Beiträge von Ratio im Thema „Wahres Selbst“

    Hier ist halt auch wieder der Witz, dass mir dann gesagt wird, ich soll lieber zum Hinduismus gehen


    Um aber den Hinduismus nicht schlecht da stehen zu lassen, kann man wohl vermerken, dass solche Gelehrte wie Shankara, wenn sie die Lehrreden Buddhas lesen würden, nicht im Geringsten daran was auszusetzen hätten. Denn das Werkzeug "anatta" wird auch im Viveka Chudami und anderen Werken benutzt. So ist, zumindest in der Methodik, gar kein Unterschied zu finden.

    Kein einziges mal im Palikanon wird man finden, dass gesagt wird, dass es kein Selbst gibt - moderne buddh. Lehrer allerdings werden nicht müde, dies immer und immer wieder zu behaupten und zu lehren (was man eben hier an den Schlüssen der Benutzer sieht, denn auch ich kenne ja die Philosophie (!) anatta, aber Buddha hat uns das Werkzeug (!) anatta gegeben).


    Ich erläutere dies im folgenden:


    Anatta ist keine Doktrin. Anatta ist ein Werkzeug.


    Anatta kommt stets nur in Bezug zu nama rupa auf, zu allem Formhaften. Hier wird der Buddha nicht müde zu sagen, dass dort kein Selbst zu finden ist, denn dies ist ja gerade die Ansicht des Weltlings.


    Die Formel ist immer die gleiche: "Na me so atta" ("Dies ist nicht Selbst/Seele")


    Was moderne Buddhisten und Philosophen daraus machen ist jedoch: "natthatta" ("Da ist kein Selbst/Seele").


    Buddha wird damit auch konfrontiert, er wird gefragt ob natthatta existiert bzw. wahr ist. Der Buddha antwortet darauf, dass dies ein nihilistischer Standpunkt, Häresie darstellt - verständlich, denn Buddha war kein Nihilist. Es war ja dieser Siddharta Gautama, der das Endziel Nirvana erreicht hat. Es waren keine "Anhaftungsgruppen", noch ein "Nicht-Selbst", denn diese gehören ja zu Samsara.


    Spätere Mahayana Sutren und die darauffolgende Philosophie haben aber aus der strikten Trennung von nama rupa und "dem anderen/Unbenannten/Selbst" einfach eine falsche Nondualität formuliert, in dem sie sagen: Samsara=Nirvana. Diese irrationale Aussage, welche dem Palikanon und der darin enthaltenen Lehre auf direkte Weise widerspricht, führt eben zur Verwirrung und zu solchen Auswüchsen, dass man sagt, dass ein Berg eben auch "Buddha Natur" hat - denn wenn das Selbst weg fällt, dann hat alles Selbst. Aber ein Berg hat nie das Potential ein Buddha zu werden, was ich ja hoffentlich nicht weiter ausführen muss.

    (Man ist in der Tat sein eigener Zufluchtsort, (wie könnte jemand anders der eigene Zufluchtsort sein?)


    Ja das ist der Schluss. Darum dreht sich alles.


    Hier ist halt auch wieder der Witz, dass mir dann gesagt wird, ich soll lieber zum Hinduismus gehen, denn das wäre Schwachsinn und nicht Buddha Lehre OBWOHL es ja genau so drin steht, und dies ist nicht der einzigste Auszug, den man hernehmen könnte. So kann ich auch ohne schlechtes Gewissen sagen, dass ich mich auf dem Feld der Buddha Lehre bewege, aber gerade die anderen nicht, denn die sagen mir was von "Nicht-Ich", wovon überhaupt keine Rede ist als "Ding an sich".


    Kein einziges mal im Palikanon wird man finden, dass gesagt wird, dass es kein Selbst gibt - moderne buddh. Lehrer allerdings werden nicht müde, dies immer und immer wieder zu behaupten und zu lehren (was man eben hier an den Schlüssen der Benutzer sieht, denn auch ich kenne ja die Philosophie (!) anatta, aber Buddha hat uns das Werkzeug (!) anatta gegeben).

    Ich kenne mich nicht wirklich damit aus, aber es kann ja sein, dass der hinduistische Weg ( tat tvam asi) restlos alles als ein Selbst zu sehen in eine ähnliche Richtung führt wie, nirgendwo ein Selbst zu sehen. Wenn einem das eher liegt, kann man ja Hindu werden.


    Restlos alles als ein/sein Selbst zu sehen würde zu weit führen und widerspricht deutlich der Erfahrung. Dies ist aber gerade ein Punkt, der im späteren Buddhismus (Zen z.B.), Einzug gefunden hat in die buddh. Lehre, etwa wenn man sagt, dass "alles Buddhanatur hat". Wenn alles Selbst wäre hätte der Buddha das gesagt, aber auch dies wird nicht gelehrt.




    Die Aussage "atman ist nicht" wäre eine bloße Behauptung, ein Dogma (und genau so wird es ja auch häufig aufgefasst). Die Aussage "atman ist nicht auffindbar" beruht auf empirischer Erfahrung.


    Genau, darum sagt Buddha ja weder "Atman ist", noch "Atman ist nicht", damit man nicht bloß bei intellektuellen Anschauungen stehen bleibt, sondern selbst untersucht.



    Der einzige Vorteil des Dogmas ist, dass es "ja klar" ist - wenn man denn fest genug daran glaubt


    Das Selbst hat wie schon gesagt, nichts mit Glaube zu tun, da es sich nicht in Konzepten befindet, welches eine Untersuchung feststellen kann.



    Wieso aus der Aussage, dass in den skandhas (was impliziert: "in den Dingen", den dharmas) ein atman unauffindar ist folgen soll, "dass es atman geben muss" ist mir schleierhaft - ein logischer Schluss ist das jedenfalls nicht


    Für mich ist es absolut logisch denn diese Untersuchungsart ("via negativa") muss ja zu etwas führen, eben zu dem, was nicht mehr negiert werden kann. Die ganze Lehrrede verfolgt dieses Ziel.


    Dieser Weg, den andere Lehrer empfehlen - eins zu werden mit dem atman - ist Zeitverschwendung. Da kannst du den atman suchen, bis du schwarz wirst.


    Es geht nicht darum "eins zu werden mit dem atman", da man dies ja ist, so auch nicht damit eins werden kann. Die Lehre Buddhas richtet sich gegen avija und möchte durch empirische Methoden Unwissenheit ausräumen, die Wolken vertreiben. Was sind die Wolken? Diese sind die Identifikation des Selbst mit irgendetwas "da draußen" - und dies führt zu Leid, da "da draußen" eben Samsara ist und so dreht sich der Kreislauf unentwegt.



    Auf Spekulationen wie 'es gibt den atman' oder 'es gibt den atman nicht' hat sich Buddha nicht eingelassen. Wenn er unauffindbar ist, ist es schlicht irrelevant, ob es ihn gibt oder nicht. Völlig nutzlose Spekulation.


    Nein, ist zumal das Wichtigste überhaupt, wenn dieser Punkt nicht klar ist, kommt man zu endlosen falschen Schlüssen in Bezug zur Zielsetzung der Praxis und der Verlöschung, des Nirvana.

    Ein Auszug aus dem Dhammapada, Vers 380:


    "Attā hi attano nātho, attā hi attano gati, tasmā saṁyamam-attānaṁ, assaṁ bhadraṁ va vāṇijo."


    Was übersetzt bedeutet:


    “Oneself is indeed master of oneself. Oneself is the refuge of the oneself.

    Therefore, one should restrain oneself, as a merchant (does) a good horse.”

    Die Aussage alleine, es gibt kein atman, es gibt kein unveränderliches, unbedingtes Selbst, ist ja relativ theoretisch, weil unser Alltagsempfinden sagt: Doch! Deshalb ist es sehr sinnvoll zu sagen: In den Skandhas gibt es kein atman zu finden. Vor allem, weil man das ja als Anleitung lesen kann und sollte, das nachzuprüfen. Wenn Du Deine Gefühle betrachtest und analysierst, findest Du da ein Selbst, das unbedingt und unveränderlich ist? Wenn Du Deine Empfindungen betrachtest, ...


    Ja stimme ich vollkommen zu.




    Dann bleibt nur noch der letzte Schritt: Gibt es eine andere Instanz als die Skandhas? Auch das kann man überprüfen: Immer, wenn ich denke, es gäbe ein Selbst, besteht es zusätzlich zu den Skandhas, oder ist es am Ende doch wieder "nur" eine Empfindung, ein Gefühl, ein Gedanke?


    Eben, das ist der entscheidende Punkt.


    Liebe Grüße und viel Spaß beim erforschen!


    Der Witz ist ja, dass mir quasi unterstellt wird, dass ich das nicht erforscht hätte oder das ich nicht praktiziere, weil ich eben zu anderen Schlüssen gelangt bin. Und der zweite Witz ist, dass man mir mit Theorien (!) von anatman ankommt, wobei ich weder von dem theoretischen atman oder anatman rede, sondern von dem, was übrig bleibt, wenn keine Theorien mehr gemacht werden, so wie es Buddha beschreibt und aufzeigt und wie es mir auch die Vertiefungsstufen zeigen (Weder-noch Bereich usw.)


    Es muss ja ein Selbst da sein, welches die Vertiefungsstufen durchläuft, oder besser gesagt, das falsche Selbst, durch avija erschaffen, muss durch die Vertiefungsstufen gereinigt werden - dann kommt man aber nicht beim "Nicht-Ich" an, sondern beim Ich - denn Buddha hat ja auch gesagt: "ICH habe die Welt bezwungen".

    Und Rigpa (toller Name!) ist ja auch ein zugrundeliegendes, etwas, was von selbst-existiert (daher nicht anicca unterliegt, wie eben alles Untersuchbare).

    Das verstehen sie noch nicht anscheinend. Das Wort "Selbst" ist ein Trigger für manche


    Die Argumentation "von denen" kommt aus der modernen anatta Philosophie, wo es immer um "Nicht-Ich" geht. Viele lehnen das Selbst deswegen ab, weil gefühlt 99% der buddh. Lehrer so etwas ablehnen und das "Nicht-Ich" lehren, obwohl dies im Pali Kanon überhaupt nicht so beschrieben wird. Anatta ist keine Philosophie, sondern Werkzeug - das ist der Unterschied.

    Wo wir gerade bei Praxis sind:


    Es existieren ja auch nicht-buddhistische Methoden, etwa von hinduistischen Lehrern, die sagen:


    "Meditiere über Ich bin. Finde heraus was das ist. Stelle immer die Frage Wer bin ich"


    So findet man dann tausend Antworten:


    "Ich bin Mutter, ich bin Schüler, ich bin eine Frau, ich bin ein böser Mensch..."


    Dann wird gesagt, dass du das eben nicht bist, da es mental ist, citta - es muss aber zu citta vriti naroda kommen, zur Gedankenstille - dort ist dann Ich.


    Und m.M.n lehrt Buddha genau das Selbe. Die Aussagen decken sich, nur mit dem Unterschied, dass Hinduisten das Ich belegen mit Adjektiven und Buddha halt nicht - so vermeidet er, dass wir nicht in die Falle von "höheren" Konzepten fallen.

    Da Selbst eine Vorstellung ist, ist es unsinnig es IN einer Vorstellung zu suchen. Oder anders gesagt eine Vorstellung kann nicht gleichermaßen in sich und an sich sein.


    Ja das verstehe ich und darauf weise ich ja auch hin - darum spricht der Buddha ja auch von Nirvana, von dem Verlöschen (eben auch der Selbst Vorstellung). Der Buddha sagt ja auch von sich, dass ER der Weltüberwinder sei, kein Nicht-Ich.


    Da alle Phänomen, dhammas, zusammengesetzt sind, haben wir lediglich Begriffe, also Gestaltungen, geistige Objekte, die aber auch wiederum zusammengesetzt sind und die zudem Konventionen sind.

    Nun haben wir sowohl im Bereich der Form, als auch im Bereich des Formlosen nichts anderes als Phänomene und deshalb können wir eben außerhalb nicht suchen.


    Ja und das ist doch die Erkenntnis: Wir sehen stets nur Phänomene, haben es stets nur mit Konzepten zu tun, was wir denken was Selbst ist, ist selbst Konzept, aus avija entstanden, künstlich fabriziert.


    Wir können uns da aber vieles zusammen reimen, einbilden und daraus wunderbare Theorien basteln und diese glauben, und uns darüber dann streiten (diskursives Denken und Reden) und dann kann man auch Kriege darüber führen. Wir finden da keine Lösung, sondern nur Leiden.


    Ja und das ist ja eben der falsche Ansatz. Du meinst wahrscheinlich mir geht es um die Theorie "Selbst", aber ich rede ja von dem was Selbst ist, ohne Theorie zu sein - eben das was übrig bleibt, wenn man die besprochene Lehrrede studiert und verstanden hat - denn wie gesagt, es wird negiert und negiert, alles und jedes - aber eben nie das Selbst an sich.

    Der atman ist nicht auffindbar. Ist etwas anderes als "der atman ist nicht", auch wenn es aufs selbe hinausläuft


    Es läuft ganz und gar nicht auf das selbe hinaus, ja ist sogar ein himmelweiter Unterschied. Denn wenn Buddha gesagt hätte: "Atman existiert nicht" dann wäre es ja klar. Aber die Aussage, dass der atman nicht in den Dingen gefunden werden kann, ist ja was völlig anderes, was bedeutet, dass es atman geben muss, sonst wäre die ganze Lehrrede ja unnötig.



    Insofern möchte ich @Leonies Verweis auf den direkten Kontext des Zitats (das ja bezeichnenderweise mit einem "Daher ..." beginnt) ausdrücklich bekräftigen.


    Der Kontext ist mir völlig klar, sonst hätte ich das Zitat ja nicht von mir aus gebracht - nur das was ich da herauslese unterscheidet sich, wie ich meine, diametral, gegenüber anderen Ansichten hier.



    Ist ein bißchen wie mit Russells Teekanne - wer will das wissen und wozu?


    Na ich will das wissen und der Grund ist Einsicht und im besten Falle Befreiung. Wenn es keinen Wissenden gibt, wozu gibt es dann die Lehre?

    Und diesem Selbst wird dann durch ein Attribut, wie wahr, stark, wirklich, schwach eine Eigenschaft zugeordnet, die aus dem Baukasten der Religion oder Psychologie entnommen wird


    Das ist ja eben das was nicht gemacht wird/werden soll, worauf der Buddha ja hinweist.



    Kierkegaard hat


    Kierkegaard unterhielt religiöse Vorstellungen des Christentums, hier geht es ja um Buddhismus.



    Vielleicht nochmal: Buddha ging es nicht um Religion und deshalb hat er in diesem Feld auch nichts gesucht - ihm ging es allein um die Befreiung von dukkha - und er hat erkannt, dass dukkha an diese drei Vorstellungen gebunden sind: Mein, Ich und Selbst.


    Ja, sehe ich genau so.



    Was also ist "DAS" oder "DIES"? Es bezieht sich auf alles was ergriffen werden kann - die fünf skandhas als Gruppen des Ergreifens - Form, Gefühl, Wahrnehmung, Bewusstsein, Gestaltung.


    Genau, darum gehts. Da du daraus ja schließt, dass es kein Selbst gibt - wie kommst du drauf? Buddha hat dies nicht geschlossen.

    Wir können statt manas auch citta nehmen - Denken, diskursives Denken, Vorstellungen hervorbringen.


    Und indem man das Prozesshafte und disseparate des Geistigen leugnet kommt man zu Ideen von Seele als festem Wesenskern und da gibt es dann eben Ansichten von ewigen und Vergänglichen solchen Seelen, die aber von Buddha zurückgewiesen werden. Dies denke ich, ist im Theravada der Konsens.


    Dies wird ja weder von mir, noch von Buddha geleugnet. Das Denken, der Geist, manas, citta ist korrekterweise prozesshaft und damit anicca, nicht dauerhaft, vergänglich, mit dem Tode beseitigt. Dieses Denken bringt die Vorstellungen hervor von ewigen Seelen, oder kein Selbst usw. Und in eben diesen Produkten des Denkens ist kein Selbst zu finden.


    Das deckt sich wieder mit meiner Aussage:




    Im Endeffekt (und da kann man mich gerne verbessern, aber ich habe so etwas noch nie gelesen), steht nirgendwo im Palikanon, dass es kein Selbst und keine Seele gäbe. Wohl steht dort drin, dass alles was wahrnehmbar ist, keine Selbst und keine Seele darstellen, bzw. beinhalten, deswegen sind die Aggregate "frei von einem Selbst, ein Selbst wird dort nicht gefunden".


    Das Selbst ist eben nie in Vorstellungen zu finden, auch nicht in höheren Vorstellungen von "wahrem Geist" oder "wahrem Selbst" - eben weil die Vorstellungen sind. Aber, ich wiederhole mich, bedeutet das nicht, dass es kein Selbst gibt, sondern nur, dass es dort, wo wir suchen (eben in den Phänomenen und geistigen Prozessen) nicht gefunden werden kann.


    Zudem behaupte ich auch nicht, dass dies Theravada Lehre wäre, ich habe es nur im Theravada Bereich gepostet, weil es mir sinnig erschien. Wenn das irgendwie störend ist, kann man dies auch verschieben. Frühbuddhismus heißt ja nicht zwingend Theravada und umgekehrt.

    Hier hab ich mal was aus dem engl. Wiki Artikel über Anatta:


    Zitat

    No denial of self

    Buddhist scholars Richard Gombrich and Alexander Wynne argue that the Buddha's descriptions of non-self in early Buddhist texts do not deny that there is a self.[1][2] Wynne and Gombrich both argue that the Buddha's statements on anattā were originally a "not-self" teaching that developed into a "no-self" teaching in later Buddhist thought.[2][1] According to Wynne, early Buddhist texts such as the Anattālakkhana Sutta do not deny that there is a self, stating that the five aggregates that are described as not self are not descriptions of a human being but descriptions of the human experience.[2] According to Johannes Bronkhorst, it is possible that "original Buddhism did not deny the existence of the soul", even though a firm Buddhist tradition has maintained that the Buddha avoided talking about the soul or even denied its existence.[23]

    Tibetologist André Migot states that original Buddhism may not have taught a complete absence of self, pointing to evidence presented by Buddhist and Pali scholars Jean Przyluski and Caroline Rhys Davids that early Buddhism generally believed in a self, making Buddhist schools that admit an existence of a "self" not heretical, but conservative, adhering to ancient beliefs.[24] While there may be ambivalence on the existence or non-existence of self in early Buddhist literature, Bronkhorst suggests that these texts clearly indicate that the Buddhist path of liberation consists not in seeking Atman-like self-knowledge, but in turning away from what might erroneously be regarded as the self.[25] This is a reverse position to the Vedic traditions which recognized the knowledge of the self as "the principal means to achieving liberation."[25]

    According to Harvey, the contextual use of Attā in Nikāyas is two sided. In one, it directly denies that anything can be found called a self or soul in a human being that is a permanent essence of a human being, a theme found in Brahmanical (Ancient Hindu) traditions.[26] In another, states Peter Harvey, such as at Samyutta Nikaya IV.286, the Sutta considers the materialistic concept in pre-Buddhist Vedic times of "no afterlife, complete annihilation" at death to be a denial of Self, but still "tied up with belief in a Self".[27] "Self exists" is a false premise, assert the early Buddhist texts.[27] However, adds Peter Harvey, these texts do not admit the premise "Self does not exist" either because the wording presumes the concept of "Self" prior to denying it; instead, the early Buddhist texts use the concept of Anattā as the implicit premise.[27][28]

    Das wahre Selbst ist auch keine religiöse Überzeugung, es ist ein wahres Selbst, eine Persönlichkeit, Eine Selbst-Vorstellung die religiöse Gottesvorstellung , Weltansichten erzeugt.


    Nein, manas erzeugt Weltansichten und Persönlichkeit ist auch Manas.

    Was es aber gibt ist "Ich" als der Name für einen Prozess.


    Ich meine ja explizit das Ich, welches kein Prozess darstellt im Sinne von manas, im Sinne von "dafür halten" im Sinne von "so ist das".


    So verstehe ich auch deinen zitierten Textabschnitt: Der Buddha nimmt alle Sichtweisen über das Selbst und sagt, dass es nicht so sein kann - aber m.M.n. nicht, weil es überhaupt kein Ich gibt, sondern es kann so nicht sein, wie man es sich vorstellt (Ansichten vertritt)

    Es ist ein reines Phantasieprodukt.


    Das ist vielleicht deine Meinung, aber wo wird das denn im Pali Kanon gelehrt?


    Sonst würde ja dort stehen: "Ein Selbst ist stets ein Phantasieprodukt". Aber es wird stets nur negiert, was eben nicht Selbst sein kann.

    Das Alles was die Skandha erzeugen, ob es der Körper selbst, die Gefühle, die Wahrnehmungen, Willensentscheidungen, gefundene Erinnerungen sind, sie sind nicht Mein Besitz, nicht mein Ich, nicht mein Selbst. Das ist die Erkenntnis, dass alles, was Körper und Geist/Skandha sind, nicht so sind, Meines, mein ich, mein Selbst.


    Ja das ist ja das was ich auch geschrieben habe:



    Im Endeffekt (und da kann man mich gerne verbessern, aber ich habe so etwas noch nie gelesen), steht nirgendwo im Palikanon, dass es kein Selbst und keine Seele gäbe. Wohl steht dort drin, dass alles was wahrnehmbar ist, keine Selbst und keine Seele darstellen, bzw. beinhalten, deswegen sind die Aggregate "frei von einem Selbst, ein Selbst wird dort nicht gefunden".


    Und diesen Abschnitt von mir beziehe ich auch auf den Post von Leonie



    Diese Selbst-Vorstellung wird durch eine Theorie von einem wahren Selbst lediglich aufgebläht und findet Ausdruck in religiösen Überzeugungen oder Welt-Ansichten, Gottesvorstellungen etc.


    Nein, denn es geht ja hier um den Palikanon. Das "wahre Selbst" ist ja eben keine religiöse Überzeugung, Welt-Ansicht etc. sonst hätte Buddha ja gesagt: "Das bin ich, dies ist mein Selbst" - wenn es denn in solchen Bereichen gefunden werden könnte.

    Sie scheinen also Sichten zu vertreten, die von der Orthodoxie abweichen.


    Ja, ich meine, man kann das genau so sehen, oder auch als "Häretik".


    Aber Thema soll ja nicht sein, wer oder welche Organisation das nun vertritt (war nur als Beinote gedacht), sondern was der Palikanon sagt bzw. lehrt. Im Endeffekt (und da kann man mich gerne verbessern, aber ich habe so etwas noch nie gelesen), steht nirgendwo im Palikanon, dass es kein Selbst und keine Seele gäbe. Wohl steht dort drin, dass alles was wahrnehmbar ist, keine Selbst und keine Seele darstellen, bzw. beinhalten, deswegen sind die Aggregate "frei von einem Selbst, ein Selbst wird dort nicht gefunden".


    Aber jetzt mal rational:


    Wenn ich etwa sage, dass man in Augsburg keine Giraffen und Tiger antrifft in der Innenstadt, dann ist das wohl so, kann bestätigt werden.


    Ich sage also: "Schau dich um, kuck in jede Ecke, in jedes Geschäft, in jede Seitengasse von Augsburg - dort wirst du keine Giraffen und Tiger antreffen, die Innenstadt Augsburg ist frei von Giraffen und Tigern.


    Aber - und das ist hier der Punkt - gibt es ja Giraffen und Tiger, sie sind nur nicht zu finden.


    ----


    Das Bsp. hackt natürlich, weil Giraffen und Tiger auch wahrnehmbare Objekte sind, aber ich denke man versteht was ich sagen möchte.

    Hallo,


    mich würde mal eure Ansicht interessieren zu folgendem Auszug aus dem Pali Kanon (MN 22)


    Zitat

    "Daher, ihr Bhikkhus, sollte jegliche Art von Form, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Form sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Gefühl, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Gefühl sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Wahrnehmung, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Wahrnehmung sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Gestaltungen, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Gestaltungen sollten mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Bewußtsein, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Bewußtsein sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'"




    Mir geht es vor allem um diese Praxisunterweisung, die ich fett markiert habe. So wie ich das verstehe (und ja ich kenne die anatta Theorie):


    -Es wird gezeigt, dass alle Arten von objekthafter Wahrnehmung negiert werden müssen

    -Die Methode entspricht quasi dem "neti-neti" Prozess der Upanishaden

    -Was bleibt übrig?


    Die Frage die sich für mich stellt, ist: Warum sagt man "nicht mein Selbst"? Wenn doch anatta quasi gesetzt wäre, dann bräuchte man doch

    keine solch detaillierte Methode, was mich dann zur Spekulation (ich weiß böse^^) treibt, dass es ein Selbst dahinter gibt, welches eben

    nicht objekthaft gesehen bzw. wahrgenommen werden kann.


    Die anatta oder anattavada Theorie wird ja auch innerhalb des Theravada nicht von jedem akzeptiert (etwa die Dhammakaya Foundation).


    Was sagt ihr dazu?