Beiträge von Igor07 im Thema „Bedingungen und Ursachen“

    Wer trifft in den Mutterleib? So:

    Ich hab dir gezeigt was dazu im profiliertesten Wörterbuch steht, du setzt einen Kommentar dagegen.
    Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.

    Ja, es kann sein, siehe hier:


    Man kann es anders interpretieren, also kein ‚Wesen‘, da draußen in die Gebärmutter hinabsteigt. Aber dann entsteht die Frage nach der Wiedergeburt. Wahrscheinlich kann man es nicht buchstäblich betrachten, sondern nur in der kausalen Nexus-Kette, die immer jetzt abläuft. Weiter weiß ich nicht. :?

    Ach, im Abhidhamma entsteht und vergeht das Bewusstsein augenblicklich. Wer sollte dann wiedergeboren werden? Die Lücke bleibt.

    Bei Fritz Schäfer und dem Buddhistischen Seminar geht es um das Wesen des Jenseits, was mich nicht überzeugt, aber was soll's? Lol... Man kann es nicht überprüfen. :taube: ;) :shrug:

    Und wie kann man das verstehen, Metta ? :?:

    doch exakt so, wie das im Wtb der Pali Tex Society steht "an internal change, or developement"

    Wer trifft in den Mutterleib? So:


    Zitat

    [7] P. okkanti "Eintritt ins Dasein" bezieht sich nach dem Kommentar 11.17.4 auf die Geburt der Wesen, die aus dem Ei oder aus der Gebärmutter hervorgehen; abhinibbatti "Wiederentstehen" auf die Geburt der Wesen, die als samsedajā "aus Feuchtigkeit entstanden" und die als opapātikā "auf übernatürliche Weise geboren" bezeichnet werden. Zu dieser Vierteilung der Wesen bei den Indern s. Hultzsch, Zeitschr. d. D. Morgenl. Gesellsch. 73. 224 ff.


    SN12

    Zitat

    das Bewusstsein nicht in den Mutterschoß eintreten würde


    Schönes Beispiel, wie die bevorzugte Neigung des Übersetzers sich widerspiegelt. Das Pali-Verb im Original heißt "okkamati".

    Und wie kann man das verstehen, Metta ? :?:


    Zitat

    (Der Daseinskreislauf: Empfängnis bis Reife)

    26. "Ihr Bhikkhus, die Empfängnis eines Embryos im Schoß findet statt, wenn drei Dinge zusammenkommen. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, aber die Mutter nicht ihre fruchtbaren Tage hat, und das Wesen, das wiedergeboren werden soll, nicht anwesend ist - in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, aber das Wesen, das wiedergeboren werden soll, nicht anwesend ist - auch in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Aber wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, und das Wesen, das wiedergeboren werden soll, anwesend ist - in diesem Fall findet eine Empfängnis durch das Zusammenkommen dieser drei Dinge statt.


    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m038z.html

    Ich finde es bemerkenswert, dass dir das nicht aufgeht.

    Manchmal sind die Dinge etwas komplexer als sie auf den ersten Blick scheinen.

    Hm, mein Lieber, der Mensch macht die Dinge manchmal komplizierter, als sie sind. Ich könnte dem Kellner sagen: "Bitte, ich brauche ein Glas mit H₂O." Dann würde ich es nicht trinken, sondern den Stoff mit allen möglichen Mitteln untersuchen. So könnte man am Ende verdursten, denke ich.

    Oder ich könnte sagen: "Bitte, ich habe Durst. Ich brauche ein Glas frisches Wasser." Und dann trinke ich es und spüre die sanfte Kühle in meiner Kehle. Das wäre die unmittelbare Erfahrung – keine trockene Philosophie, die unfähig ist, das Geheimnis des Lebens zu lösen, und doch verzweifelt versucht, das Mysterium in eine Mathematikaufgabe zu verwandeln.

    Dass Bewusstseinsmomente latent bzw. manifest sein können, kennen wir doch auch aus der westlichen Psychologie. Da wird das eben mit unbewusst bzw. bewusst ausgedrückt.

    Weiß ich nicht weiter, siehe hier:


    Zitat

    Wenn dies klarer wird, ist es sogar

    möglich zu erkennen, daß ein Objekt vorhanden ist, von dem uns gelehrt

    wird, daß es mit Kamma aus vergangenen Leben verbunden ist, welches

    zu seinem Entstehen geführt hat. Es gibt 19 Arten davon innerhalb der 89

    Bewußtseinsarten, die im Handbuch aufgezählt werden. Zehn gehören zur

    Sinnessphäre (k¯am¯avacara) und neun zur erweiterten Sphäre der Brahmas

    (mahaggata).

    Lebenskontinuum

    Geistesprozesse

    Abbildung 6.5: Prozeßfreie Phasen, unterbrochen von Geistesprozessen.

    Die ersten drei Bewußtseinsmomente in Abb. 6.4 beschreiben das Lebenskontinuum

    vom Augenblick des Auftreffens an der Sinnesgrundlage

    bis zum Moment, in dem sein Fluß angehalten wird.



    S.192, Und wie sollte man das Geisteskontinuum bitte definieren?



    Das ist bestimmt Abhidhamma:


    Zitat
    Zitat
    • Ersterer Begriff (bhavanga-sota) wird erklärt als 'die die Bedingung zum Dasein bildende (unterbewußte) Strömung',
    • letzterer (bhavanga-citta) als das die Bedingung zum Dasein bildende (Unter-) Bewußtsein: bhavanga = bhava anga (kārana).

    Beide Begriffe werden nur ganz vorübergehend in Patthāna erwähnt, sind aber sehr häufig in den Kommentaren anzutreffen.

    In den Kommentaren werden diese Begriffe erklärt als der Grund und die Bedingung des Daseins, als das sine qua non alles Lebens, u.zw. in Form eines Prozesses, wörtl. 'Fließens' oder 'Stromes' (sota), in dem seit Urzeiten alle Eindrücke und Erfahrungen gleichsam aufgespeichert sind, die aber als solche dem Oberbewußtsein verschlossen bleiben, doch als Geisttor (manodvāra), sowohl während des Schlafens als auch Wachens, entsprechende Bilder und Vorstellungen im Oberbewußtsein wachrufen.

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen. Es ist das, worauf alle Erinnerung beruht und wodurch sich das aus früheren Existenzen Ererbte erklären läßt.


    Der Vergleich, lieber Helmut, stammt nicht von mir.



    https://www.palikanon.com/wtb/bhavanga_sota_citta.html

    Sowohl im Koma-Zustand als auch im Schlaf gibt es Bewusstsein und somit auch begleitende Geistesfaktoren und die Übereinstimmungen zwischen beiden. Im Gegensatz zum Wachzustand ist das Bewusstsein nicht manifest, sondern nur latent gegeben. Gäbe es im Koma oder im Schlaf keine Bewusstsein, dann könnte man weder aus dem Koma noch aus dem Schlaf erwachen.

    Tja, Helmut . .

    Aber kann man nicht auch vom Nicht-Erwachen sprechen, also von den Bardo-Zuständen oder dem "Grundbewusstsein" (alaya-vijnana) nach der Nur-Geist-Schule?

    Genau diese "Latenzen" würden weiter in bestimmten Weise transportiert werden. (entsprechend"karmischem Muster", sozusagen).

    Ich persönlich betrachte dies als ein Schlupfloch zum Atman, also dem universellen Träger.

    Besonders interessant es ist hier die Frage über die Wiedergeburt, aber was konkret wird dann geboren? Weiß ich nicht, siehe hier, das ist von Nayanatiloka:


    Zitat

    «Gesetzt, o König, ein Mann zünde sich zur Zeit des Frostes ein Feuer an. Und nachdem er sich gewärmt habe, gehe er weg, ohne das Feuer auszulöschen. Jenes Feuer aber ergreife das Feld eines anderen. Und der Eigentümer jenes Feldes nehme ihn fest und bringe ihn vor den König mit der Anklage, ihm sein Feld eingeäschert zu haben. Jener aber sage: <Ich habe nicht dessen Feld angezündet, o Herr. Denn das Feuer, das ich versäumt habe auszulöschen, war nicht dasselbe, wodurch dessen Feld eingeäschert wurde. Ich habe keine Strafe verdient.> - Würde da nicht jener Mann doch der Strafe schuldig sein?»

    «Gewiß, o Herr!»

    «Und aus welchem Grunde?»

    «Was jener auch immer vorbringen mag, so verdient er eben Strafe wegen des letzten Feuers, denn dieses konnte ohne das frühere Feuer nicht entstehen.»

    «Genau in derselben Weise nun, o König, wird durch diese gegenwärtige körperlich-geistige Verbindung ein gutes oder böses Wirken betätigt, und zufolge jenes Wirkens wird wiederum eine neue körperlichgeistige Verbindung geboren.»

    Das ist für mich nicht genug stichhaltig. Denn es gibt so wie die Lücke dazwischen. Wenn ich es richtig erinnere, dieses Detail war sehr gut von Sudhana bemerkt. ( Visuddhi-Magga)


    Mil. 2.2.6. Wiedergeburt

    Dies ist aber eine andere Beziehung als die Beziehung, die mit der Übereinstimmung von Hauptgeist und Geistesfaktor beschrieben wird.


    Da der Hauptgeist und die ihn begleitenden Geistesfaktoren gleichzeitig existieren, haben sie gemeinsame Grundlagen. Eine dieser gemeinsamen Grundlagen ist die Sinneskraft auf der sie beruhen. Ein geistiges Bewusstsein und seine begleitenden Geistesfaktoren haben als eine Grundlage die Sinneskraft des geistigen Bewusstseins. Dies ist die Wahrnehmung, die selbst ein geistiges Phänomen ist.

    Im Koma-Zustand oder während eines sehr tiefen Schlafes ohne Träume gibt es keine "Sinnenkraft".

    Wie kann man den "Haupt-Geist" definieren? :?:

    Das Ganze wirkt für mich wie eine ausgeklügelte intellektuelle Akrobatik, und ich bezweifle sehr, dass es in der Praxis tatsächlich nützlich sein kann.

    Anders ausgedrückt könnte man auch vom Lebenskontinuum-Bewusstsein sprechen, in dem keine Wahrnehmung stattfindet. Das wäre vergleichbar mit Atman, oder? 8)

    Dagegen ist die Vorstellung des Bewusstseinsstromes anscheinend durch die Vorstellung unterscheidbarer Bewusstseinsmomente bestimmt. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein wesentlicher Unterschied ist oder eher eine Nuance.


    Das Bewusstseinskontinuum besteht so wie ich verstanden habe die ganze Zeit fort, auch wenn wir schlafen oder bewusstlos sind.

    Lieber Maha , das ist mit ein Rätsel, wie kann man den Abhidhamma mit der modernen Psychologie vermählen, sieh hier:


    Zitat

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen. Es ist das, worauf alle Erinnerung beruht und wodurch sich das aus früheren Existenzen Ererbte erklären läßt.


    bhavanga-sota, -citta

    Zwischen dem Hauptgeist und den Geistesfaktoren gibt es mehrere Übereinstimmungen. Zum Beispiel:

    Beide beruhen auf derselben Sinneskraft

    Ich denke, es passiert nicht immer:

    So Bhante Sujiva:


    Zitat

    Ein Geistestorprozeß kann

    ohne Sinnestorprozeß auftreten, doch für gewöhnlich folgt er diesem. Ein

    Beispiel für von selbst auftretende Geistestorprozesse wäre eine Person,

    die in Tagträume oder tiefes Nachdenken fällt, bis sie ihre Umgebung

    vollkommen vergißt. Solche Prozesse treten am Geistestor und durch das

    Geistestor auf, welches, wie schon gesagt, das Lebenskontinuum selbst

    ist. Es ist mit einer Leinwand vergleichbar, auf welche die Bilder eines

    Films fallen, einem Raum, der von Objekten eingenommen wird, oder

    auch einer Tür, durch die Menschen in unser Leben hineinkommen und

    oder daraus austreten, was oft nicht zu verhindern ist.

    Im letzteren Fall sehen wir zuerst Farben, hören Laute, riechen, schmecken

    oder fühlen. Sogar beim Berühren wissen wir zunächst noch nicht,

    worum es sich handelt. Wenn sich alles zusammenfügt und der Begriff

    einer Person entsteht, erkennen wir ihn oder sie. Dann ist die Person

    schon „drin“. Fortlaufend entwickelt sich das Bild weiter, und weitere

    Handlungen verstärken die Verknüpfung.




    Man braucht /manchmal/ keine 'Sinne', denn alles, was den "geistigen Prozess" als das Kontinuum oder Geistertorprozess umfasst, ist nicht allein auf die Sinne angewiesen.

    Im tiefen traumlosen Schlaf sowie bei sehr tiefen Versenkungen oder im Zustand von Jnana läuft der Prozess weiter. Der nächste Moment wird immer vom vorherigen bedingt – alles entsteht abhängig, sei es in Bezug auf Gedanken, Gefühle oder andere innere Vorgänge.

    Ein Beispiel für vipāka-hetu ist die moralisch neutrale Wirkung von Karma, die sich in geistigen Zuständen wie körperlichem Schmerz oder Freude manifestiert. Vipāka-hetu ist eine Ursache, die zur Reifung von Karma führt, und beeinflusst die Entstehung von Erfahrungen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


    Das ist mir nicht verständlich


    So wie ich es verstehe, ist alles, was hier aufgezählt wird, das Ergebnis von Karma. Daher hätte es ein karmisches Resultat, obwohl es rein ethisch betrachtet neutral erscheint.

    Zitat

    Hervorgerufen durch Galle, Schleim, Wind, deren Zusammenfall, durch Klimawechsel, durch verkehrtes Verhalten, durch Unfälle, durch Reife des Wirkens, Sīvako, steigen etliche Gefühle auf. Das aber ist von einem selber zu merken, wie solche Gefühle aufsteigen. Auch in der Welt ist dies als Wahrheit bekannt, wie solche Gefühle aufsteigen. Da nun gehen die Asketen und Brahmanen, Sīvako, die da lehren und denken: 'Was immer auch eine menschliche Person empfindet an Wohl oder Wehe oder Weder-wehe-noch-wohl, all das ist durch früher Getanes veranlaßt' über das hinaus, was sie selber erkennen, und sie gehen hinaus über das, was in der Welt als Wahrheit bekannt ist. Darum sage ich von diesen Asketen und Brahmanen: Das ist falsch'".


    https://www.palikanon.com/samyutta/sam36.html#s36_21


    Alles, was passiert, hat seine Ursachen, auch wenn man meint, man könne nichts dafür. Das ist doch fraglich, oder? Wenn wirklich alles absolut vorbestimmt wäre, weiß ich ehrlich gesagt nicht weiter. :shrug: :? Die Maschine (KI) ist blöd, egal welche. Besser Nyanatiloka , der erklärt das ganze sehr ausführlich. Auch in visuddhimagga. LG.


    Ach, so wie das Geisteskontinuum – alles hinterlässt Spuren, absolut. Aber die Zeit wäre dann ein eher relativer Begriff. Oder?

    Ich sehe das aber praktisch. Subjektiv erfahre ich Leiden und brauche Hilfen wie ich damit umgehe. Die Kette sagt genau wo da anzusetzen ist - nämlich beim Gefühl. Das hat als Bedingung "Kontakt" - und als Folge "Begehren" und dabei geht das so schnell, dass ich das erst einmal verlangsamen muss und dafür ist die Achtsamkeitspraxis. Und dann kommt upadana in der Kette - Festhalten - bis das Verlangte zur Reife kommt - um dann die Verblendung zu vertiefen. Oder Loslassen, um es abzuschneiden. Das ist aber oft sehr schwierig.

    Man muss diesen Mechanismus erkennen und kann dann damit auch aktiv handeln, weil man ja erkennt, wie automatisch bei einem diese Muster ablaufen. Die Konditionierung wird so bewusst und hat dann als Effekt auch eine Veränderung, denn wenn man das sieht - also wenn es bewusst geworden ist - dann kann man nicht mehr in gleicher Weise - wie bisher blind - handeln.

    Super erfasst! :rose:

    Siehe mal:


    Zitat

    Beobachtet das Wirken der Bedingtheit; ihr werdet es in Allem erkennen. Ohne sie gäbe es kein Leben. Leben kann nur durch dieses fortgesetzte Bedingen und Umformen existieren. Aber manchmal ist dieses Gestalten so

    subtil, dass wir es nicht bemerken. Es kann so versteckt sein wie in einem Fels. Zwar findet in jedem Fels beständiger Wandel statt, wenn ihr hinseht, werdet ihr es aber kaum bemerken.

    Der bessere Einstieg wäre die Bedingtheit in euch selbst zu erkennen. Es geschieht alles unmittelbar in unserem Körper. Dort können wir das Gestalten sehr genau beobachten. Zellen sterben ab und neue bilden sich, sodass schon bald alle ersetzt sind.

    Durch den noch genaueren Blick nach innen können wir alle Daseins-gruppen (Khandha) – die der Körperlichkeit (Rũpa-khandha), der Gefühle (Vedanā-Khandha), der Wahrnehmung (Saññā-Khandha), der Geistes-formationen (Sankhāra-Khandha) und des Sinnesbewusstseins (Viññãṇa-Khandha) –, die diesen Körper-Geist-Prozess ausmachen und den bestän-digen Wandel, dem sie unterworfen sind, klar erkennen.

    In diesem Körper gibt es die sechs inneren Sinnesorgane: Augen, Ohren, Nase, Zunge, Tastsinn und Geist. Sie treffen mit den jeweiligen äußeren Objekten zusammen: Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcker, Berührungen und Geistesobjekte. Eine Form wird gesehen, ein Ton gehört, ein Geruch gerochen. Wir nennen das Kontakt (Phassa).

    Es ist der Ausgangspunkt des Gestaltens; eine Serie von weiteren Sankhāra entsteht daraus. Jetzt sind die Augen tätig, jetzt die Ohren, jetzt die Nase, nun die Zunge, die Haut, jetzt arbeitet der Geist. Einer nach dem anderen erfüllen die Sinne ihre Pflicht und tun ihre Arbeit. Das ist der beste Zeitpunkt, an dem das Wann, Wo und Wie der Bedingtheit zu beobachten ist.

    Die Interaktion des Sinnesorgans mit dem Sinnesobjekt (Augen und Form, Ohren und Töne, ... Geist und Geistesobjekte) bedingen Kontakt. Kontakt bedingt Gefühle (Vedanā). Gefühle sind die angenehme oder unangenehme oder neutrale geistige Reaktion auf den Sinneseindruck. Gefühl wiederum bedingt Wahrnehmung und Wiedererkennen (Saññā), denn nur was man fühlt, das wird bemerkt und eingeordnet.

    Die Wahrnehmung bedingt dann verschiedene Gedanken und Überlegun-gen, Willensregungen und Emotionen (Sankhāra-Khandha). Das führt dazu, dass man dies oder jenes tut. Dann kommen die Auswirkungen dieses Tuns, die wiederum zu weiteren Überlegungen führen, denen weitere Handlungen folgen, und so geht das in einem fort weiter.

    Es hört nie auf, ruht nicht, macht keine Pause. Es setzt sich fort, ob wir schlafen oder wachen.

    Dieser beständige Strom, dieses endlose Fließen, ist das Merkmal der Vergänglichkeit (Anicca).

    Dukkha (Leidhaftigkeit, Unbefriedigtheit, Elend, Übel, Unzulänglichkeit) ist leicht zu verstehen, wenn wir das Merkmal der Vergänglichkeit (Anicca) deutlich gesehen haben.

    Wenn wir uns wünschen, dass die Dinge entsprechend unseren Vorstel-lungen geschehen sollen, werden wir Dukkha erfahren. Wenn Dinge sich verändern, nicht mehr so sind, wie wir sie gern hätten, oder sie nicht so sind, wie wir sie uns gewünscht haben, empfinden wir Dukkha.

    Tatsächlich sind Dinge nie ganz so, wie wir wollen, weil sie in ihrer Wandelbarkeit nie lange genug innehalten, um uns dauerhaft zufrieden zu stellen. Wir haben also das Problem der nicht enden wollenden Unzu-friedenheit (Dukkha). Es ist wirklich schwer zu ertragen, inmitten all dieser wandelbaren Dinge und ihrer Bedingtheit zu leben.


    https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/buddhadasa/Bd%201%20Buddhadasa%20Grundlagen.pdf

    Maha .


    Das hatte ich noch dazu erinnert. Ich bin der Vater, also wäre mein Sohn die Wirkung, die Ursache aber bin ich.

    Gleichzeitig ist mein Sohn aber auch die Ursache, dass ich mich als Vater bezeichnen kann.

    Im ersten Fall kann man die zeitliche Folge beobachten, im zweiten Fall die reine kausale Beziehung, also eine simultane Kausalität.

    Im Abhidhamma gibt es, wenn ich mich nicht irre, 24 Arten von Bedingungen.


    So das gute Buch:


    Zitat

    Fusspfade durch die wilden Nebel des Berges der Illusion, Bhante Sujiva:

    Die Praxis der Einsichtsmeditation (Vipassanā) im Licht der elementaren buddhistischen Metaphysik (Abhidhamma).

    Englisches Original: Footpaths through the wild mists of Mount Illusion (2015)

    Deutsche Übersetzung von Josef Wilgen.

    Theorie und Praxis - Abhidhamma und Vipassanā - verständlich, oft poetisch und humorvoll, und als sich ergänzend und befruchtend dargestellt von dem weltweit renommierten Meditationslehrer Bhante Sujiva aus Malaysia.

    Gedrucktes Buch als Dhamma-danā erhältlich unter dem Menüpunkt "Angebote".

    Download PDF: (ca. 2 MB): Fusspfade pfeillinks.gif


    Aktuelles



    Zitat

    Paṭṭhāna - Bedingungszusammenhänge, Agganyani:

    Paccayaniddesa & Kusalattika-Pañhāvāra

    aus dem 1. Paṭṭhāna-Buch des Abhidhamma-Piṭaka

    aus dem Pāḷi übersetzt und kommentiert von Agganyani

    2. Auflage (korrigiert) 2018

    Download: Paṭṭhāna - Bedingungszusammenhänge (2,3 MB ) pfeillinks.gif


    Viel Spaß! :taube:

    Habt ihr Beispiele für Ursachen und Bedingungen, um zu veranschaulichen was gemeint sein könnte?

    Hi, Maha , es ist nicht kompliziert, scheint mir.


    Ich habe ADHS. Die Grundursache könnte entweder neurobiologisch bedingt sein oder darauf zurückzuführen sein, dass ich die Dinge nicht korrekt wahrnehme – also Unwissenheit und alle damit verbundenen Geistesgifte. Dies führt dann beispielsweise zu Ärger oder Depressionen.

    Die Ursache ist also die Basis, aber bestimmte Bedingungen fördern (oder unterstützen) diese Ursache. Ich könnte beispielsweise Magenbeschwerden haben, müde sein oder Streit mit meiner Frau haben – das alles sind fördernde Bedingungen.

    Ein anderes Beispiel: Bei einer Pflanze ist der Samen die Ursache, also die Grundlage. Die Bedingungen hingegen wären die Qualität der Erde, das Wetter in diesem Moment und wer sich um die Pflanze kümmert.

    Noch ein weiteres Beispiel: Die Ursache von Krebs ist das bösartige Zellwachstum. Die Bedingungen, die dies fördern, wären unter anderem Rauchen oder nukleare Bestrahlung.

    Jeder kann es verstehen, oder?

    LG.