Beiträge von Elliot im Thema „überweltliche bereiche“

    accinca:
    Elliot:

    Aber die Vimokkhe 4 bis 7 sind sicher nicht samma samadhi, dafür fehlen ihnen bestimmte Eigenschaften der Jhana eins bis vier.
    Weswegen ja auch die Lehrer des Buddha nicht Befreiung erlangten.


    Dazu besteht auch bei Jhana eins bis vier keine Notwendigkeit.
    In sofern gibt es da keinen Unterschied.


    Bezüglich der Notwendigkeit wird gesagt:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    (Majjhima Nikāya 75: An Māgandiya - Māgandiya Sutta)


    Dennoch genügt samma samadhi allein nicht, zum achtfachen Pfad gehört eben auch samma sati:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist samma samadhi?


    Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird samma samadhi genannt."


    (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)


    So ist samma samadhi das Floß, das zum anderen Ufer geleitet, aber um das andere Ufer wirklich zu erreichen, muss man das Floß dann eben auch wieder loslassen.


    Was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, jegliches Floß sei gleichermaßen zur Überfahrt geeignet oder es könnte gar gleich ganz auf ein Floß verzichtet werden.


    accinca:

    Die Lehrer des Gotama haben Nibbana aus anderem Grund nicht realisiert.


    Aus welchem Grund meinst Du haben die Lehrer des Gotama Nibbana nicht realisiert?

    accinca:

    Im Anguttera gubt es übrigens eine Lehrrede
    in der der Buddha aufzeigt was rechte Sammlung
    bzw. rechte Entfaltung der Geistessammlung ist.


    Nun habe ich die Stelle im Digha Nikaya gefunden:


    Zitat

    Vierfach geübte Einigung (samādhibhāvanā):


    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zu Wohlbefinden bei Lebzeiten ( diṭṭhadhammasukhavihārāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zum Erlangen der Wissensklarheit ( ñāṇadassanapaṭilābhāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zu Einsicht und Besonnenheit ( satisampajaññāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zur Wahnversiegung ( āsavānaṃ khayāya ) hinlenkt. -


    (Digha Nikāya - 33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 2))


    Und aus den darauf folgenden Erläuterungen ergibt sich, wie Du teilweise ja auch schon feststelltest, folgende Übereinstimmung:



    Insgesamt ist samādhibhāvanā also nicht mehr als eine andere Bezeichnung für wesentliche Teile des Übungsfelds der Geistesschulung:


    Zitat

    Richtige Anstrengung ( sammā vāyāmo ), Richtige Achtsamkeit ( sammā sati ) und Richtige Konzentration ( sammā samādhi ) - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung ( samādhikkhandhe ) enthalten.


    (M 44)


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Im Anguttera gubt es übrigens eine Lehrrede in der der Buddha aufzeigt was rechte Sammlung bzw. rechte Entfaltung der Geistessammlung ist.


    Da gehe ich später noch im Detail drauf ein und möchte schon jetzt anmerken, dass die Vimokkhe dabei offenbar nicht genannt werden.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    In M 117 wird auch nicht von zwei Pfaden gesprochen. Es wird für die Sittlichkeit und die Weisheit ein weltlicher und ein überweltlicher Pfad-Anteil dargelegt, für die Geistesschulung jedoch nicht.


    Ach was? Für Sittlichkeit und Weisheit gibt es keine weltliche oder überweltliche Geistesschulung?


    Das verstehe ich nicht.


    Die acht Pfadglieder werden gewöhnlich in drei Gruppen eingeteilt:



    Und in M 117 werden die Übungsfelder der Sittlichkeit und der Weisheit bzw. die zugehörigen Pfadglieder in einen weltlichen und einen überweltlichen Teil aufgetielt, das Übungsfeld der Geistesschulung jedoch nicht.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    Nein, die vier arupa-Zustände (Vimokkhe 4 bis 7) und die vier Brahmaviharas sind nicht samma samadhi.
    Ihnen fehlen dafür bestimmte Qualitäten der Jhanas 1 bis 4.


    Ach ja? Zu welchen Pfadglieder zählen sie nach deiner Meinung denn?
    Vielleicht zur rechten Lebensführung?


    Ja, zum Beispiel:


    Zitat

    "... Freund Sāriputta, der Sālawald von Gosiṅga ist entzückend, die Nacht ist mondhell, die Sālabäume stehen alle in Blüte, und himmlische Düfte scheinen in der Luft zu schweben. Welche Art von Bhikkhu, Freund Sāriputta, könnte diesen Sālawald von Gosiṅga schmücken?"


    "Freund Moggallāna, da übt ein Bhikkhu Herrschaft über seinen Geist aus, er läßt es nicht zu, daß der Geist Herrschaft über ihn ausübt. Am Morgen verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Morgen zu verweilen wünscht; am Mittag verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Mittag zu verweilen wünscht; am Abend verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Abend zu verweilen wünscht. Angenommen, ein König oder königlicher Minister hätte eine Kiste voll von verschiedenfarbigen Kleidungsstücken. Am Morgen könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Morgen anzuziehen wünschte; am Mittag könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Mittag anzuziehen wünschte; am Abend könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Abend anzuziehen wünschte. Genauso übt da ein Bhikkhu Herrschaft über seinen Geist aus, er läßt es nicht zu, daß der Geist Herrschaft über ihn ausübt. Am Morgen verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Morgen zu verweilen wünscht; am Mittag verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Mittag zu verweilen wünscht; am Abend verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Abend zu verweilen wünscht. Jene Art von Mönch könnte diesen Sālawald von Gosiṅga schmücken."


    (Majjhima Nikāya 32: Die längere Lehrrede bei Gosiṅga - Mahāgosiṅga Sutta)


    Aber die Vimokkhe 4 bis 7 sind sicher nicht samma samadhi, dafür fehlen ihnen bestimmte Eigenschaften der Jhana eins bis vier.


    Weswegen ja auch die Lehrer des Buddha nicht Befreiung erlangten.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    Anscheinend wird dort zwischen einem weltlichen und einem überweltlichen Pfad unterschieden:.....
    Das scheint mir tatsächlich eine Erfindung der Kommentarliteratur zu sein, denn in den Lehrreden dagegen steht, dass für alle vier derselbe Pfad gilt:...


    Ja, dann wird sich der Buddha letztlich auch noch selber widersprochen haben.


    Mitnichten.


    Hier stehen die Erfindungen eines Kommentators ("vier überweltlichen Pfade") im Widerspruch zu den Aussagen der Lehrreden.


    accinca:

    Aber nur Mut du hast z.B. M 117 (wo der Buddha von zwei Pfaden
    spricht) noch nicht völlig verstanden und noch nicht realisiert, daß der Buddha
    die Lehre immer nur je nach dem Zusammenhang darlegt.


    Nein, das es mal den einen Pfad geben könnte und mal den anderen, das wird der Buddha sicher nicht gelehrt haben, jedenfalls nicht, wenn man die Lehrreden zugrundelegt.


    Es macht doch auch keinen Sinn, vier verschieden Pfade für vier unterschiedliche Grade des Fortschritts zu beschreiben. Es ist doch gerade der unterschiedliche Fortschritt auf ein und demselben Pfad, der Sotapanna, Sakadagami, Anagami und Arahat voneinander unterscheidet.


    In M 117 wird auch nicht von zwei Pfaden gesprochen. Es wird für die Sittlichkeit und die Weisheit ein weltlicher und ein überweltlicher Pfad-Anteil dargelegt, für die Geistesschulung jedoch nicht.


    Viele Grüße
    Elliot


    Es ist mir immer noch rätselhaft.


    Anscheinend wird dort zwischen einem weltlichen und einem überweltlichen Pfad unterschieden:


    Zitat

    Man unterscheidet einen 'weltlichen' (lokiya) und einen mit den 4 Stufen der Heiligkeit (siehe ariya-puggala) verbundenen 'überweltlichen' (lokuttara) achtfachen Pfad.


    http://www.palikanon.com/wtb/magga.html


    Wobei sich dieser überweltliche Pfad auch noch in vier verschiedene Pfade aufteilen soll, je nach Ambition des Praktizierenden:



    Das scheint mir tatsächlich eine Erfindung der Kommentarliteratur zu sein, denn in den Lehrreden dagegen steht, dass für alle vier derselbe Pfad gilt:



    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:


    Aber jemand (Du) hast behauptet, dass etwas anderes als die 4 Jhana samma samadhi sein könnten.


    Die vier arupa-Zustände oder die vier brahma-vihāra-Zustände usw.
    die der Buddha lehrte sind also z.B. keine rechte Sammlungen des
    Geistes? Oder was willst du damit sagen?


    Nein, die vier arupa-Zustände (Vimokkhe 4 bis 7) und die vier Brahmaviharas sind nicht samma samadhi.


    Ihnen fehlen dafür bestimmte Qualitäten der Jhanas 1 bis 4.


    Viele Grüße
    Elliot

    Morpho:
    Elliot:

    Macht aber auch nichts, weil die unterstützenden Faktoren - insbesondere Richtige Anstrengung, Richtige Ansicht, Richtige Achtsamkeit und Richtige Absicht - automatisch zu Jhana 1 bis vier führen


    hier musst du die rechte achtsamkeit rausstreichen, sonst widersprichst du dir, denn du stelltest fest, dass es eine "seite der vereinnahmung" (den trieben unterworfen) der weisheitsgruppe nicht gibt.


    Ich stellte fest, dass in M 117 das Übungsfeld der Geistesschulung nicht in einen weltlichen und einen überweltlichen Anteil aufgeteilt wird, wohl aber die Übungsfelder der Sittlichkeit und der Weisheit.

    Zitat
    • Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise - diese Zustände sind im Übungsfeld der Sittlichkeit enthalten.
    • Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung enthalten.
    • Richtige Ansicht, Richtige Absicht - diese Zustände sind im Übungsfeld der Weisheit enthalten."


    (Majjhima Nikāya 44: Die kürzere Reihe von Fragen und Antworten - Cūḷavedalla Sutta)


    Morpho:

    ... insofern kannst du auch toleranter sein, nicht grad in bezug auf dharma-lehrer (öffentliche personen)- wenn diese quere dinge in die welt setzen, hat das weitreichende konsequenzen, aber in bezug auf "einfache" user oder praktizierende, jemand kann nämlich das bemühen aufgeben, wenn du immer zu mit dem finger auf dhyana vs. nicht-samadhi pochst.


    Warum sollte jemand nun das Bemühen aufgeben?


    Viele Grüße
    Elliot

    Morpho:

    auf die begründung bin ich "gespannt".


    Warum ist anhaltende zuwendung, sg. einspitzigkeit und rechte konzentration laut Lehrreden nicht dasselbe?


    Einspitzgkeit des Geistes allein ist nur "samadhi", aber noch nicht "samma samadhi", also noch nicht "rechte Konzentration":


    Zitat

    "Ehrwürdige, was ist Konzentration (samadhi) ? ... "Die Einspitzigkeit des Geistes, Freund Visākha, ist Konzentration"


    (Majjhima Nikāya 44: Die kürzere Reihe von Fragen und Antworten - Cūḷavedalla Sutta)


    Warum ist dies aber noch nicht "rechte Konzentration"? Was fehlt noch für samma samadhi?


    Die Einspitzigkeit des Geistes ist nur einer von fünf Faktoren des ersten Jhana:



    Und das este Jhana wiederum ist quasi auch nur "ein Viertel" von samma samdhi:



    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:
    Elliot:

    ... Zumal aus den Lehrreden unmissverständlich hervorgeht, dass es solche "überweltlichen Pfade" ohne Jhanas gar nicht geben kann...


    Darum schrieb ich auch, dass sich samma-samadhi des Stromeintritts von einem der vorherigen Etappen unterscheidet. ... Zumindest habe ich bisher nichts in den Lehrreden gefunden, was dem widersprechen würde, aber ich habe bis jetzt nicht alle intensiv durchgelesen. Du kannst gerne nach deiner Auffassung ergänzen isnofern du das für wichtig hältst.


    Was genau verstehst Du denn eigentlich unter "samma-samadhi des Stromeintritts"?


    Viele Grüße
    Elliot

    Morpho:

    Elliot:

    Zitat

    Könnte nun jemand sagen, da steht doch aber gar nichts von Jhana


    Doch, steht da. Aber vielleicht relativierst du nun selbst, weil du merkst wie entmutigend das bloße (rhetorische) Verstehen sein kann.


    Nein, steht dort nicht.


    Weder in M 117 noch in M 10 taucht der Begriff Jhana auf.


    Das ist unstrittig und ich halte es für wichtig, das auch ausdrücklich so zu sagen.


    Es gibt schon genug wohlmeinende Übersetzer, die überall irgendwelche nicht vorhandenen Begriffe einfügen und damit mehr Verwirrung stiften, als Klärung.


    Aber es ist wichtig zu verstehen, dass das samma samadhi, das in M 117 beschrieben wird, sich im Ergebnis nicht von dem samma samadhi unterscheidet, das ausdrücklich als Abfolge der Jhana 1 bis 4 definiert wird, und zwar in M 141.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Hinzu kommt, das nach der Lehre 11 Tore zum Todlosen führen, wobei die 4 Vertiefungen nur 4 Möglichkeiten sind.


    So bilden z.B. die brahma-vihāra Zustände, (sog. „Strahlung") einen Vertiefungsweg in 4 Stufen, parallel zu den Jhānas der vom Buddha auch gelehrt wurde, wenn er auch weniger Erwähnung findet.


    Insgesamt gibt es aber nach der Lehre 11 Tore zum Todlosen. So sollte man insgesamt nicht versuchen eine Lehrdarlegung des Buddha durch eine andere Lehrdarlegung des Buddha zu widerlegen, sondern deren Essens zu folgen. Die widerspricht sich nämlich nicht.


    Tatsächlich werden in M 52 "11 (einzelne) Tore zum Todlosen" benannt, und zwar in der Reihenfolge:



    Jedes mit dem Zusatz:



    Es mag nicht ausgeschlossen sein, dass jemand tatsächlich ohne jegliche Vorbereitung nur zum Beispiel durch das Praktizieren der Brahmaviharas in Verbindung mit der Betrachtung der Vergänglichkeit Nibbana erlangt (Möglichkeit A).


    Ich halte es aber für sehr vier wahrscheinlicher, dass dann Möglichkeit B eintritt: "Aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer [zu werden], der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren."


    Aber auch dies nicht nur durch das Praktizieren der Brahmaviharas, sondern aufgrund "jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma", das ihn früher oder später auf diesen Pfad führen wird:


    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich."


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung, mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ( 1. Jhana ) ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ...


    (Majjhima Nikāya 64: Die längere Lehrrede an Māluṅkyāputta - Mahāmāluṅkya Sutta)


    Womit aber diese Idee des Kommentators nach wie vor nicht vereinbar ist:


    Zitat

    Die Erreichung der Vertiefungen ist keineswegs nötig zur Verwirklichung der vier überweltlichen Pfade des Sotāpanna, Sakadāgāmí, Anāgāmí und Arahat. Diese können nur gewonnen werden durch tiefen Hellblick (vipassanā) in die Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Unpersönlichkeit alles Daseins.


    http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/10wortbuddhas.htm


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:

    für diese Annahme, dass jenes stufenlos wäre - hast du dafür einen Anhaltspunkt in der Lehre gefunden? Dass in der 117 einiges weggelassen wurde ist für mich kein eindeutiger Hinweis auf eine Ausnahme. Ohne Jhana die letzte Stufe zu erreichen ist nicht möglich, aber damit ist die Stufe der Auflösung gemeint, die du zitiert hast. Falls ich es richtig verstanden haben, hat accinca dazu passend das Zitat aus der M 117 eingefügt - die Mehrzahl der samma-samadhis:


    accinca:

    "Heilende sammāsamādhiṃ will ich euch weisen, ihr Mönche, mit ihren Erfordernissen, mit ihren Früchten: das höret und achtet wohl auf meine Rede." M 117


    Das heißt, das samma-samadhi ist ein Prozess der Stufen- oder stufenfreien Vertiefung, je nach Betrachtungsweise.


    Ich weiß nicht, was Accinca mit "Heilende sammāsamādhiṃ" meint oder was Du mit Plural meinst.


    In M 117 steht:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, was ist die Edle Richtige Konzentration ( ariyo sammāsamādhi ) mit ihren unterstützenden Faktoren und ihrer Ausstattung, nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung und Richtige Achtsamkeit [2]? Die Einspitzigkeit des Geistes ( cittassa ekaggatā ), die mit diesen sieben Faktoren ausgestattet ist, nennt man die Edle Richtige Konzentration mit ihren unterstützenden Faktoren und ihrer Ausstattung."


    (Majjhima Nikāya 117: Die Großen Vierzig - Mahācattārīsaka Sutta)


    Aha! Könnte nun jemand sagen, da steht doch aber gar nichts von Jhana 1 bis 4!


    Macht aber auch nichts, weil die unterstützenden Faktoren - insbesondere Richtige Anstrengung, Richtige Ansicht, Richtige Achtsamkeit und Richtige Absicht - automatisch zu Jhana 1 bis vier führen:


    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung ( = 1. Jhana ) sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."


    (Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)


    Und so führen die ersten sieben Pfadglieder eben zu samma samadhi = Jhana 1 bis 4:


    Zitat

    "Darin, ihr Bhikkhus, kommt Richtige Ansicht an erster Stelle. Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? In jemandem mit Richtiger Ansicht entsteht Richtige Absicht; in jemandem mit Richtiger Absicht entsteht Richtige Rede; in jemandem mit Richtiger Rede entsteht Richtiges Handeln; in jemandem mit Richtigem Handeln entsteht Richtige Lebensweise; in jemandem mit Richtiger Lebensweise entsteht Richtige Anstrengung; in jemandem mit Richtiger Anstrengung entsteht Richtige Achtsamkeit; in jemandem mit Richtiger Achtsamkeit ( sammasati ) entsteht Richtige Konzentration ( sammāsamādhi ); ...


    (Majjhima Nikāya 117: Die Großen Vierzig - Mahācattārīsaka Sutta)


    Welche Rolle spielt sammasati für das 1. bis 4. Jhana?


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Achtsamkeit ( sammasati )? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geist als Geist betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Dies wird Richtige Achtsamkeit genannt."


    (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)

    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte [16] betrachtet? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet. ... Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden ... wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Verzückung ( 1 . Jhana ) völlig entfaltet ... wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Konzentration völlig entfaltet ... wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied des Gleichmuts ( 4. Jhana ) völlig entfaltet."


    (Majjhima Nikāya 10: Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta)


    Es gibt also keinerlei Grund zu der Annahme, sammasamadhi könnte auch noch irgendetwas anderes sein, als Jhana 1 bis 4.


    Mir ist aber nicht klar, was Du mit "stufenlos" meinst.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    Nein, das ist eindeutig: Es gibt Lehrreden, in denen gesagt wird, dass samma samadhi gleich Jhana eins bis vier ist und es gibt schlichtweg keine Lehrrede, in der gesagt wird, samma samadhi könne auch irgendetwas anderes sein.


    Niemand hat behauptet das die 4 Sammlungen kein samma samadhi sind.


    Aber jemand (Du) hast behauptet, dass etwas anderes als die 4 Jhana samma samadhi sein könnten.


    Viele Grüße
    Elliot

    Morpho:

    Was sagt dir das jetzt für deine Praxis? Wie entscheidest du dich ?


    Ich entscheide mich für den achtfachen Pfad, wie er in den Lehrreden beschrieben ist und halte die "vier überweltlichen Pfade des Sotāpanna, Sakadāgāmí, Anāgāmí und Arahat" für Phantasiekonstrukte:


    Zitat

    Die Erreichung der Vertiefungen ist keineswegs nötig zur Verwirklichung der vier überweltlichen Pfade des Sotāpanna, Sakadāgāmí, Anāgāmí und Arahat. Diese können nur gewonnen werden durch tiefen Hellblick (vipassanā) in die Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Unpersönlichkeit alles Daseins.


    http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/10wortbuddhas.htm


    Zumal aus den Lehrreden unmissverständlich hervorgeht, dass es solche "überweltlichen Pfade" ohne Jhanas gar nicht geben kann:


    Zitat

    "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich mit der Vernichtung von drei Fesseln und mit der Abschwächung von Begierde, Haß und Verblendung ein Einmalwiederkehrer ( sakadāgāmī ) werden, der einmal in diese Welt zurückkehrt, um Dukkha ein Ende zu bereiten', dann soll er die Sittlichkeit erfüllen, sich der inneren Herzensruhe widmen ( ceto-samatha-manuyutto ), die Meditation nicht vernachlässigen ( anirākataj-jhāno ), Einsicht pflegen ( vipassanāya ) und in leeren Hütten wohnen."


    (Majjhima Nikāya 6: Sollte ein Bhikkhu wünschen - Ākaṅkheyya Sutta)

    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich."


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung, mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ( 1. Jhana ) ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ...


    (Majjhima Nikāya 64: Die längere Lehrrede an Māluṅkyāputta - Mahāmāluṅkya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:

    Wir sind im gewissen Sinne auch Kommentatoren, und wir wissen auch, dass wir noch mehr oder weniger stark dem Einfluss der Verblendung ausgesetzt sind. Deshalb habe ich auch innerhalb bestimmter Linien Vertrauen zum Verständnis der Lehre z. B. der Menschen, die wie in diesem Fall Jahrzehnte lang als Ordinierte lebten und Kontakt mit unzähligen Lehrern hatten bevor sie anfingen selbst zu lehren und Schriften zu übersetzen.


    Vielleicht hattest du eben Vertrauen zum Kay Zumwinkel und keinem anderen gefasst, weil du ihn öfter zitierst - dann ist es auch so in Ordnung.


    Es geht nicht darum, dass ich Kay Zumwinkel für einen besseren Kommentator als andere halte. Im Gegenteil, viele seine Kommentare zu den Lehrreden halte ich für sinnvoll und hilfreich, andere aber auch für irreführend.


    Es geht mir um den Inhalt der Lehrreden im Gegensatz zu den Ideen und überlieferten Texten der späteren Kommentatoren. Da unterscheide ich zwischen den Übersetzungen der Lehrreden, wie sie von zum Beispiel Kay Zumwinkel vorgenommen wurde, und von Kommentarliteratur wie zum Beipiel dem "Wort des Buddha" von Nyanatiloka.


    Wenn in letzterem steht:


    Zitat

    Was aber ist rechte Sammlung? Das Gerichtetsein des Geistes auf ein einzelnes Objekt (cittassa ekaggatā, wtl.: Einspitzigkeit des Geistes), das ist Sammlung. Rechte Sammlung (sammā-samadhi), im weitesten Sinne, ist diejenige geistige Konzentration, die mit jedem karmisch heilsamen Bewußtseinszustande verbunden ist, also auch begleitet ist von rechter Gesinnung (2. Stufe), rechter Anstrengung (6. Stufe) und rechter Achtsamkeit (7. Stufe) ...


    http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/10wortbuddhas.htm


    ... Dann ist das mindestens eine Ungenauigkeit, wenn nicht sogar ein Widerspruch zu den Inhalten der Lehrreden. Denn dort steht ausdrücklich, dass im Verlauf von samma-samadhi "rechte Gesinnung" (Richtige, heilsame Ansicht) aufhört:


    Zitat

    "Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ( = 2. Jhana ) ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören."


    (Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta)


    Und es sind diese Details, wo ich den Inhalten der Lehrreden - meinetwegen übersetzt von Kay Zumwinkel - den Vorrang vor den Ideen und Texten der Kommentatoren einräume.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    Wiederum wäre das doch recht einfach für Dich zu widerlegen, indem Du einfach Lehrreden benennst, in denen "Eine Menge Dinge" anderes als samma-samadhi beschrieben oder bezeichnet wird.


    Warum sollte ich das für dich heraussuchen.


    Weil Du derjenige bist der behauptet, samma samadhi könne "Eine Menge Dinge" anderes, als Jhana eins bis vier sein..


    Nein, das ist eindeutig: Es gibt Lehrreden, in denen gesagt wird, dass samma samadhi gleich Jhana eins bis vier ist und es gibt schlichtweg keine Lehrrede, in der gesagt wird, samma samadhi könne auch irgendetwas anderes sein.


    Wer dies dennoch behauptet, der bastelt sich seine eigene, uns zwar eine andere Lehre.


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:

    Ich fasse es für dich, Elliot, noch einmal zusammen:


    Nyanatiloka Mahathera: ... Und hier ist die Entsprechung zum Zitat II. in Vis. Magga III - Buddhagosa 5. bis 6.Jh., übersetzt von Nyanatiloka (daher auch sein Bezug, keineswegs ausgedacht, wie du meintest): ...


    Es ändert aber nichts, Yofi, dann bricht die Kette der Überlieferung eben beim Visuddhi-Magga ab.


    Alles dies, was Du zitierst hast, sind Erfindungen vom Kommentatoren, die weitestgehend keine Entsprechung in den Lehrreden haben, und im Gegenteil streckenweise sogar in ausdrücklichem Widerspruch zu ihnen stehen.


    Yofi:

    Warum es keine gradlinige und ausschließlich Erreichungszustände gibt, ist nachvollziehbar, weil das Samadhi nach dem Stromeintritt nicht das Samadhi davor sein kann, ...


    Auch dies ist eine für mich nicht nachvollziehbare Behauptung.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Eine Menge Dinge werden samma-samadhi genannt.
    Dazu gehören auch die vier rupa-jhanas.


    Wie schon x-mal gesagt:


    In den Lehrreden werden die vier Jhanas als samma samahi bezeichnet und nichst anderes wird dort als samma-samadhi bezeichnet.


    Wiederum wäre das doch recht einfach für Dich zu widerlegen, indem Du einfach Lehrreden benennst, in denen "Eine Menge Dinge" anderes als samma-samadhi beschrieben oder bezeichnet wird.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Elliot:

    Die "vier überweltlichen Pfade" sind ebenfalls eine Erfindung, die keine Entsprechung in den Lehrreden hat.Elliot


    Du glaubst wohl auch was zu wissen.


    Ja, genau.


    Und das wäre doch recht einfach für Dich zu widerlegen, indem Du einfach Lehrreden benennst, in denen diese "vier überweltlichen Pfade" beschrieben werden.


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:

    Und hier weitere Unterscheidungen:


    Zitat

    Wer, ohne eine der Vertiefungen gewonnen zu haben einen der vier überweltlichen Pfade verwirklicht, gilt als ein "auf bloßen Hellblick Gestützter" (suhkha-vipassaka) oder als einer "der den bloßen Hellblick als Vehikel hat" (sukkha-vipassanā-yānika); s. Vis. XVIII. Wer aber nach Erreichung einer oder mehrerer Vertiefungen den über weltlichen Pfad gewinnt, gilt als "einer, der die Gemütsruhe als Vehikel hat" (samatha-yānika).


    http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/10wortbuddhas.htm


    "sukkha-vipassanā-yānika" ist eine Erfindung von Buddhaghosa aus dem Visuddhi-Magga. Die "vier überweltlichen Pfade" sind ebenfalls eine Erfindung, die keine Entsprechung in den Lehrreden hat.


    Yofi:

    ... Man sieht ja - ein Prozess, denn man rückblickend im jeweiligen subjektiv bedingten dharma gliedern kann, in dem aber eigentlich alle Glieder miteinander verbunden sind, wobei die ersten zwei nach der achten Stufe verwirklicht werden.


    Du meinst, das richtige Ansicht eigentlich nicht am Anfang, sondern am Ende, nach dem achten Glied kommen sollte? Dann ist es vielleicht das, was in M 117 als "Richtiges Wissen" bezeichnet wird:


    Zitat

    "Darin, ihr Bhikkhus, kommt Richtige Ansicht an erster Stelle. Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? In jemandem mit Richtiger Ansicht entsteht Richtige Absicht; in jemandem mit Richtiger Absicht entsteht Richtige Rede; in jemandem mit Richtiger Rede entsteht Richtiges Handeln; in jemandem mit Richtigem Handeln entsteht Richtige Lebensweise; in jemandem mit Richtiger Lebensweise entsteht Richtige Anstrengung; in jemandem mit Richtiger Anstrengung entsteht Richtige Achtsamkeit; in jemandem mit Richtiger Achtsamkeit entsteht Richtige Konzentration; in jemandem mit Richtiger Konzentration ( samma samadhi ) entsteht Richtiges Wissen; in jemandem mit Richtigem Wissen entsteht Richtige Befreiung. Somit, ihr Bhikkhus, besitzt einer in höherer Schulung auf dem Weg acht Faktoren, der Arahant besitzt zehn Faktoren [13]."


    (Majjhima Nikāya 117: Die Großen Vierzig - Mahācattārīsaka Sutta)


    Yofi:

    Verwirklicht dann in unterschiedlichen Weisen wie von Nyanatiloka beschrieben.


    Das wiederum scheint Nyanatilokas Fantasie entsprungen zu sein.


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:
    Zitat

    ...Aber bei 6. Richtiger Anstrengung, 7. Richtiger Achtsamkeit und 8. Richtiger Sammlung (samma samadhi) gibt es keine Unterscheidung in weltlich und überweltlich.


    Bitte kannst du für mich die unterstrichene Zeile in M 117 zitieren, denn vielleicht habe ich sie übersehen, aber auf jeden Fall nicht gefunden.


    Nein, wie auch.


    Denn 6. Richtige Anstrengung, 7. Richtige Achtsamkeit und 8. Richtige Sammlung (samma samadhi) werden in M 117 zwar des öfteren erwähnt, aber nicht in weltlich und überweltlich aufgeteilt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Yofi:

    Der direkte Link steht in meinem Beitrag unter dem Zitat, ansonsten für deine bessere Orientierung:


    "Das Wort des Buddha"
    Verlag Beyerlein-Steinschulte, ISBN 3-931095-08.


    http://www.palikanon.com/index.html


    Ja, das hat er sich offenbar ausgedacht:



    Da steht in M.44:


    Zitat

    Katamo panāyye, samādhi, katame dhammā samādhinimittā, katame dhammā samādhiparikkhārā, katamā samādhibhāvanā’’ti? ‘‘Yā kho, āvuso visākha, cittassa ekaggatā ayaṃ samādhi; ...


    Also


    Zitat

    "Ehrwürdige, was ist Sammlung? Was ist die Basis der Sammlung? Was ist das Rüstzeug der Sammlung? Was ist die Entfaltung der Sammlung?" "Die Einspitzigkeit des Geistes, Freund Visākha, ist Sammlung;...


    Von samma samadhi steht da nichts.


    Zu samma samadhi gehört schon etwas mehr dazu, als nur Einspitzigkeit des Geistes ( cittassa ekaggatā ):


    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung ( 1. Jhana ) sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."


    (Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot