Majjhima Patipada Sangha

  • Majjhima Patipada Sangha


    Die Sangha des Mittleren Weges basiert auf der Idee die originalen Lehren des Buddha (Theravada) mit dem Bodhisattva Ideal (Mahayana) zu kombinieren.


    In Vietnam gibt es diesen Weg unter der Bezeichnung " Dao Phat Khat Si" und in Thailand als "Santi Asoke".


    Die Ordinierten (männlich und weiblich) tragen die Robe des Buddha wie im Theravada, gehen auf Almosengang und essen nicht nach 12 Uhr Mittags, nehmen jedoch nur vegetarische Nahrung zu sich. Laien sollen wenigstens 2 x pro Monat vegetarisch essen.


    Obwohl das Bodhisattva Ideal befolgt wird, gelten die Bodhisattvas des Mahayana als nicht real. Sie werden deshalb nie angebetet und ihnen werden keine Opfer dargebracht. Letzteres gilt auch für den Buddha. Wie der Buddha vor seinem Eintritt in das Nirvana sagte ist jetzt das Dhamma (Die Lehre) unser Lehrer. Auch wenn wir uns vor dem Buddha verneigen oder niederwerfen, ist es letztendlich nur eine Beton oder Holzfigur und führt uns nicht zur Erleuchtung. Dies kann nämlich nur durch befolgen der Lehre geschehen.


    Die Ordinierten-Sangha besteht aus den üblichen 4 Gruppen: Samanera, Bhikkhu / Samaneri,Bhikkhuni.


    Die Laien-Sangha besteht aus männl. und weibl. Mitgliedern die die 5 Tugendregeln befolgen.


    Männer und Frauen sind gleichberechtigt.


    Mit Metta,
    Bhikkhu Cetovimutti

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  • Bhikkhu Cetovimutti:

    Majjhima Patipada Sangha




    Obwohl das Bodhisattva Ideal befolgt wird, gelten die Bodhisattvas des Mahayana als nicht real.


    Warum einem Ideal folgen, wenn ihre Vertreter nicht real sind ?


    Magst du mir das vielleicht mal erklären ?

  • Hallo Syia, weil das Ideal gut ist, aber es (meiner Meinung nach) keine Bodhistattvas wie z.B. Avalokiteshvara gibt. Jeder sollte deshalb selbst versuchen so ein Bodhisattva im Alltag zu sein.


    Hallo Mukti, wie gesagt gibt es in Vietnam (wo ich grade bin) und auch in Thailand schon ähnliche Sanghas. Schon bevor ich ordinierte habe ich mir immer Gedanken gemacht ob es so etwas wohl gibt. Damals wusste ich es aber nicht. Bis jetzt gibt es meines Wissens auch noch keine Solche Sangha, ich möchte jedoch wenn ich zurückkehre einen Wat eröffnen und diese Sangha etablieren.


    Bhikkhu Cetovimutti

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  • Bodhisattvas sind auch eher Vorbilder als Ideale.
    Man hat hier bodhicitta aus pragmatischen Gründen ( Hingabe, Hinwendung )
    Name und Gestalt gegeben. Glaub ich. :)
    Als reale Ideale wären sie vollkommen ungeeignet,
    aber zur Darstellung und Erinnerung der Ausstrahlung von Bodhi
    jeweils mit einem Schwerpunkt, z.B. vollkommenes Mitgefühl
    ist der Bodhisattva etwas ganz wunderbares; dem Bedürfnis
    des Menschen nach einem wirksamen Sinnbild "geschuldet" :)

  • Bhikkhu Cetovimutti:

    Hallo Syia, weil das Ideal gut ist, aber es (meiner Meinung nach) keine Bodhistattvas wie z.B. Avalokiteshvara gibt. Jeder sollte deshalb selbst versuchen so ein Bodhisattva im Alltag zu sein.


    Woher weißt du, dass es Chenrezig nicht gibt ? Und warum soll das eine das andere ausschließen ?


    Wie steht es denn mit den Dhyana-Buddhas ? Gibt es die ?

  • Ich finde das eine sehr schöne Idee.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Syia:

    Wie steht es denn mit den Dhyana-Buddhas ? Gibt es die ?


    Willst Du sagen, dass verstorbene Buddhas tatsächlich irgendwo existent sitzen und dass man sie z.B. um Hilfe bitten kann?


    ()

  • Ich glaube nicht das es Bodhisattvas in dem Sinne gibt denn wenn, warum zeigen sie sich nicht einfach allen Menschen, zB Avalokiteshvara möge doch bitte allen erscheinen. Denn dann würden alle oder zumindest ein großteil der Menschen Buddhisten und die Welt wäre friedvoll(er).


    Zitat:


    "Bodhisattvas sind auch eher Vorbilder als Ideale.
    Man hat hier bodhicitta aus pragmatischen Gründen ( Hingabe, Hinwendung )
    Name und Gestalt gegeben. Glaub ich. :)
    Als reale Ideale wären sie vollkommen ungeeignet,
    aber zur Darstellung und Erinnerung der Ausstrahlung von Bodhi
    jeweils mit einem Schwerpunkt, z.B. vollkommenes Mitgefühl
    ist der Bodhisattva etwas ganz wunderbares; dem Bedürfnis
    des Menschen nach einem wirksamen Sinnbild "geschuldet" :)"


    Genau so sehe ich das auch, viele Menschen sind "schwach", sie brauchen etwas was ihnen Halt gibt, ob Gott oder Maria, Avalokiteshvara oder Zeus.

  • Bhikkhu Cetovimutti:


    Hallo Mukti, wie gesagt gibt es in Vietnam (wo ich grade bin) und auch in Thailand schon ähnliche Sanghas. Schon bevor ich ordinierte habe ich mir immer Gedanken gemacht ob es so etwas wohl gibt. Damals wusste ich es aber nicht. Bis jetzt gibt es meines Wissens auch noch keine Solche Sangha, ich möchte jedoch wenn ich zurückkehre einen Wat eröffnen und diese Sangha etablieren.


    Bhikkhu Cetovimutti


    Hm, und wie sind diese Sanghas in Thailand und Vietnam entstanden? Haben sie verschiedene Gründer? Und gründest du die Sangha in Deutschland nach deinen Vorstellungen oder nach der Lehre eines bestimmten Meisters?


    mukti

  • Hallo, ich gehöre der Sangha aus Vietnam an, ich bin hier (also in VN) Bhikkhu geworden. Der Gründer der Sangha ist Bhikkhu Minh Dang Quang, er hat den Orden 1943 gegründet.


    In Thailand wurde die (ähnliche) Sangha 1975 von dem Mönch Bodhirak gegründet.


    In Deutschland soll dann also ein Wat entstehen der zu "meiner" Sangha aus Vietnam gehört.

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  • Danke für die Auskunft und die Bilder, Bhikkhu Cetovimutti. Von Bhikkhu Minh Dang Quang findet man auch einiges im Internet.


    Schön, wenn jemand hier schreibt der wirklich ernst gemacht hat und Bikkhu geworden ist.


    Metta-Grüße nach Vietnam,
    mukti

  • Syia:
    Bhikkhu Cetovimutti:

    Hallo Syia, weil das Ideal gut ist, aber es (meiner Meinung nach) keine Bodhistattvas wie z.B. Avalokiteshvara gibt. Jeder sollte deshalb selbst versuchen so ein Bodhisattva im Alltag zu sein.


    Woher weißt du, dass es Chenrezig nicht gibt ? Und warum soll das eine das andere ausschließen ?


    Wie steht es denn mit den Dhyana-Buddhas ? Gibt es die ?


    Was heißt geben? Was heißt nicht geben ? Nach meinem Verständnis kann man die Bodhisattvas wie Chenresi, Tara, etc. als ins Außen projizierte Verkörperungen der uns innewohnenden Qualitäten (z.b. Mitgefühl, Aktivität, Weisheit etc.) sehen. Da im Mahayana und Vajrayana die Aussenwelt als vom Geist nicht getrennt erklärt wird, sind Aussen und Innen nicht-dual. Chenresi kann also beides sein: Verkörperung der uns innewohnenden Qualitäten und eine Kraft außerhalb von uns.


    Da allerdings der Bodhisattva als jemand verstanden wird, der immer wieder ins Dasein zurückkehrt um den Wesen zu helfen, ist das Anstreben dieses Ideals mit der gleichzeitigen Ablehnung seiner praktischen Daseinsweise (z.B. Avalokiteshvara, Tara etc.) und Konsequenz für mich irgendwie diametral.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Sie sind nicht weniger real als alle anderen Phänomene auch. ;)


    :grinsen: Falls jemand diesen Scherz nun doch nicht versteht: weder real noch nicht-existent sind die Phänomene sowie das Ich. Die wahrhafte Seinsweise erschließt sich nur schwierig.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Simo:

    Da allerdings der Bodhisattva als jemand verstanden wird, der immer wieder ins Dasein zurückkehrt um den Wesen zu helfen, ist das Anstreben dieses Ideals mit der gleichzeitigen Ablehnung seiner praktischen Daseinsweise (z.B. Avalokiteshvara, Tara etc.) und Konsequenz für mich irgendwie diametral.


    Danke, Simo. Genau darauf wollte ich hinaus.


    Wie praktiziert man diesen Widerspruch ? Denn als solchen nehme ich es wahr.