Persönliche Gedanken zu Diamantweg: Und Vipassana in Köln?

  • Naja nun...und Rituale gehören halt in Zeremonien.
    Manches erscheint einem nur als Virlevanz, manches ist auch Virlevanz,
    aber das weiß man halt erst, wenn man die Zeremonie und das Ritual versteht.


    Hier im Lotus Vihara haben sie auf der Stupa ne Kugel aus Bergkristall.
    Ist das was rituelles ?
    Oder wenn die Buddhas golden sind.
    Ist das schon zuviel ?
    Keine Ahnung.
    Mein Geschmack ist es nicht. :D

  • Maybe Buddha:

    Auch im Theravada gibt es Zeremonien.




    ....und das nicht zu knapp. ;)
    Ich habe nicht schlecht geguckt, als ich zum ersten Mal an einer Kathina-Feier teilgenommen habe.
    Tendenziell bin ich eher der Typ, der es gerne bescheiden und ruhig mag und ich hatte bei der Feier alles erwartet, nur nicht das bunte und lebhafte Treiben, das mich dort erwartet hat. ;)


    Ich mag gerne die Abendandachten im Tempel, ich übe auch die rituellen Verneigungen aus.
    Allerdings halte ich das jetzt nicht für erforderlich, um letzendlich die Triebversiegung/Erlöschung zu verwirklichen, sondern für mich ist z.B. dieser Verneigungs-Ritus mehr höflicher, respektvoller, aber auch psychologischer Natur.


    In dem Moment, in dem ich mich verneige, komme ich auch "mental" an und ich fühle mich bei den Abendandachten sehr wohl.
    An den Festen nehme ich teil, weil ich gerne Kontakt mit der Gemeinschaft habe - aber die Teilnahme stresst mich manchmal auch ein bisschen, wenn es sehr voll und sehr lebhaft ist.

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Sicher gibt es überall im Buddhismus auch rituelle Elemente. Sogar im ziemlich unrituellen Zen gibt es Verbeugungen und Rezitationen. Aber das pure Zazen ist meist frei von Mantren und Visualisierungen.
    Es ging hier meiner Meinung aber mehr darum, ob sie Teil der Meditationspraxis sind. Und wenn man Mantren, Namensrezitationen und Visualisierungen als Teil einer rituellen Praxis gesehen werden und ich das als nicht für mich passend empfinde, fällt aus meiner Sicht Shin-, Nichiren-, Vajrayanabuddhismus weg - es sei denn man macht im Vajrayana reine Shinepraxis oder Dzogchen, zur Not auch noch Ajikan, aber wahrscheinlich würde ich auch im Theravadabuddhismus dann eher Vipassana als Kasinameditation empfehlen. Muss er/du halt sehen, was passend ist).

  • Jinen:

    Sicher gibt es überall im Buddhismus auch rituelle Elemente. [...]. Muss er/du halt sehen, was passend ist).


    Danke, ja. So ist es wohl, ganz ohne rituelle Elemente kommt evtl. keine menschliche Gemeinschaft aus. Von einem tibetischen Lehrer las ich vor kurzem irgendwo, dass z.B. die Gebetsmühlen ein Mittel zu Erinnerung seien. Kein Selbstzweck, nach dem Motto: "bei schlechtem Karma 100x drehen, bei ganz miesem 300x". Und so sind vielleicht alle Äußerlichkeiten ein Mittel zur Erinnerung, ein Hilfsmittel, besonders wenn eine Vielzahl von verschiedenen Menschen zusammen ein gemeinsames Ziel anstrebt.


    Was die Meditation angeht habe ich mich in letzter Zeit nochmal umso mehr auf die reine Achtsamkeit auf den Atem und die Körperempfindungen konzentriert, was mir immer schon gut gefallen hat. Fasziniert von dem Gedanken, dass man bei Goenka sogar ganze 10 Tage lang nichts anderes macht (genau genommen 9 von 10 Tagen), was mein Rücken aber noch nicht mitmachen würde befürchte ich. Dafür habe ich auch zwei Empfehlungen für passende Gemeinschaften aus diesem Thread besucht.


    Interessanterweise habe ich durch diese Meditationen auch Interesse an den Visualisierungs-Meditationen der Karma Kagyü Schule bekommen, die mir vorher nicht so zugesagt haben. Mein Gedanke ist, dass es vielleicht kein entweder-/oder ist, sondern die richtige Mischung aus beidem?


    Mit der Achtsamkeitsmeditation habe ich mich wie gesagt relativ viel beschäftigt. Was sie bewirken kann, welchen Zweck sie hat, welche Erfahrungen andere damit gemacht haben. Und eine Ahnung davon bekommen, zu welchen Zuständen und Erkenntnissen sie mit fortschreitender Praxis bei mir führen könnte. Was mich nun auch mal interessiert ist, wie das mit den Visualisierungen ist. Habt ihr Erfahrungen damit gemacht, die man in wenigen Worten wiedergeben kann und will? Habt ihr Aha-Erlebnisse gehabt?


    Ich habe da bisher natürlich nicht viele Eindrücke sammeln können. Aber mir kommt es so vor, als würden Visualisierungen auf Lichter und/oder auf Karmapa oder Buddha relativ schnell positive, leicht euphorische Emotionen auslösen. Während Achtsamkeitsmeditation bei mir in erster zu Linie Ruhe, Einsicht und Klarheit führen.