Frage zur "Spiegelgleichen Weisheit"

  • Hallo,


    ich habe ein kleines einfaches Meditationsbüchlein (*), in dem u.a. steht, dass man sich vom Hass befreien kann "durch spiegelgleiche Weisheit - also durch die Erkenntnis, dass alles, was wir wahrnehmen, nur eine Spiegelung unseres Selbst ist.".


    Ich fand diese Aussage zunächst interessant. Dann dachte ich mir, dass was dran sein könnte. Mittlerweile denke ich mir, dass es echt heftig ist. Wenn ich meine Wut betrachte, lässt sich viel erklären als Refklektion meiner selbst. D.h. der Typ, über den ich mich z.B. ärgere hat nur in mir was ausgelöst. Er ist es nicht selbst wirklich worüber ich mich ärgere. Das ist nur eine Einbildung, die ich nicht durchschaue.


    Meine Frage ist, ob es für diese Aussage in buddhistischen Texten eine Hinterlegung gibt (also die Sache mit der "spiegelgleichen Weisheit"). In allen meinen anderen buddhistischen Büchern habe ich sowas nicht gefunden. Falls es dafür Stellen im Palikanon oder wo anders gibt, würde ich das gerne dort nachlesen.


    Danke und Gruß, Oliver


    * Die 7-Minuten-Buddha-Meditation, Anton Pichler, GU

  • Die Prasangika-Madhyamakas (Philosophieschule, die aus Nagarjunas Lehren hervor fächerte) lehrten es wohl, aber ich kenne da jetzt keine direkten Quellen.
    Bei Wikipedia gibt's keinen direkten Link dazu. http://de.wikipedia.org/wiki/Madhyamaka


    Auch ist es sicherlich im Lamrim erklärt. Aus dem Schinken ("Der Mittlere Stufenweg", Tsongkhapa) jetzt Textstellen raus zu suchen, ist mir grad zu viel Arbeit. Vielleicht nach Weihnachten. :)


    Eine Fundgrube für sowas ist auch immer wieder das Berzin-Archiv:
    http://www.berzinarchives.com/…y=Spiegelgleiche+Weisheit

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • OlliP:

    der Typ, über den ich mich z.B. ärgere...


    ...hatte auch braune Haare (die du wahnsinnig schön hättest finden können), eine Hose an (die dich an früher erinnern hätte können, als du mit den Eltern Skifahren warst), lange Fingernägel (die deine Großmutter immer 'als so ungepflegt' hinstellte -
    und du fandest den Typen jetzt auch schon beinahe automatisch 'ungepflegt')... der Typ stieg auf so eine bestimmte Art aus dem Auto (was dich an den verstorbene Bruder erinnert hat - und da kam Traurigkeit in dir auf), . . .
    usw



    :->)
    Oliver, sieh es nicht so kompliziert.



    und manchmal ärgert man sich auch ganz schlicht über sein Gegenüber.






    Freilich ist es ein guter Trick sich mal selbst den Wind aus den Segeln zu nehmen - falls man zb zu Explosionen neigt. Du kannst auch bis zehn zählen. (ebenfalls sehr buddhistisch)
    Denk dir was aus. Finde was was gut zu dir, zu deiner Persönlichkeit passt. Eselsbrücken. Knoten in Taschentüchern. Post-its,...



      und komplizierter wird es nicht. (es sei denn du kümmerst dich drum :->))


  • Zitat

    Meine Frage ist, ob es für diese Aussage in buddhistischen Texten eine Hinterlegung gibt (also die Sache mit der "spiegelgleichen Weisheit"). In allen meinen anderen buddhistischen Büchern habe ich sowas nicht gefunden. Falls es dafür Stellen im Palikanon oder wo anders gibt, würde ich das gerne dort nachlesen.


    Diese Frage kann ich Dir leider nicht beantworten.


    Zitat

    Wenn ich meine Wut betrachte, lässt sich viel erklären als Refklektion meiner selbst. D.h. der Typ, über den ich mich z.B. ärgere hat nur in mir was ausgelöst. Er ist es nicht selbst wirklich worüber ich mich ärgere. Das ist nur eine Einbildung, die ich nicht durchschaue.


    Zur Wut....schau mal genau hin, ob es nicht etwas ist, was Du in einem anderen von Dir erkennst.
    Das sind oft die Dinge, die uns wütend machen, aber wir erkennen es nicht sofort. Wir erkennen es im anderen.
    ich versuche mal ein Beispiel zu geben: mich regt es auf, wenn andere meinen mich aufgrund von wenigen Äusserungen kennen zu wollen. Sie projektieren eine Menge Unsinn auf mich, meinen sie hätten die Weisheit mit sachaufeln gefressen. Das nervt mich, das stachelt mein Ego auf.
    Ja. Und weisst Du was? Ich bin ganz genau so. Und ich selbst meine im Recht zu sein, mit dem, was ich von anderen zu halten habe.


    Es sind aber auch die Dinge, die uns andere unendlich lieben lassen.


    Nur so kann ich mir eine spiegelgleiche Weisheit erklären.


    Zum allgemeinen Umgang mit Wut: früher wurde ich sehr schnell wütend.
    Bis ich nun gemerkt habe, dass es ein Gefühl ist, dass mir nur vermeintliche Befriedigung in diesem Moment gibt, dass ich mich rauschgleich hineinsteigere...und dass es ei Gefühl ist, welches sich bei genauer Betrachtung gegen mich selbst richtet, mir selbst schadet. Mittlerweile werde ich nur sehr selten wütend und es gelingt mir, die Handbremse zu ziehen und mal genauer hinzusehen, warum ich mir nicht gut sein möchte, und ob ich es zulassen soll, dass ich mich wegen einem selbstgefälligem Rüpel beispielsweise mir selbst schade.


    Ist mir grad so durch den Kopp gegangen ;)

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Die spiegelgleiche Weisheit wird im tibetischen Buddhismus mit Akshobhya in Verbindung gebracht (siehe Tabelle):


    http://www.tibet-galerie.de/symbole.html#Amoghasiddhi


    Ich habe es mal so gehört: Hat man "spiegelgleiche Weisheit" realisiert fügt der Geist einem Bild nichts hinzu, bzw. lässt der Geist nichts weg. Die Dinge werden so gesehen wie sie wirklich sind.

  • Zitat

    Oliver, sieh es nicht so kompliziert.



    und manchmal ärgert man sich auch ganz schlicht über sein Gegenüber.


    Ja, das ist schon richtig. Manchmal scheint es aber auch eher der Auslöser zu sein in etwas in einem selbst. Mich ärgert in der jetzigen Firma z.B. ziemlich dieses Kommando-Management. Projekte fahren an die Wand. Hätte das Management zuerst mit den Leuten geredet, wäre ein Qualitätskontrolle da und es wäre viel besser rausgekommen. Vordergründig ärgere ich mich über einige Chefs. Hintergründig ärgere ich mich, dass ich nach Jahrzehnten in diesem Beruf jetzt auf einer Stufe unter dem Niveau meiner ersten Stelle angekommen bin. Ich dachte ich würde mit der Zeit wohinkommen, wo es besser ist. Aber man muss erkennen, dass gutes und schlechtes Management sich abwechselt und es nur selten gut ist. In Wirklichkeit habe ich Gier in mir und entwickle Hass und Wut, wenn die Gier nicht genährt wird. Ich brauche Gleichmut, weil gute Firmen nun mal die Ausnahmen sind. Es gibt keinen Anspruch auf eine ständige Entwicklung zum Besseren.


    Zitat

    Zur Wut....schau mal genau hin, ob es nicht etwas ist, was Du in einem anderen von Dir erkennst.
    Das sind oft die Dinge, die uns wütend machen, aber wir erkennen es nicht sofort. Wir erkennen es im anderen.


    Ja, das sehe ich auch so. Ich denke ich würde nie so befehlshaft agieren wie einige Chefs bei mir in der Firma. Ich weiß, dass man in meinem Beruf die guten Leute mit einbeziehen muss. Sonst wird aus dem Ganzen nichts, weil das Ganze fachlich zu schwierig ist. Ich erkenne also nicht im anderen in dessen befehlshaftem Vorgehen direkt meinen eigenen Hang zum Befehlen. Aber ich erkenne, dass ich zu wenig Gleichmut habe, ich erkenne dass ich auch in Spuren Tendenzen habe zum Befehlen sollte mich jemand zum Chef machen und dass ich daher gut meine Gedanken beobachten muss und Ablassen von Gier üben muss (weil diese Leute haben die Gier große Nummern in irgendeiner Firma sein zu müssen).


    Zitat

    http://www.tibet-galerie.de/symbole.html#Amoghasiddhi


    Ich habe es mal so gehört: Hat man "spiegelgleiche Weisheit" realisiert fügt der Geist einem Bild nichts hinzu, bzw. lässt der Geist nichts weg. Die Dinge werden so gesehen wie sie wirklich sind.


    Das ist interessant. Danke!


    Grüße, Oliver

  • Hi Olli,


    Diese "Spiegelgleiche Weisheit" ist ein Aspekt von fünf weiteren, die zur Natur des Geistes gehören. In einem Geist der von Ignoranz befreit ist.
    Es wird oft erwähnt, dass diese Natur wie ein Spiegel ist. Wichtig zu verstehen ist, dass dies nichts weiter als eine Metapher ist, der Geist ist kein Spiegel. Der spiegelgleiche Aspekt der Weisheit sorgt dafür, dass etwas präzise dargestellt wird.


    Die anderen Aspekte sind
    Dharmadhatu Weisheit: Die Weite und Offenheit aller Phänomene als Raum.
    Weisheit der Gleichheit: Seine Vorurteilslosigkeit gegenüber jeglicher Erscheinung.
    Unterscheidende Weisheit: Die Fähigkeit zwischen Erscheinungen exakt unterscheiden zu können.
    Alles Vollendende Weisheit: Spontane Perfektion die keinen Zusatz braucht.


    Lass dich jedoch davon nicht beirren, man kann die oben genannten Dinge sehr leicht mit formlosen Samadhis verwechseln. Die Natur des Geistes ist nicht ewiges Bewusstsein sondern Ungeborenheit/Leerheit/bedingtes Enstehen usw.


    Trotzdem benutze es ruhig als Praxis wenn es dir zugänglich ist. Nehme wirklich an, dass Bewusstsein einen unberührten Aspekt hat und sich wie ein Spiegel von keiner Reflektion beirren oder gar beschmutzen, verletzen lässt. Innere und äußere Phänomene, Körper und Geist, alles nur Refletkionen. Erlerne diese Art des Sehens, sie hat das Potential Dukkha drastisch zu minimieren, es fördert Gleichmut. Dabei kannst du entweder versuchen diesen "Spiegel-Grund" Aspekt zu erleben der sich von den Reflektionen unterscheidet und danach (oder auch auf der Stelle) realisieren, dass der Spiegel die Reflektionen ist. Beides ist dasselbe, keine Dualität.


    Dazu steht mehr in diesem etwas längeren Text: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=13924
    Wenn es dir mit dieser Spiegel-Metapher gelungen ist Bewusstsein direkt zu erleben (relative Natur des Geistes), kannst du von da aus weitergehen um die absolute leere Natur des Geistes zu realisieren, wie es in dem Text steht.

  • Guten Morgen Oliver

    OlliP:

    das Management zuerst mit den Leuten geredet, wäre ein Qualitätskontrolle da und es wäre viel besser rausgekommen


    :->) Du wirst doch jetzt nicht versuchen, eine Fahrradreparatur mit einer Gartenschaufel...
    ein innerbetriebliches Managementproblem mit dem Buddhismus...
    :->) gleich hörst du es schreiben: doch doch doch. Ich sage: NEIN.


    Das ist das Grundproblem unserer menschlichen 'Kultur'/Gesellschaft/denkenden Spezies: wir hoffen, mit Gottes Hilfe (wenn wir nur genug an Gott denken; oder 'Nichtdenken' - was freilich ebenfalls im Denken stattfindet, ähem) wird auch der Traktor wieder laufen.
    NEIN.
    Das ist eine schlichte Themenverfehlung. (+es ist kindlich.)

  • Zitat

    :->) Du wirst doch jetzt nicht versuchen, eine Fahrradreparatur mit einer Gartenschaufel...
    ein innerbetriebliches Managementproblem mit dem Buddhismus...


    Mein Post war schlecht geschrieben. Statt ihn allgemein zu halten habe ich was von der Firma geschrieben. Was ich meine ist, dass bestimmte Leute mit ihrem Verhalten was in mir auslösen. Das Verhalten mag zwar anstrengend sein, aber die Assoziationen, die als Reaktion in meiner Gedankenwelt losgehen, haben mit dem Gegenüber zum großen Teil nicht wirklich was zu tun haben. In dem Sinne ist das Gegenüber der Spiegel für mich selbst. Man kann natürlich auch sagen, dass das Problem die sich lostretenden Gedanken sind. Nur um rauszufinden wie dieses Problem entsteht muss ich schauen was der Spiegel mir als Anhaltspunkte liefert.


    EinGedanke: Sehr interessanter Beitrag. Danke!


    Grüße, Oliver

  • OlliP:

    Mein Post war schlecht geschrieben. Statt ihn allgemein zu halten habe ich was von der Firma geschrieben.

    Grüß dich Oliver,
    es gibt kein '''allgemein''. Das (!konkrete!) Problem verschreckt uns irgendwie zu sehr ... jetzt suchen wir eine 'allgemeine' Lösung - die vielleicht schon mal (allerdings bei einem anderen Problem) funktioniert hat (zumindest hat das wer erzählt) - und fortan möglichst immer oder für immer funktionieren soll. =Da fährt der Verstand mit uns sofort Schlitten.
    Und wir bleiben auf dem Schlitten.


      Was hält dich denn davon ab das Problem DIREKT anzugehen, Oliver?





    (Und glaube bitte nicht gleich, was in den spirituellen Kreisen so kursiert.)

    Zitat

    Was ich meine ist, dass bestimmte Leute mit ihrem Verhalten was in mir auslösen.
    ...in meiner Gedankenwelt losgehen, haben mit dem Gegenüber zum großen Teil nicht wirklich was zu tun

    Ich muss es dir sagen - da besteht im Grunde gar keine Verbindung. Da ist keine Trennung.
    Die Gedanken (es sind IMMER irgendwelche alten Dinger) sind die Trennung, erzeugen die Trennung.
    Und/aber die Gedanken gehen immer weiter... weil das Ich! gar nicht anders bestehen kann
    als durch Gedanken.



    ...wenn du jetzt also die Spiegelgeschichte etc. anwenden willst, wirst du danach was anderes anwenden müssen, und was anderes, und immer weiter. Ist klar.
    Aufhören geht aber auch nicht. Also mach es.
    Bringen wird es nicht den erhofften Erfolg, das muss ich dir sagen. so läufts.





    (Was in spirituellen Kreisen jetzt oft versucht wird, ist: eine zweite Instanz innerhalb des Verstandes/innerhalb der Gedankenflut zu installieren (die bringt das Ganze dann quasi nochmal aus dem Fluss; du baust also jetzt eine zweite große Ecke ein), die den Restverstand unter Wasser drücken soll,
    und dort halten soll. Das kann man machen; und wenn man genug Kraft - oder irgendwann Lethargie - hat, ein Leben lang.)


    Zitat

    Man kann natürlich auch sagen, dass das Problem die sich lostretenden Gedanken sind.


    Genau.


    Dabei sind Gedanken nichts Schlechtes; ...nur wenn sie immer indirekter werden, immer theoretischer, verzweigter, verzwickter
    dann kann das ganze sehr sehr unangenehm werden. (Das ist der Esoweg. ähem.
    Wenn der Verstand versucht sich im Spiegel zu fangen.)

    Zitat

    Nur um rauszufinden wie dieses Problem entsteht muss ich schauen was der Spiegel mir als Anhaltspunkte liefert.

    the game. so läufts (siehe oben)
    aber wie gesagt Oliver: bringen wirds, wenn überhaupt, immer nur vorübergehend was. Das reicht manchem schon - ich sag ja nur: wenns einem mal doch reichen sollte, von dem ewigen (Spiegel was immer) KreiselSpiel kann er auch aufhören (wenn er kann).



    Oliver, Erleuchtung suchst du eh nicht?

  • Hallo boenchen,


    das sind wieder sehr interessante Sachen von dir. Danke.


    Zitat

    Was hält dich denn davon ab das Problem DIREKT anzugehen, Oliver?


    Mit diesen Leuten hier kann man nicht reden. Sie reagieren immer mit einer Chef-Nummer. Deswegen gibt es keinen Ausweg und meine Gedanken fangen an Kreise zu drehen. Deswegen gibt es nur den Ausweg die ganze Sache sein zu lassen. Ich glaube das ist ein Spruch von Milarepa. Aber das ist verdammt schwer...


    Zitat

    > weil das Ich! gar nicht anders bestehen kann als durch Gedanken.


    Ja, den Spruch solltest du dir patentieren lassen. Das Ganze ist eine Art Existenzangst. Hören die Gedanken auf, glaubt man nicht mehr zu existieren. Wie ist das bei einem Alptraum, wenn die Situation völlig ausweglos ist? Man wacht plötzlich auf, weil man es nicht mehr aushalten kann. Ist man nicht in einem Albtraum, sondern wach, hält man analog ganz schnell wieder an den Gedanken fest.


    Zitat

    >Oliver, Erleuchtung suchst du eh nicht?


    Nein, ich will nur meine ausufernde Gedankenwelt wieder auf ein gesundes Maß runterkriegen. Ich habe ein Konzentrations-Problem deswegen, das ich wegkriegen muss, weil es ein echtes Problem ist. Aus meiner Sicht ist "weil das Ich! gar nicht anders bestehen kann als durch Gedanken" schon die Erleuchtung. Ich würde da nicht weitersuchen. Erleuchtung ist "nur" die Erkenntnis. Sie erreichen zu wollen, ist wiederum nur Anhaftung. Erleuchtung ist eigentlich sehr gefährlich wie in den Himmel kommen zu wollen oder sowas. Das Eigentliche ist kontinuierlich an Mitgefühl, Mitfreude, Freundlichkeit, Gleichmut zu arbeiten und man kann ständig sehr schnell wieder rausfallen, weil die Geistesgifte immer da sind.


    Ich denke man hat einen besseren Hebel, wenn man an Gleichmut arbeitet statt an "spiegelgleicher Weisheit". Ich habe dieses Topic hier eigentlich nur geöffnet, weil ich von Leerheit, Karma, Anhaftung, Nicht-Selbst, etc. gehört habe, aber noch nie was von dieser "spiegelgleicher Weisheit" und wissen wollte, ob das ein wichtiges Konzept ist im Buddhismus.


    Grüße, Oliver

  • Hallo Oliver
    Versuch mal rauszubekommen welche Gedanken das ICH erhalten. Welche Gedanken das ICH vermindern. Ich habe erkannt das Gedanken die das ICH erhalten immer mit Habenwollen, Nichthabenwollen Glaubenwollen zu tun haben. Also damit nicht genau hinsehen wollen.
    liebe Grüße
    Helmut

  • Guten Morgen, Oliver

    OlliP:

    kann man nicht reden.


    kann ich mir vorstellen. möchtest nicht was eigenes machen? wenn du dort a la long das Zähneknirschen kriegst:

    Zitat

    keinen Ausweg und meine Gedanken fangen an Kreise zu drehen


    was würdest denn (DU!) gerne machen? weißt dus ungefähr? oder genau?


    Zitat

    Deswegen gibt es nur den Ausweg die ganze Sache sein zu lassen. Ich glaube das ist ein Spruch von Milarepa. Aber das ist verdammt schwer...

    ich würd mir nicht mit Gewalt was abringen. nur weils ein sog. Milarepa gesagt haben soll (hat wer gesagt). Wehr dich. Kämpf für deine Träume. Hau der Welt ein Loch ein.
    Was willst denn sonst machen? (∓7 jahrzehnte sind eine stange zeit :->)


    Zitat

    Hören die Gedanken auf, glaubt man nicht mehr zu existieren.


    Das 'ich' 'lebt' im mindfucc - und nirgendwo sonst. Der aufoktroyierte (auch Kloster-)Gedanke ist das Holodeck des illusionären Ichs. (das zwar agiert - aber, die sache mit der ''''Selbsterkenntnis'''' ist noch niemandem gelungen :->)
    und egal wie oft sie noch propagiert, verlangt, beteuert und die Wege dahin beschrieben werden.)


    Und klar, 'nicht mehr zu existieren' (oder auch nur die Vorstellung von einer Art 'Tod') erzeugt in den meisten Fällen
    Angst.


    Zitat

    Wie ist das bei einem Alptraum, wenn die Situation völlig ausweglos ist? Man wacht plötzlich auf, weil man es nicht mehr aushalten kann. Ist man nicht in einem Albtraum, sondern wach, hält man analog ganz schnell wieder an den Gedanken fest.


    wir tauschen eine Illusion gegen eine andere. Ohne Illusion geht nicht.
    Jeder überflüssige Gedanke/Denke reißt den Moment entzwei - Trennung. -> wir denken in der Folge noch !mehr! nach - praktizieren an der Trennung herum. (das kommt uns nur logisch vor.
    logisch ist das nicht :->)


    Zitat

    >Oliver, Erleuchtung suchst du eh nicht?


    Zitat

    Nein, ich will nur meine ausufernde Gedankenwelt wieder auf ein gesundes Maß runterkriegen.


    ok


    Zitat

    Ich habe ein Konzentrations-Problem deswegen, das ich wegkriegen muss, weil es ein echtes Problem ist.


    An den Punkt kommt jeder ernsthafte Sucher (wenn seine Lebendigkeit, mit fortschreitendem Pfad/durch Praxis, nicht ausreichend abgenommen hat). Es zerreißt ihn. (Glücklich der, der das noch deutlich als Mangel erkennt.)


    Zitat

    Aus meiner Sicht ist "weil das Ich! gar nicht anders bestehen kann als durch Gedanken" schon die Erleuchtung. Ich würde da nicht weitersuchen. Erleuchtung ist "nur" die Erkenntnis. Sie erreichen zu wollen, ist wiederum nur Anhaftung. Erleuchtung ist eigentlich sehr gefährlich wie in den Himmel kommen zu wollen oder sowas.


    würd ich auch sagen.


    !Wobei Anhaftungen, wie auch Gedanken, an sich nichts schlechtes sind. Wenn ich so lange anhafte und denke wie es der aktuelle Moment erfordert. (und nicht künstlich darüber hinaus praktiziere, grüble, einübe, ausübe, und was nicht 'spirituelles' noch).


    Zitat

    Das Eigentliche ist kontinuierlich an Mitgefühl, Mitfreude, Freundlichkeit, Gleichmut zu arbeiten und man kann ständig sehr schnell wieder rausfallen, weil die Geistesgifte immer da sind.

    Hier widerspreche ich, mit Verlaub :->) Wir sind infiltriert von diversen GutMensch-Glauben(ssystemen. und man kann sich vorstellen, wofür, bzw für Wen, uns die (in der Grundidee) übergestülpt wurden) - jetzt sind wir nicht in der Lage, diese Nächstenliebesache abzustreifen. (Und ich breche da durchaus keine Lanzen für Hooligans.)

      Wir sind gehörig gehirngewaschen. Das darf man sich einmal genauer ansehen. Denn

        der Hauptpfosten einer Gehirnwäsche ist: dass es der im Weiteren nicht merkt.