeß selber kann man darauf achten, was man konkret für Aufträge bekommt, z.B. Sätze wie: „ich möchte nicht so werden, wie mein Vater“ oder vielleicht: „Hauptsache ich kann noch xy, dann geht es mir gut.“ Oder: „Ich wünschte, ich könnte irgendwann mal xy“. Das sind dann gute Ziele, die man so im Geschehen aufschnappen muss, weil das nicht immer vom Klienten als Ziel formuliert werden kann, wenn man fragt.
Das Ich aus dem Helfen rauszunehmen bedeutet für mich weiterhin, dass meine Bestätigung tatsächlich im Wachstum des anderen liegt, nicht in seiner vermeintlichen Hilflosigkeit oder Abhängigkeit von meiner Unterstützung. Es geht um den Prozess des Helfens, unpersönlich.
Bei mir ists - wars - Fitnesstrainer. Gern mal etwas oberflächlich, dieser ganze Zweig, aber viele hatten auch gesundheitliche Probleme, dafür würde ich nach wie vor aufs Schlachtfeld ziehen.
Guter Hinweis von dir... dass die Fragenden oft nicht direkt fragen können. Muss ich mal mehr aufpassen vielleicht. Oder auch immer
Aber bei "...dass meine Bestätigung tatsächlich im Wachstum des anderen liegt", da meinst du doch nicht die Bestätigung "okay, schön, ich hab jetzt wem geholfen, freut mich"... das Wort Bestätigung alleine impliziert ja schon ich-bezogenheit, oder wie kann ich das Wort noch verstehen?
Viele Menschen möchten sich nicht entwickeln. Das wär jetzt, ins Bild gebracht, das nicht-annehmen wollen von deinem Geld. Weil in Wirklichkeit ist es ja nicht so, dass du ihnen was schenken kannst, so dass es ihnen "von Außen" besser geht. Sondern es wären immer Vorschläge, sich zu entwickeln, einen spirituellen Weg zu gehen. Und den müssten sie schon selbst gehen, um ihr Leid zu lindern. Und genau diese Anstrengung wollen sie nicht. Sie wollen also nicht von dir oder mir genervt werden, sich anstrengen zu sollen, sondern wollen sich tendenziell eher hängenlassen und weiter leiden. Ich bin auch selbst so.
Das könnte man meinen, dass die Leute es nicht wollen, sich nicht anstrengen wollen, so sein wollen, wie sie sind ect. Aber soweit müsste man denen ja erstmal zutrauen, die Tragweite dieser Entscheidung zu kennen, das können ja auch von uns hier die wenigsten. Ich sehs halt so, dass die Leute es nicht sehen KÖNNEN. Die würden sicher gern das geld nehmen, aber die sehen nur einen verrückten Deppen, der selber nichtmehr weis, wer er is. Was will man von so einem vielleicht auch noch lernen, wie man auch so wird... das macht doch kein normaler Mensch. Ihnen das geld zeigen kann man nicht, es is ja unsichtbar/unzeigbar. Man kanns ihnen höchstens zufrieden und ausgeglichen vorleben... weiter is mein Horizont gerade nicht.
Das tut, gerade bei meiner - seit ca. 3-5 monaten schon wirklich äusserst hilfsbedürftigen - Gefährtin recht weh, mir das mit anzuschauen... die nimmt depressionsbedingt schon alles mögliche an starken tabletten und hat ihre Gespräche mit weis Gott wem. Die is meiner Einschätzung nach kurz langsam vor der Anstalt... nur noch Heul- oder Fressanfälle. Eingeschlossen in ihrer Bude (wir leben separat) und monatelang im vorraus krankgeschrieben. Und jedes, wenn auch nur vorsichtige Wort von mir würde sie echt gern annehmen... aber es kommen dann nur Verwirrung und folglich daraus Ablehnung oder auch recht oft Erschöpfung zurück. "Da muss ich wohl durch." Auf andere Ansätze komme ich selber nicht mehr. Weil wie mir schon angedeutet wurde, ist das für mich ja mehr mein Problem.
... in manchen Berufen hat man den Auftrag, zu nerven, damit Entwicklung weiter geht und die Methoden unterscheiden sich nicht so sehr von dharmischen Ratschlägen, Turmalin. Es geht hier um jemanden in einem „helfenden Beruf“.
Also ich hab das schon allgemein gemeint in diesem Thread hier, mit meiner beruflichen Andeutung (des Fitness-Trainers) wollte ich nur ein bissl dieses Helfersyndrom in mir erwähnen... was ja sicher einige hier auch haben. Dieser Thread kann ja meinetwegen berufliches auch umfassen - wobei so wie ichs bis jetzt verstanden habe ein Beruf/die Arbeit nur ein notwendiges Übel aus buddhistischer Sicht ist, um seinen weltlichen Bedürfnissen (essen/wohnen/auto) nachzukommen. Sollte also eher für die Disskussion hier ein unkomplizierterer Bereich sein.