Zwei Wahrheiten (OT: Dharma-Modell 2: Dharma der Ein-Sicht)


  • Man brauch sich nur diverse Threads angucken, wo du in diesem Zusammenhang von Aberglauben sprichst. Ich habe kein Lust das rauszusuchen, das weißt du doch selbst am besten. Aber vielleicht hört sich negieren auch übertrieben an. Natürlich würdest du nicht direkt sagen, das du weltliche Ansicht negieren würdest, aber dennoch spielst du das eine gegen das andere dort aus. Häufig scheint es dann so wie Elliot hier sagt:


    Elliot:


    Ja genau, diese Stelle wird auch gern als "Beleg" für eine "Zwei-Wahrheiten-Theorie" hergenommen, weil dort von weltlich und von überweltlich gesprochen wird. Das Problem ist nur, dass von manchen die Aufteilung so missverstanden wird, die überweltlichen Pfadanteile wären ein "wahrerer" Ersatz für die weltlichen Pfadanteile. Insbesondere sei die in den weltlichen Pfadanteilen abgebildete Karmawirkung aus Sicht der überweltlichen Pfadanteile nur eine Art Illusion. Was aber nicht zutrifft: Weltlicher und überweltlicher Pfadanteil gehören immer zusammen und ergänzen einander.


    Dieses Argument z.B wurde von dir als Strohmann-Argument aufgefasst, dabei hat Elliot allgemein geredet und dich gar nicht direkt angesprochen, du hast dich aber angesprochen gefühlt, was seine Gründe hat.

    nibbuti:


    Eben, dem Eintreten des Pfades und der Frucht gehen weltliche, von Trieben (asava) beeinträchtigte Dinge voraus wie Vorstellungen, Neigungen, Wiedergeburt.


    Grüße


    Hier wiederum suggerierst du, als ob Wiedergeburt nur eine weltliche Vorstellung sei. Dabei heißt es, dass selbst ein Sotapanna( welcher den überweltlichen Pfad betreten hat) noch bis zu 7 mal wiedergeboren wird.

  • lagerregaL:

    Hier wiederum suggerierst du, als ob Wiedergeburt nur eine weltliche Vorstellung sei. Dabei heißt es, dass selbst ein Sotapanna( welcher den überweltlichen Pfad betreten hat) noch bis zu 7 mal wiedergeboren wird.


    Selbst wenn von einem Sotopanna gesagt wird, er hätte den "überweltlichen" Pfad betreten, und würde nur noch bis zu 7 mal "wiedergeboren", sind das allesamt nur weltliche Vorstellung, nämlich solche, die beim Hörer durch dessen relative Vorstellungen über "Wiedergeburt" und "überweltlich" vollkommen ausgefüllt werden. So ist das mit allem "Sagen", vollkommen bedingt und zusammengesetzt.

  • lagerregaL:

    Aber vielleicht hört sich negieren auch übertrieben an.


    Hi lagerregaL


    Da es nicht den Tatsachen entspricht, ist es nicht nur übertrieben, sondern eine (falsche) Unterstellung.


    lagerregaL:

    Dabei heißt es, dass selbst ein Sotapanna( welcher den überweltlichen Pfad betreten hat) noch bis zu 7 mal wiedergeboren wird.


    Dieser Standardsatz ist zunächst eine Motivationsrede, wie auch einige Gelehrten (zB Ajahn Sumedho) feststellten.


    lagerregaL:

    ... wird von dir tatsächlich nicht nur in diesem Thread suggeriert ...
    ... Hier wiederum suggerierst du, als ob Wiedergeburt nur eine weltliche Vorstellung sei ...


    Bisher konntest du nur wahrgenommene Suggerierungen als Begründung für eine (wiederholte) Unterstellung anbieten.


    Sag bescheid wenn du auf Basis von Tatsachen diskutieren möchtest.


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Geronimo:

    Laut M136 reicht das noch nicht: ...


    So ist es. Es fehlen zumindest Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Sammlung. Bei diesen drei wird in MN 117 auch nicht unterschieden zwischen weltlicher Richtiger Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung und überweltlicher Richtiger Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung. Durch Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Sammlung wird der überweltliche Pfad betreten, der zu überweltlicher richtiger Ansicht, Absicht, Rede, Handeln und Lebensweise führt:



    Aber diese Sittsamkeit und damit die richtige weltliche Ansicht, Absicht, Rede, Handeln und Lebensweise bleiben natürlich erhalten, ausserhalb dieses Verweilens.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • bel:
    lagerregaL:

    Hier wiederum suggerierst du, als ob Wiedergeburt nur eine weltliche Vorstellung sei. Dabei heißt es, dass selbst ein Sotapanna( welcher den überweltlichen Pfad betreten hat) noch bis zu 7 mal wiedergeboren wird.


    Selbst wenn von einem Sotopanna gesagt wird, er hätte den "überweltlichen" Pfad betreten, und würde nur noch bis zu 7 mal "wiedergeboren", sind das allesamt nur weltliche Vorstellung,


    Für den Buddha so heißt es, war es keine weltliche Vorstellung, sondern er hat es mit dem überweltlichen Auge gesehen.

    Einmal editiert, zuletzt von lagerregaL ()

  • nibbuti:
    lagerregaL:

    Aber vielleicht hört sich negieren auch übertrieben an.


    Hi lagerregaL


    Da es nicht den Tatsachen entspricht, ist es nicht nur übertrieben, sondern eine (falsche) Unterstellung.


    Nein, weil letztlich das Relativieren einem Negieren der Wichtigkeit gleichkommt. Es es wie etwas auf eine schleichende, indirekte Art und Weise zu negieren. So dass man es eventuell gar nicht mitkriegt.


    lagerregaL:

    Dabei heißt es, dass selbst ein Sotapanna( welcher den überweltlichen Pfad betreten hat) noch bis zu 7 mal wiedergeboren wird.


    nibbuti:

    Dieser Standardsatz ist zunächst eine Motivationsrede, wie auch einige Gelehrten (zB Ajahn Sumedho) feststellten.

    Das war wieder so ein Beispiel des Relativierens.


    nibbuti:

    Bisher konntest du nur wahrgenommene Suggerierungen als Begründung für eine (wiederholte) Unterstellung anbieten.


    Sag bescheid wenn du auf Basis von Tatsachen diskutieren möchtest.


    Tatsachen sind schon längst da und genannt worden. Desweiteren kann auch eine Suggerierung eine Tatsache sein.

  • Welche Tatsachen, lagerregaL?


    Mein Eindruck ist, du redest von Dingen, die nicht direkt erfahren oder beobachtet werden können.


    Desweiteren riet der Buddha von übler Nachrede und Vermutungen ab.


    :|

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • lagerregaL:

    weil letztlich das Relativieren einem Negieren der Wichtigkeit gleichkommt.


    (Der Weltling)


    "Er nimmt das Erfahrene als das Erfahrene wahr. Nachdem er das Erfahrene als das Erfahrene wahrgenommen hat, stellt er sich das Erfahrene vor, er macht sich Vorstellungen im Erfahrenen, er macht sich Vorstellungen vom Erfahrenen ausgehend, er stellt sich vor 'das Erfahrene ist mein', er ergötzt sich am Erfahrenen. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich."


    - MN 1.22

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Welche Tatsachen, lagerregaL?


    Mein Eindruck ist, du redest von Dingen, die nicht direkt erfahren oder beobachtet werden können.


    Ständig weichst du aus, anstatt das, was ich dir vorhalte bei dir zu Überprüfen ob es stimmt.


    nibbuti:


    Desweiteren riet der Buddha von übler Nachrede und Vermutungen ab.


    Genau, darunter fällt auch, anderen üble Nachrede zu unterstellen Aufgrundlage von Vermuntungen?


  • Da kannst du mal sehen. Aber die Tatsache, dass man diesen Text ließt und zitiert, bedeutet nicht automatisch, dass man nicht mehr dem unterliegt, was der Text beschreibt.

  • lagerregaL:

    Ständig weichst du aus, anstatt das, was ich dir vorhalte bei dir zu Überprüfen ob es stimmt.


    Nein, lagerregaL, du sagtest (unterstelltest):

    lagerregaL:

    nutzt du die überweltliche Ansicht als Argument, um die weltliche Ansicht zu relativieren oder zu negieren.


    Ich fragte:

    Zitat

    Wo genau wurde denn die weltliche Ansicht negiert?


    Daraufhin sagtest du (basierend auf Vermutung):

    lagerregaL:

    ... wird von dir tatsächlich nicht nur in diesem Thread suggeriert ...
    ... Hier wiederum suggerierst du, als ob Wiedergeburt nur eine weltliche Vorstellung sei ...


    lagerregaL:

    Genau, darunter fällt auch, anderen üble Nachrede zu unterstellen Aufgrundlage von Vermuntungen?


    Nein, lagerregaL, es ist üble Nachrede, weil du auf (wiederholte) Anfrage keine Begründung für eine (wiederholte) Unterstellung finden konntest, außer wahrgenommene Suggerierungen (Vermutungen).


    Grüße

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    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Ich wünsche mir, dass das nicht weitergeht. Das ganze Nein-Doch-Nein-Doch-Pingpong gehört für mich am allerwenigsten in einen Foren-Thread.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • lagerregaL:

    Nein, weil letztlich das Relativieren einem Negieren der Wichtigkeit gleichkommt.


    Das ist Unsinn, liebes lagerregaL.


    Weltliche Ansicht ist per se relativ/konventionell.


    Ein Relativieren von relativen Dingen kommt nicht einem Negieren gleich.


    lagerregaL:

    Es es wie etwas auf eine schleichende, indirekte Art und Weise zu negieren. So dass man es eventuell gar nicht mitkriegt.


    Dafür, dass man es "eventuell gar nicht mitkriegt", scheinst du aber fest überzeugt.


    :)

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    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Ich habe Tatsachen und Gründe genannt, es muss bei dir nur die Bereitschaft dafür da sein, diese zu erkennen und zu lesen und nicht zu überlesen.


  • Man kann z.B auch relative Dinge noch relativer machen als sie sind. Ein Fass ohne Boden?



    nibbuti:
    lagerregaL:

    Es es wie etwas auf eine schleichende, indirekte Art und Weise zu negieren. So dass man es eventuell gar nicht mitkriegt.


    Dafür, dass man es "eventuell gar nicht mitkriegt", scheinst du aber fest überzeugt.


    Ich habe es ja mitgekriegt, deswegen interveniere ich ja schließlich.



    nibbuti:

    Das ist Unsinn, liebes lagerregaL.


    Es gibt auch Leute, die reden mit Bäumen und bezeichnen diese als liebe Bäume.

  • malsehen:

    Ich wünsche mir, dass das nicht weitergeht. Das ganze Nein-Doch-Nein-Doch-Pingpong gehört für mich am allerwenigsten in einen Foren-Thread.


    Immer schön moderat bleiben. ;)

  • lagerregaL:


    Ich habe Tatsachen und Gründe genannt, es muss bei dir nur die Bereitschaft dafür da sein, diese zu erkennen und zu lesen und nicht zu überlesen.


    Hi lagerregaL


    ich habe gelesen, und die von dir genannten Gründe sind fadenscheinig


    richtige weltliche Ansicht, bei der Wiedergeburt darunter verstanden wird, führt laut dem Buddha zu guter Moral:


    Zitat

    "Haushälter, von jenen Mönchen und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dieses besagt: '[Wiedergeburt]', von jenen Mönchen und Brahmanen ist zu erwarten, daß sie diese drei unheilsamen Zustände vermeiden werden, nämlich körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten und geistiges Fehlverhalten, und daß sie diese drei heilsamen Zustände übernehmen und ausüben werden, nämlich gutes körperliches Verhalten, gutes sprachliches Verhalten und gutes geistiges Verhalten. (M 60)


    aber nicht zur Befreiung (welche ethisches Kamma auch ohne bestimmte Ansichten beinhaltet):


    Zitat

    "Und was, ihr Bhikkhus, ist richtige Ansicht, die von den Ausflüssen [Trieben] beeinträchtigt wird, die an Verdiensten [Moral] teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung [Anhaftung] zur Reife gelangt? '[Wiedergeburt]' Dies ist richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt." (M 117)


    du scheinst hingegen an weltlicher Ansicht anzuhaften, als ob es zur Befreiung führen würde


    du musst dich schon entscheiden, ob du Befreiung anvisierst oder ein 'glückliches Leben' basierend auf Dingen, die du nicht direkt erfahrenen hast


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Es ist leidig, daß kaum jemand diese "Seite der Vereinnahmung" versteht.


  • Das was du schreibst erscheint mir eher fadenscheinig. Das ist ja das, was ich kritisiere. Du tust so, als ob man sich einfach entscheiden kann, ob man jetzt die weltliche oder die überweltliche Ansicht hat. Dies ist aber nicht der Fall. Das wäre nämlich dann das gleiche wie sich etwas einbilden, was man nicht verstanden hat. Erst wenn jemand wirklich mindestens den Stromeintritt verwirklicht hat, hat er die überweltliche Ansicht. Und solange das nicht der Fall ist, bringt es nichts so zu tun, als ob man die überweltliche Ansicht verstanden hat, weil man sie gelesen hat und sich das so zurechtdefiniert hat. Genau so wie es solange man kein Sotapanna ist auch nichts bringt, die weltliche Ansicht aus Verblendung zu relativieren.


    Man wird Sotapanna durch üben der weltlichen richtigen Ansicht und nicht, indem man sich plump entscheidet(einbildet) schon die überweltliche richtige Ansicht zu haben und das Pferd von hinten aufzäumt.

    Einmal editiert, zuletzt von lagerregaL ()

  • lagerregaL:

    Man wird Sotapanna durch üben der weltlichen richtigen Ansicht und nicht, indem man sich plump entscheidet(einbildet) schon die überweltliche richtige Ansicht zu haben und das Pferd von hinten aufzäumt.


    das ist Unsinn liebes lagerregaL


    ein Sotapanna ist gekennzeichnet durch den edlen (von asava befreienden) Achtfachen Weg & Überwinden der 3 Fesseln:


    Persönlichkeitsglaube (sakkaya-ditthi)
    Unsicherheit bezüglich heilsamer & unheilsamer Zustände (vicikiccha)
    Hängen an Riten & Ritualen (silabatta-paramaso)


    "weltliche richtige Ansicht" hingegen geht mit der 1. Fessel einher, entsteht mit der 1. Fessel, beide bedingen einander


    daher ist es vollkommen unsinnig zu behaupten, dass man durch 'weltliche richtige Ansicht' (samma ditthi s'asava), die mit der 1. Fessel einhergeht, entsteht & bedingt wird, frei von der 1. Fessel wird


    die Metapher 'Pferd von Hinten aufzäumen' bezieht sich in der Regel auf den Vorgang der Geistentwicklung, nicht auf weltliche/profane Ansichten


    das Ziel von 'weltlicher richtiger Ansicht' ist ein 'glückliches Dasein' nicht Befreiung


    weises Differenzieren in Hinsicht auf was von Trieben beinflusst ist und was nicht, was zur Befreiung führt und was nur zu einem 'glücklichen Dasein', ist kein "plumpes entscheiden"


    die 3 Triebe sind:


    sinnlicher Verlangenstrieb (kamasavo)
    Werdenstrieb (bhavasavo)
    Unwissenheitstrieb (avijjasavo)


    der Erhabene sagte:


    Zitat

    Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist? Die Weisheit, die spirituelle Fähigkeit der Weisheit, die Geisteskraft der Weisheit, das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, der Pfadfaktor der Richtigen Ansicht [5] in einem, dessen Geist edel ist, dessen Geist triebfrei ist, der den Edlen Pfad besitzt und den Edlen Pfad entfaltet: dies ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist." (M 117)


    es wäre weise sich nicht weiter Papanca (Vermutungen) hinzugeben


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
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  • Onyx9:

    Es ist leidig, daß kaum jemand diese "Seite der Vereinnahmung" versteht.


    Für mich ist diese Erläuterung wegweisend:


    Zitat

    "Was sind unheilsame Angewohnheiten? Es sind unheilsame körperliche Handlungen, unheilsame sprachliche Handlungen und üble Lebensweise. Diese werden unheilsame Angewohnheiten genannt."


    "Und wo entspringen diese unheilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der von Begierde beeinflußt ist, von Haß und von Verblendung. Unheilsame Angewohnheiten entspringen in diesem."


    "Und wo hören diese unheilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da überwindet ein Bhikkhu körperliches Fehlverhalten und entfaltet gutes körperliches Verhalten; er überwindet sprachliches Fehlverhalten und entfaltet gutes sprachliches Verhalten; er überwindet geistiges Fehlverhalten und entfaltet gutes geistiges Verhalten; er überwindet falsche Lebensweise und erwirbt seinen Lebensunterhalt durch richtige Lebensweise. Hier geschieht es, daß unheilsame Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören [3]." (MN 78)


    Dies ist die Seite der Vereinnahmung: Die verwirklichung von weltlicher richtiger Ansicht, Absicht, Rede, Handeln und Lebensweise wie beschrieben in MN 117. Sie führt zu heilsamen Angwohnheiten:


    Zitat

    "Was sind heilsame Angewohnheiten? Es sind heilsame körperliche Handlungen, heilsame sprachliche Handlungen und die Läuterung der Lebensweise. Diese werden heilsame Angewohnheiten genannt." (MN 117)


    Aber dies allein kann immer noch von Sinnes-, Werdens- und Unwissenheitstrieb getrieben sein und führt dann zum Wiedererscheinen, womöglich in glücklichen Umständen. Halt eine Lebensweise, "die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt".


    Aber richtige Anstrengung, Achtsamkeit und Konzentration, die noch fehlenden drei Pfadglieder, können zum überweltlichen Pfad führen:


    Zitat

    "Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend [4]." (MN 78)


    Nur so entstehen richtiges Wissen und richtige Befreiung:


    Zitat

    "Darin, ihr Bhikkhus, kommt Richtige Ansicht an erster Stelle. Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? In jemandem mit Richtiger Ansicht entsteht Richtige Absicht; in jemandem mit Richtiger Absicht entsteht Richtige Rede; in jemandem mit Richtiger Rede entsteht Richtiges Handeln; in jemandem mit Richtigem Handeln entsteht Richtige Lebensweise; in jemandem mit Richtiger Lebensweise entsteht Richtige Anstrengung; in jemandem mit Richtiger Anstrengung entsteht Richtige Achtsamkeit; in jemandem mit Richtiger Achtsamkeit entsteht Richtige Konzentration; in jemandem mit Richtiger Konzentration entsteht Richtiges Wissen; in jemandem mit Richtigem Wissen entsteht Richtige Befreiung.


    Somit, ihr Bhikkhus, besitzt einer in höherer Schulung auf dem Weg acht Faktoren, der Arahant besitzt zehn Faktoren [13]." (MN 117)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • nibbuti:


    das ist Unsinn liebes lagerregaL


    ein Sotapanna ist gekennzeichnet durch den edlen (von asava befreienden) Achtfachen Weg & Überwinden der 3 Fesseln:


    Habe ich auch nicht bestritten, wenn du mal genau lesen würdest.


    Zitat

    daher ist es vollkommen unsinnig zu behaupten, dass man durch 'weltliche richtige Ansicht' (samma ditthi s'asava), die mit der 1. Fessel einhergeht, entsteht & bedingt wird, frei von der 1. Fessel wird


    Hast du überhaupt verstanden, was ich in meinen letzen oder vorletzten Beitrag geschrieben habe? Warum schreibst du dann so ein Unsinn?

    Zitat

    die Metapher 'Pferd von Hinten aufzäumen' bezieht sich in der Regel auf den Vorgang der Geistentwicklung, nicht auf weltliche/profane Ansichten


    Da haben wir es schon wieder, dieses lächerlich machen der rechten weltlichen Ansicht. Merkst du es eigentlich?

    Zitat

    das Ziel von 'weltlicher richtiger Ansicht' ist ein 'glückliches Dasein' nicht Befreiung


    Stimmt so nicht. Diese ist Voraussetzung für befreiung. Rechte weltliche Ansicht führt zu rechte überweltliche Ansicht, warum sonst sollte der Buddha diese beiden lehren?Glückliches Dasein ist auch eine in gewisser Hinsicht eine Voraussetztung. Ohne rechte weltlich Anischt, keine Befreiung.

    Zitat

    weises Differenzieren in Hinsicht auf was von Trieben beinflusst ist und was nicht, was zur Befreiung führt und was nur zu einem 'glücklichen Dasein', ist kein "plumpes entscheiden"


    Wiegesagt, hast du überhaupt verstanden, was ich zuvor schrieb? Nagut hier nochmal.: Angenommen das ist jemand noch kein Sotapanna? Was lehrt man ihn? Rechte weltliche Ansicht. Er übt sich darin. Von rechter überweltlicher Ansicht weiß er ja noch nichts, weil er kein Sotapanna ist. Also bleibt ihn nichts anderes übrig, als rechte weltliche Ansicht solange zu üben bis es irgendwann "klick" macht und er Sotapanna wird und so die überweltliche Ansicht verwirklicht hat.
    Du wiederrum scheinst dies nicht zu verstehen und überspringst einfach die rechte weltliche Ansicht um auch noch zu behaupten diese taugt nichts für die Befreiung. Aber wiegesagt, wenn sie nicht zur Befreiung taugen würde hätte der Buddha sie nicht gelehrt. Es gibt doch dieses Zitat, wo der Buddha sagt, das er noch viel mehr weiß als er gelehrt hat, aber er hat nur gelehrt, was zur Befreiung führt usw.




    nibbuti:

    es wäre weise sich nicht weiter Papanca (Vermutungen) hinzugeben
    :grinsen:

    Wiegut das wir dich dann als Weisen haben, der die Unweisen weise machen will, indem er sagt, sie sollen weise sein.

  • lagerregaL:

    Diese [weltliche Ansicht, Wiedergeburt] ist Voraussetzung für befreiung. Rechte weltliche Ansicht führt zu rechte überweltliche Ansicht, warum sonst sollte der Buddha diese beiden lehren?


    Hi lagerregaL


    Ich denke 'Befreiung' ist ein geladener Begriff.


    Zumindest sind weltliche (asava) Ansichten keine Voraussetzung für Befreiung vom weltlichen (asava) & von Ansichten.


    lagerregaL:

    warum sonst sollte der Buddha diese beiden lehren?


    Der Buddha lehrte eben nicht nur den Weg der Befreiung (inkl. ethischem Kamma), sondern auch für Eheleute, die den Weg der Moral & Konventionen gehen


    deren Aspiration oder Priorität ein 'glückliches Leben' ist und nicht "sehen wie die Dinge sind"


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    lagerregaL:

    Diese [weltliche Ansicht, Wiedergeburt] ist Voraussetzung für befreiung. Rechte weltliche Ansicht führt zu rechte überweltliche Ansicht, warum sonst sollte der Buddha diese beiden lehren?



    Ich denke 'Befreiung' ist ein geladener Begriff


    Aber dennoch benutzt du ihn.


    nibbuti:

    Zumindest sind weltliche (asava) Ansichten keine Voraussetzung für Befreiung vom weltlichen (asava) & von Ansichten.


    Es gibt rechte und unrechte weltliche Ansichten. Und selbstverständlich ist es nicht möglich, sich vom Weltlichen zu befreien, wenn man nichteinmal die richtigen weltliche Ansichten hat weil nur diese schaffen die Voraussetzung zur Befreiung.


    nibbuti:
    lagerregaL:

    warum sonst sollte der Buddha diese beiden lehren?


    Der Buddha lehrte eben nicht nur den Weg der Befreiung (inkl. ethischem Kamma), sondern auch für Eheleute, die den Weg der Moral & Konventionen gehen


    deren Aspiration oder Priorität ein 'glückliches Leben' ist und nicht "sehen wie die Dinge sind"

    Du meinst also der Buddha lehrte Dinge, die nicht dazu taugen, "die Dinge zu sehen wie sie sind" und nicht zur Befreiung taugen?


    nibbuti:

    Hi lagerregaL


    nibbuti:

    liebes lagerregaL


    Was denn nun? Bin ich jetzt ein "es" oder ein "er", ein "liebes lagerregaL" oder lagerregaL?